Klaus, die sind ungefährlich für Südelbier :grin: die beissen nur.
Eric, leider sind meine kurzen Videos dazu nicht sonderlich gut geworden, aber ich habe mir Notizen gemacht und werde heute abend mal an den Stock gehen
Die Bewegung der Wasserassel unterscheidet sich aus binderischer Sicht nur wenig vom Tangläufer.
Als nachtaktives Tier ist sie erst am späteren Nachmittag aktiv, Ausnahmen bestätigen die Regel, sie lebt im Tang und an Steinen und schwimmt meist kurz vor dem Spülsaum. Sie schwimmt in gestreckter Form und rollt sich nur ein, wenn sie trocken gelegt wird, vermutlich als Schutzmassnahme für die verletzliche Bauchseite.
Der Rücken ist mit dem Panzer einer Garnele vergleichbar, ebenfalls segmentiert, wobei die einzelnen Partien seitlich überstehen. Diese überstehenden Panzerenden schützen im eingerollten Zustand die Bauchseite ähnlich wie ineinander greifende Verzahnungen.
Während die Bauchseite zumeist sehr hell ist, kann der Panzer die unterschiedlichsten Färbungen aufweisen. Auch die Beine sind hell, außer bei den ganz braunen Asseln und die Wasserassel kann sich damit an Land bewegen wie unsere Hauskellerassel, im Wasser bewegen sich die Beine vor und zurück und schaffen somit den Antrieb.
Im Vergleich zum Tangläufer ist die Wasserassel etwas weniger wendig und auch die sehr schnellen Wechsel der Schwimmtiefe erreicht sie nicht wie ein Tangläufer.
Gedanken zum Binden: der breite Rückenpanzer macht die binderische Umsetzung nicht ganz leicht, eine seitlich eingekerbte Folie erscheint mir einen Versuch wert. Diese Folie muss steifer sein als Latex, da sie nur vorne und hinten eingebunden werden sollte. Durch die Steifheit sollten beim späteren Rippen die seitlichen Überstände erhalten bleiben, zudem sollte sich die Folie gut einfärben lassen, um sie individuell gestalten zu können.
Als Schwänzchen und Fühler Gummibeine, an den Fühlern einmal geknotet. Am Schwänzchen zwei kurze links und rechts ausgerichtet und mittig ein längeres Gummi. Ein kleines Stückchen Bleidraht unter dem Hakenschenkel eingebunden gibt eine sichere Schwimmhaltung und zusätzlich die Beine aus geknoteten Gummibeinen, die einen weiteren Schwerpunkt bringen. So kommt ausreichend Bewegung ins Spiel, die eine Meerforelle auch in der Dunkelheit wahrnehmen sollte.
Als Haken würde ich den Kamsan B 220 versuchen und die Folie leicht in den Hakenbogen einbringen. So entsteht ein Ansatz der Rückenkrümmung der Wasserassel, aber auch die gerade ausgerichtete Schwimmhaltung ist gegeben. Hakengröße 6 bis 10 wäre meine Wahl für die ersten Versuche.
In der Praxis würde ich allerdings ein eher auffälliges Gruppenmuster fischen, wie einen Tangläufer mit einem kleinen Fleck Orange. Oder inmitten der Asseln, Tangläufer und Mysiden eine 6er Polar Magnus.
Da ich die Asseln aber "verhaftet" habe, bin ich ihnen wenigstens einen imitatorischen Versuch schuldig.