Hallo zusammen,
Wir haben vor einigen Tagen eine zweite Schwarzkopfforelle entdeckt. Bis wir jedoch Fangversuche unternehmen konnten, waren die Fische wieder verschwunden. Das war vielleicht auch gut so.
Zu unserem letzten Fliefistammtisch haben die alten Spezis berichtet, dass sie dieses Phänomen schon vor 40 Jahren in der Laichzeit beobachtet haben. Sie tippen auf mechanische Verletzungen beim Aufstieg oder Laichvorgang.
Heute bekam ich eine Nachricht von Sascha, der auf Reiherschäden tippt.
Der Gewässerabschnitt in dem die Schwarzköpfe beobachtet wurden, ist eine flache Rieselstrecke, in einer Ortslage von ca. 2 Metern Breite. Das Gewässer ist dem Bereich über eine längere Strecke sehr strukturarm und durchgehend flach. Pools, Unterstände und Ufergehölze gibt es nur vereinzelt. Das Geschiebe rutscht bei jedem Hochwasser immer schön über die mit Wasserbaupflaster befestigte Gewässersohle. Dadurch wird das Geschiebe immer schön umgelagert und durchströmt. Das wissen die Forellen und nutzen diese Stelle in größerer Anzahl als bevorzugten Laichplatz. Das wissen wiederum die Reiher, die dort im flachen Wasser einen idealen Fressplatz haben. In der letzten Zeit wurden in den frühen Morgenstunden von Anwohnern vermehrt Reiher beobachtet.
Ich glaube mittlerweile auch, dass es sich um Verletzungen durch Schnabelhiebe handelt. Der Gewässerabschnitt wirkt während der Laichzeit auf Grund der geringen Wassertiefe und fehlenden Unterständen wie eine Falle für die Forellen. Eine Reihervergähmung und der Einbau von Strukturelementen in die Gewässersohle macht als "Gegenmaßnahme" in meinen Augen erstmal Sinn.
Die meisten Forellen sind zur Zeit aus dem Gewässerabschnitt verschwunden da der Höhepunkt der Laichzeit vorbei ist. Damit sind auch die Schwarzköpfe verschwunden und wir haben erstmal keine Möglichkeit mehr einen Fisch untersuchen zu lassen. Wir können das Thema Fischkrankheit erstmal nur weiter beobachten und hoffen, dass es nicht die Ursache für die Schwarzköpfe ist.
Danke an alle für eure Tipps
Grüße
Silvio