Die Diemel- allein auf weiter Flur endet der Horizont - Help

[Robby]

Hi Homebeach,

zunächst mal Petri zu deinen Fischen, wie Du siehst gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, an Fisch zu kommen. Grundsätzlich finde ich persönlich das Fischen mit der Trockenfliege einfacher als richtig Nymphenfischen. Du siehst an der Fliege, was passiert, ob die Fliege dreggt oder natürlich abtreibt, das siehst Du bei der Nymphe nicht. Und in der Regel kannst Du steigende Fische anwerfen und an der Reaktion erkennen, ob Du richtig liegst oder nicht.
Beim Nymphenfischen passiert das alles unterhalb der Wasseroberfläche und ausserhalb deiner visuellen Wahrnehmung (schön gell). Da braucht es viel Erfahrung bis Du regelmässig Erfolg hast, also nicht aufgeben.
Ich persönlich fische meist stromauf und versuche die Nymphe in natürlicher Drift an den vermuteten Fischstandplätzen vorbeitreiben zu lassen. Ich fische meist durchgehende Parallele Vorfächer, 1m Stroft in 0,20 oder 0,18 und dann 2-4m Flourcarbon in 0,18 - 0,16. Die Länge ist abhängig von Gewässertiefe, Strömungsgeschwindigkeit und dem Gewicht der Nymphe. Bei deinem Gumpen mit 1,5m würde ich wahrscheinlich 3-3,5m Vorfächer fischen. Ich kenne dein Gewässer überhaupt nicht und damit ist es schwierig dir genaue Tipps zu geben. Das Problem beim befischen von Gumpen sind meist unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten innerhalb der Wassersäule. Meist ist das Wasser an der Oberfläche deutlich schneller als das Wasser in tieferen Wasserschichten. Dadurch wird die Nymphe von der schnelleren Oberflächenströmung aus der Tiefe gerissen. Versuche schwerere Nymphen und präsentiere mit einem Parachute-Wurf Stromauf. Dabei versuchst Du mit deiner Nymphe eine imaginäre Hochspannungsleitung über dem Gumpeneinlauf zu treffen. Dadurch stürtzt die Nymphe aus vielleicht 4-6m Höhe ins Wasser, durchschlägt die Oberfächenspannung und sinkt schnell ab. Das Vorfach fällt in sich zusammen, und dis Nymphe sinkt schneller, weil die Oberflächenspannung vom Vorfach leichter überwunden wird (wie bei einem gestreckten Vorfach). Ausserdem kann die Nymphe länger abtauchen, bis das schnelle Oberflächenwasser das Vorfach streckt. Dann lässt Du die Schnurspitze oder den Bissanzeiger auf dich zutreiben und hebst die Rutenspitze, wenn er stehen blebt. Ich verwende gerne ins Vorfach eingeschlauftes Polypropylene Garn oder bei längeren Vorfächern Auftriebskörper, durch die man das Vorfach beim Drill durchziehen kann, um den Fisch zu landen.
Ich hoffe, dass ich Dir etwas helfen konnte. Sonst stell einfach noch mehr Fragen.
Das schöne am Fliegenfischen ist in meinen Augen, dass sich die Rahmenbedingungen oft ändern und man entsprechend reagieren muss, um erfolgreich zu sein. Oft ist genau das Gegenteil Erfolgreich, erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Wie die Aktion mit deiner schlitternden Motte. In anderen Situationen wird sie nichts fangen, dafür irgend ein Kleinsch..ß. Du musst halt einfach ausprobieren.

Gruß Robby

[Maqua]

Hoi Thotty, alles richtig beschrieben!
Werde den Verdacht nicht los, das du dich nicht ausschließlich am FoPu rumtreibst.

Wie du richtig beschreibst, ist der entscheidende Vorteil beim Querab- bzw. Stromabfischen der Nymphe bzw. Nassfliege der, das ich die Fliege deutlich leichter aufsteigen lassen kann als beim Stromauffischen.
Das ist nämlich genau das, was unsere Forellen verrückt werden lässt, aufsteigende Nymphen!
Der direkte Kontakt zur Fliege ist der zweite große Vorteil.
Im Gegensatz zum Stromauffischen sollte man beim Biss allerdings einen winzigen Moment abwarten und die Rute dann nur anheben.
Ist deutlich effektiver.
Beim Stromauffischen mit Nymphe ganz wichtig für die Bisserkennung: 1-2 schnelle Strips nach dem Wurf um direkten Kontakt zur Fliege herzustellen.
Lieber etwas schneller als die Strömungsgeschwindigkeit einstrippen, um die Bisse zu erkennen.

Gefettete Butt-Sektion find ich gut :grin: Bissanzeiger dagegen nicht.