Schleichgang mit der Fliege

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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wassermann
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Schleichgang mit der Fliege

Beitrag von wassermann »

Heute am Strand war ein ständiger Wechsel zwischen Sand und Steinen. Da ich mit meinen Anfängerwurfkünsten nicht so richtig Meter mache habe ich mich gefragt, ob ich beim Waten über die Steine (Knirschen) alle Fische verscheuche? :q: Sollte man als Fliegenfischer mit dem kleineren Aktionsradius beim Waten also nur auf Sand laufen oder stört das die Forellen nicht, wenn ab und zu ein Stein ein wenig poltert? Wie sind denn eure Erfahrungen, wie bewegt ihr euch denn so?

Danke für die Antworten und viele Grüße

Stefan :wink:
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sil
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Beitrag von sil »

Hello again! :grin:

Nee, also auf Steine gehe ich auch. Denn da sind ja auch die Fische. Nur würde ich nicht gerade, wie ne Trecker durch's Wasser flügen.

Ich 'versuche' mich immer sehr bedächtig durchs Wasser zu bewegen. :roll:

ciao

sil :wink:
"..Laksedronning.."
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HO!GER
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Beitrag von HO!GER »

Ich 'versuche' mich immer sehr bedächtig durchs Wasser zu bewegen.
Das dürfte dir,liebe Sil,doch ganz sicher leicht fallen... ;)
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Bruno

Beitrag von Bruno »

ich gehe meistens nur so weit ins Wasser bis ich ausreichend Rückschwung habe, man glaubt manchmal gar nicht wie dicht die Fische z.B. morgens am Ufer sind.
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Stefan.
Der Glaube beim Angeln grundsätzlich möglichst leise sein zu müssen, ist meiner Ansicht nach ein (auch unter vielen Anglern) weit verbreiteteter Irrglaube.
Es gibt viele Situationen, in denen man mehr Fische fängt, wenn man sich sehr laut und auffällig verhält.
Nur, ist es natürlich eine schöne Vorstellung, dass man den Fisch quasi mit viel Geschick überlistet hat, wozu unter anderem das "Anschleichen auf Samtpfoten" gehört :l:
Deine Frage grundsätzlich zu beantworten, halte ich für falsch.
Es gibt Situationen, in denen kannst Du Steine ins Wasser werfen, und fängst plötzlich eine Forelle, wo vorher nichts ging. Und ebenso gibt es Situationen, in denen verscheucht das leiseste Geräusch die Forelle aus z.B. dem ganz flachen Uferwasser.
Das Waten auf steinigem Untergrund ist gewiss kein Fehler !
Ich habe genug Meerforellen gefangen, an Stellen wo kurz zuvor z.B. ein Boot über den Fisch hinweggefahren ist.
So sehr empfindlich sind die Meerforellen im Meer oft nicht.
Den Uferbereich sollte man natürlich immer gründlich abfischen.
Aber nicht, weil man dort eine Meerforelle verscheuchen könnte, sondern weil man sie dort sehr gut fangen kann :l: .
Ich würde sagen, nicht zu viele Gerdanken diesbezüglich machen und mehr auf das Fischen an sich konzentrieren.
Tatsache ist: Wo Du Deine Fliege nicht anbietest, kann sie auch nicht fangen :oops ... In diesem Sinne - ab in die Steine :+++: , denn dort stehen sie oft !
Gruß,
Bernd
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Fynn_sh
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Beitrag von Fynn_sh »

Bernd Ziesche hat geschrieben: Es gibt viele Situationen, in denen man mehr Fische fängt, wenn man sich sehr laut und auffällig verhält.
Hallo Bernd

hast du für das obig zitierte ein Beispiel? Würde mich echt mal interesiseren...

Kenne es nur aus dem Forellenpuff, das die Fische manchmal drauf anspringen wenn man eine Hand voll Kieselsteine ins Wasser wirft. Hängt aber eher mit den "Ritualen" aus der Zucht zusammen ;)

Fynn
Wind ist nur ein mentales Problem! (H. Mortensen)
:ironie:
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Fyn.
Ein krasses Beispiel habe ich letzten Sommer in Norwegen an einem Äschenfluss erlebt.
Ich befischte ein kleines Teilstück unterhalb einer kleinen Rausche mit der Nymphe. Ich fischte ca. 20min ohne einen einzigen Kontakt.
Dann erinnerte ich mich an einen Tip eines einheimischen Guides.
"Wenn gar nichts geht, musst Du dreimal über die Fangstelle hinüber waten, bevor die Äschen wirklich anfangen zu beissen. Bring sie in Bewegung, und sie werden fressen."
Ich bin also über die Stelle, wo ich gerade gefischt habe rüber gewatet und gleich darauf wieder zurück. Ich war dabei bewusst etwas lauter als sonst.
Danach habe ich etwas über 10 Äschen mit einer recht ordentlichen Durchschnittsgösse genympht.

Ebenso gibt es solche Dinge beim Lachsfischen und beim Steelheadfischen. Da werfen einige Experten gerne mal den einen oder anderen Stein ins Wasser. Der Unterschied ist hier, dass die Fische nicht zum Fressen sondern zum Laichen im Fluss sind. Man kann sie so agressiv machen. Ein alter Trick, wenn gar nichts geht.

Bei der Meerforelle bin ich mir sehr sicher, dass z.B. ein ins Wasser klatschender Küstenwobbler mehr Lock- als Scheuchwirkung erzielt.
Das bestätigen die vielen Anbisse direkt nach dem Landen des Spinnköders. Beim Fliegenfischen sind diese Anbisse meiner Ansicht nach nicht so signifikant vorhanden.

Gruss,
Bernd
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Fyggi
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Beitrag von Fyggi »

Es gibt viele Situationen, in denen man mehr Fische fängt, wenn man sich sehr laut und auffällig verhält.
Vor ein paar Jahren an der Gmundner Traun: Kumpel fischt ca. 50 Meter von mir entfernt stromauf. Ruft plötzlich: Das glaubst du nicht, komm mal her! Ich vorsichtig in seine Richtung schleichend, er: schleichen kannste dir sparen. Stell dich mal direkt neben mich und stampf ein paarmal auf den Boden auf. Meinen merkwürdigen Blick richtig deutend die nochmalige Bestätigung des Gesagten.

Gesagt-getan: zuletzt ca. 10 Regenbogener bis geschätzte ca. 60 cm, die zuletzt ca. 10 cm von den Fußspitzen entfernt waren. Modderfahne weg, Fische weg!!! Wieder gestampft, Fische wieder da! Haben nachvollzogen, das gewitzte Fische die zertrampelten Muscheln gefressen haben. Gefangen haben wir von denen übrigens trotz ins Wasser getauchter Rutenspitze mit einer direkt in der Fressbahn geführten Nymphe KEINE!!!!!!!!

Es wird also immer auf die individuellen Gegebenheiten ankommen!


Mark :wink:
auchma

Beitrag von auchma »

Hi,

ich bin zwar definitiv kein Kuestenexperte, aber die Sache mit dem laut sein und dem aufschwemmen von Kleinstlebewesen sollte man vielleicht nicht unbedingt vermischen ... prinzipiell wuerde ich immer eher zu einer leiseren fortbewegungsweise tendieren, jedoch ab und an mal den Bereich hinter sich abzufischen ist bestimmt eine gute Idee. Solltest du am Fluss sein, musst du aber ab und an mal schauen ob du es darfst. In Frankreich zum Beispiel, gibt es diverse Fluesse in der Franche-Comte in denen man nicht im aufgewuehlten Schlamm/Boden hinter sich Nymphen darf!! Und das hat auch seinen Grund (siehe vorherige Beitraege).

Ein anderes schoenes Beispiel ist sicherlich meine allererste mit der Fliegenrute gefangene Bafo. Ich war mit meinen frisch gelernten Wurfkuensten im Bach gestanden und hatte schon sicher 3 Stunden das Wasser gepeitscht waehrend ich immer fleissig flussaufwaerts gestapft bin. Irgendwann habe ich mich dann dazu entschlossen die Fliege zu wechseln - also Rute unter den Arm geklemmt und rumgedreht um die Fliegendose vor dem Wind zu schuetzen. Die Fliege ist dabei brav im Wasser hinter mir (pardon jetzt natuerlich vor mir) gedengelt (so ca. 3 Meter). Als ich mich gerade entschieden hatten zog die Rute unter meinem Arm vor und ich konnte sie gerade noch festhalten bevor die Trutte sie ins Wasser zog :oops Das ganze habe ich danach noch bestimmt 2-3 mal wiederholt bevor es das erste mal auch flussaufwaerts geklappt hat ...

TL
auchma
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RolandM
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Beitrag von RolandM »

an meinem bach habe ich die erfahrung gemacht, dass wenn ich
zu laut herangewartet bin, die bachforellen meilen weit vorher die
flucht ergriffen haben. an der gera ich erfurt bin ich einmal ziemlich
plump durch den fluß gewartet, die bachforellen dort hat das gar nicht
gestört... 1 meter vor mir standen die fische...gefangen habe ich diese
aber nicht.
denke deswegen, dass fische die einen sehen, nicht unbedingt flüchten.
sie wissen um die gefahr und beissen dann eben nicht.
anpirschen (lautlos) scheint mir dat beste.
gruß
roland
ausgenommen sind hiervon die schweden-hecht, die dämelacks :grin:
Osnabrücker
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