10 Wochen durch Skandinavien - mit Camper und Fliegengedöns

Die Angelmöglichkeiten zwischen Flensburg und dem Nordkap sind schier unendlich. Jedes der skandinavischen Länder für sich hat so viel zu bieten. Hier finden sich die Berichte von Flüssen, Küsten und Buchten mit großen, kleinen und auch unbekannten Namen.
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Achim Stahl
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Re: 10 Wochen durch Skandinavien - mit Camper und Fliegengedöns

Beitrag von Achim Stahl »

So, auf nach Lappland!

Von Varanger aus war das ein etwas längerer Ritt. Erst ging es zurück bis zum Tana und dann, dieses Mal auf der finnischen Seite, an ihm entlang in Richtung Süden. Die zweite Nacht in Finnland verbrachte ich an einem kleinen Fluß, etwas abseits der Straße, in dem ich bereits die ersten Äschen steigen sehen konnte. Also schnell online eine Lizenz gekauft (die praktischerweise für ganz Finnland gilt) und ein paar Würfe gemacht.

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Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten.
Am nächsten Nachmittag erreichte ich Kiruna und fuhr gleich weiter an den Kalixälven. Diesen majestätischen gewaltigen Fluß kannte ich bereits von letztem Jahr. Das Wasser war dieses Jahr etwas höher, was das Waten erschwerte, aber die großen Äschen waren nach wie vor in großen Mengen vertreten.

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Dieses Jahr wollte ich aber auch kleinere Flüsse in der Wildnis erkunden. Mein erstes Ziel war die Verbindungsstraße von Kiruna nach Narvik. Sie überquert etliche Flüsse, die eigentlich aussehen als wären sie unbefischbar: extrem schnell mit großen Findlingen und nicht bewatbar. Aber wenn an den Ufern ein Trampelpfad lang führt, kann man ziemlich sicher sein, dass sich der Charakter nach ein paar Kilometern ändert und der Fluß sehr gut befischbar ist. Die Erfahrung konnte ich mehrfach machen.

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Man darf die Wanderungen auch nicht als notwendiges Übel ansehen. Sie sind eine bereichernde Tour durch eine atemberaubende Wildnis.
Am ersten Fluß konnte ich zunächst keinen einzigen Fisch ausmachen. Aber als ich meine Trockenfliege blind präsentierte, wurde sie sofort genommen. Und fast kein Fisch war kleiner als 40 cm.

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Das war auch an den anderen Flüssen in dieser Region der Fall.

Meine nächste Etappe war in der Nähe von Gällivare. Dort besuchte ich das örtliche Angelgeschäft und fragte, ob sie einen Tipp für mich hätten. Einer der Mitarbeiter lud mich daraufhin ein, an einem Privatgewässer zu fischen, das er mit ein paar Freunden hatte. Auch dazu musste ich eine ganze Zeit lang durch den Wald wandern bis ich am Wasser ankam.

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Und auch da war zunächst kein Fisch auszumachen. Nach einiger Zeit konnte ich endlich eine kleine steigende Äsche fangen. Dann wurde die Aktivität größer und plötzlich zeigten sich überall richtig gute Fische.

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Einige große Äschen konnte ich im Wasser spotten und beobachten, wie sie zu meiner Fliege hochkamen und sie inhalierten.

Danach ging es noch ein Stück weiter nach Süden. In Sorsele war eine Rast bei Hook&Cup, legendärer Angelladen, Tourist Office und Café in einem, natürlich Pflicht. Die Waffeln dort sind unschlagbar.

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Dort hatte ich auch die Zeit und die Muse, mir zu überlegen, wie es weitergehen sollte: allmählich durch Schweden in den Süden oder nochmal an die norwegische Küste und angesichts einiger Regenfronten dort nochmal auf Lachs zu fischen. Da ich im südlicheren Schweden keine Steigerung meiner anglerischen Möglichkeiten und auch keine landschaftlichen Highlights erwartete, war der Plan gefasst, in Norwegen nochmal auf Lachs zu fischen und ein wenig Sightseeing in der Region um Bergen zu machen.

Natürlich kam ich auf der Fahrt nochmal an einen interessanten Fluß, an dem ich auch übernachtete und konnte dort ein paar schöne Äschen zum Abschluß fangen.

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Ja, und nächstes Mal geht es übers Fjell nach Norwegen zu den Lachsen.... :wink:
Zuletzt geändert von Achim Stahl am 17.09.2025, 14:41, insgesamt 1-mal geändert.
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OnnY
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Re: 10 Wochen durch Skandinavien - mit Camper und Fliegengedöns

Beitrag von OnnY »

Traumhaft Achim … :+++: :+++:
Gruss Andreas
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Lutz
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Re: 10 Wochen durch Skandinavien - mit Camper und Fliegengedöns

Beitrag von Lutz »

Einfach nur schön,

mich begeistert immer wieder die dunkle Färbung der nordischen Äschen.
:wink:
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Achim Stahl
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Re: 10 Wochen durch Skandinavien - mit Camper und Fliegengedöns

Beitrag von Achim Stahl »

So, auf nach Norwegen!

Von Sorsele ging es straight westwärts, den hohen Bergen entgegen. Irgendwann erschien oben auf dem Fjell die Reichsgrenze. Kurz darauf kam ich an einen ausgesprochen malerischen Bergsee mit einem perfekten Standplatz für die Nacht.

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Über der bereits vorhandenen Feuerstelle konnte ich mir eine kleine Abendmahlzeit zubereiten.

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Leider regnete es am nächsten Morgen wieder in Strömen - der Wink mit dem Zaunpfahl, dass ich nun ernst machen sollte mit dem Lachsfischen. Deshalb kontaktierte ich meinen Freund Andre, den unangefochtenen Lachs-Guru. Er war ganz aus dem Häuschen, dass ich gerade bei den TOP Bedingungen ganz in der Nähe eines seiner geheimen Lieblingsgewässer war und versorgte mich mit unbezahlbaren Informationen. Bis ich am Wasser war hatte ich über 50 Nachrichten von ihm mit Infos zum Lizenzkauf, zu den Zonen, Fliegen, Vorfächern und vor Allem auch deitaillierte Kartenauschnitte von allen Pools mit Anmerkungen, wie ich sie am besten befische. Natürlich nur gegen das Versprechen, das Gewässer NIEMALS zu nennen.

So ausgerüstet baute ich meine Rute an und begab mich ans Wasser. Der Fluß hatte, dank der Regenfälle der letzten Tage, nun einen guten Wasserstand, war aber noch einfach zu bewaten. Als ich den zweiten Pool zur Hälfte durchgefischt hatte, spürte ich plötzlich einen leichten Zug an der Schnur, und ich schaffte es tatsächlich, keinen reflexhaften Anhieb zu setzen. Der Fisch zog mir einen halben Meter Schnur aus den Fingern und hakte sich sauber beim Abtauchen. Ich war in diesem Moment gerade ein wenig perplex und konnte garnicht fassen, was gerade geschehen war. Doch dann war ich sofort wieder fokusiert und im Drillmodus. Nach ein paar kurzen schnellen Fluchten konnte ich ein etwa 5 kg schweres Lachsmännchen ins flache Wasser führen und dort stranden. Ein schnelles Foto, und der Fisch durfte wieder schwimmen.

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Nun fischte ich wesentlich zuversichtlicher weiter, aber es gab an diesem Abend keinen weiteren Fischkontakt. Andre's Ansage war, dass ich am nächsten Morgen um drei Uhr wieder am Wasser zu stehen hatte. Ich höre natürlich auf den Meister, aber der frühe Angler ging leer aus.

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Also wieder zurück auf die Matratze im Bus. Gut ausgeschlafen und mit einem vernünftigen Frühstück im Magen startete ich gegen Mittag die zweite Runde. Ein extrem fischiger Pool, der mich am Vortag werferisch an meine Grenzen gebracht hatte, weil einfach mal garkein Rückraum vorhanden war, hatte es mir angetan. Nachdem ich ihn mir genauer angeschaut hatte, bemerkte ich, dass ich am oberen Ende etwas weiter einwaten konnte und dadurch mehr Platz zum Werfen hatte. Und schon nach dem zweiten Wurf spannte sich wieder die Schnur. Dieses Mal hatte ich einen kleineren frisch aufgestiegenen Fisch am Band. Er gab im Drill wirklich alles und war an diesem schwierig zu bewatenden Platz mit viel Strömung nicht einfach zu landen. Schließlich konnte ich ihn im flachen Wasser aber doch greifen.

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Ein paar Würfe später bekam ich einen weiteren Kontakt. Aber dieses Mal passierte mir der typische Reflexanhieb, und der Fisch stieg nach wenigen Sekunden wieder aus. Aber ich war überglücklich mit zwei gelandeten Fischen an zwei Tagen und setzte danach meine Tour in Richtung Süden entlang der Küste fort.

Nun war für mich eigentlich Sightseeing angesagt. Vielleicht noch ein paar Pollacks zum Essen vom Ufer aus fangen. Mit diesem Vorsatz fuhr ich in Richtung Hitra. Allerdings war es so, dass es ununterbrochen schüttete und stürmte. Ich hielt dennoch an meinem Vorhaben fest und tuckerte mit meinem Bus einen Tag lang über die verregnete Insel. Es war trostlos. Abends musste ich auf einem Campingplatz absteigen, der nur von deutschen Anglern in fetten Wohnmobilen und Wohnwagen bevölkert wurde. Als ich so in meinem Bus saß und mir anschaute, wie der Campingplatz immer mehr im Matsch versank, rief mich Andre an. Ich wollte ihm ausgiebig etwas vorjammern, kam aber nicht weit. "Wie, du bist in der Nähe der Gaula, und das Wasser steigt?" Sehr schnell erklärte er mir, dass ich gerade das große Los gezogen hatte und UNBEDINGT bereits am nächsten Morgen an die Gaula fahren musste. Das klang sehr plausibel, und angesichts des Wetters war Lachsfischen definitiv noch die beste Betätigung. Da ich die Jungs vom NFC persönlich kenne, rief ich dort an und fragte nach, ob ich die Tage fischen könnte. Kein Problem, es waren Plätze frei, und ich könnte gerne kommen.

Am nächsten Tag stand ich zum ersten Mal in der Gaula. Der Wasserstand sah ganz gut aus, aber das Wetter war eine Zumutung: schweinekalt, stürmisch und verregnet. Dennoch zog ich natürlich durch. Allerdings ohne Fischkontakt. Aber auch bei den anderen Anglern sah es nicht anders aus. Am nächsten Morgen hatte sich der Sturm gelegt, und es regnete auch nicht mehr. Das Wasser war weiter gestiegen. Bald schon berichteten mir immer mehr Angler, die ich traf, von ihren Fängen. Und bei mir schlichen sich immer mehr Zweifel ein: Falsche Fliege? Falsche Schnur? Läuft die Fliege richtig? Taugt der Pool etwas? Ist das Wasser zu schnell, zu langsam, zu flach, zu tief?... :-x

Bis ich dann spät abends den Tailout von einem langen Pool befischte. Da war ich etwas entspannter. Das Werfen klappte ganz gut, das Waten war einfach und die Fliege schwang so durch das Wasser, wie ich es mir vorstellte. Als ich dann die Schnur einstrippen wollte, um den nächsten Wurf zu machen, war ich plötzlich fest. "Hänger?" fragte ich mich für den Bruchteil einer Sekunde, dann war mir klar, dass das nicht sein konnte, und ich realisierte, dass ich meinen ersten Gaula-Lachs am Band hatte.
Er sprang auch gleich mehrere Male, so dass ich sehen konnte, dass es kein kleiner Gris war. Dennoch war der Drill recht schnell beendet, und ich konnte den Fisch nach einem kurzen Foto wohlbehalten zurücksetzen.

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Einen Moment lang überlegte ich, ob ich mit diesem Erfolg den Abend abschließe, dann dachte ich aber, dass ich zumindest den Tailout noch ganz durchfischen sollte. Und so kam es, dass ich drei Würfe später den nächsten Fisch am Band hatte. Obwohl er noch größer war als der Erste, bekam ich ihn sehr schnell ins flache Wasser und konnte ihn nach ein paar Minuten landen.

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Bei den nächsten Würfen hatte ich tatsächlich noch einen vorsichtigen Anfasser, der aber nicht hängen blieb. Aber auch so war ich super glücklich mit meinen zwei Gaula-Lachsen an zwei Tagen.

Nun konnte ich mich wirklich entspannt auf meine Sightseeing Tour in Richtung Süden machen...
Zuletzt geändert von Achim Stahl am 17.09.2025, 14:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Bernd W.
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Re: 10 Wochen durch Skandinavien - mit Camper und Fliegengedöns

Beitrag von Bernd W. »

Moin :wink:, ganz großes Kino Achim <-3 . Du erfüllst Dir gerade meinen Lebenstraum :-D :-D. Weiter so.
Gruß Bernd
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Matthias
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Re: 10 Wochen durch Skandinavien - mit Camper und Fliegengedöns

Beitrag von Matthias »

……. Vier Lachse in vier Tagen in Norwegen? Das ist ja fast besser als in den guten alten Zeiten! Glückwunsch und vielen Dank für den ausführlichen Bericht.

Tls

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axel f.
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Re: 10 Wochen durch Skandinavien - mit Camper und Fliegengedöns

Beitrag von axel f. »

Einfach hingehen und vier rausnehmen :-D :+++:

Einfach ein klasse Bericht!
Comfortably numb.
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Achim Stahl
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Re: 10 Wochen durch Skandinavien - mit Camper und Fliegengedöns

Beitrag von Achim Stahl »

So, nun ist erstmal Pause mit Fishporn. Sightseeing ist angesagt.

Von der Gaula ging es entlang der Rauma zum Trollstiegen:

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Die schmale Serpentinenstraße ist schon sehr abenteuerlich, und die Fahrt würde sicherlich Spaß machen, wenn man ganz früh am Morgen fährt - vor den ganzen Kapitänen der Monster-Wohnmobile und Wohnwagengespanne. Aber die Aussicht ist natürlich zunbezahlbar.

Auf der anderen Seite ging es hinunter zum Geirangerfjord. Auch da gab es auf der Strecke Parkplätze mit toller Aussicht. Nur war inzwischen Das Chaos auf der Straße so komplett, dass alle Parkplätze von Reisebussen blockiert waren, so dass man nicht einmal kurz anhalten konnte.

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Die Ursache dafür war, wie ich später feststellen musste, ein Kreuzfahrschiff, das vor Geiranger lag. Die Tausende von Passagieren überfluteten den kleinen Ort komplett und wurden dann mit den Bussen in die Umgebung gekarrt. Während es hier in Kiel nicht sonderlich auffällt, wenn ein Kreuzfahrschiff anlegt, ist es in so einem kleinen Ort eine nicht zu bewältigende Menschenlawine.

Gegen Abend lies der Trubel nach, und ich konnte einigermaßen entspannt auf das Fjell fahren und mir einen ruhigen Übernachtungsplatz suchen.

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Am Morgen darauf ging es recht früh (und entsprechend verkehrsarm) wieder hinunter ans Meer und auf die kleine Insel Froya. Da der Regen gerade eine Pause machte, konnte ich eine kleine Wanderung machen. und die Landschaft genießen.

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Fjordnorwegen ist ja straßentechnisch ein einziges Auf und Ab. So ging es am nächsten Tag wieder hoch in die Berge. Unterwegs gab es tolle Einblicke in die Fjordlandschaft.

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Ganz oben auf dem Berg fand ich einen Stellplatz mit grandiosem Rundumblick. Der Sonnenuntergang war auch spektakulär, und aus dem beheizten Bus heraus auch entspannt anzusehen.

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Doch bereits abends war es ordentlich windig, was sich im Lauf der Nacht zu einem handfesten Sturm entwickelte. Dem hatte ich meinen Bus volle Breitseite ungebremst ausgesetzt. Natürlich kann selbst ein Orkan so ein Auto nicht einfach wegwehen. Wenn man aber alleine in der Nacht das Getöse hört und ordentlich durchgeschüttelt wird, ist das trotzdem ein wenig beunruhigend. Irgendwann schlief ich aber doch ein. Als ich aufwachte war es zwar schon hell, aber zumindest in meinem Bus nicht so richtig. Als ich zum Seitenfenster rausschauen wollte sah ich das:

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Zum Sturm gesellte sich in der Nacht auch Schneefall.

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Glücklicherweise stieg das Thermometer schnell wieder auf kuschelige zwei Grad, so dass es zumindest keine vereisten Straßen gab.

Nächstes Etappenziel war Hemsedal. Da wollte ich eigentlich tatsächlich mal wieder fischen. Die Hemsila gilt als eines der besten Forellengewässer Norwegens. Sie war aber leider wegen Niedrigwasser gesperrt, und die anderen Flüsse begeisterten mich nicht wirklich. Also fuhr ich weiter in Richtung Süden und kam kurz darauf nach Geilo. Der Ort heißt wahrscheinlich so, weil dort die geilsten Messer, Äxte und Outdoorutensilien produziert werden. Genauer in der kleinen Fabrik von OYO. Und die haben sogar einen Fabrikverkauf mit reduzierten Preisen. Bei den Messern konnte ich mich zurückhalten, weil mein Bestand im Verlauf der Reise schon um drei Stück angewachsen war... :oops

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Nach einer Wanderung über das Fjell fuhr ich weiter in die Hardangervidda, die ich auch ein wenig zu Fuß erkundete.

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Da meine Tour sich langsam dem Ende näherte, musste ich Pläne für die letzten Tage machen. Als ich die (sehr übersichtlichen) Fänge am Mandalselva studierte, stolperte ich über meinen Freund Tristan. Ich rief ihn an und erfuhr, dass er zusammen mit seinem Vater noch in der Gegend war. Wir verabredeten uns zum Forellenfischen, und ich machte mich auf den Weg...

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:wink:
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otterfisch
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Re: 10 Wochen durch Skandinavien - mit Camper und Fliegengedöns

Beitrag von otterfisch »

Vielen Dank für den Bericht!
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Achim Stahl
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Re: 10 Wochen durch Skandinavien - mit Camper und Fliegengedöns

Beitrag von Achim Stahl »

So, Endspurt:

Von der Hardangervidda ging es weiter durch die Berge an die Otra.

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Im Oberlauf ist sie oft aufgestaut, und bereits im Vorbeifahren konnte ich viele steigende Fische sehen. Ein Übernachtungsstopp mit einer Runde Fischen musste da natürlich sein. In der Nähe von Evje fand ich einen schönen Platz direkt am Wasser.

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Die Forellen stürzten sich geradezu auf meine angebotene Trockenfliege. Fast jeder Wurf wurde mit einem Biß quittiert. Allerdings waren die Fische nicht sonderlich groß.
Das Besondere an der Otra ist, dass es dort zwei endemische Salmonidenarten gibt: Den Bleke, eine landlocked Lachsart und eine marmorierte Form der Bachforelle, ähnlich wie die Marmoratas in Slowenien, nur leider viel kleiner.

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag das Tal in dichtem Nebel. Allmählich lichtete er sich und gab tolle Fotomotive frei.

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Für mich war es nun aber an der Zeit, zu Tristan und seinem Vater zu fahren. Wir trafen uns in einem Skigebiet in den Bergen. Von dort mussten wir noch ein ganzes Stück wandern, um an den geheimen See zu kommen. Dort stiegen dann auch gleich ein paar gute Forellen. Sie waren aber recht vorsichtig und nicht einfach zu überlisten. Mit der Zeit konnten wir aber doch ein paar ganz gute Fische fangen.

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Eine wirklich gute Forelle mit etwa 50 cm stieg mir leider nach kurzem Drill wieder aus. Abends bergleitete ich Tristan und seinen Vater zu deren Campingplatz, wo wir ausgiebig grillten und Urlaubserlebnisse austauschten.

Am nächsten Morgen machte ich mich auf den Weg zur Fähre nach Larvik. Da ich noch ertwas Zeit hatte, konnte ich eine letzte Wanderung im Hinterland unternehmen.

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Dann wurde es Zeit zum Ablegen. Einige Stunden später kamen wir in Hirtshals an.

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Und nach ein paar weiteren Stunden durch dänische Autobahnbaustellen im heftigsten Starkregen war ich dann schon wieder zuhause.

Viele Grüße!

Achim
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hering01
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Re: 10 Wochen durch Skandinavien - mit Camper und Fliegengedöns

Beitrag von hering01 »

Achim ,
nochmals ganz großes Dankeschön für diesen schönen Reisebericht. <-3
Gruß
Henning
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Andreas!
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Re: 10 Wochen durch Skandinavien - mit Camper und Fliegengedöns

Beitrag von Andreas! »

Ganz großes Kino, danke für's Teilen! :+++:

Gruß, Andreas
Kaum macht man es richtig, funktioniert der Plan auch!
fly fish one
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Re: 10 Wochen durch Skandinavien - mit Camper und Fliegengedöns

Beitrag von fly fish one »

Lieber Achim,

sehr schöner Bericht, mit Lachsen und Bafo, Saibling und "Marmorata", auch sehr klein, da fängst Du mich immer! "Klein" suche ich teilweise regelrecht und bei mir in den Oberläufen hier daheim als ausgewachsen zu bezeichnen, sind für mich immer wieder Ziel und eine der schönsten Forellenfischereien überhaupt, auch immer wieder im Ausland.

LG,
Frank
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Vaskebjørn
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Re: 10 Wochen durch Skandinavien - mit Camper und Fliegengedöns

Beitrag von Vaskebjørn »

Danke Achim, super Bericht!
Petri! Dirk 🙋🏼‍♂️
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raku
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Re: 10 Wochen durch Skandinavien - mit Camper und Fliegengedöns

Beitrag von raku »

Dankeschön für`s teilhaben lassen Achim.

Großes Kino :+++:


Grüsse auss'em Pott
Ralf
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