Sofortiger Anbiß

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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Fliegendose
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Beitrag von Fliegendose »

@ Tubefly
Forellen könne wohl Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 20km/h erreichen, aber dies nur für eine sehr kurze Strecke.

Gruß
Mario
christo
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Beitrag von christo »

Moin, Moin!
Für mich ist in erster Linie der Wechsel der Geschwindigkeit, in diesem Falle das Absinken und plötzliche Ansteigen des Köders, der entscheidende Reiz. Die Wurfweite ist da nicht so entscheident. Der direkte Köderkontakt hingegen verbessert die Ausbeute natürlich!!
DD
Stoffel
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Ahoi :wink:

Wenn wir bei schneller Führung mittels Stationärrolle 2 Kurbelumdrehungen pro Sekunde rechnen, sind dies ca. 1,5m Einholstrecke pro Sekunde. Das bedeutet in 3 Sekunden werden bereits gut 5m eingeholt. Bei seitlichen Winden kommt ggf. noch eine zusätzliche Beschleunigung durch den Druck auf die Schnur hinzu (kann bei deutlichem Wind sogar zum schlitternden Köder führen).
Und nicht ganz wenig Spinnfischer kurbeln zu Beginn einige Umdrehungen extrem schnell, um den optimalen Kontakt möglichst zügig herzustellen. Unterm Strich meine ich, legt der Spinnköder zügig einige Meter Strecke zurück.

Ich erinnere mich an einen Text von Viktor Schauberger (einem österreichischen Naturphilsophen), der sich sehr explizit mit der Fortbewegung von Forellen im Fluß auseinandergesetzt hatte.
Die Forellen erzeugen zwischen / an ihren Kiemen mikroskopisch kleine Wasserwirbel, welche für eine energetische Wechselwirkung des Wassers im Fluß und dem hinter den Kiemen erzeugt. Dadurch können die Forellen selbst gegen die Strömung sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen oder in fallendem Wasser quasi nach oben schwimmen (wie der Lachs es auch kann).
Ein Barracuda erreicht bis zu 65 Km/h. Ein Hecht bis zu 45 Km/h.
Bei der Meerforelle erinnere ich mich an eine Untersuchung von markierten Fischen, bei der herauskam, dass eine Meerforelle mit sagenhaften durschnittlichen 18 Km/h gegen die Strömng eine sehr lange Strecke den Fluß hinauf zog. Ich meine mich zu erinnern, es war über eine Strecke von nicht ganz 20 Km!
Ich bin relativ sicher, dass Meerforellen kurzfristig auch mehr als 20 Km/h erreichen können. Gesicherte Daten hierzu liegen mir aber nicht vor :roll: .

Interessant, wieviele Fliegenfischer bereits ähnliche Erfahrungen gesammelt haben. :+++: Umso erstaunlicher, dass ich an der Küste bisher niemanden beobachtet habe, der darauf bedacht war, den Kontakt zur Fliege sehr schnell herzustellen :oops .
Ich versuche hier neuerdings sehr oft, die Schnur zum Ende sanft abzubremsen, wodurch ich die Schußleine bereits fertig zum ersten Zug in der Hand habe! Und genau in diesem unmittelbaren Moment konnte ich jüngst einige Meerforellen haken.
Die meisten Fliegenfischer, welche ich an der Küste beobachte, lassen die Schnur frei schießen und stellen den Kontakt durch Greifen der Schußschnur nach dem Aufsetzen der Fliege her. Dies dauert oft einige Sekunden bis der Kontakt hergestellt ist. Auch, weil sich das Vorfach ohne Abbremsen auf Distanz oft nicht streckt.

Ob man konstant so konzentriert fischen mag, ist die eine Sache.
Aber "The first cast is always the best cast", und auf den ersten 10 Würfen lohnt sich vollste Konzentration mit Sicherheit immer.

Vielen Dank Eurer Beiträge.

Gruß
Bernd

p.s. Jürgen, unser Termin steht noch aus :grin: 8) .
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Fliegenfischerschule
Gast

Beitrag von Gast »

Bernd Ziesche hat geschrieben:...Ich bin relativ sicher, dass Meerforellen kurzfristig auch mehr als 20 Km/h erreichen können.
Die Frage hat mich interessiert :D ... schnell mal gegoogelt ... "Schwimmgeschwindigkeit von Fischen bzw. Forellen etc.":
  • - Zwergseepferdchen 0,016 km/h Bild
    - Kofferfisch 1 km/h
    - Hering 6 km/h
    - Walhai bis zu 9 Km/h
    - Eisbär bis zu 10 km/h
    - Mantarochen 10-12 km/h
    - Bachforelle 20 km/h
    - Schweinswal 20-25 km/h
    - Makrele bis zu 34 km/h
    - Pinguin 36 km/h
    - Delphine bis 40-60 km/h
    - Schwertwal bis zu 50 km/h
    - Haie bis zu 30-60 km/h
    - Pottwal bis zu 60 km/h
    - Thunfisch bis 70-80 km/h
    - Sailfish bis zu 100 km/h Bild

Keine Ahnung wie schnell eine Ü70-MeFo in der Spitze sein wird, aber eine Makrele wird sie doch packen ?!! :grin:
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Ammaluschi
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Beitrag von Ammaluschi »

Micha hat geschrieben:
Bernd Ziesche hat geschrieben:...Ich bin relativ sicher, dass Meerforellen kurzfristig auch mehr als 20 Km/h erreichen können.
- Bachforelle 20 km/h

Keine Ahnung wie schnell eine Ü70-MeFo in der Spitze sein wird, aber eine Makrele wird sie doch packen ?!! :grin:
Ich denke nicht :-no: , denn sie soll ja wohl einer Bachforelle gleich sein oder ihr sehr nahe kommen. Deshalb finden wir wohl auch eher Tobis, Heringe und Garnelen, als Makrelen in ihnen ;)
Gruß Lutz :wink: :wink:

Der Frosch im Brunnen ahnt nichts von der Weite des Meeres.
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Oder Stockmakrelen ;) :grin: .
Ich glaube, "je größer, desto schneller" ist ein Irrtum.
Ich würde tippen, die kleineren Fische sind oft schneller - ich meine das in einer weissenschaftlichen Abhandlung vom Atlantiklachs als Randnotiz gelesen zu haben.

Die Höchstgeschwindigkeit einer Meerforelle lässt sich bestimmt nicht sehr leicht feststellen. Sie pariert ja leider nicht aufs Wort 8).

Gruß
Bernd
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Fliegenfischerschule
Gast

Beitrag von Gast »

Bernd Ziesche hat geschrieben:...Ich glaube, "je größer, desto schneller" ist ein Irrtum.
Innerhalb einer Fischart (z.B. Forelle) scheint dat aber so zu sein. Aber ein größerer Barsch ist nicht zwingend schneller als eine kleinere Forelle.
Zitat S.12:
"Die Fähigkeit, bestimmte Schwimmgeschwindigkeiten zu erreichen, wird von
Muskelaufbau und Form der Fische bestimmt (VDFF 1997); sie ist je nach Fischart und
Größenklasse unterschiedlich. „Je größer der Einzelfisch ist, eine desto höhere absolute
Schwimmgeschwindigkeit [m/s] kann er erreichen“ (ebd.). So wurden bei Bachforellen
(Salmo trutta f. fario) von 13 cm Länge Sprintgeschwindigkeiten bis zu 1,37 m/s
nachgewiesen, bei 25 cm langen Exemplaren der gleichen Art Sprintgeschwindigkeiten von
bis 3,5 m/s (Beamish 1978). Zwischen den Arten gibt es aber ebenfalls deutliche
Unterschiede; so konnte OHLMER et al. (1959) bei Barschen (Perca fluviatilis), die mit 20 - 24
cm etwa die Größe der genannten Forellen besaßen, nur Sprintgeschwindigkeiten von 1,22
m/s feststellen."

Anyhow, wollen hier keine Doktorarbeit daraus machen :lol: ... in jedem Fall ein interessantes Thema ;) .
Wobei ich aber auch eher glaube, dass die Makrele (andere Körperbau und Schwimmvermögen/-bewegung - ebend wie ein kleiner Thunfisch - als eine Forelle) schneller ist in der Spitzengeschw. als eine Meerforelle.
Übrigens habe ich auch beim Spirofischen die Erfahrung gemacht, dass schnelles Einholen deutlich erfolgreicher ist als laaangsam einzuholen.
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hallo Micha, ein Hering schafft nur 6 km/h? Das ist wenig, hätte ich schneller eingeschätzt.

Wobei, vielleicht sollten wir die Fluchtgeschwindigkeit eher höher ansetzen? Ich meine jetzt, direkt auf die Praxis bezogen.

Die kleine Heringsfliege landet im Wasser, sinkt an straffer Leine kurz durch und dann beginnt der Zug. 6 km/h sind nachahmbar, kurze Stops, der Hering schaut, ob der Schwarmleiter Kommandos gibt, weiter mit 6 km/h. Da, Hering Nummer 38 links aussen pupst, also Richtungswechsel, ein Schwarm Meerforellen nähert sich.

Der Fliegenfischer strippt schneller, mal die Rutenspitze nach links, dann nach rechts, hohes Tempo. Der Hering schlägt Haken, schneller, nun vielleicht 10 km/h, Rute nochmals nach links und bang - die Forelle hat ihn gefunden.

Wie schnell schwimmt ein Tobiasfisch? Ist der große Sandaal schneller als der kleine?
hansdampf
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Beitrag von hansdampf »

moin leute.

1. von den schwimmgeschwindigkeiten der fiscken hab ich grundsätzlich weniger ahnung.
für mich reichts, dass sie schnell genug meinen köder attackieren können. :grin:
aber ne (gleichgroße) makrele ist auf jeden fall schneller als ne mefo

2. zum aufschlagen : beim spinnfischen ist es nach meiner erfahrung durchaus so, dass die attacke erfolgt sobald der köder nach dem aufschlagen in bewegung kommt und zwar unabhängig von der wurfweite. sprich, wenn die schnurr gestrafft wird und führung aufgenommen wird. und das hängt garantiert damit zusammen, dass zwei starke reize (einschlag und fluchtbewegung)zeitlich direkt aufeinander folgen und miteinander in verbindung stehen. (quasi wie bei einer bissprovokation für nachläufer). stichwort beissreflex....

warum sollte für die fliege etwas anderes gelten? etwa weil der kontakt zum köder schwerer herzustellen ist?

TL
Leute, die so verrückt sind wie ich gehören eingesperrt.....
Gast

Beitrag von Gast »

Ostsee-Silber hat geschrieben:Hallo Micha, ein Hering schafft nur 6 km/h? Das ist wenig, hätte ich schneller eingeschätzt.
Na ja Mirko, sind immerhin 1,67 m/s ... wäre froh, wenn ich so schnell schwimmen könnte ;)
Ostsee-Silber hat geschrieben:...Die kleine Heringsfliege landet im Wasser, sinkt an straffer Leine kurz durch und dann beginnt der Zug. 6 km/h sind nachahmbar, kurze Stops, der Hering schaut, ob der Schwarmleiter Kommandos gibt, weiter mit 6 km/h. Da, Hering Nummer 38 links aussen pupst, also Richtungswechsel, ein Schwarm Meerforellen nähert sich...
Sollten wir mal beim Frühjahrstreffen "simulieren"
... so 38 LMFler am Strand jeweils mit Mirkos geheimer Geheim-Heringsfliege
... Cheffe als Schwarmleiter ... Kommando :s+3: Richtungswechsel ... Synchron-FliFi ... da bleibt wat hängen :oops
hansdampf hat geschrieben:...warum sollte für die fliege etwas anderes gelten? etwa weil der kontakt zum köder schwerer herzustellen ist?...
... so isses ... wieder einiges gelernt hier ... klasse :+++:
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Mysis
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Beitrag von Mysis »

hallo zusammen,
ich halte es für sehr optimistisch mit ner fliegenrute eine fluchtgeschwindigkeit von 6km/h zu simulieren. da heißt es rute unter den arm und beidhändig alles geben was geht. und dort tritt das problem des nicht ganz direkten kontaktes wieder auf, wegen des umgreifens zum beidhändigen einzuppeln. :p
aber mal ganz im ernst: 6km/h sind, wie hier schon erwähnt wurde, 1,66m/s.
bei ner durchschnittlichen wurfweite von 20 meter bedeutete das, dass ihr inklusive einer kurzen unterbrechung von sagen wir mal 8 sekunden für den neuen wurf (und das ist schon ziemlich hoch geschätzt) alle 20 sekunden neu werfen und danach die rute unter den arm klemmen müßt, da der streamer nicht länger als 12 sekunden im wasser sein darf.
das ist doch kein fliegenfischen mehr sondern erinnert dann eher an tanzen.
lange hält man das tempo nicht durch glaube ich.
gruss
stephan
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piscator
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Beitrag von piscator »

Moin Mysis, klar so seh ich das auch, das sind Geschwindigkeiten, die man nicht entspannt fischen kann. Ich fische auch relativ schnell, wenn ich große Mücken bewege. Die einzelnen Züge sind dann ca 60cm lang und dauern eine halbe Sekunde, aber dann gibts auch Pausen zwischen den Zügen. Z.B.

-------................ --------..................--------........................---------- usw. wobei die Pausen länger sind als der Zug; das ist dann eine effektive Geschwindigkeit von vielleicht 25cm/s oder 40s für den Wurf von 10m Länge :c und nur kurzfristig wirds mal schneller.
TL, Jürgen
Petri Heil, J.
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Euch allen :wink:
Genau auf diese Punkte wollte ich hinaus. :+++:

Sehr schnelles Einstrippen ist nach meiner Erfahrung DAS Erfolgsrezept, um eine faire (oder schreiben wir eine deutlich gesteigerte) Fangchance auf einen großen Heringsfresser zu erzielen.
Darüber hinaus hilft es aber auch, um insgesamt sehr viele Meerforellen in den unterschiedlichsten Größen zu verführen und gut zu haken.

Das Problem ist, dass sich dieses Wissen nicht mal eben in die Praxis umsetzen lässt. Denn, ohne viel Training und durchaus eine gewisse Wurfweite ist diese Art zu fischen nicht gerade sehr entspannend.
Geht man 5 Mal im Jahr fischen, kann man nicht plötzlich 6 Stunden dauerhaft so richtig schnell strippen.

Was man aber tun kann, ist sein Hauptaugenmerk immer auf die ersten Würfe an einem neuen Platz zu konzentrieren, und diesen ersten Würfen eine gesteigerte Fangchance zu verleihen.
Und wer weiß, vielleicht stellt der eine oder andere plötzlich fest, dass man sogar auf z.B. Fehmarn einen großen Heringsfresser durchaus mit der Fliegenrute fangen kann.

Eine Einholgeschwindigkeit von ca. 1m/s = 3,6 Km/h ist mit Sicherheit bereits sehr hoch. Dies dauerhaft zu halten, dürfte den meisten Fliegenfischern sehr schwer fallen. 6 Km/h halte ich eher für utopisch. Zumindest dauerhaft.

Gruß
Bernd
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piscator
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Beitrag von piscator »

Moin,
selbst 1m/s ist nicht möglich! Kann aber jeder selbst versuchen. 1 langer zug (1m) und wieder umgreifen in einer Sekunde. Selbst Bernd gestählt durch tausende Stunden Training wird da innerhalb kürzester Zeit abklappen. Beim Fischen auf schnelle Tropenräuber (Mahi's, Rooster und solche Kandidaten) werden solche Geschwindigkeiten auch nur sehr kurz und gezielt eingesetzt; sind dort aber dringend nötig, da die Kerlchen auch 10mal schneller sind als unsere Meerforellen.
Also gefühlte 1m/s sind in Wirklichkeit nur halb so schnell --- Vermute ich mal :wink: , Jürgen
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Vossi
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Beitrag von Vossi »

ist zwar nur Theorie, aber wer sagt, dass ich einen Meter einstrippen muss ???

Wenn ich 0,5 Meter / 0,5 Sekunden einstrippe, oder entsprechend 0,25m/0,25S, komme ich auch auf 1,0m/sec. ........ oooder :oops

wenn ich als Fussgänger 6km/h mache, muss ich ja auch nicht automatisch diese sechs Kilometer zurücklegen (obwohl ich das umgerechnet könnte)....
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