Schnelle Rutenaktion...?!?

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janw
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Schnelle Rutenaktion...?!?

Beitrag von janw »

Moin Leute!

Vielleicht (eher: sicherlich) bin ich ja schwer von Begriff, aber könnte mir jemand (ernsthaft) erklären was denn nun eine schnelle Rute (naktion) genau ist und die Vor- und Nachteile liegen??? Als relativer Neuling bin ich verwirrt!!!
Danke.

Gruß

janw :wink:
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Polar-Magnus
Eigentlich war ich's nicht...
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Beitrag von Polar-Magnus »

Ich will es mal versuchen... :oops

Wenn man sich eine Fliegenrute im Wurfablauf vorstellt, biegt sie sich ja beim Stopp des Rückschwunges nach hinten und beim Stopp des Vorschwunges nach vorne durch. Durch die Biegung entsteht Ladungsenergie, die die Rute dann beim folgenden Vor- oder Rückschwung wieder an die Schnur weitergibt und die Strippe damit in Gegenrichtung der vorherigen Biegung beschleunigt (also wenn die Rute am Ende des Rückschwunges nach hinten durchbiegt, beschleunigt sie in der anschließenden Vorwärtsbewegung nach vorne). Durch den Doppelzug unterstützen wir diese Beschleunigung noch. :D

Nun gibt es verschiedene Ruten, was die Geschwindigkeit dieser Rückbewegung angeht (und natürlich auch, was die Biegungskurve des Blanks angeht). Wenn die Rückbeschleunigung sehr schnell erfolgt, wird die Fliegenschnur schneller als wenn die Rute etwas gemächlicher zurückschwingt. Hohe Schnurgeschwindigkeiten lassen beim Schuß eine höhere Weite zu und benötigen weniger Leerschwünge, um die gewünschte Schnurlänge auszubringen. 8) Eine schnelle Schnur ist für denselben Weg logischerweise eine kürzere Zeit in der Luft und kann entsprechend auch über einen kürzeren Zeitraum von Faktoren wie Wind beeinflußt werden.

Hat eine schnelle Rute also nur Vorteile :?: Eher nicht...

Da ja bei etwas langsamerer Schnurgeschwindigkeit der Ablauf an sich etwas langsamer wird, fällt es gerade dem Einsteiger etwas leichter, die Stoppunkte der Bewegung und den ganzen Ablauf optimal zu timen. Auch lässt sich sanfter präsentieren, wenn die Schnur mit etwas langsamerer Geschwindigkeit auf der Wasseroberfläche einschlägt. :D

Im Auge behalten sollte man auch, dass schnelle Ruten nicht zu steif und langsame nicht zu schwammig werden, gerade auch um ein gutes Drillgefühl und ausreichende Kontrolle über den Fisch zu gewinnen.

Dies soweit zu dem Thema, wie es sich für mich darstellt. Sicherlich lässt sich da noch etliches hinzufügen. :grin:

Gruß,

Ingo :wink:
Ein Fliegenfischer ist manchmal glücklich, aber nie wunschlos.

Du bestimmst das Ziel, du bestimmst den Weg und du bestimmst die Regeln. Es ist dein Spiel, dein Leben.
Zitat von gonefishing aus seinem sagenhaften Patagonien Reisebericht.
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tangathotty
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Beitrag von tangathotty »

huhu Jan

au ja, ich versuch auch mal ne antwort auf deinen post, also:


bedauerlicherweise werden in der literatur und im fischereilichen
volksmund da zwei dinge durcheinandergebracht:

Rutenaktion und Wurfverhalten

ausgehend von tatsache, dass unterschiedliche materialien
dann auch unterschiedliche eigenschaften haben, ist ja logo,
dass es ruten gibt die so oder eben anders sind. iss klar..

Rutenaktion beschreibt dass durchbiege-verhalten der rute.
von spitzenaktion, semi-parabolisch zu parabolisch
(da wird die rute noch im griffstück krumm) :lol:
im englischen nennt man mittlerweile die rutenaktion: flex


das durchbiege-verhalten hast du natürlich im drill (und bei
einer full flex "spaghetti" bricht dir kein vorfach mehr) aber
die rute muss eben auch zu werfen sein..


das wurfverhalten bedeutet etwas anderes:
und zwar (platt gesagt) wie schnell die rute beim wurf läd
und dann mit dem wurf fertig ist.
hängt ab vom material, der art der gewebeverflechtung im blank
und auch ein wenig von der rutenaktion.
im englischen nennt man wurfverhalten auch: power
weil, wie Ingo schon geschrieben hat es im wesentlichen
um die "ladungs Energie" geht

außerdem: die länge der rute hat entscheidenden einfluss auf wurf-
und drillverhalten. wenn bei gleichem rutenmodell flex und power
"entsprechend" sind und sich nur die rutenlänge ändert, dann ändert sich alles..

es gibt eigentlich alle kombinationen von rutenarten kreuz und quer,
bestimmte geschichten aber häufiger, weil sie einfach sinn machen...

soweit zur theorie...

bei dem rest der wurfpraxis hat Ingo das schon ausführlich beschrieben.

mein senf zum abschluß:

ein gutes anfängermodell ist

1.: tip-flex, medium fast und normal lang (9fuss)
2.: nicht zu teuer, denn wenn sich der wurfstil weiter entwickelt
kauft man sich wieder eine rute, die einen wieder weiter bringt.

grüßung
Thotty :x
-- dry or die --
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sts
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Beitrag von sts »

Hallo,
wie schon gesagt, bedeut "fast action", dass die Rute eine Spitzenaktion hat. Die Rute hat einen steifen Butt und eine weiche Spitze. Natürlich spielt auch das Material eine Rolle, aber grundsätzlich begünstigen Spitzenaktionsruten eine hohe Schnurgeschwindigkeit.
"Slow action" bedeutet eine parabolische Biegekurve, d. h. die Rute biegt sich beim Wurf über die ganze Länge bis zum Griff.
Eine Spitzenaktionsrute fühlt sich übrigens in der Regel gar nicht so steif an. Im Gegenteil spürt man beim Wurf und Drill eventuell deutlich die weiche Spitze. Das kann anfangs etwas gewöhnungsbedürftig sein. Auch schützt die weiche Spitze in einem gewissen Maße auch Vorfächer trotz "schneller Rute".
Das amerikanische CCS-System sagt einiges zum Thema Rutenaktionen, auch wie man diese messen kann: http://www.common-cents.info/
Schaut man sich Messdaten an, stellt man häufig fest, dass vermeintlich als schnell bezeichnete Ruten gar keine "fast action" haben: http://www.superbob.org/CC_Data.htm
Gruß
Stefan
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hells-angler
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Re: Schnelle Rutenaktion...?!?

Beitrag von hells-angler »

[quote="janw"]Moin Leute!

Vielleicht (eher: sicherlich) bin ich ja schwer von Begriff, aber könnte mir jemand (ernsthaft) erklären was denn nun eine schnelle Rute (naktion) genau ist und die Vor- und Nachteile liegen???



hallo jan,
hast du bereits eine fliegenrute,oder eine geworfen?
wenn du darüber eine angabe machen(hersteller/typ/schnurklasse) könntest
wäre es einfacher dich entsprechend "einzunorden"

cheerio
auch jan
Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht,werfen auch Zwerge enge Schlaufen......
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bulldogfish
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Re: Schnelle Rutenaktion...?!?

Beitrag von bulldogfish »

hells-angler hat geschrieben:hallo jan,
hast du bereits eine fliegenrute,oder eine geworfen?
wenn du darüber eine angabe machen(hersteller/typ/schnurklasse) könntest
wäre es einfacher dich entsprechend "einzunorden"

cheerio
auch jan
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Sid
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Beitrag von Sid »

sts hat geschrieben:Hallo,
wie schon gesagt, bedeut "fast action", dass die Rute eine Spitzenaktion hat. Die Rute hat einen steifen Butt und eine weiche Spitze...
Dann wär ja die letzte TCR-Serie von Sage eine sehr langsame Rute, die hatte ja eine durchgehende Aktion bis zum Handteil! :q:

Mein Empfinden, und der Test nach dem CCS-System, würden aber zu folgendem Ergebnis kommen:
Eine sehr schnelle Rute muß "keine" Spitzenaktion haben!

Oder sehe ich hier etwas falsch?
Gruß
Fritz
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georg.h
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Beitrag von georg.h »

Hallo Leute,

was haltet ihr davon!

Rutenaktion = Biegeverhalten

Spitzen Aktion = wenn sich die Rute beim Werfen eher in der Spitze oberes /3 biegt.
Parabolische Aktion = wenn sich das ganze in die Mitte biegt.
Voll Parabolische oder Semiparabolische = wenn sich das Teil in den Handgriff biegt.

Das ganze hat aber mit der Geschwindigkeit mit der Rute nichts zu tun.

Den eine Schnelle Rute muss nicht eine Spitzen Aktion oder umgekehrt haben.

Bei der Geschwindigkeit bei einer Fliegenrute ist gemeint, wie schnell sich die Rute nach dem sie gebogen wurde durch das Laden beim Wurf oder wie auch immer, wieder in die gerade Ursprungsstellung geht.

Das ganze heißt, wie schnell wird die Rute im gebogene zustand wieder gerade (ganz einfach ausgedrückt)


Natürlich gehen die beiden hand in hand wollt es nur mal ganz einfach ausdrücken.

Ruten Aktion = Biegeverhalten
Geschwindigkeit = wie schnell wir die Rute wieder gerade.
schöne grüsse georg


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Fyggi
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Beitrag von Fyggi »

Hai
Den eine Schnelle Rute muss nicht eine Spitzen Aktion oder umgekehrt haben.

Bei der Geschwindigkeit bei einer Fliegenrute ist gemeint, wie schnell sich die Rute nach dem sie gebogen wurde durch das Laden beim Wurf oder wie auch immer, wieder in die gerade Ursprungsstellung geht.

Das ganze heißt, wie schnell wird die Rute im gebogene zustand wieder gerade (ganz einfach ausgedrückt)
Würde ich ähnlich sehen. Deshalb ist eine TCR auch eine sehr schnelle Rute mit einer ziemlich durchgehenden Aktion, die sich tief und relativ gleichmäßig lädt.

Dazu im Gegensatz dazu die Five Rivers FT, die als schnelle Rute über ein sehr starkes Rückrad verfügt, gerade im Verhältnis zur Spitze.

Wenn ich eine Glasrute (langsames Rückstellvermögen) mit einem starken Rückrad ausstatte, habe ich eine "langsame" Rute mit Spitzenaktion.

Und eine parabolische Rute mit einem schnellen Rückstellvermögen ist eine "schnelle" Rute mit durchgehender Aktion.

Würde ich mal so annehmen...


Gruß, Markolf
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piscator
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Beitrag von piscator »

Moin, --- eine schnelle Rute sorgt dafür, dass ich meine Fliege schnell an ein Ziel bringen kann -- eine langsame macht das eben langsam.
Jürgen -- und das ist ernst gemeint :grin:
Petri Heil, J.
brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
http://www.baltic-cane.de/
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georg.h
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Beitrag von georg.h »

und wo er recht hat, hat er recht, ;)
schöne grüsse georg


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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Ahoi :wink:

Rutenaktion:
Hinter diesem Begriff verbirgt sich die Biegekurve der Rute unter entsprechend zu erwartender Belastung.
Wir unterscheiden:
Spitzenaktion (Tipflex) = biegt sich überwiegend im Spitzenbereich
mittlere Aktion (Semiparabolisch)= biegt sich bei 3 Teilen bis deutlich ins mittlere Teil
durchgende Aktion (Parabolisch) = biegt sich bis zum Griff hinunter

Ob eine Rute schnell, mittelschnell oder langsam einzustufen ist, ist unabhängig der Biegekurve.

Und hiermit ist auch nicht die materialbedingte Rückstellgeschwindigkeit der Rute gemeint.
Diese ist ohnehin beinahe irrelevant. Denn spannt man die Rute auf ein angemessenes Maß mit 10m Schnur - also bringt die Rute auf deutliche Biegung und lässt die Schnur los, reicht die Rückstellkraft der Rute nicht einmal aus, um die Schnur auch nur einen Meter an der Rute vorbei fliegen zu lassen! Die ganze Energie verpufft in der viel zu schweren Schnur.

Erst die Rotation der Rute (das Kippen der Rute) bringt die notwendige Energie und die notwendige Geschwindigkeit damit die Schnur fliegt.

Wenn man sich die Rute in der geraden Position vorstellt, dann wird unter der Belastung des Wurfablaufes die Rutenspitze um ein bestimmtes Maß aus dieser Nullposition ausgelenkt.
Die Biegekurve von dem Punkt der Auslenkung hinunter zum Griff kann man entweder nur im Spitzenbereich formen oder sie gleichmäßig bis unten ziehen. Dies formt der Rutendesigner.
Wird die Spitze stark ausgelenkt, bedeutet dies, dass wir die Rute mit einem größeren Arbeitswinkel (10 Uhr zu 14 Uhr) werfen müssen. Wir erhalten also längere Wege = mehr Zeit = geringere Wurffrequenz = LANGSAMER Wurfablauf.
Wird die Spitze nur wenig ausgelenkt, benötigen wir einen kleineren Arbeitswinkel (11 Uhr bis 13 Uhr). Wir erhalten so kürzere Wege = höhere Wurffrequenz = SCHNELLER Wurfablauf.

Nochmal: Die Geschwindigkeit der Rutenspitze (und somit der Schnur) wird NICHT über die Rückstellgeschwindigkeit der Rute an sich markiert. Sondern sie wird über die Rotation der Rute erzeugt.
Auch die Spitze einer parabolischen gespliessten Rute kann man auf Höchstgeschwindigkeit bringen und hohe Wurfdistanzen erreichen.
Und eine gespliesste Rute, deren Spitze im Wurfprozess wenig ausgelenkt wird, führt zu einem schnellen Wurfablauf, also einer hohen Wurffrequenz (Anzahl Lehrwürfe pro Zeiteinheit).

Würde man bei Kohlefaserruten den Begriff der Schnelligkeit auf die Rückstellgeschwindigkeit, welche ohne ein relevantes Gewicht an der Rute gemessen werden müsste, beziehen, würde uns diese Angabe wenig helfen. Denn der Spitzenring wird kohlefasersortenbedingt nicht einmal 1% schneller (als derjenige einer gleiche Rute aus anderem Kohlefaser) während seiner Beschleunigung durch die Rotation der Rute.

Was sagt uns nun der Begriff der schnellen Rute ?
Mit der schnellen Rute ist es etwas einfacher eine enge Schlaufe zu werfen. Je mehr die Spitze ausgelenkt wird, desto besser müssen wir unseren Wurfstil so anpassen, dass wir die Spitze auf dem längeren Weg auf der möglichst geraden Beschleunigungslinie halten können.
Doch dies ist möglich und im Drill haben fast alle lieber die Rute mit viel Biegung bis ganz unten...

Die Klasse 5 Sage TCR Rute besticht durch eine durchgehende Aktion bei gleichzeitig wenig Auslenkung der Rutenspitze. Es handelt sich also um eine schnelle Rute mit durchgehender Aktion.
Tatsächlich sind die meisten Ruten mit durchgehender Aktion eher langsam bis mittelschnell. Die schnellen Ruten haben herstellungsbedingt oft eher Spitzenaktion.

Gruß
Bernd

p.s. Es ging nicht kürzer :grin: - sorry :cry: - obwowohl Jürgen hat es geschafft :+++: ;) :+++:
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Mattes36
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Beitrag von Mattes36 »

Hi Jürgen,
piscator hat geschrieben:Moin, --- eine schnelle Rute sorgt dafür, dass ich meine Fliege schnell an ein Ziel bringen kann -- eine langsame macht das eben langsam.
Jürgen -- und das ist ernst gemeint :grin:
klasse Erklärung :+++: ... und sie trifft zu, ganz unabhängig von der Aktion/Biegekurve.

@Bernd:
Bernd Ziesche hat geschrieben:Die schnellen Ruten haben herstellungsbedingt oft eher Spitzenaktion.
Ich vermute mal, daß eine schnelle Rute mit ausgeprägter Spitzenaktion einfacher und günstiger zu produzieren ist?! Mit einem entsprechend stark verjüngten Taper bekommt man die schnelle Spitzenaktion wahrscheinlich auch mit einer rel. günstigen Kohlefaser hin?! Bei Spinnruten genau das gleiche Problem: die meisten Gummifischruten haben eine ausgeprägte Spitzenaktion mit weicher Spitze und "brettigem" Rückgrat. Schnelle Ruten mit guter Rückmeldung und -stellung sowie gleichzeitig nachgiebiger Drillaktion findet man nur sehr selten oder muß auf teure Blanks zurückgreifen. Die sind wahrscheinlich anspruchsvoller zu entwickeln und teurer zu bauen?! Kann das hier jemand beurteilen? Oder folgen die meisten Hersteller nur dem "immer-schneller-möglichst-Spitzenaktion-Trend"?

Gruß, Matthias
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Matthias,
es bedarf weit weniger Prototypen, um bei einer Spitzenaktion eine geringe Auslenkung der Spitze zu erzielen.
Abgesehen davon habe ich oft das Gefühl einige Rutenhersteller wissen von manchen Zusammenhängen nicht einmal etwas. Und da bin ich ziemlich sicher.
Gruß
B
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Fyggi
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Beitrag von Fyggi »

Hai Bernd,

endlich wieder theoretisieren :grin:

Ist es nicht so, dass jede parabolische Rute eine höhere Auslenkung haben muß, da sie sich beim Wurf stärker durchbiegt ?

Wenn die Art der Kohlefaser sich max. auf 1 % auf die Bewegung der Spitze auswirkt, warum kostet(e) ein TCR dann ca. 750 Euro und wird als "die" Weitwurfrute angepriesen und in den Wettbewerben auch genutzt ? Die Begründung, warum gerade die TCR als Rute mit einer durchgehenden Aktion NICHT wie die meisten parabolischen Ruten langsam oder mittelschnell sein soll erschließt sich mir noch nicht ganz.

Wenn ich das richtig verstanden habe, bringt die Rotation also ca. 99 % der Beschleunigung/Weite. Ist es dann theoretisch richtig, dass man mit einer alten Glasrute der Klasse 5 lediglich 1 % der Wurfweite kürzer Werfen würde? Also bei angenommenen 30 Meter mit der TCR dann 29,70 Meter ?


Gruß, Markolf :wink:
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