Mal abgesehen von den extremen Temperaturen dieses Sommers, aber es ist ein Irrglaube, das die Großen immer weit draußen sind.
Ende Juni dieses Jahres beobachtete ich eine Forelle von ca. 75cm, die Nachts ihren Standplatz nur 20m vom Ufer hatte, hinzufügen muss
ich, das es dort auch nur circa einen Meter tief war; tagsüber befand sich der Standplatz zehn Meter weiter draußen. Ich nahm mir die Zeit
und opferte eine Vollmondnacht, nur um das Verhalten dieses Fisches zu beobachten. In der Nacht zuvor hatte ich an diesem Platz einen Nachläufer und zwei vorsichtige Anpacker, ohne den Fisch zu haken. Da ich die Rücken- und Schwanzflosse sah, wusste ich, das dieser Fisch größer war.
Ich saß dazu am Ende einer kleinen Brücke, das Wasser war glasklar und meine Rute stand griffbereit am Ufer. Die Brücke bestand aus
dünnen Metallpfeilern mit Holzboden und war schon instabil und wackelig, was beim betreten Schwingungen verursachte, was sich auf
die Wasseroberfläche übertrug. Mit Einsetzen der Dämmerung passierte erst einmal nichts, bzw. oder es war nichts zu sehen, aber mitten
in der Nacht wurde der Fisch aktiv und unternahm Raubzüge rund um seinen Standplatz. Fast immer dicht unter Land, nahe dem Ufer
und schwamm danach immer wieder zurück zum Standplatz. Auf der Brücke machte ich mich so klein wie möglich, da das Vollmondlicht von
mir einen Schatten aufs Wasser warf und verhielt mich Mucksmäuschen still.
Gegen 02:30h setze ablaufendes Wasser ein und der Fisch schwamm an mir links in Richtung Ufer vorbei, sodass ich den Fisch in seiner gesamten Länge gut erkennen konnte, wobei mich ein ordentlicher Adrenalinausstoß zu schwitzen brachte. Dieser unternahm
nun eine Tour von circa 100m und nur 2-3m unter Land, raubte dort zweimal und kehrte wieder zurück auf seinen Standplatz. In den nachfolgenden
20 Minuten passierte ersteinmal nichts, dann gab es ein paar leichte Schwalls, die ich mir zu dem Zeitpunkt nicht erklären konnte. Dann gab es wieder
Bewegung an der Oberfläche, nun schwamm nicht eine, sondern drei Fische der gleichen Güte an mir vorbei und mein Herz pochte wie wild
was mich nochmals so richtig ins schwitzen brachte.
Habe mich dann sehr vorsichtig und leiste zu meiner Rute geschlichen und die Fische mehrfach angeworfen; die Fliege wurde zwar registriert, aber
nicht genommen - hatte so den Eindruck, dass sie mit Fliegen möglicherweise schlechte Erfahrungen gemacht haben. Als es dann gegen 4:00h hell
wurde, waren die Fische verschwunden und nicht mehr zu sehen. Auch wenn ich keinen der Fische in der Nacht fangen konnte, es war zumind.
ein tolles und lehrreiches Erlebnis, das ich so schnell nicht vergessen werde. Das MeFos teils und zeitweise dicht unter Land rauben, habe ich allerdings schon sehr oft mitbekommen, besonders aber in der Nacht. Tagsüber können aber größere Exemplare durchaus weiter draußen stehen, aber ob sie dann auch in Fresslaune sind, ist eine andere Frage.
Gruss Rudi
