Hallo Norbert, das ist nicht mal eben so pauschal zu schreiben, es gibt zu viele Unterschiede.
Falls Du diesen herrlichen
Bericht noch nicht kennen solltest, hier wird man geholfen.
Für meine Meerforellenfliegen verwende ich Schlappen- und Sattelfedern, so auch die rot-schwarze Hechel aus meinem Beispiel, das ist eine Feder vom Hühnerhintern, dem Schlappen (aus einer fertigen Schlappenportion).
Bei den Schlappen sind die Fibern meist länger und auch etwas weicher, daher verwende ich sie gerne. Eine solche Feder teile ich in drei Teile auf, die dünne Spitze benutze ich für die Schwänzchen, zwei Federspitzen werden gegeneinander als Schwänzchen eingebunden, der untere Teil mit dem dicken Kiel hat zumeist schönen Flaum, sehr weiche und kräftigere Fibern, die sich prima als kräftige Hechel anbieten, gerne für Nachtfliegen oder Tuben. Oder man zupft einige davon ab und mischt sie mit dem mittleren Teil einer Schlappenfeder, dem "Filet".
Am mittleren Teil einer solchen Feder finden sich schön weiche Fibern, die sehr schön spielen und daher perfekt für Fliegen wie Magnusse sind. Dieses "Filet" mit ein paar Fibern vom flauschigen Teil einer Schlappenfeder gemischt, herrlich!
Zudem verläuft der mittlere Teil einer Schlappenfeder immer konisch, die Fibern werden vom Kiel zur Spitze hin kürzer. Wenn man die Länge der Fibern also vorher an die Fliege und Hakengröße anpasst, dazu drei bis vier Windungen bedenkt, ergibt sich immer nur eine passende Länge pro Hechel. Also eine Hechel pro Fliege, soll eine Reihe von 12 Magnussen enstehen, lege ich mir also 12 identische Federn parat.
Im Falle einer Polar Magnus heißt das bei mir, erst die Augen einbinden, da ich da etwas Sekundenkleber draufgebe und trocknen lassen. Dann suche ich mir 12 schön identische Federn aus einem Grizzly-Sattel für den Körper und 12 gleiche Schlappenfedern für den pinken Hechelkranz am Kopf.
Die Sattelfedern geben dem Körper Leben und werden hinter den Augen sehr eng gewunden, was einen kräftigen Hechelkranz ergibt. Dabei lasse ich etwa zwei Millimeter Platz hinter den Augen, da hier ja zum Abschluss die Schlappenhechel hin soll, welche dann wieder drei bis viermal gehechelt wird und durch die davor gesetzte Sattelhechel schön absteht und pulsiert. Daher auch den Kiel der Schlappenhechel über die Augen ziehen und nicht davor abbinden.
Ebenso lasse ich mit dem Dubbing etwas Platz vor den Augen und setze hier die Sattelhechel hinein, die dadurch etwas tiefer liegt und die Schlappenhechel sozusagen von innen stützt.
Schöne Schlappenportionen speziell für Magnusse und Polar Magnusse gibt es im Handel fertig sortiert und selektiert, aber ich würde immer die Tüte aufmachen und einmal grabschen wollen, wie gesagt, das "Filet" sollte schon schön weich sein, dazu die Spitzen eher dünn und fein und am Federkielansatz sollte etwas Flausch zu finden sein.
Als Sattelfedern empfiehlt es sich, einmal in einen richtigen Balg zu investieren. Ein Metz Grizzlysattel dient für sehr viele Magnusse und bringt die Qualität schon mit, welche man sich wünscht. Gleichlange Federn für Magnuskörper aus einem kleinen indischen oder chinesischen Balg zu finden, wird oft schwierig.
Der schönste Abschluss einer Polar Magnus oder deren Schwestern ist aus meiner Sicht ein selbstgemixter Hechelkranz, man kann die Fibern ganz nach Wunsch mischen und setzt die Abschlusshechel mit der Schlaufentechnik vom Dubben und zieht nur den gedoppelten Faden zwischen die Augen. In diesen "Mischkranz" kann man zudem noch ein paar Flashmaterialien einlegen oder was man halt möchte, individueller geht kaum.
Das gilt nebenbei auch für die Körperbehechelung, eine halbe Grizzlyhechel plus etwas Flash, Glitter oder einer andersfarbigen Hechelhälfte sieht wirklich nett aus, ist nur etwas fummelig.
Für Kranzhechel und Körperhechel selbst gemixt und als Feder gebunden gilt, immer erst die kürzeren Fibern und die längeren darüber, das ergibt einen schön arbeitenden Hechelaufbau.
Ich hoffe, das ist verständlich. Ein paar Polar Magnusse stehen eh noch auf dem Bindezettel, sonst reiche ich mal Fotos des "Mischkranzes" nach, wenn gewünscht.
P.S.: Tip am Rande, nach der Idee von Holger Lachmann die Kugelaugen mit etwas (wenig) Dubbing unterlegen und darauf einen Tropfen Sekundenkleber, das hält in der Tat bombig. Die Farbe des Dubbings an die Fliege anpassen oder in Weiß nehmen, um sie später als Abschluss einzufärben.
