Junction-Loop ja oder nein.

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
Bruno

Beitrag von Bruno »

Diesen Trööt hatten wir im letzten Jahr auch schon sehr ausführlich!
http://www.leidenschaft-meerforelle.de/ ... php?t=3657
Könnte man beide nicht zusammenfassen?
:+++:
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Mattes36
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Beitrag von Mattes36 »

Hallo,

ich habe auch eine Zeit lang Schlaufen geschweißt (und meine Erfahrungen im von Bruno verlinkten Thread beschrieben), aber inzwischen bin ich wieder davon weggekommen.

Die Gründe hat Bernd treffend beschrieben:
Bernd Ziesche hat geschrieben:Wenn ich mir die geschweißten Schlaufen hier so ansehe, wirken die recht unbeweglich und sehr voluminös auf mich.

Ich selbst entferne zumeist das Coating und ziehe einen Teil des freigelgten Endes der Seele mittels Nadel in die Seele selbst ein. Diesen Teil überziehe ich mit Aquasure. Die Tragkraft ist so optimal.
Und die Schlaufe ist flexibel, was gerade beim Einschlaufen (Schlaufe in Schlaufe) sehr hilfreich ist.
Ich habe mir ein paar dünne Nadeln gekauft und bekomme das Spleißen von Schlaufen inzwischen ganz gut hin. Ich überziehe das freigelegte Coating inkl. der Schlaufe auch ganz dünn mit Aquasure. So wird die Schlaufe etwas steifer, abriebfester und nimmt kein Wasser mehr auf, bleibt dabei aber sehr schön dünn, da das Aquasure kaum aufträgt. Diese Schlaufen stellen für mich (im Moment) das Optimum dar: sehr dünn und sehr robust :+++:

Viele Grüße, Matthias
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hi Martin,
habe das editiert ... Danke. Hattest Du ganz richtig interpretiert.

Hallo Matthias,
ich bin exakt Deiner Meinung.
Bei den geschweissten Schlaufen ist mir unklar, wie ich ein monofiles Vorfach optimal montieren könnte. An der Seele schlaufe ich das unkompliziert ein.
Und die Fehlerquote beim Verschweißen ist so eine Sache. Die Gefahren hat Achim ja bereits wunderbar aufgelistet. Das zumindestens sollte man ein wenig üben, bevor man mit einer geschweissten Verbindung den großen Fisch jagen geht :grin: .
Gruß
Bernd
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Gast

Beitrag von Gast »

Was mir gerade bei schwimmenden Schussköpfen am besten gefällt ist das anspleißen eines Polyleaders. Ich nehme hier ein 10 Fuss Salmon extra strong von Airflo. Das hat IMHO die meisten Vorteile. Zum einen kann man einen Teil des Fronttapers dadurch ersetzen und erhält praktisch eine transparente intermediate Sptze, zum anderen rollt es sehr gut ab und wenn ich noch ca. 2 Meter Tippet anknote habe ich ca. 5 Meter klares Vorfachmaterial das nahezu wie eine Vollschnur durch die Ringe geht. Die zwei Meter Tippet bleiben hier bei der Landung sowieso draußen. Die Polys sinken relativ langsam, bringen aber auch gerade unbeschwerte Fliegen etwas auf Tiefe.
Auch die Runningline wird bei mir direkt angespleißt. Ich finde diese Art der Verbindung einfach deutlich angenehmer, da man auf diese Weise eine eigene Schnur bauen kann, die 1A durch alle Ringe durchgeht ohne zu klappern. Man muss jedoch darauf verzichten die Köpfe zu wechseln, weshalb ich mir einfach den Luxus leiste einen schwimmenden und einen Intermediate SK auf jeweils einer Wechselspule zu haben. Mehr habe ich nie für die Ostsee gebraucht!

T

PS: Für meine 8er habe ich noch eine Wechselspule mit ner geloopten Runningline, damit ich verschiedene Vollsinker einschlaufen kann. Mehr braucht es dann aber auch wirklich nicht...
Gast

Beitrag von Gast »

TOBSN hat geschrieben:...Auch die Runningline wird bei mir direkt angespleißt.
... an dem Thema knobel ich gerade :+c
... wie verspleißt Du eine Monic-Runningline mit dem Schußkopf?
... als handwerklicher run-away ist mir dat nicht so richtig klar und scheue mich die Schlaufen am Schußkopf und der Runningline
abzuschneiden und dann keine vernüpftige Verspleißung hinzubekommen :cry:
Gast

Beitrag von Gast »

Ganz einfach: die Schlaufen abschneiden (die der Monic taugen so oder so nix), die Seele der Runningline freilegen, mit einer Nadel in die Seele des SK einführen und mit einem Nagelknoten befestigen. Ein vorher aufgeschobenes Stück Geflechtschlauch wird wird über die Verbindung geschoben um den Knoten zu schützen. Den Geflechtschlauch dann an beiden Seiten mit reißfestem Bindegarn (Wonderthread etc.) umwickeln, Aquasure drüber und ab dafür. Trägt kaum auf, geht seidenweich durch die Ringe und hält alles was Du in unseren Breitengraden ans Band bekommen kannst!

T

PS: Einfaches Spleißen ist bei der Monic Runningline leider nicht möglich, da die Seele deutlich zu glatt ist...
Gast

Beitrag von Gast »

TOBSN hat geschrieben:Ganz einfach: ...
@T - danke für das schnelle Feeback ... Prinzip verstanden, das wird probiert :+o ... denn das rattern des Knoten ist ja nun wirklich ätzend :grin:
... man-o-meter ... wie habe ich meine Zeit bloß vor dem Einstieg ins Fliegenfischen "rumgebracht" :lol: ... herrlich :l:
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Holger Seipold
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Beitrag von Holger Seipold »

Bernd Ziesche hat geschrieben:Hi Martin,
habe das editiert ... Danke. Hattest Du ganz richtig interpretiert.

Hallo Matthias,
ich bin exakt Deiner Meinung.
Bei den geschweissten Schlaufen ist mir unklar, wie ich ein monofiles Vorfach optimal montieren könnte. An der Seele schlaufe ich das unkompliziert ein.
Und die Fehlerquote beim Verschweißen ist so eine Sache. Die Gefahren hat Achim ja bereits wunderbar aufgelistet. Das zumindestens sollte man ein wenig üben, bevor man mit einer geschweissten Verbindung den großen Fisch jagen geht :grin: .
Gruß
Bernd
Hallo Bernd,

Du meinst das mehr oder weniger rumgestocher mit einer Nadel im Coating ist besser und haltbarer für die Schnur als das Verschweißen?

Und wie sieht es mit der Fehlerquote beim durchstechen der Flugschnur aus? Ich glaube das will genauso geübt sein wie das Verschweißen.

Gruß Holger

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HolgerLachmann
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Beitrag von HolgerLachmann »

Hat, glaube ich, alles Vor- und Nachteile....

Ich hab das schweißen versucht mit Feuerzeug und Kerze.... grauenhaft! Konnte die Hitze nicht kontrollieren.

Dann habe ich probiert mit einem Lötkolben über den Schrumpfschlauch zu streichen, was das beste Ergebnis brachte.

Ich knote auch mal ganz gerne nen selbstgeknüpftes Monovorfach an die Schnur und dabei schneidet das Mono durch das Coating der Schlaufe.
Auch ein Schlaufenknoten (z.B. Perfection Loop) ist nicht die Lösung. Bei einem Hänger hat das Mono der Schlaufe auch in das Coating geschnitten.

Also mal ganz unter uns Gebetsschwestern, ein guter festgewundener Loop-on-Junktion mit einem derjeweiligen Fischerei angepaßten Geflechtschlauch hat sich in der Praxis bei mir sehr gut bewährt, vor allem bei der Verbindung Flugschnur-Vorfach.
Ist einfach, hält und ist unempfindlich bez. des einschneiden des Monos.
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

@Holger 2:
Ich gehe dabei nicht durch die Ummantelung der Fliegenschnur.
Ich ziehe das Ende der Seele durch den Teil der Seele vor dem Beginn der Ummantelung. Ich lege also einen entsprechend großen Teil der Seele frei. Viel falsch machen kann man da eigentlich nicht, weil man alles genau sehen kann.
Was man wissen muss: Das Ende der Seele mit der Nadel ausfransen und nur die Hälfte durch das (sonst zu) dünne Öhr der (dünnen) Nadel fädeln. Die andere Hälfte wegschneiden und dann zieht sich die Nadel mit einer Zange gegriffen sehr leicht durch die Seele.
Und halten tut das bombenfest.
Gruß
Bernd

p.s. Hat mir jetzt schon jemand verraten, wie man ein monofiles Vorfach optimal an der steifen Schlaufe (wie hier mehrfach abgebildet) einschlauft / anknotet ? Ein Bild wäre gut.

Für die Variante vom Tobsn finde ich das Schweissen sehr gut.
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Der_Malte
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Beitrag von Der_Malte »

Hallo Bernd, durch vieviel cm der freigelegten Seele ziehst du denn die geteilte Seele?
Gruß Malte

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HolgerLachmann
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Beitrag von HolgerLachmann »

Ich muß noch mal nachhaken:

Ich habe auch schon Schlaufenverbindungen aus der Seele gemacht, allerdings nicht mit spleissen, sondern indem ich die Seele zusammengenäht und dann mit starkem Bindegarn überwunden habe.
Das hat Ingo Karwath im Fliegenfischer irgendwann mal gezeigt.

Die Schlaufe aus der Seele ist ja recht flexibel und weich. Ist sie nicht anfällig gegen äußere Einflüsse wie z.B. Reibung?

Wenn ich mir einen gröberen Geflechtschlauch ansehe, so macht dieser für mich einen weitaus stabileren Eindruck gegenüber der Schlaufe aus der Seele.....

Wie sind da eure Erfahrungen?
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Jelle
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Beitrag von Jelle »

HolgerLachmann hat geschrieben:Ich muß noch mal nachhaken:

Ich habe auch schon Schlaufenverbindungen aus der Seele gemacht, allerdings nicht mit spleissen, sondern indem ich die Seele zusammengenäht und dann mit starkem Bindegarn überwunden habe.
Das hat Ingo Karwath im Fliegenfischer irgendwann mal gezeigt.

Die Schlaufe aus der Seele ist ja recht flexibel und weich. Ist sie nicht anfällig gegen äußere Einflüsse wie z.B. Reibung?

Wenn ich mir einen gröberen Geflechtschlauch ansehe, so macht dieser für mich einen weitaus stabileren Eindruck gegenüber der Schlaufe aus der Seele.....

Wie sind da eure Erfahrungen?
so mache ich das auch immer und habe da beste erfahrungen mit! von der haltbarkeit her würde ich es als gut einstufen - allerdings mache ich immer noch etwas aquasure über die wicklung ( diese und das vernähen mache ich mit 15er fireline) :wink:
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Mattes36
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Beitrag von Mattes36 »

Hallo Holger S.,
Holger Seipold hat geschrieben:Du meinst das mehr oder weniger rumgestocher mit einer Nadel im Coating ist besser und haltbarer für die Schnur als das Verschweißen?

Und wie sieht es mit der Fehlerquote beim durchstechen der Flugschnur aus? Ich glaube das will genauso geübt sein wie das Verschweißen.
das sehe ich etwas anders. Mit der richtigen Nadel (lang, dünn, flexibel und mit abgestumpfter Spitze) kann man das Ende der Seele sehr sicher in die Seele einführen und durchschieben. Durch die abgestumpfte Spitze bleibt die Nadel zuverlässig innerhalb der hohlgeflochtenen Seele, ohne das Coating ungewollt zu beschädigen.

Ich mache es ähnlich wie Bernd und führe das Ende der Seele 1-2cm vor dem Coating in die Seele ein und dann nochmal 1-3cm durch die Seele mit Coating. Das Coating wird nur an der Stelle beschädigt, wo die Nadel wieder ausgeführt wird und dieser kleine Stich wird durch die spätere Versiegelung mit Aquasure wieder geschlossen. Ich sehe diesbez. überhaupt kein Problem.

@Holger L.:
HolgerLachmann hat geschrieben:Die Schlaufe aus der Seele ist ja recht flexibel und weich. Ist sie nicht anfällig gegen äußere Einflüsse wie z.B. Reibung?
Deshalb versiegele ich die gesamte Schlaufe bis zur Austrittsstelle aus dem Coating mit Aquasure. Die weiche Seel nimmt das Aquasure auf und ist nach dem Aushärten des Klebers immer noch sehr dünn und rel. flexibel, aber deutlich steifer als die unbehandelte Seele. Damit habe ich bez. Abriebfestigkeit und Robustheit noch keine negativen Erfahrungen gemacht.

Viele Grüße, Matthias
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Beitrag von troutcontrol »

moin,
als ehemalige spleißer und bekennender schweißer muss ich doch mal nachfragen, ob wir alle von der selben seele reden:
neben (ungeflochtenen) multifilen und monofilen (mono-schnur) gibt es geflochtene seelen (braided core), wobei es fluffig geflochtene (entsprechen etwa einer 25er - 35er dyneema) und ultra eng geflochtene (POWER CORE oder DCC) gibt. letztere sind aber soo dünn (15er?), dass ich mir das spleißen da eher nicht vorstellen kann, oder?

grüße
martin :wink:
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