tangathotty hat geschrieben:dann hast du in der box neben anderen mustern beispielsweise deine 20 stück "Ritz C" und 20 stück "Ritz D" in je 4 größen. basta..
Hallo Thotty, ich glaube, Jan meint Meerforellenfliegen. :grin:
Hallo Jan,
wie gut kann ich Dich verstehen. Und möchte Dir eigentlich gar nicht helfen.
Zu schön können die gedanklich akribisch vorbereiteten und wunderbar sorgsam gebundenen Fliegenmuster in den verschiedensten Größen plötzlich mit der Praxis kollidieren.
Lass´ mich Dir einen Tipp vorab geben, Du brauchst keine Polar Magnus in Hakengröße 2, 4, 6 und 8 oder so. Binde eine Dir optisch gut erscheinende Polar Magnus, vielleicht auf einem mittelgroßen 6er Haken und davon 5 Stück. Das geht recht schnell und Du hast drei für die Dose und zwei Fliegen, die Du separat in eine Tüte oder eine zweite Box als Vorrat packst und abends nachfüllst.
Binde eine dieser Fliegen ohne Lack komplett und löse sie dann wieder. Die einzelnen Bestandteile, die Dubbingmenge, die Hechellänge und die Feder fürs Schwänzchen sowie der Haken und die passenden Kugelaugen kannst Du nun punktgenau bemessen und legst Dir eine weitere Ziptüte an, welche die Bestandteile für, sagen wir mal, 10 weitere Polar Magnusse enthält. Rippungsdraht, pinke Fronthechel, einfach jedes Teil des Ganzen.
Nun kommt der Tag im Urlaub, da stellst Du fest, Deine Polar Magnusse machen sich rar in der Box, die Haken sind stumpf, sonst was. Thottys Punkt mit dem Binden am Urlaubstagesabend hat was, zumal die Suche nach den Zubehörteilen in der großen Wühlkiste aufwendig sein könnte. Was aber mit der Ziptüte entfällt.
Angenommen, Du brauchst nach etwas Übung zwei Minuten für eine Polar Magnus, so hast Du mit WC-Pause in der Ferienhütte innerhalb einer halben Stunde 10 frische Fliegen. Und vielleicht steckst Du noch einmal leichtere und einmal schwerere Kugelaugen dafür ein, vielleicht auch drei leichte PM und drei schwerere PM in der Box.
Es macht wenig Sinn, eine solche Fliege auf Hakengröße 4 und 6 zu binden. Ist eine beißwillige Meerforelle in der Nähe, holt sie sich die Fliege. Zu überlegen wäre eventuell noch ein Haken ohne Wiederhaken für die Schonungsphasen der Meerforelle, aber das ist keine Pflicht, sondern Kür und Auslegungssache. Einen Wiederhaken kann man auch andrücken und braucht weiterhin nur einen Haken dafür.
Soweit zu Reizfliegen.
Anders sehe ich es bei naturnahen Fliegen wie einem Borstenwurm, einem Hering oder einem Sandaal. Die Natur und die Zeit des Jahres geben der Nahrung unseres Zielfisches die Größen vor. Vielleicht reicht auch hier eine Größe, jedoch fühle ich mich besser, wenn im Wasser 7 cm lange Sandaale umherschwimmen, auch eine etwa entsprechend große Fliege in der Box zu haben. Oder gerade dann eine größere Sandaalfliege zu fischen, weil sie sich etwas abhebt und vielleicht ansprechender aussieht.
Auch für diese Fliegen macht es Sinn, sich die Zubehörteile schon zuhause abzumessen und zügig griffig aufzubewahren. Bei Veränderungen hat man das Rohgerüst parat und kann ergänzen.
Der Hering dürfte in Südschweden eine wichtige Fliege sein, ich war dort noch nicht.
Was ich nur meine, halte Dich nicht mit Fliegen in diversen Größen auf, sondern konzentriere Dich zuerst auf die häufigste Beute am Urlaubsort, dann auf die zweite Möglichkeit und so weiter. Hier sind ja genug Schwedenfahrer, die ihre Lieblingsfliegen (und Blinker) haben und das nicht ohne Grund.
Sortiere gedanklich Deine Box nach den wichtigsten Nährtierchen und Reizmustern, die Dir gefallen. Vielleicht, das wünsche ich Dir jedenfalls, ersparst Du Dir so viel Zeit und hast so bald Erfolge.
