witzig, dass du gerade ein Posting von mir als Aufhänger für diese Diskussion hernimmst...
Immerhin bin ich derjenige, der nicht müde wird, zu betonen, wie sehr Wurfweite überbewertet wird.
Letzten Montag war eine der extrem seltenen Situationen, an denen die Fische tatsächlich an einem Spot weit draußen standen und nicht näher unter Land kamen. Auf einem Stein stehend, mit Rückenwind, war es nicht wirklich schwierig, die Fliege an gestrecktem Vorfach weit draußen abzulegen. So konnte ich gleich den ersten Fisch auf voller Wurflänge haken. Diese Situation - dass die Fische weit draußen stehen und nicht näher unter Land kommen - hab ich in meinen über 25 Jahren an der Küste bisher höchst selten erlebt. Dass Spinnangler bis zum Hals im Wasser stehen, weil sie glauben, der Fisch wäre weit draußen, und ich hinter ihnen welche mit der Fliege fing, hab ich dagegen öfters erlebt.
Aber natürlich soll man daran arbeiten, seine Fliege auf weite Distanz sauber an gestrecktem Vorfach zu präsentieren... und zwar genau so - weit, gestrecktes Vorfach, saubere Präsentation. Es gab mal einen Werbeslogan für Autoreifen: "Power is nothing without control." So ist es.
Viele Weitwerfer tendieren dazu, die Kontrolle zu verlieren. Da landet dann das Vorfach als Knäuel auf dem Wasser oder Schnur und Fliege landen sehr unsanft. Beides sind häufig sehr schlechte Voraussetzungen, einen Fisch, der in der Nähe der auftreffenden Fliege steht, wirklich ans Band zu bekommen.
Ganz klar: Wer es nicht schafft, seine Fliege weit draußen sauber zu präsentieren, sollte besser weniger weit werfen als weniger sauber zu präsentieren.
Viele Grüße!
Achim





