Nabend Bernd,Bernd Ziesche hat geschrieben:Verstehe ich das richtig, dass die Darstellung in dem Buch von Mel Krieger, wo er einen großen Arc (Winkel zwischen den Stopps) für langsame Ruten (Ruten mit viel Biegung im Wurf) und einen kleinen Arc für schnelle Ruten (Ruten mit wenig Biegung im Wurf) empfiehlt, somit seit Ewigkeiten überflüssig ist?
Weil, wenn es eine für alle Ruten identische "Wohlfühlbiegung" bei 15° gibt, können wir doch das dafür notwendige Wurfgewicht montieren und brauchen den Arc nicht mehr an die Ruten anzupassen, weil wir eine identische Biegung erzielen werden?
Laverda und Thotty haben schon bemerkt (in meinem Sinn), dass es uns nicht weiter bringt vom einfach Machbaren und praktisch Ausreichenden abzuweichen und es ohne Notwendigkeit kompliziert zu gestalten. Ich will trotzdem auf Deine Fragen eingehen, aber vorher noch einmal mein Verständnis zu diesem so unnötig emotional diskutierten Thema darlegen.
Wir haben auf den meisten Fliegenruten neben der eindeutigen Längenangabe auch eine "einfache" Klassenangabe. Meine Frage, nicht nur an Dich, was sagt diese Nummer aus, bzw. was fange ich damit an oder zugespitzt, hift mir das bei der Kaufentscheidung, bzw. bei der passenden Schnurauswahl?
Wenn man jetzt weiß, dass aus dem für diese Rute geeigneten und empfohlenen Wurfgewicht unter Einbeziehung von Schurgewichtstabellen und Schnurlängenannahmen eine Rutenkennzahl gefunden wird, die sehr diffus definiert ist und mehr verschleiert als praktisch brauchbar ist, dann wirft sich doch die einfache Frage auf, warum soll man mit der simplen Wurfgewichtsangabe nichts anfangen können? Weil auf den Schnüren auch nur eine Klassenangabe stehen soll?
Ich möchte wissen, welches Wurfpotenzial eine Rute hat, und das ist das unverschleierte empfohlene Wurfgewicht und ich möchte mir dazu eine Schnur aussuchen können mit dem Gewicht, das ich mit dieser Rute werfen möchte.
Nun zu Deinen Fragen, die bei Nutzung des empfohlenen Wurfgewichtes sich bei normalen Überkopfwürfen einstellende Auslenkung von etwa 15° wurde empirisch als brauchbare Annahme für die Rutenklassifizierung ermittelt. Es ist der Winkel zwischen der gedachten Griffverlängerung und der Linie vom Griffende zum Spitzenring der Rute, diese Auslenkung sagt nichts aus über die Biegekurve einer Rute, diese kann und wird für jede Rute je nach Aktion unterschiedlich sein. (Anmerk.: Die Aktion einer Rute läßt sich nach Hannemann über den Auslenkungswinkel der Rutenspitze definieren.) Und ob nun jemand Mel Kriegers Empfehlung folgt, oder ein empfohlenes Wurfgewicht für das allein seeligmachende hält, ändert nichts an den Vorteilen einer eindeutig definierten Gewichtsangabe auf Angelruten gegenüber nicht rational nachvollziehbaren Klassenangaben.
Wenn Deine Feststellung: "Die Fliegenrute wird NICHT primär als zu spannende Feder benutzt, sondern als Hebel. Die Rotation des Hebels macht den größten Anteil der Erzeugung von Schnurgeschwindigkeit aus.", beweisbar ist, ändert es nichts daran, dass es trotzdem Fliegenruten mit unterschiedlicher Steifigkeit gibt um unterschiedliche "Wurfgewichte" harmonisch und mit Gefühl werfen zu können.
Gute Nacht
Klaus
P.S.
@emka
Deiner war für mich, ich weiß nicht warum, auch umsonst!







