BlackZulu hat geschrieben:
Unabhängig dessen, dass Dein Einstiegskopf hier sehr leicht gewählt war, frage ich mich, ob Du schon einmal einen Zweihandwurfkurs besucht hast bzw. wo Dein Erfahrungsschatz im Zweihandwerfen derzeit liegt?
nein, habe ich noch nicht.
Weiß wie unterhand geht und werfe eigentlich nur noch so, auch wenn Platz nach hinten ist.
Hallo Holger
Ich nehme an, dass Du entlang der Küste überkopf wirfst. Wellen sind ja nicht ganz selten und zerstören so manch guten Spey cast (Anker auf dem Wasser & D-loop unter der Rutenspitze) schnell. Bevor ich daran denken würde, meine Rute zu verkaufen, würde ich einen Kurs machen, um zu prüfen, wieviel Potential ich ggf. noch nicht nutzen kann.
Hier mal eine kleine Exkursion zur Nomenklatur beim Zweihandwerfen: 8)
Der "Underhand cast" wurde als Begriff von dem Schweden Göran Andersson geprägt. Göran bezog sich bei der Namensgebung darauf, dass seiner Meinung nach der Krafteinsatz vorwiegend über die untere Hand gesteuert wurde.
Gleiches galt (und gilt) auch für seine Art des Überkopfwerfens. Insofern nennt Göran sein Überkopfwerfen ebenfalls "Underhand casting". Spreche ich vom Unterhand werfen (also nur ins deutsche übersetzt), ist das für mich ein bestimmter Wurfstil (nämlich a la Andersson) und beinhaltet auch das Überkopfwerfen.
Die Kunst des unter der Rutenspitze werfens stammt aus Schottland vom River Spey und wird als Spey casting bezeichnet. Hier bezieht sich die Charakteristik nicht auch auf den Überkopfwurf, sondern nur auf den Wurf unterhalb der Rutenspitze mit Anker auf dem Wasser (bzw. nicht vollständig abrollendem Rückwurf).
Auch die Art wie Göran Andersson unter der Rutenspitze wirft, ist immernoch eine Form des Spey castings: Anker und D-Schlaufe unter der Rutensitze, Rückwurf rollt sich nicht komplett ab.
Die Zweihand an der Küste empfinde ich übrigens als deutlich Kräfte raubender, da sie schlicht mehr Gewicht hat. Dies Gewicht muss ich den ganzen Tag halten. Insbesondere, wenn ich schnell strippen möchte, empfinde ich hier klare Nachteile.
Die Zweihand mit einem guten Abstand zum Schnurkorb zu halten (um lange Züge machen zu können) ist meiner Ansicht nach etwas tricky und gar nicht so einfach.
Beste Grüße
Bernd