Guten Morgen !Reverend Mefo hat geschrieben:4 Knoten Stripgeschwindigkeit mit der Fliege ... heiliger Bizeps 8)
Bei meinem Bespiel ging es mir erst einmal nur um die Rechenmethodik !!
Wir haben gestern noch nicht genau gemessen was da so überhaupt möglich ist.
Meine normale max. Zuglänge beträgt 90 cm, diese kann ich bei Bedarf (was ich manchmal bewusst einsetze) auf ca. 120 cm erhöhen.
Bei zwei Zügen in der Sekunde liege ich dann (erstmal rechnerisch) in etwa bei max. 4 Knoten. Dies ist in der Praxis aber nicht dauerhaft bzw. lange möglich. Ich greife bei meiner höchsten Geschwindigkeit auch mal daneben, ebenfalls sind die Züge natürlich auch nicht alle gleich lang.
Mich interessiert welche höchst Geschwindigkeit ich überhaupt erreiche bzw. erreichen kann. Diese Setze ich gezielt in einigen Situationen ein (erste Würfe am Spot, wenn ich Bisse bekomme, wenn ich einen Fisch anwerfe, Nachläufer sehe oder spüre ...) und mit welcher ich dann "über den Tag" so fische.
Werde mit Bernd hierzu in Kürze mal ein paar Versuche durchführen, bin selbst mal gespannt.
Ich glaube, dass neben der Geschwindigkeit auch die Ködergrösse und der Lauf des Köders eine Rolle spielt. Während meiner "Blinkerzeit" (auf viele verschiedene Raubfische) haben wir die verschiedenen Köder auch mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten gefischt. Jeder Blinker benötigte eine unterschiedliche Geschwindigkeit um einen guten Lauf zu haben. War diese zu langsam- oder zu schnell "lief" er nicht mehr.
Der Gladsax galt bei uns als super Wobbler in Verbindung mit Welle, bei glattem Wasser glitt er nur leblos durchs Wasser.
Ein kleiner "Flik-Flak" (Eigenbau eines Dänen) ist sehr klein (3-4 cm),krumm wie eine Banane und "in sich" gebogen, dieser tanzte schon bei sehr langsamer Führung wie verrückt im Wasser.
Ich glaube die Reize, die ein Köder durch seine Bewegung (Druckwelle / Schall) aussendet spielt eine nicht unwesentliche Rolle.
Fische können mit ihren Ohren in Verbindung mit der Seitenlinie (manche Arten nutzen die Schwimmblase zusätzlich als Resonanzkörper) folgendes wahrnehmen:
- Entfernung zum Objekt (dadurch natürlich auch ob die Quelle sich nähert oder entfernt)
- Richtung aus der die Reize kommen
- Standort der Quelle (dreidimensional) hoch, tief, rechts, links, vorne, hinten
- Grösse der Quelle (dadurch auch Rückschlüsse auf eine mögliche Gefahr- oder Beute schliessen)
- Umriss der Quelle (dadurch auch Identifizierung bekannter Quellen)
- Strömungen und Wirbel im Wasser (dadurch kann er der Spur einer Quelle folgen ohne diese zu sehen)
Es ist bekannt wie schnell sich der Schall durch das Wasser im Verhältnis zur Luft ausbreitet.
Dies ist von einigen Faktoren wie z.B. Temperatur, Salzgehalt etc... abhängig, als Richtwert in etwa 4-5 mal so schnell !
Vielleicht unterschätzen wir diesen Punkt, ich habe diesen bisher eigentlich gar nicht in meinen verschiedenen Strategien berücksichtigt.
Eine Meerforelle kann wahrscheinlich, je nach Distanz zur Quelle, am "Signalbild" erkennen ob es ein Sandaal oder ein Hering ist.
Je mehr ich darüber lese, desto mehr Möglichkeiten sehe ich aber wirft gleichzeitig auch eine Menge neuer Fragen auf.
Karl von Frisch, geboren am 20. November 1886, fand in der "20er- Jahren" heraus das Fische hören (Schall wahrnehmen). Er erhielt für seine Arbeit den "Nobelpreis für Physiologie oder Medizin".
Das ganze ist schon einige Zeit her, trotzdem ist auf diesem Gebiet bisher vieles noch nicht erforscht...
Grüsse Alex