Anfang Juli ging es diesmal nach Westseeland. Genauer gesagt, auf die Halbinsel Rosnaes bei Kalundborg. Das Revier war für mich absolutes Neuland und so musste man sich für die Platzwahl auf seinen Instinkt verlassen. Ich will es kurz machen...gefangen habe ich. Leider waren es allerdings MeFos, Dorsche und viele Hornhechte, die allesamt noch sehr klein waren (wenn überhaupt, dann vielleicht gerade massig). Fisch gab es diesmal also nur aus dem Fischgeschäft in Kalundborg. Dass es auch grosse Fische gab, haben mir einige Dänen bewiesen. Gleich am ersten Abend wurde eine Meerforelle von ca. 4,5 kg gefangen (selbst gesehen
). Auch in der zweiten Woche soll an der gleichen Stelle eine Meerforelle von ca. 7,5 kg gefangen worden sein (Gerüchten zufolge). Bei solchen Angaben neigt man eher zur Skepsis...obwohl der Platz war für kapitale MeFos wie geschaffen. Warum also nicht?Die Gegend selbst ist wunderschön. Die kleinen Strassen sind wie geschaffen für ausgedehnte Radtouren. Gekennzeichnete Wanderwege entlang der Steilküsten laden zu langen Spaziergängen ein. Strandurlaub kann man dort allerdings vergessen, da es zumeist Strände mit kopfgrossen Steinen gibt. Und genau das ist es ja, was die Forums-Mitglieder hier suchen. Und da sind wir beim Thema. Genau wie in Nordseeland (s. Bericht aus April) reiht sich in Westseeland ein Hot Spot an den anderen. Ausgedehnte Riffe, Tangwälder oder Strömungskanten sind überall zuhauf zu finden. Und das nicht nur auf wenige Meter sondern kilometerweit. Rosnaes und die südlich gelegene Halbinsel Asnaes sind ein einziges Meerforellenrevier. Der Nachteil liegt allerdings darin, dass beide Halbinseln von Ost nach West verlaufen. D.h. bei vorherrschendem starken Wind aus westlicher Richtung kann es gerade mit der Fliege manchmal unangenehm werden (von dem vielen Kraut ganz zu schweigen). Einen windgeschützten Platz findet man allerdings immer.
Nachfolgend eine kurze Beschreibung von einigen fängigen Plätzen, für diejenigen, die eventuell auch einmal dort ihr Glück versuchen wollen.
1. Asnaes; Nordseite; Forskov: am ersten Parkplatz halten und zur Nordküste laufen. Dort angekommen fällt ein sehr grosser Stein im Wasser auf. Hier sollte man auf jeden Fall sein Glück versuchen.
2. Asnaes; Nordseite; Havnemarken: der Platz ist weiter zur Spitze hin. Vom Parkplatz in westliche Richtung fischen. Das Gelände ist einfach zu bewaten und wird relativ schnell tiefer.
3. Asnaes; Asnaes Vestrev: Vom Parkplatz Havnemarken bis dorthin sind es über 4 km Fussweg, der sich allerdings lohnt. Auf dem Parkplatz selbst gibt es eine Kurzbeschreibung der Gegend inkl. Satellitenbild (!) auf einer Infotafel. So kann man sich schon auf dem Parkplatz die erfolgsversprechendsten Plätze aussuchen.
4. Rosnaes; Helles Klint: sowohl in östliche als auch westliche Richtung sehr schönes Revier. Die riesigen Klippen im Rücken schaffen eine eigene Atmosphäre.
5. Rosnaes; Spitze; Südseite: von der Spitze bis ca. 2 km in östliche Richtung erstreckt sich eine weite Bucht. der östliche Teil wird sandig. Der westliche Teil dagegen ist top. Allerdings auch nicht einfach zu bewaten (ein Vollbad am zweiten Tag in voller Montur hat gereicht, dass ich seitdem nur noch mit meinem selbstgebauten Watstock unterwegs war). An der Spitze selbst herrscht je nach Wind eine starke Strömung. Bitte vorsichtig sein.
6. Rosnaes; Spitze; Nordseite: geht auf der Südseite nichts, weicht man auf die Nordseite aus.
7. Rosnaes; Nordseite; Nyby: hier findet man den einzigen Hafen auf Rosnaes. Ich selbst habe hier nicht gefischt, halte diesen Platz (östlich des Hafens) allerdings gerade im Frühjahr (sobald es die ersten warmen Tage gibt) für sehr fängig. Sandgrund mit vereinzelten Tangfeldern und sehr flach. Ich denke, hier dürfte sich das Wasser sehr früh aufwärmen.
Ich war jetzt das dritte Mal in Seeland. Zweimal im Norden einmal im Westen. Was mich an diese Gegend so fasziniert ist die Tatsache, dass es meist noch unentdeckt ist (lassen wir die Locals jetzt einmal aussen vor) und vom Massentourismus weitestgehend links liegen gelassen wird. Und gerade das ist doch das schönste an unserem Sport. Hot Spots, an denen wenige Angler zu finden sind.
PS: Bilder werden heute abend hochgeladen.
Gruß, Arnd
