Der Kormoran vom Kitimat - Canada 2011
- troutcontrol
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Re: Der Kormoran vom Kitimat - Canada 2011
23.9.2011
Großstädter und Technik - wie aktiviere ich eigentlich den zuschaltbaren Allradantrieb?? Solche Fragen drängen sich einem auf, wenn man in einem Schlammloch festsitzt und auch Rausschaukeln nicht mehr weiter hilft... War uns zu zweit vor 2 Tagen passiert, wir haben uns dann mit untergelegten Fussmatten weitergeholfen... Antwort ist übrigens, den großen Schalthebel auf N zu stellen, dann klappt das auch mit dem anderen Hebel!
Heute gab´s die sehr (!) gründliche Einführung ins Bootfahren, denn zur Lodge gehören auch 4 Boote mit Jet-Antrieb, also Wasserstrahlantrieb, mit denen man auch über Kiesbänke noch hinwegkommt, solange diese mit mindestens 10 cm Wasser bedeckt sind. An die Theorie schloss sich etwas Praxis am Exstew (einem von X Flüssen in der näheren Umgebung) an, der größte Unterschied besteht letztlich darin, das die Boote sich im Verdrängermodus schlecht steuern lassen, man also hauptsächlich Vollgas fährt.
Die größere Herausforderung bestand allerdings zunächst darin, den Trailer rückwärts auf einer schiefen Ebene, bei der man das Ende ja nun eher nicht sieht, über eine Naturrampe (= unbefestigtes Ufer) ins Wasser zu bringen, ging aber besser als befürchtet. Willy musste dann in den folgenden Tagen immer da stehen, wo der Kahn hin sollte, so konnte ich durch die Heckscheibe guckender Weise rangieren - und Willy dann wegspringen....
Danach ging´s wieder an den Lakelse River, der aus einem See gespeist wird und daher klar sein soll. Leider war die Sandbank unten komplett verschwunden, die braunen Fluten des Skeena haben alles geschluckt.
Gleich weiter zum Mittelteil des Lakelse, durch einen urtümlichen Urwald,
das Wasser war klar, aber die Sandbank, auf der wir fischen sollten, war ebenfalls weg. Überall sterbende Buckellachse, aber auch Frischaufsteiger, die wir mit der großen Erfahrung, die uns die letzten Tage gebracht haben, zielsicher als Steelhead oder Coho oder so identifizieren. Der Platz reicht kaum für einen, ich probiere die Ska-Hopper mal aus, das walmenden Wasser zieht die Schnur (und die Fliege) allerdings sofort runter.
Ganz oben wähnen wir uns an der richtigen Stelle,
wundern uns über den kleinen Bach (Creek), hätten aber unser Hirn mal anschmeißen müssen - oder uns den Fluss mal vorher bei Google anschauen, der hat nämlich flockige 40 m am Seeausgang ...
Die Stimmung ist so wie sie ist, wenn keiner nix nada niente fängt,
so ein Fischlein am Haken wär schon nicht schlecht.
Den Dauerregen hingegen neben wir kaum noch wahr ...
Trotzdem haben wir noch unseren Spaß, brettern mit 60 km/h wie Walter Röhrl über die Schotterpisten, immer in der Hoffnung, dass plötzlich kein Elch vor einem steht - große Jungs ganz klein - und ich am Steuer, herrlich!!!!
Apropos Elch: Abends kommt ein Indianer mit seinem Trumm von Wagen bei uns auf der Lodge vorbei, auf dem Anhänger ein großes Boot und darin ein richtiger Elch, bereits zerlegt, der "nur noch" aus der Decke zu schlagen ist - auch mit elektrischer Beleuchtung keine Sache von 10 min.....und leicht surreal!
Großstädter und Technik - wie aktiviere ich eigentlich den zuschaltbaren Allradantrieb?? Solche Fragen drängen sich einem auf, wenn man in einem Schlammloch festsitzt und auch Rausschaukeln nicht mehr weiter hilft... War uns zu zweit vor 2 Tagen passiert, wir haben uns dann mit untergelegten Fussmatten weitergeholfen... Antwort ist übrigens, den großen Schalthebel auf N zu stellen, dann klappt das auch mit dem anderen Hebel!
Heute gab´s die sehr (!) gründliche Einführung ins Bootfahren, denn zur Lodge gehören auch 4 Boote mit Jet-Antrieb, also Wasserstrahlantrieb, mit denen man auch über Kiesbänke noch hinwegkommt, solange diese mit mindestens 10 cm Wasser bedeckt sind. An die Theorie schloss sich etwas Praxis am Exstew (einem von X Flüssen in der näheren Umgebung) an, der größte Unterschied besteht letztlich darin, das die Boote sich im Verdrängermodus schlecht steuern lassen, man also hauptsächlich Vollgas fährt.
Die größere Herausforderung bestand allerdings zunächst darin, den Trailer rückwärts auf einer schiefen Ebene, bei der man das Ende ja nun eher nicht sieht, über eine Naturrampe (= unbefestigtes Ufer) ins Wasser zu bringen, ging aber besser als befürchtet. Willy musste dann in den folgenden Tagen immer da stehen, wo der Kahn hin sollte, so konnte ich durch die Heckscheibe guckender Weise rangieren - und Willy dann wegspringen....
Danach ging´s wieder an den Lakelse River, der aus einem See gespeist wird und daher klar sein soll. Leider war die Sandbank unten komplett verschwunden, die braunen Fluten des Skeena haben alles geschluckt.
Gleich weiter zum Mittelteil des Lakelse, durch einen urtümlichen Urwald,
das Wasser war klar, aber die Sandbank, auf der wir fischen sollten, war ebenfalls weg. Überall sterbende Buckellachse, aber auch Frischaufsteiger, die wir mit der großen Erfahrung, die uns die letzten Tage gebracht haben, zielsicher als Steelhead oder Coho oder so identifizieren. Der Platz reicht kaum für einen, ich probiere die Ska-Hopper mal aus, das walmenden Wasser zieht die Schnur (und die Fliege) allerdings sofort runter.
Ganz oben wähnen wir uns an der richtigen Stelle,
wundern uns über den kleinen Bach (Creek), hätten aber unser Hirn mal anschmeißen müssen - oder uns den Fluss mal vorher bei Google anschauen, der hat nämlich flockige 40 m am Seeausgang ...
Die Stimmung ist so wie sie ist, wenn keiner nix nada niente fängt,
so ein Fischlein am Haken wär schon nicht schlecht.
Den Dauerregen hingegen neben wir kaum noch wahr ...
Trotzdem haben wir noch unseren Spaß, brettern mit 60 km/h wie Walter Röhrl über die Schotterpisten, immer in der Hoffnung, dass plötzlich kein Elch vor einem steht - große Jungs ganz klein - und ich am Steuer, herrlich!!!!
Apropos Elch: Abends kommt ein Indianer mit seinem Trumm von Wagen bei uns auf der Lodge vorbei, auf dem Anhänger ein großes Boot und darin ein richtiger Elch, bereits zerlegt, der "nur noch" aus der Decke zu schlagen ist - auch mit elektrischer Beleuchtung keine Sache von 10 min.....und leicht surreal!
Zuletzt geändert von troutcontrol am 08.01.2022, 13:37, insgesamt 6-mal geändert.
Re: Der Kormoran vom Kitimat - Canada 2011
Martiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin...
Schnelläääääär, Büddääää
Gib uns noch ein Wochenendzuschlag
Schnelläääääär, Büddääää
Gib uns noch ein Wochenendzuschlag
Ich bin nicht arrogant...
... das sieht von da unten nur so aus!
... das sieht von da unten nur so aus!
Re: Der Kormoran vom Kitimat - Canada 2011
Ich bleib hier jetzt sitzen und warte auf den nächsten Beitrag. 8)
Die Truttenfischerei ist die HOHE SCHULE der Freizeitgestaltung!!!
Re: Der Kormoran vom Kitimat - Canada 2011
Eye Sir, ist ja besser als 'n Kinofilm :grin:
Freue mich auf mehr ....
greets
Freue mich auf mehr ....
greets
Mit gescheiten Sprüchen kann man Dumme zwar nicht klug machen, aber Kluge nachdenklich.
- troutcontrol
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Re: Der Kormoran vom Kitimat - Canada 2011
24.9.2011
Wir haben uns auf die Boote verteilt, mit unserem Boot geht´s zum Lakelse Lake, in dem man auch Cohos fangen soll. Der See ist abgesoffen, die Slipanlage bestimmt 15 m vom neuen Ufer entfernt - aber dafür gibt es Wathosen...
Der See ist schön, mit herrlichen Häusern am Uferrand, wir fangen auch einige kleine Forellen mit den Spinflitze, aber irgendwie ist es sinnlos, ich kenn den See nicht, kann ihn nicht "lesen" und könnte hier noch Wochen erfolglos fischen - aber schön sieht´s schon aus ...
Wir brechen ab, gönnen uns unseren täglichen Double-Cheeseburger und vor allem die Tagesschau (iphone und wireless-lan machen es möglich) bei McDonalds und düsen dann ohne Boot zum Exstew rüber.
Der Exstew mündet auch in den Skeena und verfügt über eine "Straße", auf der man einige Stellen erreichen kann.
Die Sandbank ist traumhaft schön, hat bestimmt 500 m,
es riecht förmlich nach Fisch, hier muss doch eine Steelhead beissen - erfahre allerdings abends, dass es in dem Fluss nur Cohos gibt ... Wär mir allerdings auch egal, denn so langsam ...
Hinterher wollen wir noch andere Stellen erkunden, aber irgendwann stößt auch unser Spaß-Geländewagen (und die Insassen) an seine Grenzen. 2 andere Teams waren auf dem Kasiks, dort gibt es einen Canyon, den man als vernünftiger Mensch nicht befahren würde - aber wenn das die Guides mit ihren Booten machen ... !!! Morgen also zum Kasiks !!
Zwischenbilanz nach ... ich sag nix mehr ...
Wir haben uns auf die Boote verteilt, mit unserem Boot geht´s zum Lakelse Lake, in dem man auch Cohos fangen soll. Der See ist abgesoffen, die Slipanlage bestimmt 15 m vom neuen Ufer entfernt - aber dafür gibt es Wathosen...
Der See ist schön, mit herrlichen Häusern am Uferrand, wir fangen auch einige kleine Forellen mit den Spinflitze, aber irgendwie ist es sinnlos, ich kenn den See nicht, kann ihn nicht "lesen" und könnte hier noch Wochen erfolglos fischen - aber schön sieht´s schon aus ...
Wir brechen ab, gönnen uns unseren täglichen Double-Cheeseburger und vor allem die Tagesschau (iphone und wireless-lan machen es möglich) bei McDonalds und düsen dann ohne Boot zum Exstew rüber.
Der Exstew mündet auch in den Skeena und verfügt über eine "Straße", auf der man einige Stellen erreichen kann.
Die Sandbank ist traumhaft schön, hat bestimmt 500 m,
es riecht förmlich nach Fisch, hier muss doch eine Steelhead beissen - erfahre allerdings abends, dass es in dem Fluss nur Cohos gibt ... Wär mir allerdings auch egal, denn so langsam ...
Hinterher wollen wir noch andere Stellen erkunden, aber irgendwann stößt auch unser Spaß-Geländewagen (und die Insassen) an seine Grenzen. 2 andere Teams waren auf dem Kasiks, dort gibt es einen Canyon, den man als vernünftiger Mensch nicht befahren würde - aber wenn das die Guides mit ihren Booten machen ... !!! Morgen also zum Kasiks !!
Zwischenbilanz nach ... ich sag nix mehr ...
Zuletzt geändert von troutcontrol am 08.01.2022, 12:29, insgesamt 3-mal geändert.
Re: Der Kormoran vom Kitimat - Canada 2011
OH, oh man kann es förmlich ahnen wie sich langsam "leichter" Frust in Euch aufbaut. Hoffentlich gibt es ein "happy end"...
Wirklich schön wie Du berichtest.
Gruss Harzer
Wirklich schön wie Du berichtest.
Gruss Harzer
Re: Der Kormoran vom Kitimat - Canada 2011
Ich wage mal eine Prognose. Morgen fängt Martin einen Coho im Kasiks.
Bin mal gespannt! Rollo
Bin mal gespannt! Rollo
Früher war mehr Lametta!
Re: Der Kormoran vom Kitimat - Canada 2011
Martin - das ist ganz großes Kino!
Gruß & Petri ALEX
Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
um nicht diejenigen zu stören, die gerade fangen.
Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
um nicht diejenigen zu stören, die gerade fangen.
Re: Der Kormoran vom Kitimat - Canada 2011
Legger Ding was du hier bringst
Mehr davon!
Mehr davon!
Re: Der Kormoran vom Kitimat - Canada 2011
Martin -- könntest du mal bitte mit Fisch -- büdde , Jürgen
- oh-nemo
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Re: Der Kormoran vom Kitimat - Canada 2011
....Jürgen,ich rieche ihn schon...den Fisch...piscator hat geschrieben:Martin -- könntest du mal bitte mit Fisch -- büdde , Jürgen
Schöne Schreibe Martin
Jørg
.....auf der Suche nach "Edeltrout",der Mutter aller Trutten.....
.....auf der Suche nach "Edeltrout",der Mutter aller Trutten.....
- Martin 1960
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Re: Der Kormoran vom Kitimat - Canada 2011
Hallo Martin,
klasse Bericht.
warten, warten,
Kaffee schon fast kalt, 10 mal in den Thread geschaut,
bitte weiter schreiben
klasse Bericht.
warten, warten,
Kaffee schon fast kalt, 10 mal in den Thread geschaut,
bitte weiter schreiben
Mit freundlichen Grüssen Martin.
"jetzt kann ich es, ...." nur eine kurzer Moment!
"jetzt kann ich es, ...." nur eine kurzer Moment!
- troutcontrol
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Re: Der Kormoran vom Kitimat - Canada 2011
25.9.2011
Gestern hatten wir uns gewundert, dass der Kahn partout nicht vom Trailer ins Wasser rutschen will (hintere Spanngurte!), heute bin ich baff erstaunt, dass Willy wasserschöpfender Weise im Boot sitzt, als ich nach dem Trailern vom Wegparken des Autos zurückkomme - während des Transports auf dem Trailer entfernt man immer einen Gummistopfen am Bootsheck, damit das Regenwasser ablaufen kann - wenn das Boot allerdings im Wasser ist ... Immer diese ungelernten Hilfskräfte !!!
Der Kasiks ist rund 60 km von unserer Lodge entfernt und hat klares Wasser, wie wir an der Mündung, wo es auf die braune Suppe des Skeena trifft, gut sehen können. Udo und Friedhelm waren dort gestern schon unterwegs, bis zu einer großen Rausche, bei der sie doch arge Bedenken ... und überhaupt ... - aber dann schoss ein Guide mit seinem Driftboot vorbei und sie hinterher....
Nun denn, was andere können, können wir auch, ich setz mich ins Kielwasser von Udo, kann ja nichts schiefgehen, es gilt die Devise: Wenn´s haarig wird - Vollgas!!!
Unten ist der Fluss ruhig und breit,
wir hüpfen immer von einer (tiefen) Aussenkurve zur nächsten, immer scharf am Ufer lang und den Blick voraus auf außerplanmäßige Untiefen und Hindernisse in Form von verkeilten Bäumen, trotz des Regen fahr ich ohne (Sonnen)Brille, man sieht sonst zu wenig (Puls: 130), der Fluss wird nun gelegentlich deutlich schmaler, man muss ordentlich manövrieren und das Driften des Bootes richtig einschätzen (Puls: 140). Nach 20 min sind wir an der Rausche, Udo signalisiert noch mal "Vollgas" (Puls: 160), nochmals schlucken, geht nicht Mund ist irgendwie trocken - und dann fliegen wir in die Rausche rein - der Abstand zu unseren Vorderleuten ist viel zu kurz, weil die bereits vom schnellen Wasser gebremst werden, als ich noch full speed habe, ich Idiot, eh nicht mehr zu ändern, denn: Wer bremst verliert, nur wenn das Boot ganz plan auf dem Wasser liegt, hat man eine Chance, wenn allerdings die beiden vor uns ein Problem haben, haben wir ein gemeinsames, noch größeres Problem...(Puls: mind. 180) Wir steigen rechts in die Rausche ein, die ersten 200 m ist das Wasser ganz kabbelig und schnell, bloß nicht verkanten (Puls: 200+) , den Steinen ausweichen, lass die vor uns um Himmels Willen weiterfahren, dann wird das Wasser ruhiger und die Felsen größer, das Ganze verengt sich zu einem Canyon, von 60 m auf vielleicht 15 m, immer schön im Hauptstrom bleiben - geschafft!
Boah, so zittrige Beine hatte ich lange nicht mehr, ich fahr im Stehen mit einem Knie abgestützt auf der Sitzbank, um mehr sehen zu können, würde aber jetzt gerne sitzen!! Nach weiteren 10 min sind wir an unserem Platz angekommen, ich bin fix und fertig, muss meine Beifahrer erst mal abklatschen und dringend eine rauchen !!!
Die Strecke ist zweigeteilt, oben eine befischbare Aussenkurve und unten ein riesiger Baum mitten im Wasser, dessen Bedeutung wir aber erst später erfassen.
Ich hab Zeit zum Knipsen,
denn so richtig viel passiert nicht, bis Udo einen Fisch dran hat, ...
... der sich als einäugiger Buckellachs entpuppt.
Gerd, Willy und ich versetzen jedenfalls einige 100 m höher an eine andere uns zusagende Stelle flußaufwärts. Dort fang ich tatsächlich auch mal wieder was, wir haben die Fische, die alle irgendwie eine Einheitsgröße von ca. 50 cm haben, für uns als Arktische Saiblinge bezeichnet, nicht sooo aufregend an einer 13´Rute... Aber dann, oh Zeichen, oh Wunder, fängt Willy in einem Kehrwasser den ersten richtigen Fisch:
Der Coho hat 71 cm - was für ein schöner Fisch!!!
Aufgekratzt und neu motiviert fischen wir (erfolglos) weiter, fahren dann zu den beiden anderen zurück, die (Udo) ebenfalls einen gefangen und einen verloren haben (Friedhelm) - und das skandalöser Weise auf Blinker, im Kehrwasser des großen Baumes, den man mit der Fliegenrute nur dann befischen könnte, wenn man mit seiner 18´Rute den Großteil der Schnur aus der starken Strömung raushielte....
Ich muss dringend in den Angelladen ...
Gestern hatten wir uns gewundert, dass der Kahn partout nicht vom Trailer ins Wasser rutschen will (hintere Spanngurte!), heute bin ich baff erstaunt, dass Willy wasserschöpfender Weise im Boot sitzt, als ich nach dem Trailern vom Wegparken des Autos zurückkomme - während des Transports auf dem Trailer entfernt man immer einen Gummistopfen am Bootsheck, damit das Regenwasser ablaufen kann - wenn das Boot allerdings im Wasser ist ... Immer diese ungelernten Hilfskräfte !!!
Der Kasiks ist rund 60 km von unserer Lodge entfernt und hat klares Wasser, wie wir an der Mündung, wo es auf die braune Suppe des Skeena trifft, gut sehen können. Udo und Friedhelm waren dort gestern schon unterwegs, bis zu einer großen Rausche, bei der sie doch arge Bedenken ... und überhaupt ... - aber dann schoss ein Guide mit seinem Driftboot vorbei und sie hinterher....
Nun denn, was andere können, können wir auch, ich setz mich ins Kielwasser von Udo, kann ja nichts schiefgehen, es gilt die Devise: Wenn´s haarig wird - Vollgas!!!
Unten ist der Fluss ruhig und breit,
wir hüpfen immer von einer (tiefen) Aussenkurve zur nächsten, immer scharf am Ufer lang und den Blick voraus auf außerplanmäßige Untiefen und Hindernisse in Form von verkeilten Bäumen, trotz des Regen fahr ich ohne (Sonnen)Brille, man sieht sonst zu wenig (Puls: 130), der Fluss wird nun gelegentlich deutlich schmaler, man muss ordentlich manövrieren und das Driften des Bootes richtig einschätzen (Puls: 140). Nach 20 min sind wir an der Rausche, Udo signalisiert noch mal "Vollgas" (Puls: 160), nochmals schlucken, geht nicht Mund ist irgendwie trocken - und dann fliegen wir in die Rausche rein - der Abstand zu unseren Vorderleuten ist viel zu kurz, weil die bereits vom schnellen Wasser gebremst werden, als ich noch full speed habe, ich Idiot, eh nicht mehr zu ändern, denn: Wer bremst verliert, nur wenn das Boot ganz plan auf dem Wasser liegt, hat man eine Chance, wenn allerdings die beiden vor uns ein Problem haben, haben wir ein gemeinsames, noch größeres Problem...(Puls: mind. 180) Wir steigen rechts in die Rausche ein, die ersten 200 m ist das Wasser ganz kabbelig und schnell, bloß nicht verkanten (Puls: 200+) , den Steinen ausweichen, lass die vor uns um Himmels Willen weiterfahren, dann wird das Wasser ruhiger und die Felsen größer, das Ganze verengt sich zu einem Canyon, von 60 m auf vielleicht 15 m, immer schön im Hauptstrom bleiben - geschafft!
Boah, so zittrige Beine hatte ich lange nicht mehr, ich fahr im Stehen mit einem Knie abgestützt auf der Sitzbank, um mehr sehen zu können, würde aber jetzt gerne sitzen!! Nach weiteren 10 min sind wir an unserem Platz angekommen, ich bin fix und fertig, muss meine Beifahrer erst mal abklatschen und dringend eine rauchen !!!
Die Strecke ist zweigeteilt, oben eine befischbare Aussenkurve und unten ein riesiger Baum mitten im Wasser, dessen Bedeutung wir aber erst später erfassen.
Ich hab Zeit zum Knipsen,
denn so richtig viel passiert nicht, bis Udo einen Fisch dran hat, ...
... der sich als einäugiger Buckellachs entpuppt.
Gerd, Willy und ich versetzen jedenfalls einige 100 m höher an eine andere uns zusagende Stelle flußaufwärts. Dort fang ich tatsächlich auch mal wieder was, wir haben die Fische, die alle irgendwie eine Einheitsgröße von ca. 50 cm haben, für uns als Arktische Saiblinge bezeichnet, nicht sooo aufregend an einer 13´Rute... Aber dann, oh Zeichen, oh Wunder, fängt Willy in einem Kehrwasser den ersten richtigen Fisch:
Der Coho hat 71 cm - was für ein schöner Fisch!!!
Aufgekratzt und neu motiviert fischen wir (erfolglos) weiter, fahren dann zu den beiden anderen zurück, die (Udo) ebenfalls einen gefangen und einen verloren haben (Friedhelm) - und das skandalöser Weise auf Blinker, im Kehrwasser des großen Baumes, den man mit der Fliegenrute nur dann befischen könnte, wenn man mit seiner 18´Rute den Großteil der Schnur aus der starken Strömung raushielte....
Ich muss dringend in den Angelladen ...
Zuletzt geändert von troutcontrol am 08.01.2022, 12:37, insgesamt 5-mal geändert.
Re: Der Kormoran vom Kitimat - Canada 2011
Endlich wieder was! Nur weiter so!!!
Die Truttenfischerei ist die HOHE SCHULE der Freizeitgestaltung!!!