Guideline Power Taper: F/S1 vs. Hover/Int.

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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Heiländer
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Beitrag von Heiländer »

Ich fische seid über 20 Jahren auf Lachs und das in diversen Flüssen Skandinaviens, und seid es Polyleader gibt ausschließlich mit Denen. Ich habe noch nie einen abgerissen, weder am Stein noch mit Fish on. Wenn ich im August und September an der Mörrum fische nehme ich den Float S1 und variiere je nach Begebenheit mit Polys in verschiedenen Sinkraten. Gruß Christopher
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Polar-Magnus
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Beitrag von Polar-Magnus »

Moin zusammen,

erstmal allen vielen Dank, die sich bisher geäussert haben.

Zusammengefasst liegt das Ergebnis also da, wo ich es im Stillen vermutet habe:

Es gibt unterschiedliche Vorlieben, Erfahrungen und natürlich befischte Gewässer. Das führt halt
zu dieser großen Vielfalt an Schnüren, die uns heute zur Verfügung steht und ich ahne schon, dass für die
neue 15' im Laufe der Zeit doch wieder einige SKs zusammenkommen ebenso wie das für die
bereits vorhandenen Zweihänder irgendwie nicht weniger wird... :oops

Grüße,

Ingo :wink:
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SIMPLE SHRIMP
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Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Moin Ingo,

und weil sich das Angebot an gut getaperten Schussköpfen - auch in kombinierten Sinkraten - so rasant ausweitet sollte man bei dem ebenso rasanten Preisanstieg die Angebote schon vor der Anschaffung vergleichen.

Es gibt verschiedene Philosophien bei der Ausformung von Schusskopfprofilen und der Kombination mit Leadern und manches funktioniert sehr gut. Zusammenstellungen, wie z.B. dicke Leinenspitze und dünnes leichtes Vorfach oder dünn auslaufende Leine mit Polyleader sind suboptimal, anders herum kombiniert kann es aber sehr gut funktionieren.

Schlecht gestaltete Gewichtsverteilung oder besser gesagt unharmonische Gewichtsverjüngung des gesamten Kopfes kann den Wurfablauf und das Handling gewaltig stören, da hat Bernd recht.

Jürgens Ablehnung von Polyleadern verstehe ich, mir sind die auch zu teuer, ich mache es wie er und fertige aus alten Schnurteilen Zwischenstücke an, die ich je nach Bedarf und Bedingungen in die Leine einbaue - Versatile Tips - aber das ist der Verwendung von Polyleadern sehr ähnlich.

Am nächsten Monatsende sind wieder zwei Werfertreffen in Hamburg, da kann man sich praxisnah informieren und vergleichen. Bring Deine Zweihand mit und vergleiche mal Guideline Powertaper mit Zpey Lines und Takis "Neuen" oder anderen Schussköpfen. Vieleicht entwirrt das die unterschiedlichen Einstellungen etwas.

Gruß, Klaus
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo allerseits :wink:

@Ingo: Wenn ich die Beiträge hier lese, sind es oft gar keine reinen persönlichen Vorlieben, ob Polyleader oder nicht, ob abrupte Verjüngung im Frontbereich des Schusskopfes oder nicht.
Vielmehr sehe ich bei den erfahrenen Postern gravierende Ähnlichkeiten in den Aussagen bzw. Darstellungen ihrer persönlichen Schnursystem-Zusammenstellungen.

Ich denke, viele von uns hatten nicht die Möglichkeit, alles im Detail zu testen und sich ein genaues Bild des Vergleiches zu machen.

Ich selbst mag keine Polyleader. Deshalb gefällt mir auch die abrupte Verjüngung der Powertaper nicht.
Wenn aber jemand einen Powertaper-Schusskopf mit einem Polyleader kombiniert, wird so die abrupte Frontverjüngung abgeschwächt. Resultat: Ruhigere Lage in der Luft, gleichmäßigeres Abrollen, vorteilhaftes Setzen des Ankers. (@Nico: Dies läst sich aber eben nicht verallgemeinern, sondern ist von der Art des Schusskopfes abhängig).

Klaus hat es bereits geschrieben:

Abrupt verjüngter Schusskopf mit kurzem Monofilvorfach = keine besonders gute Wahl.
Sanft verjüngter Schusskopf mit Polyleader = keine besonders gute Wahl.
Der umgekehrte Fall ist jeweils erheblich besser für die meisten Situationen (nicht ganz für alle).

Nochmal zu den Polyleadern:
Es gibt Polyleader, bei denen sind die vorgefertigten Schlaufen schlicht inakzeptabel für das Lachsfischen.
Die Haltbarkeit ist nicht sehr gut.

@Mirko: Die reine Tragkraft der Polyleader im Vergleich zu monofilen Vorfächern ist irrelevant. Vor das Polyleader kommt ohnehin reines Monofil. In den allermeisten Fällen reißt der Lachs ab, weil das Vorfach unmittelbar vor dem Fischmaul aufgeraut wurde. Hier hilft das PL (bzw. der Schutzmantel über dem Monofilkern) auch nicht.
Ich hatte öfters deutlich rauhe Stellen nach einem Drill. Sie warem bisher immer im Anfangsbereich vor der Fliege.

Gruß
Bernd
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Polar-Magnus
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Beitrag von Polar-Magnus »

Moin.
Bernd Ziesche hat geschrieben: Abrupt verjüngter Schusskopf mit kurzem Monofilvorfach = keine besonders gute Wahl.
Sanft verjüngter Schusskopf mit Polyleader = keine besonders gute Wahl.
Der umgekehrte Fall ist jeweils erheblich besser für die meisten Situationen (nicht ganz für alle).
Ich muss gestehen, über dieses Detail habe ich bisher noch wenig bis gar nicht nachgedacht. Interessanter Ansatz.

Wenn ich richtig verstanden habe "federt" ein PL quasi ein sehr kurzes Fronttaper quasi als Verlängerung bei Ausrollen ab während ein eh schon langes Fronttaper durch einen PL quasi für einen sauberen Wurfablauf zu lang ausfällt, richtig?

Ich muss gestehen, ich kenne zwar von allen meinen Schußköpfen die Länge und das Gewicht, aber nicht die Länge des Fronttapers.

Gruß,

Ingo :wink:
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Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hallo Bernd, tja, ich gebe Dir erneut in allen Punkten recht. :+++:

Ein Beispiel zu der eher ungeeigneten Kombination von Schusskopf mit einem Polyleader, da hatte ich einen wirklich guten Schusskopf mit einem knapp 3 m langen sehr dünn auslaufendem Fronttaper undd daran sollte natürlich ein Polyleader. Der obere Durchmesser des PLs überstieg um fast das Doppelte die Spitze des Schusskopfes und der PL "flatterte" im Wurf. An ein gezieltes Werfen war nicht zu denken.

Da ich es nicht besser wußte, kappte ich das Fronttaper soweit, bis der Durchmesser von PL und Fronttaper identisch war und siehe da, das war die Lösung. Diesen Kopf habe ich heute noch und fische gerne damit, allerdings wäre er ohne PL fast unbrauchbar.

Nach diesem System bastelte ich mir diverse Köpfe, welche alle ohne Fronttaper auskommen, aber durch einen PL ergänzt werden. Zuerst fühlte ich mich damit fernab des Fliegenfischens, aber ich kam gut zurecht damit.

Heutzutage gibt es sogenannte "Multitips", Schnüre, die aus einer Keule bestehen, welche kaum ein nenneswertes Fronttaper besitzt, aber dafür diverse Spitzen zum Wechseln.

Auch dies probierte ich und habe inzwischen so einige Spitzen von Schnüren, einige davon sind sogar die reinen Fronttaper, die ich mal abgeschnitten habe. Das sind also eigentlich Schnurstücke, die dem PL sehr ähnlich sind, aber auch mal eine geflochtene Seele besitzen.

Dank Troutcontrol konnte ich in diese Materie durch alle meine verwendeten Schnurklassen einsteigen und habe mir gestern noch einen Kopf gebastelt, der für Barsche an Steinpackungen (Kanal) gedacht ist. Für die # 6er Rute ist das eine nur 6 m lange Hauptkeule, welche ich durch die diversen Fronttaper variieren kann, oder auch mit einem PL. Ein super fast sinkendes PL bringt aber auch schon mal fast 5 Gramm auf die Waage, was nicht nur auf einer 6er Rute gefährlich wird. Die Hauptkeule braucht noch so 2 Gramm, um sehr gut zu passen und ein 4 m langes Fronttaper aus einer ultradünnen Megasinkschnur hat gerade mal 2,2 Gramm, bringt die Fliege aber somit noch schneller und tiefer an den Rand der Steinpackung. Ein 2,50 m schwimmendes Fronttaper, um auf einen Popper wechseln zu können, wiegt schlappe 1,0 Gramm und wirft sich prima.

Das sollte man bedenken, man kann zwar ein Polyleader für jede Situation kaufen, aber ein schwimmendes oder intermediates PL in 3 m wiegt etwa 1- 1,5 Gramm, während das Gewicht mit den Sinkraten zunimmt und ein 3 m (10´) langes PL in super fast Sinkend an der 5 Gramm Marke kratzt. Da ist zwar schnell gewechselt, aber das Werfen...hingegen sind schnell sinkende Fronttaper, auch aus Lachsschnüren, manchmal deutlich leichter und bringen selbiges Resultat.

Ein anderer Kopf für die 6er besteht aus der Hauptkeule eines Scandinavian Saltwater Kopfes, den habe ich mal für die 8er Rute verschnibbelt und danach für die 6er angepasst. Wirft sich traumhaft und sehr weit und als Clou hat dieser Kopf das Fronttaper einer ausgemusterten DT bekommen, damit serviert man auch an der Küste eine winzige Trockenfliege ziemlich weit draussen und wenn die Hauptkeule schon längst im Wasser liegt, rollt wie in Zeitlupe die DT-Spitze ab.

Wer kein PL braucht, braucht ein gutes Fronttaper und ein gut abrollendes Vorfach. Vielleicht sehe ich das ja falsch, aber für mich sind Polyleader und Fronttaper beinahe identisch. Nur konnte ich bisher nicht das Fronttaper wechseln, doch darauf möchte ich inzwischen in vielen Situationen nicht mehr verzichten und so eine Spitze ist ebenso zügig getauscht wie ein PL.

Nachtrag für Ingo, ich bin mir ziemlich sicher, dass es auch bei den Multitip-Leinen einige Gewichtsunterschiede bei den Wechselspitzen gibt. Ich hab noch keine solche Schnur in der Hand gehabt, aber bei gleicher Länge und unterschiedlichen Sinkraten müssen da einfach Unterschiede sein, welche vielleicht nicht ganz schön zu werfen sind.

Für Deinen F/S1 Kopf würde ich das optimale Wurfgewicht ermitteln, dann eine Hauptkeule zurechtschneiden und mir die Spitzen anpassen. Da gibt es bei Troutcontrol sogar eine sehr genaue Auswahl für Fronttaper mit den Angaben von Gewicht und Sinkrate.
Für meine Zweihand habe ich diese Kombination in schwimmend, intermediate und Sink 1 fertig. Die Fronttaper, bzw. Polyleader, werden direkt an das gekappte Ende der Köpfe geschlauft und decken alle Möglichkeiten ab.
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Beitrag von troutcontrol »

Moin,
ich muss auch mal eine Lanze brechen für die armen Powertaper :grin:

Offizielle Erklärungen gibt es ja eher selten, aber die Geschichte könnte so ausgesehen haben:
Als die Powertaper auf den Markt kamen, war gerade AIRFLO als Produzent dran, die allerdings bei den Schnüren mit unterschiedlichen Sinkraten bei dem von ihnen verarbeiteten PU an ihre Grenzen stießen - was dann zu den abrupten Übergängen zwischen Schwimm- und Sinkteil führte (und auch zu einem Herstellerwechsel?).

Seit 3 (?) Jahren ist jedenfalls RIO dran (die auch für ZPEY produzieren sollen) - und da ist nix, nada, niente mit Übergang - dafür sind die Schnüre jetzt aus PVC ... 8)

Grüsse
Martin :wink:
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Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hallo Martin, Deine Fronttaper sind ja noch schwerer. :o

Ich wollte gerade nach einem anderen Fronttaper für die 6er Rute schauen, aber eine solche Sinkspitze geht auf fast 9 Gramm, da muß ich entweder arg kürzen (und habe nicht mehr die gewünschte Länge) oder mir bleiben nur noch 6 Gramm für die Hauptkeule.

Und Du nennst bei den Beschreibungen auch die Verwendung von Polyleadern, das verstehe ich nicht so recht. Da müßte doch zumindest eine Angabe dazu, welchen Durchmesser das Fronttaper hat? :-q:

Liege ich da doch falsch mit Fronttaper und PL? Wie kombinierst Du das?
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Beitrag von troutcontrol »

Moin Mirko,
bei den Fronttapern wirst du mit einer #6er nicht glücklich, sind ab #8 aufwärts.. :grin:
Dürfte ohnehin schwer sein, für #6 noch was akzentuiert getapertes zu finden - schneid doch alles ab und nimm nur einen (getaperten) Polyleader ... 8)

Grüsse
Martin :wink:
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Beitrag von troutcontrol »

Moin,
um noch mal zu den Schnüren zurückzukommen: Im Ergebnis läßt sich sagen, das die POWER TAPER ein gleichmäßig getapertes Fronttaper von 8 m haben.

Grüsse
Martin :wink:

ps.: Geklaut hab ich das Schema bei Peter Charles, aber der erlaubt mir das. :grin:
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