Henrik Glöß hat geschrieben:
Also was meinst Du?
Hallo Henrik,
ich teile ziemlich genau Deine Einschätzung für das Gebiet, in dem Du auf die Meerforellen fischt.
Bis auf eine Ausnahme. Ich bin fest überzeugt, daß erheblich öfters - als das viele von uns Küstenfischern gerne glauben, eine Meerforelle unseren Köder wahrnimmt, ihn aber nicht nimmt.
Und sei es,
weil sie einfach gerade nicht frißt (frisch vollgefressen, am Verdauen, schlicht gesättigt, Atmungsprobleme etc.)
weil sie auf eine andere Nahrung fixiert ist, als wie welche unser Köder in dem Moment aus ihrer Sicht imitiert,
weil wir den Geruchssinn unterschätzt und bei der Imitation ihrer Nahrung vernachlässigt haben,
weil ihr die Schnur vor dem Köder auffällt,
weil der Köder nicht auf ihrer Höhe läuft,
weil der Köder nicht die Schwimmgeschwindigkeit der echten Nahrung representiert,
oder weil sie schon dreimal am Haken fest war und gelernt hat.
An dieser Stelle muß ich immer an die Fischerei in den Florida Keys auf Bonefische denken. Dort sind die Bonefische sehr oft schon mehrfach gefangen worden und entsprechend sehr clever im Beißverhalten. Nur dort sehe ich es eben jedesmal, wenn wieder ein Bonefish der Fliege ganz nahe war, um im letzten Moment - durch z.B. einen leicht zu harten Ruck beim Einstrippen aufgeschreckt / gewarnt, auf und davon zu schießen.
Sicherlich ist eine Meerforelle kein Bonefish, und der Befischungsdruck ist nicht zu vergleichen. Dennoch sieht man insgesamt in der Karibikfischerei verdammt oft, wie man dem (Ziel)Fisch nahe ist, ohne ihn zu fangen.
Die Meerforellen nur finden zu müssen, so einfach ist eine erfolgreiche Meerforellenfischerei meiner Meinung nach bei weitem nicht.
Die Fischerei in Dänemark, Schweden und an der deutschen Küste unterscheidet sich meiner Erfahrung nach oftmals sehr gravierend. Das sehe ich "auch" so.
Gruß,
Bernd