Viele der edlen Wekzeuge und Hilfmittel, mit denen wir bei unserem Hobby hantieren, müssen nicht unbedingt von der Stange aus dem Ladenregal sein.
Watstock, Schnurkorb, Kescher und Co. können auch aus eigener Produktion sein, die gemeinsam mit Freunden oder allein eisige Winterabende füllen kann.
Moin, noch ein kleiner Nachtrag: Die Grobspleisse wiegen so wie sie jetzt sind 560g, also ca 200g für Butt und Mitte, und 160g für die Spitze. Mal sehen wie die weiteren Arbeiten sich auf das Gewicht auswirken (aufs Mass hobeln, teilweise aushölen, zusammenkleben).
Angestrebt ist eine Halbierung des Gesamtgewichts!!!! ca. 250g für den fertigen Blank. Wobei ja auch noch das Bambus einer ganzen Hülsenlänge eliminiert wird, also ca 30cm Bambus-Rohling ca. 50g.
Jürgen
PS: Wicklungen beige, Accents und Intermediate Wicklungen in Mittelbraun; Ringe mit Silbernem Rahmen -- so soll es dann sein.
Moin Jürgen,
hier ist mal ein Schema wie das Aushöhlen funktioniert. Hier sieht man wie ein einzelner Spleiss regelmässig usgeschliffen / gefräst wird. Die Wandstärke, die unbedingt stehen bleiben muss ist unbekannt ( ich denke mal 1.5mm sollten es bei der Zweihand schon sein). Die Stege sind ca. 20mm lang und da hat man dann vollständige Klebeflächen, da alle 6 Spleisse gleich ausgehöhlt werden. Die ausgehöhlten Segmente sind dann ca 10cm lang (zunehmend von der Spitze zum Handteil.
Meine Schätzung ist 15% Gewichtsersparnis, aber das werde ich durch messen herausfinden. Natürlich kann ich im Bereich der Splice-Verbindung nicht aushöhlen.
Jürgen
Nachdem ich jetzt alle Teile hitzegehärtet habe, kann ich beginnen die Spitze der Rute aufs Endmass zu bringen. Dazu habe ich meine verstellbare Form auf die Hobelbank gelegt und mit der Tiefenmessuhr die Masse aus meinem Plan übertragen. Tiefe der 60° Nut ca. 1.5mm und am Ende 4.6mm. Dann hab ich die Form umgedreht so dass die Tiefere Nut oben liegt und hab erstmal alle Spitzenspleisse bis auf die Form runtergehobelt -- damit sind alle Spleisse stark übermassig. Dann die Form wieder umgedreht und mit Spleiss I begonnen, diesen bis auf den Stahl herunterzuhobeln. Dann alle Stationen (5'' Abstand) mit digitaler Schiebelehre gemessen und mit Plan verglichen --- überall ca 0.2mm zu dick -- also Form nachgestellt und erneut bis auf die Form gehobelt (Spandicke nur wenige 0.01 mm). Dann erneut kontrolliert und für gut befunden.
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Form mit Tiefenmessuhr, Hobel und Spleissen für die Spitze
Moin, trotz des schönen Wetters hab ich ein bisschen gebastelt und das Spitzensegment fertig gehobelt. Dann zusammengelegt und mit Malerkrepp fixiert. Dann kann man die Dimensionen überprüfen (jedenfalls so ungefär. Ist alles etwas übermass und das wird sich zum teil beim Verkleben unter Druck noch reduzieren.
Als nächstes mach ich jetzt das mittlere Segment, dass ist schon ein wenig schwieriger.
Moin, da der Fortschritt ja doch überschaubar ist, heute mal etwas zu den Gewichten. Ich hab mir nämlich eine Waage gekauft -- kann ich endlich mitreden bei den Schnurgewichten :grin:
Und dann hab ich mal ein bisschen rumgewogen. Die Parallel- Segmente wogen zusammen 560 g; 160g das Spitzensegment, und 200g jeweils die beiden unteren Segmente.
In der nächsten Stufe -- mit maßgehobelten Segmenten:
Spitze: 38g
Mittelsegment: 102g
Handteil: noch nicht begonnen (Schätzung 130g)
In der Nächsten Stufe wird ausgehöhlt und dann wird ja noch Masse eleminiert an den Überlappbereichen der Verbindung (Schätzung 30g)
Der Rollenhalter wiegt 63g
Na, mal sehen wie sich das entwickelt mit den Gewichten.
Moin, nachdem gestern Abend unflätige Wortserien die Werkstatt erfüllten, sieht die Lage heute schon wieder ganz entspannt aus. Gestern Abend habe ich den drittletzten Spleiss (von 18 ) vernichtet -- beim nachträglichen Richten -- wie blöd ist das denn. Da musste ich heute morgen einen Reservespleiss grobhobeln-hitzehärten-feinhobeln
Aber jetzt bin ich fertig mit Hobeln und der nächste Arbeitsschritt ist das Aushöhlen. Mit dem Handteil werde ich anfangen.
Gesamtgewicht der Rutensegmente jetzt: 297g
TL, Jürgen
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Fertig_gehobelt.jpg (34.27 KiB) 4961 mal betrachtet
Moin,
hab das Handteil ausgehöhlt. Aber die Angst spielt immer ein wenig mit; wieviel Wandstärke ist nötig, damit das Teil nicht auseinanderfliegt? Hier ist ja doch ein büschen mehr Torsion im Spiel als bei den Einhändern (a) durch das Spey-Werfen und (b) durch die Masse der vorderen Segmente. Also hab ich erstmal 2.2 mm Wand stehen lassen und so ist die Gewichtsersparnis überschaubar. Das Handteil wiegt so 143g, also ca 10% weniger als das Vollgras.
Vielleicht ist das auch ganz gut etwas Masse im Handteil zu haben, damit die Rute nicht zu kopflastig wird.
Farblich sieht das ziemlich gut aus, diese Flämmung ist cool -- finde ich.
TL, Jürgen
Ps: nächste Schritte: Verkleben des Handteils und dann für die anderen Segmente analog
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geobelt und ausgehöhlt -- Handteil wiegt noch 143g
Moin,
mit dem Aushöhlen kann man sich schön lange aufhalten, wenn man möchte. Man kann sich z.B. eine Fräsvorrichtung mit ner kleinen Dremel machen und dann Spleiss für Spleiss da durchfräsen. Oder man macht das so wie ich, alle Spleisse rückseitig mit Malerkrepp zusammengehalten, und dann Bohrmaschine mit Schleifzylinder (120er)
und dann alle 6 Spleisse gleichzeitig planschleifen (also die grobe Variante). Dauert ca 1 Stunde pro Rutensegment.
TL, Jürgen
Der das Handteil zusammengeklebt hat -- nachher bin ich schlauer