Küsten-Trend zu leichteren Schnurklassen???

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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Kystefisker
Attitude makes the Difference
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Beitrag von Kystefisker »

... und das ist Schade Mirko, Heute war Werfen mit der 6er und einer 6er Vollschnur einfach nur ein Genuß, da wäre eine 8er mit'm SK völlig fehl am Platz gewesen.... ;)

Und mit der richtigen Vollschnur kann man auch beides, Präsentieren und "Leistung abrufen", wenn man's denn kann aber wenigstens das hast du ja schon Eingesehen.... :grin:

Oller Schleuderer du............ :wink: "kf
" There's too many men, too many people
Making too many problems
And not much love to go 'round
Can't you see this is a land of confusion? "
Carsten62

Beitrag von Carsten62 »

Hi Bernd, also ich fische die meiste Zeit ne Le Cie (medium Fast) 10´#7 mit 7er Vollschnüren. Für das Fischen bei ruhigem Wetter, in der ersten Rinne habe ich aber seit neuestem ne 9`#5 die mit ner 6er Bullet gefischt wird. Ein Versuch bei richtig Wind und viel Welle kapitale Tobifliegen mit der 10er Einhand zu fischen steht aber für den kommenden Urlaub auch noch an.
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laverda
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Beitrag von laverda »

Hi Bernd,
EIN recht aufschlussreichender Hinweis ist der Trööt von Achim Stahl hier im Forum (sehr wichtig) hinsichtlich Schusskopf und WF-Schnur.

Nehme ich z.B. die Ruten von Sage, stelle ich fest, dass eine 6er ein Schussgewicht um die 17gr hat.
Eine "AFTMA KLASSE" WF7-8 und rund 10/11m Keule liegt in dieser Kategorie.
Ich vermute, dass immer mehr Flifis ihre Ruten so abstimmen, wie Achim dies erklärt hat, nämlich dass eine WF nichts anderes ist, als ein "Schusskopf mit integrierter Runningline".
Bis vor nicht allzu langer Zeit war häufig zu lesen, man solle einen Schusskopf ein bis gar zwei "Klassen" höher wählen als die Vollschnur bzw "Rutenklasse laut Hersteller".

Das alles passt sehr gut überein mit deiner Beobachtung, dass immer häufiger "6er" Ruten auftauchen, die aber wahrscheinlch mit 7er oder gar 8er WF gefischt werden.

Ruten werfen eben Masse und nicht Klasse

Gruß vom platten Niederrhein
Fliegenruten werfen Masse...............nicht Klasse
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

:wink: Danke für die vielen Antworten. :+++:

Was mir sofort auffällt:
Die Frage ist nach dem möglichen Trend zu einer anderen Schnurklasse gestellt.
Die Schnurklasse wird NUR für die Schnur bestimmt (nicht für die Rute).
Die meisten Antworten hingegen richten sich primär auf die verwendeten Ruten.

Ein gutes Beispiel ist die Antwort von (hallo :wink: ;) ) Thotty:
TCR 590, XP 696, TCR 7100, RPL+ 896 und M3 8100...
@Thotty: Und welche Schnurklasse fischt Du nun auf den Ruten? ;)
Ich beantworte das mal frech: Auf den Ruten passen 7er und 8er Schnüre, sofern Du mit kurzen Keulen im 9-12m Bereich arbeitest, wovon ich an der Küste ausgehe. Auf die Sage 590 TCR passt ein 18 Gramm Schusskopf. Ist ähnlich meiner 590SP+ (ebenfalls ein 18 Gramm Schußkopf).

Noch einmal der Hinweis: Was auf der Rute drauf steht, ist unwichtig. Wichtig ist das Gewicht der Schnur, denn darüber werfen wir unsere Köder aus. Die Rute muß dann zur Schnur passen.
Bezüglich der Schnurklasse erkenne ich hier (noch) keinen Trend zur leichteren Schnurklasse.
Klasse 7 und 8 sind nach wie vor stark präsent. Teilweise wird im Sommer an ruhigen Tagen zweitweise zur Zweitausrüstung mit einer leichteren Schnur gegriffen.

Ich habe das Gefühl, der eine oder andere würde die Frage nach der verwendeten Schnurklasse mit 6 beantworten, weil auf der verwendeten Rute eine 6 empfohlen ist. Tatsächlich wird dann aber z.B. ein 18 Gramm Schußkopf (eher Schnurklasse 8 entsprechend) gefischt.

Mal sehen, was hier noch kommt. Bisher (nicht nur wegen diesen Threads) habe ich ein wenig das Gefühl, der Trend spielt sich mehr in den Köpfen als in der Realität ab.
Die Rutenhersteller setzen durchaus auf solche Trends auf, und wir fischen unsere 8er Schnüre am Ende möglicherweise überwiegend mit Ruten mit "6"er Aufdruck. Diesen Trend nämlich erkenne ich tatsächlich.

Was meint Ihr?

Gruß
Bernd

p.s. In 90% aller Tage haben wir nennenswerten Wind an der Küste. Das Werfen mit der höheren Schnurklasse ist dann eigentlich entspannter, weil man weniger kompensieren muß. Die leichte Schnur wird schneller verblasen, was Kompensation bei jedem Wurf bedeutet.
www.first-cast.de
Fliegenfischerschule
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Sebi
Hamburger Vollkernassi
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Beitrag von Sebi »

Die leichteste Schnur, die ich an der Küste fische ist eine Loop Multi in der Schnurklasse 6. Ich fische die Schnur jedoch nur in Jahreszeiten, in denen kleinere Fliegen der Bringer sind (Sommer-tagsüber/ Herbst). Wenig Wind ist natürlich auch eine Vorraussetzung für den Einsatz dieser Schnur!

Zu 90% fische ich jedoch einen 17 Gramm Schußkopf und bin damit äußerst zufrieden. :wink:
Gruß Sebi
Fjorden
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Beitrag von Fjorden »

Hallo,
...und dann kommt noch hinzu, dass die Schnüre leichter gekennzeichnet sind als es häufig der Fall ist. Carsten fischt z.B. auf seiner 5er Rute eine 6er Bullet, diese Schnur werfe ich mit einer 7er Rute...
Meine Küstenallroundrute ist eine 9 ft. 7er, auf der ich passende Schnüre werfe, das optimale Wurfgewicht dürfte so bei 17 gr. liegen. Diese Rute fische ich fly only bei allen Bedingungen und variiere nur die Keulenlänge. Die darauf gefischten Schnüre sind die Loop Distance 75 WF 8 F in Kombination mit einem I Poly bei viel Wind und wenig Rückraum und eine Supreme 2 Bass Taper WF 8 F. Beide Schnüre sind vom Gewicht eher leichter und kein Vergleich zu Guideline, etc.
Ich halte die Wahl von mindestens einer 6er Rute auch in Relation auf die Fischgröße und das schnellere, fischschonende Drillen für angebracht. Sicher läßt sich auch mit einer 4er Rute eine 70iger MF fangen, aber ob die dann wieder releast werden kann bleibt fraglich.
Gruß
Fjorden
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Fyggi
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Beitrag von Fyggi »

Hai Bernd
Auf die Sage 590 TCR passt ein 18 Gramm Schusskopf. Ist ähnlich meiner 590SP+ (ebenfalls ein 18 Gramm Schußkopf).

Noch einmal der Hinweis: Was auf der Rute drauf steht, ist unwichtig
Hatten wir dieses Thema nicht schon einmal vor einiger Zeit...? ;) mit der Sichtweise, die "Klasse" bestimmt sich nach dem Gewicht der Keule/SK und nicht nach Aftma/Affta 8) oder was auf der Rute (5er TCR...grins..5er..hehe..) steht?!

Wiederum, wie seit langem die Forderung...weg von Klassen, hin zu Gewichtsangaben.

Zumindest erst einmal bei Schnüren, da die individuellen Vorlieben bei der Wahl der Schnüre (leicht oder schwerer) und dem damit verbundenen Ladeverhalten der Ruten doch ziemlich unterschiedlich sind. Und wir Ruten länger fischen als Schnüre..meistens.

Wäre mal ein Anfang, unütze Geldausgaben für Schxxx gewichtete Schnüre zu minimieren...eine Forderung seit Jahren...aber die Schnurindustrie will ja auch leben....95 Euro für einen Verbrauchsgegenstand.... :-x der nicht mal passen muss (wie wir feststellen) und möglicherweise auch nicht umgetauscht wird :o

Warum lassen wir uns eigentlich so verarschen? :q:

TL, Fyggi
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selfmade
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Beitrag von selfmade »

Hallo :wink:
Ich fische mit einem Keulen Gewicht von ca. 18 Gramm, aber noch nicht
genau nachgewogen...
Aber auf meiner neuen Rute steht Klasse acht.
Habe aber noch vor meine ausrüstung um eine "echte" Klasse sechs zu
ergänzen, für kleinere Fliegen und ruhigere Tage.
Beste Grüße
Michel
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Polar-Magnus
Eigentlich war ich's nicht...
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Beitrag von Polar-Magnus »

Moin.

Standard ist bei mir die 7er LPXe RS (3-Teiler), die werfe ich auch gerne so mit 17,5 bis 18 g,
womit ich mich ja offenbar etwa im Standardrange bewege.

Die 6er GLX Classic (4-Teiler) kommt selterner heraus an der Küste und wirft gut so mit 15g.

Ingo :wink:
Ein Fliegenfischer ist manchmal glücklich, aber nie wunschlos.

Du bestimmst das Ziel, du bestimmst den Weg und du bestimmst die Regeln. Es ist dein Spiel, dein Leben.
Zitat von gonefishing aus seinem sagenhaften Patagonien Reisebericht.
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hey Fyggi, lange nix gelesen. :wink:

Eigentlich ist es doch ganz einfach, man weiß in etwa, wieviel Gewicht man braucht, um entspannt mit seiner Rute werfen zu können.

Eine Gewichtsangabe auf jeder Schnur inklusive Angabe der Keulenlänge wäre für die Meisten von uns doch perfekt, solange ich sowas aber nicht geboten bekomme, vermeide ich Fehlkäufe und suche mir gezielt Schussköpfe aus, die unser Forenpartner Martin (Troutcontrol) nicht nur mit den Angaben Länge und Gewicht anbietet, sondern auch gleich die Info zur Seele der Schnur und auch dem Fronttaper gibt.

Ich kaufe doch keine Vollschnur für 95 Euro :!: von der ich nicht sicher weiß, ob sie passt.

Und mal kurz zur Rutenklasse, meine 8er Ruten (Boron 2 x) arbeiten, wie ich finde, optimal mit etwa 19-20 Gramm. Ich kaufe zudem Lachsköpfe mit ihrem dickeren Taper und schneide sie mir passend, da der Wind an der Küste diese Köpfe noch viel besser treibt.
An ruhigen Tagen fische ich mit selbigen Ruten aber auch gerne mal einen 15 Gramm Kopf, welcher mit seinem langen Fronttaper die leichte Fliege sehr sanft abrollt und dezent präsentiert.

In der Praxis habe ich also die Wahl, zurück zum Auto rennen und die leichtere Rute holen? Oder einfach zwei drei Schussköpfe in der Weste haben, die in drei Minuten gewechselt sind.

Ich bevorzuge die Schusskopfvariante, es liegt einfach weniger Wert im Auto und der Kopf wird freier. Ebenso wie ich einen freien Kopf behalte, egal wie der Wind dreht. Leistungen abrufen geht nämlich auch, wenn nötig.

Und was auf meiner Rute steht ist mir ziemlich wurscht, ich erreiche so ziemlich jeden Fisch und werfe ohne große Mühen, mit freiem Kopf, der aus meiner Sicht eine gute Basis bildet, um ein paar Meerforellen zu fangen.

Mit einer 4er Rute auf Meeräschen zum Beispiel halte ich für pure Spielerei mit der Kreatur, risikofreudig und Nahrungskettenorientiert. Außer Piscator, der kann sowas.

So, war etwas abschweifend, sind aber auch nur meine Gedanken zur Gerätezusammenstellung. Bei mehr Wind zur Spinnrute greifen ist ja auch ok, wäre aber nicht mehr mein Ding, da ich einfach bei den Ködern und der Köderführung zu sehr eingeschränkt bin. Für Schneidertage sind meine Wege einfach zu weit. ;)
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daniel
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Beitrag von daniel »

Fyggi hat geschrieben:Wiederum, wie seit langem die Forderung...weg von Klassen, hin zu Gewichtsangaben.
KLasse! Darüber habe ich mit einem hier ansässigem Peitschenhändler auch schon debattiert. :+++:
Fyggi hat geschrieben:Warum lassen wir uns eigentlich so verarschen? :q:
TL, Fyggi
Gute Frage, was wären denn die Lösungsansätze?
Einer beispielsweise wäre, die Tabelle vom Martin weiter zu führen und die Gewichte selbst auf die Ruten zu "pinseln". ;)
tight lines!

Daniel
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Gregor
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Beitrag von Gregor »

Moin,

ich benutze hauptsächliche meiner 8er Axis mit 9 Füßen.
Der Hauptgrund ist der, dass ich damit alles abdecken kann.

Wenn Wind weht geht das.
Ist die Fliege mal etwas größer/schwerer, geht das auch.

Nur wenn ich für ein paar begrenzte Stunden ans Wasser komme und ich einschätzen kann, dass die Bedingungen gleich bleiben, kommt die 6er Axis aus dem Futteral.

Grundsätzlich ist der Gewichtsunterschied heute zwischen modernen 6er und 8er Ruten auch nicht mehr so groß.
Da kann man mit den Rollen sehr viel mehr raus holen, wenn man es den möchte.

Ich benutze dazu ausschließlich Vollschnüre. Ich habe es zwar mal mit SK´s versucht, mochte das Gefühl aber gar nicht.
Beste Grüsse

Gregor
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Schweißsocke
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Beitrag von Schweißsocke »

Im Winter/Frühjahr kommt bei mir die 8er zum Einsatz, die Diskussion Schusskopf oder Vollschnur stellt sich mir nicht: Ich fische zwar eine Vollschnur (Airflo 40+), tatsächlich handelt es sich dabei aber um einen Schusskopf mit fest angeschweißter RL. Die AFTMA-Angaben der Airflo 40+ sind reiner Nonsens, an der 8er Rute werfe ich eine 7er Schnur, der Kopf wiegt hier allerdings schon 18 Gramm, entspricht also einer "echten" 8er. Im Sommer und jetzt im Herbst fische ich leichter, häufig auch mit kleineren Fliegen. Schön, dass ich damit im Trend liege ;) . Meine Affinity X (Klasse 6) wirft aber auch schwerere Köpfe als 14 Gramm, was ja wohl der Schnurklasse 6 entsprechen dürfte.

Letztlich mache ich die Schnur- und damit auch die Rutenwahl alleine von Windstärke und Fliegengewicht abhängig, eine Religion sehe ich darin nicht.
Gruß Arne

There's a fine line between fishing and just standing on the shore like an idiot. ~Steven Wright
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Heiländer
Grauer LMF Partner !!!
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Beitrag von Heiländer »

Schweißsocke hat geschrieben: Letztlich mache ich die Schnur- und damit auch die Rutenwahl alleine von Windstärke und Fliegengewicht abhängig, eine Religion sehe ich darin nicht.
:+++:
TL Christopher
http://www.der-heilaender.de
Kungdisciplin är laxfiske !!
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Fliegenjeck
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Beitrag von Fliegenjeck »

Hallöchen Allerseits,
so jetzt mal die Laien unter uns :
Ich bin zutiefst beeindruckt welche Experimente ihr da so alles durchführt.Auch wie ihr immer wieder Grammzahlen erwähnt,bei denen ich nur dumm guckend daneben stehe.
Aber stellen wir uns doch mal ganz dumm.
Also ich stehe an der Küste. Habe eine Fliege drauf, die , sagen wir, 0,5 Gramm wiegt. Nun kommt Wind auf. Ihr wechselt dann die Fliege ,die wiegt dann 0,75 Gramm. Oder wechselt ihr dann denn SK oder gleich die ganze Rute???Also , bei den Wettern, die ich so beim Fischen erlebt habe, wäre ich ja mehr am wechseln als am fischen, oder wie???? Versteht mich nicht falsch, aber so genau scheißt keine Eintagsfliege.Ihr wiegt da Gewichte und messt cm aber wenn es so genau sein muß dann wechselt ihr quasi bei jeder Fliege alles...oder fange ich deswegen so wenig ???Was mir , mit meiner Methode zu fischen aufgefallen ist,das Vorfach, andere Fliege, unterschiedliches Gewicht, andere Länge, bzw. Dicke....Total falsch ????
Keine Ahnung.....Aber soviele Wechsel mache ich ( noch ) nicht....
MfG Nobby...
Ich bin ein (H)optimist. Diese glauben, das durch ein homebrew sich alles verbessert... :+grin:
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