Mir war auch laaangweilig!!!

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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Gast

Beitrag von Gast »

Bei solchen Hilfestellungen/Tipp's macht Schule ja mal Spaß :grin: :o

Werde den Tipp von Sil mal ausprobieren und heute mal meine Rutenhand "trainieren" ;)
Bernd Ziesche hat geschrieben:By the way ich übe jeden Tag das Werfen nur mit der Rutenhand. Das wird sich auch niemals ändern.
Hassu nix zu tun oder was :p :oops

meine Noten sind durch, ich lann "locker" mein Schuljahr zuende führen :wink:

naja, heute wir wohl ein neues Video gemacht :-wink:
mal gucken ob ich das hinbekomme ;)
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

knoesel hat geschrieben:@ Sil and Bernd:
Und ich war immer der Auffassung: die Rute wird durch die Schnur geladen :oops
Hallo Klaus,
es ist nicht so wichtig, immer alles genau übereinstimmend mit den gleichen Worten zu definieren.
Wichtiger ist es, dass man etwas verstanden hat.
Für mich ist es als Wurflehrer natürlich noch von anderer Bedeutung, Zusammenhänge möglichst klar und gut nachvollziehbar zu definieren.
In vielen Fällen gibt es aber mehrere Möglichkeiten der Umschreibung eines Vorgangs / eines Zusammenhangs, die alle gut verständlich sind.

Natürlich kommt die Kraft für die Aufladung der Rute zu 100% vom Werfer (Windunterstützung, Erdanziehung etc. natürlich ausgeklammert).
Die Flugschnur stellt das Wurfgewicht dar, welches der Werfer nutzt, um seine Kraft möglichst gut in die Rute zu übertragen.
Die Flugschnur ist somit ein Werkzeug im Gesamtkomplex des Fliegenwurfs. Und auch im Komplex des Rute ladens und entladens.

Ein guter Werfer kann seine Kraft so nutzen, dass er mit gezielter Technik eine Rute effizient läd, ob er nun eine leichte oder schwere Schnur montiert hat. Das ist die Frage der Technik und der initiierten Kraft. Und nicht des Werkzeuges Schnur alleine.

Kommen wir so auf einen Nenner ?

@Sebi:
Ich würde in den Pausen auf dem Schulhof werfen! :oops :l:

Gruß,
Bernd
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Ralph Hertling
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Beitrag von Ralph Hertling »

Moin zusammen!!

@sebi:
Bernd Ziesche hat geschrieben: @Sebi:
Ich würde in den Pausen auf dem Schulhof werfen! :oops :l:
Gruß,
Bernd
Und ich würde nicht nur dort und nicht nur an einem Tag das Werfen nur mit der Rutenhand üben.
Ich würde es an Deiner Stelle die nächsten Jahre immer zu Beginn einer Übungssequenz für 5-10 Minuten machen.

Und: übe nicht alles gleichzeitig.
Am besten strukturierst Du Deine Übungszeit immer in bestimmte Phasen. In der ersten Phase übst Du z.B. überkopf und ohne Zugunterstützung mit Links (zum warmwerfen (WICHTIG!) z.B.), in der nächsten Phase dann mehr aufrecht und am Körper, dann z.B. auch im Rückschwung Leine nachschießen zu lassen ... etc..

So konzentrierst Du Dich besser auf die jeweilige Handlung und visualisierst besser was Du machen willst, so sind Deine Erfolge nachhaltiger.

Vergiß' zudem nicht, nicht zu viele Würfe hintereinander weg zu machen und immer mal ab zu legen um dem Muskel eine Entspannungsphase zu geben. Ist beim Fischen sowieso nicht anders.
Ich z.B. nutze die Ruhephase des rechten Armes in den letzten Monaten immer um mit Links zu üben.

Ansonsten ist der eingeschlagene Weg m.E. bis jetzt sehr gut!!

TL
Ralph
Gast

Beitrag von Gast »

Gestern war mal wieder echt nur Schei* Wetter :o

Hab trotzdem noch ein bisschen mit der "Rutenhand" geübt (cirka 5-10 Minuten) :x

Ich habe mir einen kleinen "Trainingsplan" auf eure Tipps erstellt:

-Am Anfang erstmal die Rutenhand trainieren, damit man "reinkommt".
Mit wie Sil gesagt hat cirka 10 Meter Leine ;)

-Danach immer mehr darauf aufbauen,...:
1)Doppelzug(Zeitpunkt des Zuges, Stärke,..)
2)Beschleunigung der Rute, bei verschiedenen Längen der Schnur


Noch Ergänzungen :q:
Würd' mich freuen ;)
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emka
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Beitrag von emka »

tipp;

buch mal nen kurs mit sil...tut dir danach zawarr der ganze verdammte körper weh...bringt aber was!

c&df
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Fyggi
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Beitrag von Fyggi »

tut dir danach zawarr der ganze verdammte körper weh
:q: :?: ;) :grin: :lol: :oops :+++:

Ähm, ich meine, so ein Wurfkurs macht schon Sinn. Und je früher desto besser, so von wegen der im Laufe der Zeit immer weiter perfektionierten Wurffehler, die nachher umso schwieriger wieder auszumerzen sind...

Mark
:wink:
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Sebi,
die Idee eines Trainingsplans ist doch mal aus meiner Sicht eine ausgezeichnete Idee.

Das mit den Kurs selbstredend auch, aber bis dato hatte ich erst einen Wurfkurs ... unter relativ vielen, wo der Kursleiter tatsächlich gute Übungen/Praktiken vermittelt hat ... deswegen waren die anderen nicht schlecht, da gab es doch fast immer den einen oder andere kleinen Trick/Kniff/Aha Effekt.

Es gibt doch einige hier im Forum, die oft wenn nicht sogar täglich üben ... ich ja auch, da mich das Werfen von der sportlichen Seite interessiert ... in dem Sinne ob sich die Leistungen (wie auch immer) durch tägliches Training über die Jahre verbessern ... ich hoffe es wird noch :D ... nein na klar verbessert man sich, aber es geht eventuell doch nicht so schnell, wie man vielleicht erwartet?

Okay nun zu meiner Praxis ... ja ich werfe am Anfang auch ohne Zugunterstützung/Schnurhand, fange aber ganz kurz an, also max.
mit 2 m Flugschnur plus Vorfach! und Wolle. Damit übe ich einige Serien (5-10 Leerwürfe) über Kopf und auf der Seite (Sidecast), drehe mich dann, um selbes Prozedre (also auch den Sidecast) über die Schulter (als Rechtshänder bei mir die Linke) „Backhand“ auszuführen.

Das wiederhole ich nach Lust und Laune 2-3 mal, ziehe dann von der Rolle bis zum 1. Leitring Schnur ab, verlängere somit meine Wurfweite und übe wieder über Kopf, auf der Seite – Drehung – Backhand Kopf, Seite ... Schnur abziehen usw. usw. ... so lange, bis mir der Wurf ohne Zugunterbrechung zusammen bricht.

... dann kommt die Zughand dazu, gleiches Prozedre ... also über Kopf, auf der Seite, Drehung, Backhand, über Kopf, auf der Seite ... immer wieder Schnur von der Rolle zum 1. Leitring abziehen ... irgendwann ist der Sidcast dann im wahrsten Sinne am Boden :^)

... dann nur noch „Überkopf“, wobei ich letztendlich versuche so viel Schnur wie möglich, mit sauberen Schlaufen bei relativ vielen Leerwürfen in der Luft zu halten ...

Natürlich ist es am Anfang schwierig Backhand mit Zugunterstützung zu werfen, aber gerade das viele Üben ohne Schnurhand, bei veränderten Wurfwinkeln/Schnurweiten bringt sehr, sehr viel Gefühl für die Rute und -führung und ist irgendwo ein sehr harmonische Bewegungsablauf, der durchaus ein entspannendes Moment haben kann ... der Blick wird trübe .. alles wird gut :D


Das ist die Praxis, die bei jedem Wurftraining als erstes angewendet wird.

Dauert so ca. eine ½ Stunde ... habe ich danach tatsächlich noch Lust und Zeit, geht es los mit Zielwerfen, Schnurabheben, Wasserwürfen ... oder ich wechsle die Rute(nklasse), Schnurtyp DT oder WF .... fange wieder von vorne an.

Apropos DT oft zum Schluß, einfach um mich zu belohnen ... da diese Schnüre aus meiner Sicht sehr, sehr angenehm zu werfen sind.

Das mit der linken Hand zu Entspannung (ja ja das ist so sehr zweideutig, um das mal postpubertären zu formulieren: „Heute mal die Fremde“) ... bin ich nicht diszipliniert genug, wobei ich subjektiv der Meinung bin, das ein solider trainierte Backhandwurf genauso gut, wenn nicht sogar besser funktioniert ...

So genug „kluggemacht“ - Thomas

PS: Hatte ich noch vergessen ... für "Backhand" und "Normalwurf" macht es Sinn sich entsprechend in den Wind zu stellen ... Sonnenbrille ist dann je nach Sonnenstand ganz angenehm.
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

@Sebi:

Die erste Zeit nicht mehr als drei oder vier Leerwürfe in Folge durchführen.
Dann eine kleine Pause (einige Sekunden genügen).
Und weiter geht's.

Lieber 5 Tage a eine kleine halbe Stunde üben, als einen Tag mit zweieinhalb Stunden. Regelmäßiges kurzes Training ist weit effektiver als unregelmäßiges ausgedehntes Training.

Möglichst immer über jeden Wurf nachdenken. Sehen was passiert, und es mehr und mehr verstehen lernen.

Das Maßband weglassen!
Lieber darauf schauen, wie gut kannst Du die Leine gerade auf einer Linie ablegen. Üben, enge und weite Schlaufen zu formen.

Auf gleichmäßige Beschleunigung achten.

Dir öfters die Frage stellen: Geht das nicht mit noch weniger Kraft und mehr Technik.

Also immer mit Konzentration üben.

5 Minuten üben können manchmal sehr effektiv sein. Man ist dann immer voll konzentriert.


Wenn Du Verspannungen in z.B. dem Handgelenk verspürst, mache eine Paue (ggf. einen Tag aussetzen).

Überanstrengung (selbst in Nuoncen) führt zu Verlust an Kontrolle und man beginnt ineffektiv zu trainieren.

Übung macht den Meister. Schlechte Übungen und Du wirst meisterlich schlecht in Deinem Werfen werden....

Ansonsten hat Thomas einige gute Anregungen geliefert.
Nur nicht die simpelste Grundtechnik weglassen.


Wurfvideos ? Bücher ? DVDs ? Haste schon alles ?
(wir machen schon noch einen Wurfjunkie aus Dir :l: )



@Thomas:
Bernd left handed vs. Thomas backhand (abgespeichert) :wink:
Du läufst drei Runden um den Sportplatz, wenn ich gewinne :oops 8) :grin: (und alle anderen dürfen auch mitlaufen).
:spass: :ironie:

Gruss,
Bernd
Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 19.06.2007, 19:06, insgesamt 1-mal geändert.
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sil
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Beitrag von sil »

Hi Emka!
hoffe, Du hast keine psychischen Langzeitschäden mit davon genommen :grin: :grin:


Bernd!
@Sil:

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, so schreibst Du, die Rute wird während des Werfens mit Doppelzug primär über die Rutenhand geladen.
Richtig. Denn wann fügen wir den Doppelzug dem Wurf zu??? Am Ende eines Wurfes, da wo die Rute am dollsten geladen ist.

Und die Schnurhand bringt nur zusätzliche Schnurgeschwindigkeit in den Wurf.


Yaps
Wie siehst Du dann das Verhältnis dessen, wieviel Kraft die eine und wieviel Kraft die andere Hand in das Laden der Rute bringt.


Die Rute wird primär durch die Rutenhand geladen.
Denn die Kraft des Werfers ist es ja, welche die Rute aufläd.


Yaps
Eine Fliegenrute gibt immer weniger Energie an die Flugschnur ab, als ihr vom Werfer zugeführt wurde.
Also woher stammt im Optimalfall die Kraft (%) ?


Vom Werfer :lol:

Ich würde gerne eine super Kollegen von mir zitieren: There are no absolutes in Flyfishing (Mel Krieger) ;)

somit also god aften

sil :wink:
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Schweißsocke
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Beitrag von Schweißsocke »

Thomas L. hat geschrieben: Es gibt doch einige hier im Forum, die oft wenn nicht sogar täglich üben ...
:roll: Oha, wenn ich mir die letzten Beiträge so durchlese, wird mir angst und bange. Ich will doch nur, dass die Fliege irgendwo so weit vor mir ins Wasser klatscht, dass ab und zu auch mal ein Fisch anbeißt. Das hört sich hier aber alles verdammt kompliziert an - und vor allem zeitaufwändig. Dabei habe ich gehört, dass die Meerforellenfänge auf Schulhöfen und Wiesen nicht gerade berauschend gewesen sein sollen ;)

...ich such mal nach meiner Spinnrute :oops
Gruß Arne

There's a fine line between fishing and just standing on the shore like an idiot. ~Steven Wright
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hoi Sil :grin:

Da hatte der Mel sehr Recht ! ;) :+++:

Ich selber nutze oft einen relativ langen Zug. Dann kommt deutlich mehr Kraft über die Schnurhand.

Trotzdem kann man zweifelsohne auch mehr Kraft über die Rutenhand einbringen.

Immer eine Frage der Situation oder einfach dessen, was man gerade möchte.

Da stimme ich Dir absolut zu.



Nur finde ich selber es in vielen Fällen ganz hilfreich, einem Anfänger zu sagen: Nimm die Kraft aus der Rutenhand etwas raus und lege sie in die Schnurhand.
Weil anfangs wird oft mit zu viel Kraft (über die Rutenhand) und resultierend unsauberer Führung der Rute geworfen.

Es gibt aber sicher auch excellente 30 / 70 Werfer im Vergleich zu mir als 70 (Schnurhand) / 30 (Rutenhand) Werfer.
Wobei ich eh alles probiere und teste und übe - davon mal abgesehen (wie Du sicher auch :l: :+++: ).

Mit links hatte ich anfangs den gleichen Salat. Immer kam die Kraft aus der linken (Ruten)hand und die rechte (Schnur)hand hat einen schlechten Job gemacht.
Mir hats sehr geholfen, mich immer wieder auf die Schnurhand zu konzentrieren, und die Rute mit nur drei Fingern zu halten (um weniger Kraft einbringen zu können).

vi sees,
Bernd

p.s. Arne, wenn einen Tag vorger "Aus der Mitte entspringt eiun Fluß" also Brad Pitt in der Flimmerkiste lief, dann könnte man vielleicht schon die eine oder andere Forelle auf dem Schulhof für seine Fliegen begeistern :grin: 8) 8) Ob das dann Mehrforellen sind als vorher, ist sicher typabhängig :grin:
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Alex
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Beitrag von Alex »

Stinksöckchen hat geschrieben:Oha, wenn ich mir die letzten Beiträge so durchlese, wird mir angst und bange.
Mir auch! :o :o :o
14-Tage-Sportsocke hat geschrieben:Dabei habe ich gehört, dass die Meerforellenfänge auf Schulhöfen und Wiesen nicht gerade berauschend gewesen sein sollen
Naja um Fisch geht es ja nicht immer, aber ich finde trotzdem, daß das Werfen am/im Wasser grundsätzlich mehr Spaß macht! Zudem weiß man dann, wo man steht. :roll: Bei mir ist es oft so, daß Dinge, die auf der Wiese hervorragend funktionieren, nicht mehr ganz so prickelnd aussehen, wenn ich bis zur Hüfte im Wasser stehe. :-evil:

Aber wartet mal ab - wenn ich erstmal groß bin ........... ;)
Gruß & Petri ALEX

Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
um nicht diejenigen zu stören, die gerade fangen.
Gast

Beitrag von Gast »

Bernd Ziesche hat geschrieben:Wurfvideos ? Bücher ? DVDs ? Haste schon alles ?
(wir machen schon noch einen Wurfjunkie aus Dir :l: )
(Über-)Morgen kommt Post aus Handewitt, da ist was feines drin,.. :grin:

Ansonsten hab ich keine Lektüre,etc. :wink:
Vielleicht kommt nich der eine oder andere Film, ins Haus, mal gucken :roll:
Arne hat geschrieben: Das hört sich hier aber alles verdammt kompliziert an.
Ich denke man muss nur einmal richtig durchblicken, dann wir das schon ;) (ich bin dabei durchzublicken :oops )

Warnung an alle "nah an der Straße Über":

Sucht euch einen neuen Platz,..
zwar sind diese Bilcke :arrow: :o amüsierend, aber was eben passiert ist :lol:

Der kleine Sebi, ist fein am üben, da sieht er aus dem Augenwinkel zwei Autos,... (auch beide Fahrer)
beide gucken so: :o als ob die noch nie einen Fliegenfischer anner Straße gesehen haben :grin:

Sekundenbruchteile später mach es RUMPSSSSS!!

Ist aber nichts passiert außer einem recht hohem Blechschaden :oops
Werde meinen Übungsort wohl verschieben müssen 8)
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Hiker
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Beitrag von Hiker »

OK - Ich als mittlerweile Fortgeschrittener habe zwar ein bissl Angst hier schon was von Tips zu erzählen, habe aber in letzter Zeit sehr viel gelernt.


Grundsätzlich kann ich aus der für mich persönlich wichtigsten Erkenntnis (wertneutral!) aber eine Aussage treffen:

Es ist "eigentlich" völlig egal ob man die Rute seitlich (bis zum rechten Winkel) vom Körper oder direkt über dem Kopf führt!

Ich führe die Rute meist seitlich abgewinkelt vom Körper, was für mich persönlich für eine saubere Schnurführung und -kontrolle von Vorteil ist.

Einzig und allein der konstante immer gleichschnell/langsam durchgeführte BeschleunigungsWEG (also der Weg, den die Rutenspitze zwischen den Stops beschreibt) auf einer imaginären Linie im Raum führt zu einer sauberen Bildung der allseits gewünschten Schnurschlaufe! (Die Strecke hängt dabei entscheidend von der Aktion der Rute und der angepeilten Weite ab)

Bis zu diesem Zeitpunkt spielt keine weitere Kraftausübung eine Rolle. Nur die Schnurführung (das Führen der Rute von Stop- zu Stoppunkt) in konstanter Geschwindigkeit ist wichtig und sollte mit einigen Schnurmetern geübt werden.

HIERDURCH erreicht man allein schon das Aufladen der Rute! Hört sich wieder einfach an... - man stelle sich einen steifen Stock vor, den man an ausgestreckten Arm mit Kontakt an einer Wand parallel zum Boden nach vorne bewegen will - DAS GEHT NICHT! Die Wand ist im Weg!

Die Wand stellt in diesem Fall den von uns gewünschten geraden Führungsweg dar. Würde sich die Wand dort nicht befinden, dann würde der Stock bei der Vorwärtsbewegung eine Kurve beschreiben - das wollen wir aber nicht!

Der Stock ist nun unsere Fliegenrute. Sie lässt sich jedoch aufladen! Diese lädt sich nur dann konstant auf, wenn man sie auch konstant führt (d.h. mit gleicher Beschleunigung!) Durch den Weg der Führung erlebt die Rute eine Beschleunigung und das Gewicht der Schnur führt zur Krümmung der Rutenspitze. Dadurch wird die Spitze der Rute durch die Krümmung auf die imaginäre Gerade im Raum gezwungen.

Kompliziert? Nein! - logisch!


ERST am Ende des Weges, den die RUTENSPITZE beschreibt sollte man durch Druck aus dem Handgelenk die Rute ein letztes Mal verstärkt aufladen UND DANN DEN STOP SETZTEN, verlängern oder Schiessenlassen! Dieser Druckimpuls am Ende des Weges mit anschliessendem Stop muss in beiden Richtungen gleichermassen erfolgen!

Ich habe es jetzt schon relativ oft bei anderen gesehen - Die Akzentuierung dieses Kraftimpulses, der nur am ENDE des Weges nach Vorne, wie auch des Weges nach Hinten mit dem Stop einhergehen sollte wird meistens direkt nach dem Stop gesetzt.

Ich habe hier mal extra nicht die Begriffe Vor- und Rückschwung benutzt, weil sie "inhaltlich" genau zu dem vom mir beschriebenen Verhalten führen!

Das hat aber zur Folge, das die Rute "überlädt", die Schnur schon auf dem Weg nach vorne, oder nach hinten ist und dass sich die Rute durch das Fehlen der Schnurspannung bis zum nächsten Stop schon wieder fast entladen hat.

Ausserdem beschreibt die Rute keine Gerade mehr, sondern durch das "Überladen" - im Gegensatz zu unserem Stockbeispiel - eine Kurve nach innen. Die Rutenspitze wird praktisch hinter unsere imaginäre Linie gezwungen.

Das ist übrigens die häufigste Ursache für die beliebten "Tailing Loops" - Diese Dinger verursachen die weitbekannten "Windknoten", da durch den Kurvenverlauf der Rutenspitze nach innen häufig das Vorfach überschlägt und so Knoten bildet! - So stehts auch in Mel Krieger'S Quintessenz des Fliegenfischens!

Fehlt noch was? - Ja! Der Doppelzug! Diesen setzt man dann genau in dem Augenblick ein, in dem man auch mit etwas Kraft aus dem Handgelenk die Rute "drückt" und dann Stoppt. Dies sollte man aber erst dann ergänzend üben, wenn die Führung und die Kontrolle des Duckpunktes einigermassen beherrscht werden. Sonst wirds Chaos... eigene Erfahrung!
Somit ergänzen sich dann die durch den KONSTANTEN Beschleunigungsweg schon aufgeladene Rute, die Akzentuierung durch den Druck aus Handgelenk und der Doppelzug zu einem - im Optimalfall - perfekt beschleunigten Abschiessen der Schnur!

Das hat bei mir schon oft zum vollständigen (und sauberen) Ausbringen meiner Pounch auf dem Sportplatz geführt!


Zuguterletzt: Wie der fleissige Leser vielleicht bemerkt hat, habe ich mich intensiv mit der Thematik beschäftigt und bemüht hinter die Logik des Wurfablaufs zu steigen.

Ich hatte/habe gute Lehrer! Keine Frage, (und der eine angesprochene hier weiss wen ich meine ;) ) aber es gehört auch Ehrgeiz dazu!

Ich hoffe ich konnte mehr Helfen als Verwirren! Jeder ist natürlich frei über meine Erfahrungen und den darausgezogenen Überlegungen für sich zu befinden wie er möchte!

Schönen Gruss, Hiker :+++:
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hiker hat geschrieben: - man stelle sich einen steifen Stock vor, den man an ausgestreckten Arm mit Kontakt an einer Wand parallel zum Boden nach vorne bewegen will - DAS GEHT NICHT! Die Wand ist im Weg!

Schönen Gruss, Hiker :+++:
Hallo Hiker.
Ich führe meine Fliegenrute nur nie am ausgestereckten Arm ;) . Und den Stock so führen, dass die Spitze annäherungsweise eine Gerade beschreibt, ist nicht ganz leicht und mag Übung erfordern, aber es geht schon. Ruten sind ja auch von sehr weich bis sehr hart zu bekommen. Da muss man seinen Wurfstil schon anpassen, wenn man denn die Rutenspitze tatsächlich auf der Geraden führen will. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man das näherunmgsweise erreichen kann. Auf alle Fälle wird auch bei der Fliegenrute der Spitzenring keine Gerade beschreiben, wenn Du sie am ausgestreckten Arm bewegst.
Das musste ich mal kurz anmerken, sorry ;) :oops :wink:
Gruss,
Bernd

p.s. Den Druckimpuls mit dem Handgelenk würde ich dem Sebi an dieser Stelle nicht empfehlen. Wie Du selber schreibst, führt der Anfänger ihn falsch aus, könnte ein Tailing Loop Problem resultieren :cry: .
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