Verhältnis Schnurgewicht zu Fliege

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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Ostsee-Silber

Verhältnis Schnurgewicht zu Fliege

Beitrag von Ostsee-Silber »

Moin, ich habe da mal eine Frage, die sich auf die Relation Fliegengewicht zu Leinengewicht bezieht.

Gibt es dazu eine Tabelle oder einen Vergleich?

Bin da (mal wieder) an eine Grenze gestossen, bei der ich etwas vorsichtig geworden bin. Und das ist eine Fliege mit einem Gewicht von 1,0 Gramm, welche ich mit einem Schusskopf an der 7er (schnellen) Rute befödert habe.

Anfangs gab es da etwas Probleme, die Leine streckte sich nicht richtig oder rollte nicht sauber ab. Meine Lösung ist sicherlich nicht die feine Englische, ich habe schlichtweg das Gewicht des Schusskopf erhöht und dessen Länge reduziert (bei einem neuen Kopf).

Dieser Schusskopf bringt nun satte 19,8 Gramm auf die Waage und ich habe zwar das Gefühl, die 7er Rute ist leicht überladen, aber die Fliege fliegt damit prima und das Ganze wirkt noch halbwegs "fliegenfischig". Wenn Ihr jetzt die Hände über dem Kopf zusammen schlagt, sorry, ich hab es nie gelernt (komme aber klar). :oops

Mal angenommen, ein optimales Verhältnis von Schnurgewicht zu Fliege läge bei 20 zu 1, was ich kaum denke, könnte man sich in etwa danach richten. Ich denke da ausschliesslich an die Würfe an der Küste, also Distanzwürfe.

Bei einem Vergleich mit der Zweihand und einem 25 Gramm Schusskopf fiel mir das Werfen der 1 Gramm Fliege noch leichter, was ja logisch ist.

Wie sind Eure Erfahrungen? Wo liegt die Grenze für eine Fliege bei einer 7er Rute für Euch, wie schwer darf eine Nymphe maximal an der 6er Rute sein? Lässt sich eine solche Regel erstellen?
Fjorden
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Beitrag von Fjorden »

Hallo Mirko,
das sind Fragen? Generalisieren kann man das glaube ich nicht. Mit dem einkürzen bist du auf einem richtigen Weg. Ich denke mit einer kürzeren Keule lässt sich eine schwere Fliege besser werfen. Irgendwann ist die Grenze, wie du es festgestellt hast erreicht und es macht auch keinen Spaß mehr. Wichtig ist m.E. ein schön gestreckter Rückschwung, das die schwere Fliege gut nach hinten ausrollt. Je schwerer die Fliege um so schwerer wird das und irgendwann gibt es eine Grenze. Unter Klasse 7 würde ich nicht so schwere Fliegen fischen. Nimm doch dafür die Loop Distance 75...müsste gut gehen.
Gruß
Torsten
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Mirko :wink:
Eine solche Tabelle gibt es nicht. Sie würde nicht anwendbar sein.
Zu viele Einflußgrößen:

- Luftwiderstand der Fliege
- Gewicht und Gewichtsverteilung/anordnung der Fliege
- Vorfachgestaltung
- Windverhältnisse
- Schnurprofil und Keulenlänge
- Schnurbeschaffenheit (Dichte etc.)
- Reibungswiederstand in den Ringen
- Rute und sogar der Wurfstil

Ziel ist es immer, dass (allerpätstens) zum Ende des Wurfes die Oberschnur in der Schlaufe schneller ist als die Unterschnur. Sonst kommt die Streckung zu kurz.

Ich versuche grundsätzlich die Fliege:

- mit so wenig Luftwiderstand wie möglich
- mit dem Gewicht im Kopfbereich so komprimiert wie möglich
- und eher etwas unterhalb der noch zu werfenden Gewichtsgrenze
- und mit "wasserabweisenden" Materialien

zu gestalten.

Ich denke, man muß immer in der Situation am Fischwasser probieren und bekommt natürlich mehr und mehr ein Bauchgefühl dafür, wie es am Wasser aussehen wird.

Gruß
Bernd
www.first-cast.de
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