Diffuse Fliegen

Fliegenbinden ist eine Kunst für sich. Der Phantasie der Fliegenbinder sind keine Grenzen gesetzt und die existierenden Muster sind unzählbar. Tipps und Tricks können hier ausgetauscht werden.
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Gast

Diffuse Fliegen

Beitrag von Gast »

Hallo Fliegenbinder,

mir brennt eine Frage unter den Nägeln :D

Die Frage lautet: Ist es möglich, die Eigenschaften einer fängigen Meerforellenfliege in ein paar Stich-Worten zusammen zu fassen.
Ich möchte diese Frage hier ganz klar nur auf das Aussehen der Fliege beschränken und einmal die Führungsweise und alles was drum herum ist, nicht betrachten.

Ich habe in einer etwas älteren Ausgabe des "Fliegenfischers" heute gelesen, dass das Bild einer Fliege möglichst diffus wirken sollte.
Das gebundene Fischchen in dieser Ausgabe sollte möglichst panisch drein schauen.

Da ich selber nicht der beste Binder bin und ich es gerne einfach mag, so erkenne ich immer wieder, dass ich besonders gut auf eine zerfranste Hasenfellfliege, eine schmale Sandaalfliege oder auf einen schlechtgebundenen Muddler fange, die allesamt unter Wasser ein extrem diffusen Eindruck hinterlassen :D Sprich, Konturen sind kaum zu erkennen.

Deshalb würde ich folgende Stichpunkte für das Aussehen einer Meerforellenfliege aufschreiben (dies macht vielleicht auch noch mal deutlich worauf meine Frage abzielt):

- gebundene Form: V-förmig
- Erscheinungsbild: diffus ( Hasenfell+Körperhechel z.B.)
besondere Reize:
- Glitzer
- ein bisschen rot, orange, rosa dazu
- eventuell Augen
- Bleidraht an der richtigne Stelle (jiggen)

Ich denke, dass man es auf diese Eigenschaften beschränken kann.
Was ich an der Findung dieser Eigenschaften gut finde?
Jeder kann dies mit seinen Materialien umsetzen. Man muss dann nicht mehr aufwendige Fliegen unbedingt nachbinden.
Auch die Patte Griesen entwickelt ein sehr diffuses Erscheinungsbild unter Wasser. Dasselbe gibt für eine Hasenfell-Aura-Garnele oder einen Muddler, der von MIR wie folgt gebunden wird:

- Schwänzchen: rotes Bucktail
- Körper: Grizzly Hechel silbertinsel+Rippung
- Kopf aus Rehhaar
- durch eine Beschwerung mit Blieidraht im Frontbereich jiggt sogar der Muddler:)
- Augen bekommt man optional auch noch irgendwo hin :)

An diesem einfachem Beipsiel sind schon eine Menge Eigenschaften, die ich oben genannt habe, enthalten.


Was meint ihr dazu?

Man kann es sich einfach oder auch schwer machen. Ich für meinen Teil stehe lieber im Wasser:) Aber wer tut das nicht....


Frohe Weihnachten,

Ingo
IKS-BOJ

Beitrag von IKS-BOJ »

Ich bin auch der Meinung, daß eine Fliege nicht 105 % sauber gebunden sein muss. Ich binde auch sehr gerne und ich freue mich wenn die Fliege besonders gut gelungen ist - aber im Endeffekt kommt es darauf gar nicht an...

Wenn man die ungefähre Farbe, Größe und Bewegung der potentiellen Beute nachahmt, hat man ein fängiges Muster...Und wenn man dann noch die Wetterverhältnisse berücksichtigt - trübe, regnerisch usw. kann nicht viel schiefgehen.

Wie oft hab ich mit einer Fliege 5 - 6 Fische hintereinander gefangen, wobei die Fliege nach dem zweiten schon zerpflückt war..

Oder wenn das Wasser trübe ist und halb Meter hohe Wellen mit starker Strömung auf den Strand klatschen... dann fackelt eine Forelle nicht lange und haut drauf. Sie unterscheidet dann nicht ob die Fliege mit 5 Wicklungen gepalmert ist oder mit 7.

Alex :wink:
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Alex,

ich denke nicht, dass eine sauber gebundene einen starken Einfluss auf den Fangerfolg hat. Und zwar einen negativen. Bindet man Fliegen, an der man genaue Konturen sehen kann, so wird es wirklich ein Nährtier imitieren.
Ich habe schon mal einen Sommer gehabt indem ich 2 Wochen lang auf eine ausgefranste Original_Mysis gefangen habe. Am Ende war es nur noch ein Fussel, ein Stückchen Hasenfell. Und sie fing weiter... ;)
Auch heute noch ist es gerade die Zeit Ende Juli/Anfang August in der oft dieser Fussel wieder Wunder wirkt.

Auswendige exakt gebundene Mysis und Garnelen-Muster gehören ins Schaufenster (finde ich)
Karstein

Beitrag von Karstein »

Na wenn solch eine Fliege (auf dem Fisch links) einen 28Pfünder herausholt, warum dann nicht eure zerrupften Spärlichfliegen eine Forelle? :grin:

Gruß

Karsten
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Beitrag von Uecki »

Karstein hat geschrieben:Na wenn solch eine Fliege (auf dem Fisch links) einen 28Pfünder herausholt, warum dann nicht eure zerrupften Spärlichfliegen eine Forelle? :grin:

Gruß

Karsten
Hast du den gefangen Karsten ?
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