Nachtfliege Madame Salt X - und meer...

Fliegenbinden ist eine Kunst für sich. Der Phantasie der Fliegenbinder sind keine Grenzen gesetzt und die existierenden Muster sind unzählbar. Tipps und Tricks können hier ausgetauscht werden.
Ostsee-Silber

Nachtfliege Madame Salt X - und meer...

Beitrag von Ostsee-Silber »

Moin moin an die Tüddler!

Es ist Januar und ich fülle gerade meine Nachtbox für den Sommer wieder auf. :lol:

Dabei stellte ich mit Erschrecken fest, dass sich nur noch eine einzige ihrer Art in der Büxe befand :o und die Gelegenheit war gut, eine sehr einfache und hübsche Bindeweise kurz zu dokumentieren, die wir hier meine ich noch nicht so hatten.

Gestatten: Madam Salt X – eine Sommernachtsfliege (Variation).

Den Ursprung der Fliege kenne ich leider nicht, auch heißt sie entweder Madam X oder Madam Salt, aber ich binde ja eh nicht das Original. Meine Fliege enthält die guten Eigenschaften beider Fliegen sowie etwas zusätzliches Flash am Hinterteil.

Diese Fliege macht durch ihr Köpfchen schon etwas Radau im Wasser und bietet sich daher in erster Linie für den Nachteinsatz ein. Aber mit dieser Bindeweise lassen sich auch ganz prima Sandaale und Streamer herstellen, selbst Landinsekten wie Käfer und Grashüpfer, da gibt es viele Möglichkeiten.

Meine Fliegen für die Küste binde ich einmal auf einen leichten Gamakatsuhaken der Größe 4 und auf einen etwas schwereren Saltwater Shrimp Größe 6. Die Fliege auf dem Gamakatsu soll sehr dicht an der Oberfläche laufen und sie ab und zu durchbrechen, dazu lässt sie sich auch fetten.
Die zweite Fliege soll durch den etwas schwereren Haken etwas tiefer laufen, wenn das Wasser bewegter ist.

Eine zusätzliche Beschwerung könnte mittels Bleidraht oder auch einem Tungstenkopf eingebracht werden, das könnte dann so ähnlich aussehen wie der kleine Krabbler von Holger.

Aber nun darf Madam ran. Ihr benötigt ein Tierfell, hier eignet sich zum Beispiel Rehhaar als Sommer- und Winterfell. Das Sommerhaar ist feiner, leichter zu verarbeiten, aber es hat nicht so gute Schwimmeigenschaften wie das Winterhaar. Nicht so gut geeignet für diese Fliege ist Elchhaar, da es teils zu steif ist. Fuchs ist auch prima dafür und für schlanke Sandaale nach dieser Bindeart eignet sich Bucktail sehr gut.
Ich verwende hier Sommerreh, bzw. schwarzes Trico, da die Fliege ja leicht einsinken soll. Ein fluo-orangener Faden, etwas rotes Flash, schwarze Gummibeinchen und ein Gamakatsuhaken Größe 4 sind die Basis. Ihr könnt natürlich Alles so verändern, wie gewünscht (dieser Fliege auf einem 8er Gamakatsu verdanke ich so einige schöne Bachforellen).

Die Bindeschritte:

01: die Grundwicklung legen, aber nur auf etwa einem Zentimeter, wobei vor dem Öhr ein paar Millimeter Platz gelassen wird. Warum, kommt später.

02: etwas rotes Flash einbinden (dies ist bereits eine Variante). Das Flash auf die Grundwicklung binden und ...

03: ...den vorderen Teil des Flash nach hinten klappen und mit dem Garn überfangen.

04: Und gut Lack drauf, denn diese kleine Wicklung ist das Fundament der ganzen Fliege.

(Zwischenbemerkung: bei einem Sandaal käme an dieser Stelle z.B. eine Portion Bucktail, um das Schwänzchen zu verlängern)

05: Nun kommt die erste Portion Haar auf die Oberseite der Fliege und zwar mit den Haarspitzen nach vorn.
Dateianhänge
05 - Erste Portion Haar.jpg
04 - Lackieren.jpg
03 - Flash umklappen und überfangen.jpg
02 - Flash einbinden.jpg
01 - Grundwicklung.jpg
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

06: Den Haken drehe ich nun und wickle die zweite Portion Haar (umgedreht) unter den Haken.

07: Den Haken wieder drehen und die Wicklung begradigen. Nun folgt wieder eine Portion Lack, die in das Haar einziehen soll.

08: In den noch leicht klebrigen Lack streifen wir nun die erste Portion Haar nach hinten und...

09: ...überfangen sie leicht (sanft!) mit dem Faden. Sanft daher, weil das Haar dazu neigt, sich aufzuspreizen. Dies soll es aber vorerst nicht und somit sichert der Faden nur den Halt des Haares, während der Lack dies etwas unterstützt.

10: Nun klappen wir auch die zweite Portion Haar nach hinten und überfangen diese ebenfalls leicht mit dem Faden.

11: Den Faden abtrennen und das gesamte Köpfchen einmal lackieren. Die Wicklung muss noch nicht hübsch aussehen, da sie gleich noch mal korrigiert wird.
Dateianhänge
11 - Faden abtrennen und das Köpfchen einmal dünn lackieren.jpg
10 - Die zweite Portion Haar zurücklegen und sanft überfangen.jpg
09 - Mit dem Garn sanft überfangen.jpg
08 - Obere Portion Haar nach hinten ziehen.jpg
07 - Wickeln und lackieren.jpg
06 - Zweite Portion Haar unten.jpg
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

12: Ein Tröpfchen Sekundenkleber kommt nun in die kleine Kerbe, die direkt vor dem Öhr entstanden ist (siehe Pfeil im Bild 12). Der Kleber soll nun in die Haare und bis auf die Grundwicklung fliessen und dazu...

13: ...stellen wir die Fliege mit der Nase leicht nach oben und lassen sie so ein paar Minuten trocknen.
(Anmerkung: wirklich nur ein Tröpfchen Sekundenkleber benutzen! Die zuvor lackierte Grundwicklung soll auch den Lauf des flüssigen Klebers stoppen und nur den Teil unter dem Köpfchen benetzen. Zuviel Sekundenkleber könnte auch in die Haarspitzen fliessen und die Fliege verderben.)

14: Nun legen wir den Faden erneut an und binden das erste Gummibeinchen ein. Das hintere Ende des Gummis sollte bis maximal zum Hakenbogen reichen, um das Eintailen zu verhindern. Die vorderen Enden dürfen länger sein und sollen leicht nach außen zeigen (auch, damit sie später nicht ständig im Vorfach hängen).

15: Und das zweite Bein folgt.

16: Nun ist die Zeit gekommen, die Spreizung der Haare auszurichten. Die Garnwicklungen, die zum hinteren Teil der Fliege zeigen, werden strammer und strammer, bis sich die gewünschte Spreizung ergibt. Nicht zuviel, nicht zu wenig, aber ganz so, wie Ihr es möchtet. Ich mag die Fliege gern etwas weniger buschig.

Dann mit dem Faden wieder etwas an die vorderen Gummibeine heran, den Abschlussknoten machen und mit Lack sichern.

17: Als letzten Schritt, der Grund für die Lücke vor dem Hakenöhr ist, etwas Platz für eine weiche selbstleuchtende Perle zu haben. Die Perle für Madam halt :l: Diese kann nun aufgesteckt werden und sitzt auf dem Hakenöhr sicher.
(Soll die Fliege keine Perle bekommen, wird das Köpfchen wie normal direkt vor dem Hakenöhr abgeschlossen)
Dateianhänge
17 - Der Grund für die Lücke vorm Öhr.jpg
16 - Überfangen und lackieren - fertig.jpg
15 - Und das zweite Gummibein - daher Madam X.jpg
14 - Das erste Gummibein einbinden.jpg
13 - Die Fliege mit der Nase hochstellen.jpg
12 - Ein Tropfen Sekundenkleber in die Kerbe.jpg
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

18: Die fertigen Madams sind fertig, links die schwerere Variante auf dem Saltwater Shrimp, rechts daneben zweimal auf Gamakatsu.

19: Eine weitere Variante mit 4 Gummibeinen und einem zweifarbigen Flash.

20: Und eine Variante als Mickey Finn mit Fuchshaar und Silberflash.

Man kann mit dieser Art sehr viel variieren, zum Beispiel könnte man auch eine Art Uldsokken so herstellen. Diese hätte dann drei Köpfe, also kurzes Haar, dicker Kopf, mittig noch mal und am Köpfchen. Das Haar oben vielleicht in Braun und unten Beige? Schon fast ein Wurm. Oder in Orange als Shrimp?

Eine letzte Anmerkung, wer das Köpfchen extra dick gestalten möchte, kann auch mit vier Portionen Haar arbeiten. Jeweils oben auf den Haken, darunter, links und rechts. Man kann Farben mischen, Flash dazu legen und auf diese Art lässt sich auch eine weitere Fliege binden, die dann fast wie eine schwarze Cigarre aussieht, nur ohne Sauerei am Bindetisch.

Dazu versetzt man die überfangende Wicklung einfach bis kurz vor den Hakenbogen und erhält so, je nach Haken einen dicken und voluminösen Kopf.

Die gesamte Bindearbeit ist eine recht einfache Art, wobei ich das Wort einfach ja nicht mehr benutzen wollte :oops , doch gerade der Umgang mit dem Haar, möglichst ohne Haaraufstoßer oder sonstige Hilfsmittel, übt die Finger und kann viel Routine geben.
Mir war diese Fliege mit dem haarigen Kopf damals ein Rätsel, heute binde ich sie sehr gerne, auch wenn nur ein oder zweimal im Jahr. Und Ihr wisst nun, dass diese Fliege wahrlich nicht rätselhaft ist.

So, muß weiter machen. Ich wünsche Euch viel Spass, falls Ihr die Madame und ihre Schwestern und Brüder mal versuchen möchtet!
:wink:
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20 - Mickey Finn Variant - Epoxy fehlt noch.jpg
19 - Madam Salt XX.jpg
18 - Fertige Madam Salt X.jpg
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cojote
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Beitrag von cojote »

Hi Mirko,

wie immer sehr schöne Anleitung und hübsche Madame.
Wenn ich nur nicht so viel Fischen gehen müßte und mehr Zeit zum Binden hätte, dann würde ich die gleich mal versuchen...

LG
Cojote
" Die Rückkehr des Mefi-Ritters "
tubefly77

Beitrag von tubefly77 »

Moin,Mirko.....

Kommt gut rüber dat Ding.Allerdinds würde die Sillouette mit z.b. nem schwänzchen aus schwarzem Hasen oder Polarfuchs noch besser werden.
Ich denke die Fliege braucht auf jeden fall einen Schwanz der gut spielt.

Greetz aus hh
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HolgerLachmann
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Beitrag von HolgerLachmann »

Hi Mirko!

Schön beschrieben!

Der gelbe Streamer geht wohl auf die Thunder Creek zurück. Jedenfalls erinnert sie mich stark an die Thunder Creek.

Poste doch nochmal ein Bildchen, wenn du die Epoxyschicht aufgetragen hast!
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nordfan
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Beitrag von nordfan »

Moin Mirko,

prima Bindeanleitung und tolles Ergebnis. :+++:

Wenn die Osram-Perle aufgesteckt ist, überdeckt sie dann
das Öhr des Hakens?

Gruß
Peter :wink:
Ich sitze meinen Stein gern platt!
Er duldet mich.
Nicht immer sitzt ein netter Arsch auf mir, sagt mein Stein!
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Der-Lübecker
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Beitrag von Der-Lübecker »

Moin Mirko,

super Bindeanleitung. :-++:

Gruss Michael
Fliegenfischen ist keine Art Fische zu fangen sondern eine Lebenseinstellung
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

@ Hallo Cojote, ein Smilie für Dich: :+p
:-p

@ Hallo Tubefly, sicherlich hast Du recht. Ein kleiner Zonkerstreifen hinten dran und vielleicht Kugelaugen? Wäre bestimmt ein Versuch für Holger.

@ Hallo Holger, ja genau, die Thunder Creek wäre es, wenn es Bucktail wäre. Aber die Art und die Optik sind ja identisch.
Das Epoxy mache ich vielleicht nachher noch, Bild folgt jedenfalls.

@ Hallo Peter, genau, die Perle (5 mm vom Brandungsangeln) ist sehr weich und hat genau den richtigen Innendurchmesser, um sehr fest auf dem Öhr zu sitzen. Den Platz vor dem Öhr lasse ich dabei etwas frei, damit die Perle das Hakenöhr etwa mittig überdeckt. Aufgesetzt schliesst die Perle somit genau mit dem Haarköpfchen ab.

Die Fliege fische ich auch mit dem Schlaufenknoten, der allerdings durch die Perle etwas beeinträchtigt wird. Wer das nicht so möchte, kann dennoch eine Perle verwenden, die aber nur vor das Hakenöhr aufs Vorfach kommt. Der Schlaufenknoten kann verwendet werden, wobei das offene Schnurende einfach länger belassen wird und somit die Perle stoppt.

Und danke, ist für Euch! (würde mich über Versuche freuen) :wink:
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Vossi
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Beitrag von Vossi »

bin ja wirklich gespannt, wie Du Dich damit im Sommer schlägst (hoffentlich kann ich dann endlich mal einen richtig fetten Sommerfisch bei Dir bewundern).
Mirko, Du überrascht mich immer wieder :+++:
---------------------------
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fishing bear
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Frage?

Beitrag von fishing bear »

Hay du sag mal ich habe ja leider noch gar keine Erfahrung mit dem Fliegenangeln bei Nacht. Also die Fliege sieht super aus. Sie soll und muß ja die Seitenlinienorgane ansprechen...das Rehhaar klar erzeugt ja auch schöne blubbs unterwasser, aber sind die Beine auch deswegegen so lang oder hat das andere Gründe? Da ich ja noch ein Fliegenanfänger bin, hätte ich ja angst das sie sich dadurch schlecht werfen lässt und dann auch noch im Dunkeln :roll:
Und fischt du die mit Sinkschnur? Da das Hakengewicht ja im verhältniss zu den Materialien recht klein ist. Rehhaar schwimmt doch :roll: oder denke ich falsch...werde ich wohl ich meine du fischt ja erfolgreich damit.
Werde sie aber auf jedenfall mal nachbinden, denn bei Nacht das fehlt mir noch auf meiner To-Do-Liste :grin:
Danke schonmal im Voraus für die tolle und sehr ausführliche Anleitung!
chrischi
Hauptsache in ruhe angeln!
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Ammaluschi
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Beitrag von Ammaluschi »

Hi Chrischi,

guck mal hier, da steht fast alles, was du wissen mußt, wenn du in die dunkle kalte Nacht willst :grin: :grin: :grin:

http://www.leidenschaft-meerforelle.de/ ... chtfliegen
Gruß Lutz :wink: :wink:

Der Frosch im Brunnen ahnt nichts von der Weite des Meeres.
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aik
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Beitrag von aik »

Hallo Mirko,
Klasse Fliege und Bindeanleitung, schöne Abwechslung an so einem Tag.
Nicht nur, das ich heute nach Sommerhäusern in Dänemark gesucht habe, nun auch das paßende Sommermuster ;) , wenns doch nicht mehr so lange dauern würde :evil: .
Habe hier auch mal eine Gebunden, als Schwänzchen ist noch etwas Polarfuchs eingebunden und Organgefarbendes Dub habe ich noch als Körper mit eingetüdelt :oops
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P1010865.jpg
P1010865.jpg (52.93 KiB) 5294 mal betrachtet
P1010866.jpg
P1010866.jpg (62.99 KiB) 5294 mal betrachtet
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Vossi hat geschrieben:bin ja wirklich gespannt, wie Du Dich damit im Sommer schlägst (hoffentlich kann ich dann endlich mal einen richtig fetten Sommerfisch bei Dir bewundern).
Hallo Vossi, die Möglichkeit werden wir bestimmt haben. :grin:

Aber über einen dicken Sommernachtsfisch würde ich mich ebenso sehr freuen, wenn Du ihn fängst.

Sofern ich ihn keschern darf! :x
fishing bear hat geschrieben:du fischt ja erfolgreich damit.
Hallo Chrischi, mit dieser Fliege habe ich erst eine Meerforelle gefangen, allerdings auch erst einmal gefischt an der Küste, mehr nicht. Aber sie hat sich auf Bachforellen sehr gut bewährt und mir ging es hauptsächlich darum, die Bindeweise darzustellen.

Diese Fliege ist nur eine von verschiedenen Nachtfliegen, die alle ihren Zweck haben. Je nachdem, wo man den Fisch vermutet oder gar sieht. Dabei gilt es, alle Bereiche des Wasser abdecken zu können. Es helfen keine 20 verschiedenen Fliegen, die alle an der Oberfläche schwimmen. Dies erschwert nur die Wahl und man wird in der Nacht, wenn die Müdigkeit doch mal überhand nimmt, gerne bereit für einen Fliegenwechsel, der unnötig wäre und gar einen Fisch durch Leuchten oder Lärm verscheuchen könnte.

Die Madame hat auch keinen Schwanz, weil sie eine kleine Silhuette darstellen soll. Ein Häppchen, das die Forelle auch nach dem großen Fressen noch nehmen mag. Zumindest theoretisch. Auf einem großen Haken mit Schwänzchen wäre sie ein großer Happen und somit eine weitere Alternative, die vielleicht mal lohnt.

Das rote Flash zum Beispiel habe ich ergänzt, da ich sehr gute Erfahrungen mit der Kombination Rot-Schwarz gemacht habe. Die Madame kommt ans Vorfach, sobald die Dunkelheit beginnt, aber es sind noch Farben erkennbar. So erhoffe ich mir die Chance auf die eine Forelle, die sich durch die farblichen Reize im letzten Büchsenlicht doch noch reizen lässt. Und so fing ich die einzige Meerforelle bisher damit. Ob das Rote den Ausschlag gab, glaube ich zwar nicht, aber an die Fliege.

Für die Madame habe ich bewusst Sommer-Rehhaar benutzt, weil es eben nicht so stark hohl ist wie das Winterfell. Es schwimmt weniger gut, bietet aber durch die vielen Hohlräume im Haar viel Platz für Fett, welches sie schwimmfähig machen könnte.

Wenn gewünscht, aber dafür würde ich dann eher Madame mit Winterfell wählen. Oder noch eher die schwarze Cigarre oder einen Gurgler, je nach Wasser. Die Madame mit dem Sommerfell soll einsinken, unter der Oberfläche laufen, bzw. kann sie auf kurzer bis mittlerer Distanz mittels hoher Rutenspitze sehr hoch in der Oberfläche geführt werden.

An der Schwimmschnur und einem schwimmenden Vorfach.

Die Gummibeine bringen Bewegung ins Wasser, die das steife Rehhaar nicht so hat. Seitenlinie, ganz genau. Vom Plopp, wenn sie aufs Wasser trifft, über das V, das sie an oder knapp unter der Wasseroberfläche wirft und zuletzt die Gummibeine. Dazu noch das rote Flash für das letzte Tageslicht und Du kennst die Gründe für diese Fliege.

Man könnte Madame auch noch einen Schaumstoffstreifen auf die Wicklung setzen, damit sie oben schwimmt, doch dafür ist der Gurgler besser.

Nachts werfen ist kein Problem, wenn Du Deine Schnur kennst. Die Abstimmung, wo ist die Keule, wie weit werfe ich und wohin. Die wenigsten Nächte sind so richtig düster und ich wähle gerne die Zeiten nach und vor dem Vollmond. Etwas Licht aktiviert auch die kleine Leuchtperle.

Wichtig finde ich, sich schon etwa eine Stunde vor der Dunkelheit "warm zu werfen", um ein Gefühl zu bekommen. Eine Schnur mit deutlichem Übergang zur Keule lässt im Dunkeln erfühlen, wann der Zeitpunkt eines neuen Wurfes gekommen ist oder sofort ein Schusskopf mit hörbarem Übergang.

Ich habe gestern abend noch im Garten gestanden und im Dunkeln Werfen geübt. ;) Der frische Schnee brachte Helligkeit, aber es war ein Stückchen das Gefühl, am Strand zu stehen. Auch dort wäre die Nacht nicht so dunkel gewesen, um die Schnur nicht mehr zu sehen.

Chrischi, Dein Ansatz mit der Sinkschnur ist dennoch nicht verkehrt, eher eine Idee. Hinter einer sinkenden Schnur könnte eine Madame mit dickem Winterfell hängen, die Schnur (mit Vorfach) sinkt, die Fliege zieht hinterher, die Schnur wird gestoppt, die Fliege steigt. Allerdings hätte ich dafür wieder einen speziellen Popper, der andersrum funktioniert. :grin:

@ Aik, vielen Dank! Ist zwar noch etwas hin, aber da bleiben hoffentlich ein paar silberne Kilos hängen. :-wink:
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