Ahoi Kalle
Deine Frage representiert die Feststellung, welche sehr viele Fliegenfischer in der Region von Poel bis Rügen sammeln konnten.
Ich selbst fische zwar nicht viel direkt vor Deiner Haustür, dafür aber viel auf Rügen.
Und, wenn ich in den Jahren eines feststellen musste:
Mit der Technik, mit der ich am kleinen Belt in Dänemark ganz hervorragend Meerforellen fange, "nulle" ich auf Rügen genauso hervorragend ab.
Und bis heute habe ich sehr wenig Fänge auf der Fliegenrute auf Rügen beobachten können. Um ehrlich zu sein: fast gar keine!
Die Fänge, welche ich denn beobachten konnte, waren zu 90% das Ergenbis nach einer kleinen Umstellung in der Technik.
Was fressen die Meerforellen in jener Region?
Hering und Sandaale
Diese zwei Nährtiere machen 95% aller Magenfunde aus etlichen hundert Meerforellen aus, die ich sehen konnte.
Sowohl der Hering als auch der Sandaal sind pfeilschnell und nicht gerade klein.
Ich verwende vergleichsweise große Fliegen und führe sie sehr schnell.
Insbesondere die ersten Würfe an einem neuen Platz hole ich extrem schnell ein. Denn: The first cast is always the best cast.
Die Schwierigkeit besteht in zwei Punkten:
1. Bei einer Wurfweite von 20m (was ja schon einmal eine solide Weite darstellt) "wirft man fast nur noch", wenn man so schnell einstrippt.
2. Die Belastung für Kapselgelenke, Handgelenk und Ellenbogen macht sich für die meisten am Folgetag bitterlich bemerkbar.
Was ich heute empfehle sind zwei Punkte:
1. Die ersten Würfe an einem Platz mal wirklich schnell einstrippen.
2. Eine Fliege verwenden, die a) eine gewisse Größe hat (10cm Länge und mehr) und b) bei möglichst wenig Volumen bleibeschwert ist.
Durch das geringe Volumen sinkt sie schneller ab und erhält somit insgesamt mehr Geschwindigkeit über ihren Einholweg.
Unabhängig dieser Strategie bestätigen Ausnahmen die Regel!
Und 100% Fangerfolg sind zum Glück unerreichbar...
Doch wie bereits erwähnt, Deine Anfrage kenne ich nur allzu gut!
Gruß
Bernd