@Mark:
Beim Bonefish ist es fast immer der Schatten der Schnur, welcher die Scheuchwirkung erzielt. Einfach deshalb, weil der Schatten fast immer zuerst in den Sichtbereich des Fisches gelangt.
Wenn man aber eine sinkende Flugschnur am Grund ablegt, reagiert der Bonefish in so überfischten Gebieten ebenfalls sofort auf die Schnur.
Das ist ihm alles andere als egal. Er flüchtet sehr häufig sofort.
An der Ostseeküste ist die Situation eine andere.
In flachem Wasser weiß die Meerforelle, die Nahrung ist gleich im Blasentang verschwunden. Deshalb packt sie instinktiv zu.
Führst Du hingegen Deine Fliege mitten durch tieferes Wasser, so hat die Meerforelle jede Menge Zeit, sich die Fliege von allen Seiten anzusehen.
Beim Fliegenfischen erzielt man in flacherem Wasser meiner Erfahrung nach immens mehr und heftigere Anbisse als im tiefen Wasser.
Und für mich ist das absolut logisch. Die Fliege läuft in tiefem Wasser oftmals einfach zu langsam. Ich habe einige Situationen erlebt, in denen Meerforellen die langsame Fliege im Gegensatz zum schnell geführten Spinnköder ignoriert haben. Allerdings nicht in sehr flachem Wasser von unter 1m. Dort packt die Meerforelle meiner Erfahrung nach zu.
Ich erinnere mich auch an einige Unterwasseraufnahmen beim Schleppfischen. Sowohl Lachs als auch Meerforelle haben den Spinnköder teils eine Weile verfolgt, bevor sie wirklich zugepackt haben. Wenn ich mir in so einem Fall eine immens langsamer geführte Fliege vorstelle, dann erscheint es mir sehr logisch, daß diese nicht mehr zum Anbiss verführt.
Deshalb empfinde ich die Farbe der Flugschnur in klarem, tiefem Wasser als gewichtiger wie in flachem Wasser.
Ganz konkret kann ich für mich sagen, dass ich vom Bellyboot ab 2m Wassertiefe nur noch "clear"-Schnüre verwende. Seit ich das angefangen hatte, vergleichsweise zu testen, hat mich der Fangerfolg dazu bewogen.
Und der Glaube an etwas ist eh am allerwichtigsten ... !
Gruß,
Bernd