Zonker-Muddler
Zonker-Muddler
Der Muddler ist eine Fliege mit langer Tradition und fängt überall auf der Welt die verschiedensten Fischarten.Auch für das Meerforellenfischen in der Ostsee ist der Muddler ein hervorragendes Muster, da sehr gut ein kleiner Fisch wie z.B. eine Grundel immitiert werden kann.Der hier vorgestellte Muddler wurde speziell für das Meerforellenfischen bindetechnisch modifiziert. Für die Rückenschwinge wurde ein Stück Zonkerstripe benutzt, welches im Wasser ein lebhaftes Spiel hat. Des weiteren kann das kurze überstehende Stück Zonkerstripe nicht bei langen Würfen eintailen, was beim Fischen ein wichtiger Punkt ist. Durch die Beschwerung im Frontbereich jiggt die Fliege trotz des dicken Muddlerkopfes, was auf die Meerforellen besonders anziehend wirkt. Natürlich wurde auch ein salzwasserfester Haken verwendet. Die Farbe kann je nach den zu imitierenden Futterfischen der Meerforelle angepasst werden. Der Zonker-Muddler ist eine recht schlichte Fliege, welche auch ohne den Einsatz von glitzernden Flash-Materialien auskommt.Das binden des Rehhaarkopfes muss man zwar ein paar mal geübt haben und durch das Rehhaar entsteht immer viel Dreck am Bindeplatz, aber die "Mühe" lohnt sich, denn man erhält eine sehr fängige Fliege.
Verwendetes Material
- Salzwasserhaken
- Conehead
- ggf. Bleidraht
- reißfester Bindefaden
- Rippungs-Mono
- Dubbing
- Zonkerstripe
- Winter-Rehhaar in verschiedenen Farben
Bindeanleitung
- Auf einen nicht zu kurzschenkeligen Salzwasserhaken schieben wir einen Conehead zur Beschwerung. Wenn man keinen Tungsten-Conehead hat, kann man auch einfach ein wenig Bleidraht um den Hakenschenkel wickeln und diesen dann in den Conehead schieben um das Frontgewicht zu erhöhen.
- Zum späteren rippen des Zonkerstripe binden wir ein Stück Mono ein.
- Den Bindefaden teilen oder eine Dubbingschlaufe einbinden. Dann ein Dubbinggemisch aus Dubbing in beige/tan und braun einlegen und dieses verdrallen. Anschließend die Grannen herauszupfen.
- Den Dubbingstrang nach vorne winden und die Fasern nach jeder Wicklung nach hinten streichen. Achtung! Nicht zu weit nach vorne winden, damit genug Platz für den Rehhaarkopf bleibt.
- Vor dem Dubbing wird nun ein Stück Zonkerstripe nach hinten wegstehend eingebunden. Dann wird der Zonkerstripe mit dem Mono unter starkem Zug gerippt und das Mono festgebunden. Ggf. die Dubbinggrannen auf der Unterseite ein wenig mit einem Klettband nach dem Rippen herauszupfen.
- Um die Einbindestelle des Zonkerstripe zu kaschieren binde ich immer noch ein wenig Dubbing ein, bei welchem ich die Grannen wieder herauszupfe. Ich benutze hier wieder wie beim Körper die Split-Thread-Technik.
- Bevor es mit Bindeschritt 7 weitergeht ein paar Worte zum Rehhaar. Für den Muddlerkopf benutze ich gerne Winter-Rehhaar in verschiedenen Farben. Es sieht oft natürlicher aus, wenn der Kopf nicht nur eine Farbe hat.
- Man schneidet ein Büschel Rehhaar ab und gibt es mit den Spitzen zuerst in den Haaraufstoßer. Mit diesem klopft man ein paar mal auf eine feste Unterlage , damit sich die Rehhaarspitzen ausrichten und alle gleich lang sind. Das Ergebnis sieht man auf dem Bild.
- Mit der linken Hand hält man nun die Rehhaarspitzen fest und legt sie mit der stumpfen Seite Richtung Hakenöhr auf den Hakenschenkel. Um dies besser zu veranschaulichen habe ich diesen Bindeschritt auf einem blanken Hakenschenkel gemacht.
- Dann wird das Büschel Rehhaar mit 2-3 lockeren Windungen des Bindefaden umfangen.
- Wenn man nun langsam am Bindefaden zieht spreizt sich das Rehhaar in alle Richtungen und verteilt sich automatisch um den Hakenbogen.
- Wie zuvor beschrieben binden wir nun das erste Büschel Rehhaar ein, welches mit den Spitzen den Kranz um den Hakenschenkel formt.
- Auf die gleiche Art binden wir nun die anderen Büschel Rehhaar in den verschiedenen Farben ein. Allerdings müssen jetzt nicht mehr die Haare mit dem Haaraufstoßer auf gleiche Länge gebracht werden, da diese Haare eh beschnitten werden. Abgeschlossen wird die Fliege mit zwei Kopfknoten direkt hinter dem Conehead.
- Wenn das Rehhaar bis dicht vor dem Conehead eingebunden wurde (durch drücken des Rehhaar Richtung Hakenbogen verdichtet man es, was einen schöneren und haltbareren Kopf ergibt), beginnt man den Kopf mit einer Schere oder auch einer Rasierklinge in Form zu bringen. Zuerst grob, dann immer feiner, bis man zur gewünschten Kopfform gelangt ist.
- Fertig!
Schlusswort
Viel Spaß beim nachbinden!
Holger Lachmann