Glaubensfrage!

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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bobbel76
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Re: Glaubensfrage!

Beitrag von bobbel76 »

Moin,

ich muss da aber sagen, das ich bei einigen Sachen Bernd zustimme und auch so fische!
Also was floater / interm angehet, für mich ganz klar interm. Und die taktik, da bin ich eifach gar nicht drauf eingegangen. Denn wer weiss wo er hin muss zum Fischen, weiss auch wie er da zu Fischen hat!

Aber das schnelle Strippen halte ich auch oft für Kontraproduktiv und selbst wenn diese Methode 5% mehr Fisch bringen sollte ( ich glaube es nicht) , Jungs ich bin beim Angeln und nicht auf der Flucht. Das mit dem Rute unter den Arm und da den Herman machen, sagt mir nicht so zu, obwohl ich das weil ich sehr vielseitig einstrippe immer wieder tue um eben zu testen worauf sie gerade Bock haben. Ich für mich muss aber sagen, bleibt der Spass etwas auf der Strecke es artet fast in Arbeit aus und die schönen Bisse wie die Refo die ich gerade eingestellt habe verpasst man mit Sicherheit. Viele Bisse kommen beim absacken und bei den Strippausen.Ich denke auch das an denen Tagen wo Highspeed Tempo Trupf ist, die Jungs mit dem Blinker auch abräumen und eventuell sogar besser.
Will ich aber nicht!
Ich für meinen Teil, will aber entspannt fischen, ohne Hektik, weder an Leuten noch beim Angeln an sich.
Ich fische fast durchgehend eine 6er Rute und komme quasi immer bestens zurecht. Dieses schwer, weit bringt auch immer schwereres Gerät mit sich und wollen wir doch mal ehrlich sein, der Durchschnittsfisch ist nicht 60 Plus, jedenfalls bei mir nicht. Der macht aber an einer 6er noch etwas Fun, mit einer einer 8er hau ich dem fast dem Kiefer im Stripstrike kaputt :lol:
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winny
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Re: Glaubensfrage!

Beitrag von winny »

Moin !
Da kommt für mich noch eine Sache dazu , als Anfänger beim Garnelen binden habe ich wenig beschwert und gefangen .Beim Bindetreffen thema ordentlich beschweren . Habe die letzten Jahre gefangen, ja aber gefühlt mit der hälfte der beschwerung mehr . Vielleicht ist die natürliche Führung doch besser . ;)
Gruß winny nur Der Köder im Wasser fängt
bobbel76
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Re: Glaubensfrage!

Beitrag von bobbel76 »

Da ich jetzt mehrfach angeschrieben wurde, wie ich das mache mit den 2. Fliegen an einem Vorfach!

Ich fische normalerweise immer gezogene Vorfächer also keine Polyleader oder so ein Zeugs.
Ich mag die Dinger nicht sonderlich!
Die gezogenenen Vorfächer sind ja verjüngt, ich nehme an der Küste im Schnitt welche mit 0,26er tippet in Südschweden fische ich 0,28er Tippet.
Ich verlängere ganz normal mein Vorfach nach ca 2,5 bis 3 m um ein neues Tippet anzusetzen ( nur Riverge )dann mache ich um die beiden Schnüre zu verbinden den Allbright-Knoten. Das dickere Ende lasse ich länger stehen, so 5-7 cm., daran knote ich die Fliege( Springer). Ich wechsel die Fliege nicht, nur in den seltennsten Fällen. Nämlich dann wenn unten nur die Bisse kommen und oben die Farbe abweicht, dann würde ich die Farbe der oberen Fliege auf die gleich( aber nicht die gleiche Größe ) wechslen wie unten.
Wenn ihr den Springer klein wählt und der Seitearm kurz ist, stört der nicht beim Werfen!. Wenn es richtig kachelt lasse ich den auch weg bzw wenn Treibgut ( Algen etc ) im Wasser sind.
Ich fische mit der Montage mit einer 6er Rute und beschwerten Fliegen unten und Seitenarm und das stört 0.
Ansonsten gibt es mM viele Gründe es zu testen und wenige die dagegen sprechen!
Gerade wenn man die Stripvarianten variiert ist das sehr gut!
bobbel76
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Re: Glaubensfrage!

Beitrag von bobbel76 »

winny hat geschrieben:Moin !
Da kommt für mich noch eine Sache dazu , als Anfänger beim Garnelen binden habe ich wenig beschwert und gefangen .Beim Bindetreffen thema ordentlich beschweren . Habe die letzten Jahre gefangen, ja aber gefühlt mit der hälfte der beschwerung mehr . Vielleicht ist die natürliche Führung doch besser . ;)

Ja, sehe ich auch so. Ich passe meine Muster den natürlichen Vorbildern an.Was nicht heissen soll das man mega realistisch binden sollte. Das muss man gar nicht, im Gegenteil. Deine Garnele wird in einem Schwarm voller Garnelen eh herausstechen!
Eine Garnele oder Tangläufer jiggt einfach nicht. Das ist unnatürlich!
Beschweren tue ich meine auch etwas, da ich doch schon happen binde müssen diese auch das auftragende Material auf"Tiefe" bringen.Ich mag es wenn die Fliege sich schwebend senkt ( Garnelen )
Halte ich auch für schwachsinnig solche Msuter jiggen zu lassen! Wo soll der Vorteil sein.
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janw
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Re: Glaubensfrage!

Beitrag von janw »

bobbel76 hat geschrieben: Halte ich auch für schwachsinnig solche Msuter jiggen zu lassen! Wo soll der Vorteil sein.
Hi Boris,

na ja schwachsinnig ist für mich etwas anderes. Aber ich denke das eine üppige Garnele die stark beschwert ist und
schnell gestrippt wird, von der Silhouette sich nicht allzu sehr von einem Fischchen unterscheidet, womit man, je nach Führung, zwei Fliegen mit einer Klappe ( Fliege ) fängt - und vielleicht sogar einen Fisch ;)

:wink:
LG Jan
bobbel76
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Re: Glaubensfrage!

Beitrag von bobbel76 »

Mh, das sehe ich nicht ganz so. Eine Garnele führe ich auch oft wie eine Garnele und nicht wie ein D-Zug, wozu auch, dann kann ich ja gleich was anderes immitieren.

Dann würde ich eher einen WB nehmen, der ist für mich eine Art Gruppenmuster!
Der geht für so vieles durch( Garnele, Seringler, Grundel, Fischchen...) .
Deswegen halte ich das Muster für so stark! Dürfte ich nur ein Muster fischen, ganz sicher der WB!


Eine Garnele finde ich speziell, es ist eine Garnele und bleibt eine, jedenfalls bei mir:-)Ebenso ein Tangläüfer ist und bleibt auch TL.
Ich fische die zwar mit unterschiedlichen Varianten, aber dann wähle ich die Züge entsprechend z.B läääängere Züge... Pause, kürzere Züge Pause
Durchs Wasser treiben tue ich die weniger! Wenn ich schnell fischen will nehme ich ein BC oder WB. Knallt mehr bei mir. Kann aber auch daran liegen was ich eingangs sagte, ich vertraue dem Muster und führe es entsprechend und wenn ich so fange...
Never Change a running System oder wie heisst das? :-)
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janw
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Re: Glaubensfrage!

Beitrag von janw »

Ich habe ja auch nur gemutmaßt, bin aber sicher, daß das eine der möglichen Wahrnehmungen einer Garnelen-Fliege sein könnte, genauso wie WB schnell= Fischchen und langsam= Garnele oder Wurm. Ich nehme in der Regel aber auch eine Garnelen- oder eine Fischchenfliege.
LG Jan
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Roksan
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Re: Glaubensfrage!

Beitrag von Roksan »

Hallo zusammen :wink:

Herrliches Thema über das man sich immer wieder stundenlang unterhalten kann. Was würde uns nicht alles fehlen wenn wir hier immer einer Meinung wären !? Das wäre wie Fussball ohne Fehlentscheidungen :lol: Keine Emotionen, keine Thesen, was wäre wenn...

Überzeugung zur eigenen Taktik ist auf jeden Fall ein Schlüssel zum Erfolg, ansonsten zweifelt man und wird dadurch nicht konzentriert fischen.

Aufgrund vieler Erlebnisse teile ich die Meinung von Bernd.
Seine Kernaussage / Zitat:
"Pimär wichtig war die Taktik im Hinblick auf die richtige Mischung aus a) Einholgeschwindigkeit, b) dem Fliegenmuster, c) dem Schnursystem und d) der Wurfweite fang-entscheidend."


Bernd propagiert hier nicht, dass jeder grundsätzlich mit grossen Fliegen, schnell geführt, fischen soll !

hier ein paar Thesen von mir als Gedankenanregung / Futter für weitere spannende Diskussion Rund um dieses schöne Thema:

1. natürliche Nahrung flüchtet so schnell sie kann, selbst ein Spinnfischer kommt an dieses Tempo nicht ran (ich habe auch noch keine Garnele langsam flüchten sehen)

2. Nachläufer habe ich nur bei langsamen Tempo, ich kann mich an keinen Nachläufer bei höchster Geschwindigkeit erinnern

3. eine kleine Fliege, langsam geführt... fängt besser... als ein grosser Samsökiller langsam geführt

4. wenn der Fisch unsere Fliege nicht gut sehen kann, haben wir ein besseres Beissverhalten (kennen wir bei trüben Wasser)

5. wenn ich die Fliege schnell führe, hat der Fisch weniger Zeit sie zu begutachten

6. schnell geführte Fliegen haken den Fisch bei mir besser, meist ist sogar ein grosser Samsö-Killer mit sehr langem Schwänzchen weit im Maul, manchmal regelrecht inhaliert

7. kleinere Fliegen wurden bei mir sehr selten inhaliert, sassen oft im vorderen Bereich des Mauls

8. wir fangen sehr viele Fische die nicht fressen, bzw. viele Fische nehmen unsere Fliege obwohl sie darin keine Nahrung sehen.
- Fische haben keine Hände, wenn sie etwas untersuchen wollen müssen sie das in den Mund nehmen
- gefärbte Aufstiegsfische (auch leicht gefärbt im Sommer) haben zum Teil die Nahrungsaufnahme bereits eingestellt, wir können sie jedoch mit unser Fliege sehr gut reizen

9. sinkende Schnüre laufen in der Welle bzw. unter der Oberfläche und ermöglichen mir eine bessere Führung (direkter Kontakt)


Liebe Grüsse Alex

P.s. zum Thema zwei Fliegen: Das mache ich nicht, die Gefahr DEN Fisch dadurch zu verlieren ist mir definitiv zu gross. Ich kenne einige die es machen, aber auch einige die dadurch schon Fische verloren haben.
Ich sehe auch nicht, dass ich dadurch in zwei Wassertiefen fische. Dafür fischen wir grundsätzlich zu flach und die Fliegen fischen zu nah beieinander.
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Bernd Ziesche
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Re: Glaubensfrage!

Beitrag von Bernd Ziesche »

m
bobbel76 hat geschrieben:Mh, das sehe ich nicht ganz so. Eine Garnele führe ich auch oft wie eine Garnele und nicht wie ein D-Zug, wozu auch, dann kann ich ja gleich was anderes immitieren.
Hallo Boris,
woher stammt denn Deine These, dass sich Garnelen langsam bewegen, wenn sich die Meerforelle nähert?
Ich vermute nicht aus konkreten Unterwasseraufnahmen? Denn diese zeigten mir das genaue Gegenteil. Garnelen sind zumeist noch schneller als der "D-Zug", den Du per Schnurhandzug optimal imitieren könntest.
Sie warten natürlich nicht ab, von einer langsam schwimmenden Meerforelle eingesammelt zu werden. Hast Du mal versucht, eine Garnele mit Deiner Hand zu fangen? Du siehst häufig nicht mal, wohin sie weg schießt, so schnell ist sie.
Ich zitiere gerne mal den Klaus Eriksen: "Wenn Du überlegst, ob Du schnell genug strippst, bist Du noch viel zu langsam." Und er hat Recht! Insbesondere im Hinblick auf fast alle Beutetiere.

Inwieweit dass nun anstrengend ist, hängt einzig davon ab, was Du Dir angewöhnt hast. Die Gewohnheit ist hier entscheidend.

Ich frage mich, woher Du weißt, die fangbaren Meerforellen in der Regel gefangen zu haben?
Ich selbst vermag dies für mich ganz und gar nicht zu sagen! 8)

Wie weit sind denn Deine Fliegen auseinander, dass Du 2 Wasserschichten befischt? Bzw. wie weit liegen diese Schichte auseinander? Bei durchschnittlichem Einholtempo sehe ich in Unterwasseraufnahmen beide Fliegen für gewöhnlich annähernd auf gleicher Tiefe laufen. ;)

Grundsätzlich fallen mir durchaus gravierende Nachteile mit zwei Fliegen ein:
- vertüddelt deutlich leichter (und ist dann oft auch gleich richtig fies vertüddelt)
- wirft sich gerade gegen den Wind deutlich schlechter
- reißt bei zwei guten Fischen, was ja nicht untypisch im Schwarm ist, durchaus weg
- kann am Grund einhaken (passiert denn nicht so oft)
- ganz entscheidend: Es vergrault so manch Fisch ergo versaut eine Fangchance. Ist ein Fisch gehakt, kommt der zweite Fisch und nimmt die zweite Fliege ins Maul. Nur wird der zweite Fisch nicht gut gehakt, weil man den Haken nämlich nicht setzen wird. Der zweite Fisch kommt (oft sogar unbemerkt) gleich wieder frei und ist den Tag nicht mehr fangbar. Es sei erwähnt, ich habe früher auch so gefischt und zu oft zwei Fische dran gehabt oder klare Folger auf der zweiten Fliege beobachtet, die ich alle nicht mehr fing.

Ich fange sie heute lieber mit einer Fliege nacheinander.

Nochmal ein Beispiel zur Fliegenwahl: Auf Rügen kannst Du mit einer Tangläuferfliege sehr viel fischen. Nur wird die 4 oder 5 Kg Forelle so gut wie nie anbeißen. Insbesondere nicht bei langsamer Führung. Hingegen die größere Fliege bei schneller Führung bringt eine deutlich größere Fangchance. Der Platz nutzt dennoch in beiden Fällen oft noch lange nichts, wie so manch Spinnfischer neben Fliegenfischern schon oft unter Beweis stellte.

Nochmal eine kleine Frage:
Du führst also die GarnelenIMITATION sehr langsam, und die Meerforelle sammelt sie langsam ein. Wieso denkst Du würde die Meerforelle den geruchsbedingten Unterschied vom Original zu Deiner Fliege nicht sofort bemerken? Fische haben einen Geruchssinn, der so gut ist, dass wir ihn uns nicht ansatzweise vorstellen können. Aus der karibischen Sichtfischerei heraus, kann ich Dir sagen, dass die Fische den Unterschied sehr gut wahrnehmen. Je langsamer das Ganze, umso besser natürlich... bzw. umso kritischer wird dieser Aspekt.
Lieben Gruß
Bernd
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Bernd Ziesche
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Re: Glaubensfrage!

Beitrag von Bernd Ziesche »

Fjorden hat geschrieben:Intermediate Clearschnur, schnellere Schnurführung, geworfen bis zum Horizont und 5 Jahre (je ca. 1 Woche) keinen Biß.
Hallo Fjorden :wink: , welch Schnur Du auch immer verwendet hattest, würde der ausgebliebene Fangerfolg am zu schnellen Einholen liegen, wie erklärst Du Dir dann, dass andere Küstenfischer mit jener Methode sehr gut fangen?
Vielleicht sind die auch noch erheblich schneller? 8) ;)

Boris hat so schön die "Rute unter Arm klemmen" Methode erwähnt. Damit ist man ziemlich genau auf meiner halben Geschwindigkeit, wenn ich für mich (mit meiner Methode) durchschnittlich einhole. Nach oben ist noch Spiel. Wir haben das Mal aus Neugierde gemessen und konkret verglichen.
Lieben Gruß
Bernd

p.s.: Unabhängig dessen würde ich aus 5 Wochen Küste keine Ableitung ziehen wollen. Selbst bei 50 Wochen wäre ich da noch sehr vorsichtig. Unabhängig der Zeit, finde ich es viel aufschlussreicher verschiedene Fischer mit verschiedenen Methoden direkt im gleichen Fischschwarm zu beobachten. Da kann ich bereits an einem Tag oft viel lernen.
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Ralph Hertling
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Re: Glaubensfrage!

Beitrag von Ralph Hertling »

Moin Bernd!

... jetzt fehlt uns nur noch das Video von Dir während des Einstrippens auf maximaler Geschwindigkeit.
:q: ;) :wink:
TL
Ralph
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Glaubensfrage!

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Alexander Knecht hat geschrieben: 9. sinkende Schnüre laufen in der Welle bzw. unter der Oberfläche und ermöglichen mir eine bessere Führung (direkter Kontakt)
Moin Alexander,

wenn ich mir das vorstelle, kommen mir doch einige Zweifel, wie tief fischt Du denn und bei welchem Wellengang fischt Du noch?

Ich rate jedem eher zu einer "tiefschwimmenden" Leine, mit sinkendem Zeugs hatte ich bisher weniger Spaß beim Fischen.

TL
Klaus
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Roksan
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Re: Glaubensfrage!

Beitrag von Roksan »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:
Alexander Knecht hat geschrieben: 9. sinkende Schnüre laufen in der Welle bzw. unter der Oberfläche und ermöglichen mir eine bessere Führung (direkter Kontakt)
Moin Alexander,

wenn ich mir das vorstelle, kommen mir doch einige Zweifel, wie tief fischt Du denn und bei welchem Wellengang fischt Du noch?

Ich rate jedem eher zu einer "tiefschwimmenden" Leine, mit sinkendem Zeugs hatte ich bisher weniger Spaß beim Fischen.

TL
Klaus
Hallo Klaus,

was meinst Du mit "tiefschwimmend" ? Entweder schwimmt meine Schnur oder sie sinkt :q:

Je nach Situation fische ich verschiedene Sinkraten. Eine sogenannte "intermediate" ist auch eine sinkende Schnur und die gibt es in unterschiedlichen Sinkraten.
Habe ich eine tiefe Stelle mit Strömung, greife ich auch schon mal zu einer schnell-sinkenden Leine.

Ich fische solange ich mich im Wasser halten kann :lol:

LG Alex
bobbel76
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Re: Glaubensfrage!

Beitrag von bobbel76 »

Alexander Knecht hat geschrieben:Hallo zusammen :wink:

Herrliches Thema über das man sich immer wieder stundenlang unterhalten kann. Was würde uns nicht alles fehlen wenn wir hier immer einer Meinung wären !? Das wäre wie Fussball ohne Fehlentscheidungen :lol: Keine Emotionen, keine Thesen, was wäre wenn...

Überzeugung zur eigenen Taktik ist auf jeden Fall ein Schlüssel zum Erfolg, ansonsten zweifelt man und wird dadurch nicht konzentriert fischen.

Aufgrund vieler Erlebnisse teile ich die Meinung von Bernd.
Seine Kernaussage / Zitat:
"Pimär wichtig war die Taktik im Hinblick auf die richtige Mischung aus a) Einholgeschwindigkeit, b) dem Fliegenmuster, c) dem Schnursystem und d) der Wurfweite fang-entscheidend."


Bernd propagiert hier nicht, dass jeder grundsätzlich mit grossen Fliegen, schnell geführt, fischen soll !

hier ein paar Thesen von mir als Gedankenanregung / Futter für weitere spannende Diskussion Rund um dieses schöne Thema:

1. natürliche Nahrung flüchtet so schnell sie kann, selbst ein Spinnfischer kommt an dieses Tempo nicht ran (ich habe auch noch keine Garnele langsam flüchten sehen)

2. Nachläufer habe ich nur bei langsamen Tempo, ich kann mich an keinen Nachläufer bei höchster Geschwindigkeit erinnern

3. eine kleine Fliege, langsam geführt... fängt besser... als ein grosser Samsökiller langsam geführt

4. wenn der Fisch unsere Fliege nicht gut sehen kann, haben wir ein besseres Beissverhalten (kennen wir bei trüben Wasser)

5. wenn ich die Fliege schnell führe, hat der Fisch weniger Zeit sie zu begutachten

6. schnell geführte Fliegen haken den Fisch bei mir besser, meist ist sogar ein grosser Samsö-Killer mit sehr langem Schwänzchen weit im Maul, manchmal regelrecht inhaliert

7. kleinere Fliegen wurden bei mir sehr selten inhaliert, sassen oft im vorderen Bereich des Mauls

8. wir fangen sehr viele Fische die nicht fressen, bzw. viele Fische nehmen unsere Fliege obwohl sie darin keine Nahrung sehen.
- Fische haben keine Hände, wenn sie etwas untersuchen wollen müssen sie das in den Mund nehmen
- gefärbte Aufstiegsfische (auch leicht gefärbt im Sommer) haben zum Teil die Nahrungsaufnahme bereits eingestellt, wir können sie jedoch mit unser Fliege sehr gut reizen

9. sinkende Schnüre laufen in der Welle bzw. unter der Oberfläche und ermöglichen mir eine bessere Führung (direkter Kontakt)


Liebe Grüsse Alex

P.s. zum Thema zwei Fliegen: Das mache ich nicht, die Gefahr DEN Fisch dadurch zu verlieren ist mir definitiv zu gross. Ich kenne einige die es machen, aber auch einige die dadurch schon Fische verloren haben.
Ich sehe auch nicht, dass ich dadurch in zwei Wassertiefen fische. Dafür fischen wir grundsätzlich zu flach und die Fliegen fischen zu nah beieinander.
Guten Morgen,
ich finde das Thema auch aüßerst spannend und macht mehr Spass darüber zu fachsimpeln als Schnurempfehlung die 2456.
Punkt 1) richtig, wenn sie den Jäger entdeckt. Ich fische liebend gerne angestaubtes Wasser.
Hier jagt die Mefo sicherlich erfolgreicher und kraftsparender.
Das fällt auch bei mir unter die Sparte Platzwahl, eben solche Plätze gezielt aufzusuchen. In glasklarem Wasser bin ich bei dir;-)
2) Spinnfischer haben häufig Nachläufer mM häufiger als FF.
Der Köder bewegt sich schneller als beim durschnittlichen FF.
3) glaube ich auch. Hier liegt man der große Vorteil von 2. Fliegen am Vorfach in Kombination mit unterschiedlicher Führung!
4) ähnlich Punkt1.
5) das ist zwar theoretisch richtig, aber fischt man so an vielen Fischen vorbei. Eine Fliege die im Eiltempo kommt muss mit deutlicher Mehrenergie verfolgt werden. Das machen Fische mM nicht immer. Schon gar nicht bei kaltem Wasser oder wenn Aufwand/ Nutzen nicht stimmen oder andere Nahrung einfacher zu haben ist.
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Bernd Ziesche
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Re: Glaubensfrage!

Beitrag von Bernd Ziesche »

Guten Morgen Klaus :wink:

Ich unterscheide schwimmend und (verschieden schnell) sinkend. Intermediate ist für mich z.B. sinkend, natürlich langsam sinkend. Wobei manch als intermediate ausgewiesene Schnur durchaus deutlich absinkt. Intermediate ist aus meiner Sicht ein modisches Verkaufswort geworden.

Die Schwimmschnur bewegt sich bei Wellengang sehr stark mit den Wasserteilchen an der Oberfläche auf und ab. Dies führt gewissermaßen zu loser Schnur. Dadurch müssen Fisch und/oder Angler diese rausziehen, bevor der Haken gut gesetzt werden kann. Meine Erfahrung: Ein nennenswerter Teil der Fische geht im Drill verloren, weil nicht gut gehakt.

Die Sinkschnur sinkt unter die Oberfläche. Hier bewegen sich die Teilchen (je nach Tiefe) immer noch auf und ab. Aber nicht mehr ganz so stark wie an der Oberfläche. Hinzu kommt, dass die Sinkschnur etwas weniger Angriffsfläche hat (höhere Dichte), und sich somit weniger parallel der Wasserteilchenbewegung mit bewegt bzw. mit schwingt. Die Sinkschnur liegt natürlich auch nicht 100% gerade unter Wasser, insbesondere nicht bei starken Wellen. Ein deutlicher Vorteil wird aber doch erzielt.

Eines kann ich ganz deutlich sagen: Am Ende der Sinkschnur verliere ich erheblich weniger Fische im Drill.

Mich wundert, dass Du mit der Sinkschnur weniger Freude hast. Rein wurftechnisch bietet sie ja denn schon einmal klare Vorteile. Diese spürt man besonders bei Wind.
Natürlich muss die Abstimmung mit der Wassertiefe und Einholgeschwindigkeit passen. Da bist Du möglicherweise etwas eingeschränkt und kannst nicht mal eben von sehr schnell auf sehr langsam wechseln, sofern Du eine z.B. Sink 3 fischt. Ich erinnere mich, daran musste ich mich tatsächlich auch eine Weile gewöhnen. Das war besonders zu der Zeit so, wo ich noch unentschlossen bezüglich der schnellen Einholgeschwindigkeit war.
Lieben Gruß
Bernd

p.s.: Tief schwimmend ist für mich das beladene Schiff und hoch schwimmend das leere Schiff. Im Hinblick auf eine Fliegenschnur und die Auswirkungen beim Meerforellenfischen, unterscheide ich hier nicht innerhalb der Schwimmschnüre - auch, wenn die in der Tat nicht alle exakt die gleiche Dichte haben.
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