Intermediate SH - float oder sink RL

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janw
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Intermediate SH - float oder sink RL

Beitrag von janw »

Hallo Leute!

Ich benutze Intermediate SH's an der Küste und bisher eine floating RL. Macht es vielleicht mehr Sinn eine sinkende RL zu benutzen, oder nach Bedingungen zu wechseln? :q: Ich habe keine Ahnung und Ihr?

Viele Grüße

Jan
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piscator
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Beitrag von piscator »

Moin, das ist einfach --- running Line immer schwimmend. Jürgen
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brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
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janw
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Beitrag von janw »

Hallo Jürgen,

vielen Dank für Deine Antwort. Wofür sind dann sinkende RL's gedacht? Mono sinkt doch auch...?!?

Gruß

Jan
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Jan,
die sinkenden Runninglines sind für MICH gefertigt worden :grin: - ich nutze die sehr gerne.
Ich stimme trotzdem auch Jürgen zu. Die schwimmende erfüllt schon auch ihren Job - zumindestens in den allernmeisten Situationen.
So deutlich ist der Unterschied am Ende nicht.

Solange Du eine sehr langsam sinkende (intermediate) Schnur nutzt, passt eine schwimmende Runningline auch dazu.
Für einen Schnellsinker würde ich denn doch die sinkende Runningline empfehlen.


Gruß
Bernd
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Roksan
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Beitrag von Roksan »

Guten Morgen,

ich benutze nur sinkende Varianten, allerdings laufen diese dann "nur" deutlich unter der Oberfläche und verbessern für mein Gefühl deutlich die Führung und den direkten Kontakt zur Fliege.

Gruß Alex aus Kiel
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piscator
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Beitrag von piscator »

Moin, ich denke es müssen die nochmehr Leute als Bernd und Roksan nutzen, sonst würden die nicht produziert, der Sinn leuchtet mir aber in den meisten Fällen nicht ein.

1) seitliches Verdriften hängt nicht von Sinkrate ab, nur von benetzter Oberfläche/Reibung. Das Argument, dass sinkende RL weniger Reibung hat ist nicht haltbar, da hier der gesamte Querschnitt wirkt, bei schwimmenden nur der Teil, der im Wasser liegt.

2) z.B. beim Lachsfischen sind sinkende RL auch schlecht für Leinenkontrolle, da will ich meist den Kopf steuern und das geht dann gut, wenn ich möglichst wenig RL im Wasser habe

3) sinkende RL brauchen immer einen Schnurkorb was ich nur in Ausnahmefällen nehmen würde --bin allerdings die Minderheit.

usw, Jürgen
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Roksan
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Beitrag von Roksan »

@ piscator
Da wir an der Küste nicht bzw. selten mit vergleichbarer Strömung wie im Fluß zu kämpfen haben, geht es mir nicht um die Kontrolle des Kopfes oder Leinenführung, die seitliche Drift ist nicht so stark bzw. teilw. gar nicht vorhanden (Ausnahmen gibt es natürlich).

An der Küste haben wir mehr mit Wellenbewegung zu kämpfen. Wellen sind fängig und ich suche Wind und Welle.
Bei Floating Schnüren, SH und/oder RL verliere ich den direkten Kontakt zur Fliege weil die Schnüre durch das Auf- und AB der Wellen bewegt werden.

Gruß aus Kiel Alex
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Fyggi
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Beitrag von Fyggi »

Hai Bernd und Nutzer von sinkenden RL,

ist bei der Verwendung einer sinkenden Runningline dann aber auch eine "sehr schnelle Führungsweise" der Fliege notwendig?

Wenn du, wie ich zurückliegenden Posts entnommen habe, z.B. den Samsökiller in 95 % der Fälle "sehr schnell führtst" und vermutlich auch die Tobifliegen: was ist "sehr schnell"? Kannst du das irgendwie beschreiben? Bei einer langsmane Führung der Fliege (kl. Tangläufer pp) müßte doch eine sinkende RL tatsächlich eher hinderlich sein?

Auch das Argument "schneidet durch die Wellen" kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Durch das auf und ab der Wellen sieht sich doch jede RL einer Beeinflussung ausgesetzt. Die mag bei einer sinkenden geringer sein. Aber z.B. im Vergleich zu einer dünnen, schwimmenden dürfte der Unterschied doch kaum gravierend sein. Zumal wenn ich einen eingesunkenen Intermediatekopf gegen seinen Widerstand heranstrippe. Erkaufe ich mir diesen Vorteil nicht durch den größten Nachteil der Hängergefahr? Werden da sinkende RL durch das .....und ab....der Wellen nicht erst gen Hängergrund gedrückt ? Gerade im ufernahen Bereich?

Gruß, Markolf
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Roksan
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Beitrag von Roksan »

@ Fyggi
Ich benutze seit vielen Jahren ausschließlich sinkende bzw. intermediate.
Ich kann die Fliegen auch langsam führen und habe nie Probleme mit Grundkontakten oder Hänger.

Die sinkende RL läuft bei mir definitiv unter den Wellen.
Natürlich überträgt sich auch irgendwann Bewegung auf meine Leine, je nach dem wie groß die Wellen sind. Jedoch ist es wesentlich weniger im Verlgeich zur Floating...

Gruß Alex
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HolgerLachmann
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Beitrag von HolgerLachmann »

Die Runninglines sind ja auch keine Schnellsinker! :grin:

Wenn man ein paar Klänge einer sinkenden/intermediate Runningline in ca. 1m Wassertiefe ins kalte Naß wirft, wird man sehen, dass es eine ganze Weile dauert, bis die Runningline den Grund erreicht hat.

Wie Roksan schon geschrieben hat, ist der Sinn der Runninglines ja lediglich unterhalb der Wellen zu kommen und nicht Richtung Grund.

Ich bin ja kein Küstenfuchs ( :grin: ), aber ich benutze bei mir zu Hause auch "sinkende" RL und von daher weiß ich recht gut, wie sie sich verhalten...

Selbst mit einem extrem schnell sinkenden SK der direkt auf dem Grund liegt, gibt es keine Verhedderungen der RL am Grund. Wenn Zug auf der RL ist (z.B. durch das einstrippen) verläuft sie ja immer in einem Winkel vom SK zur Rutenspitze.
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Fyggi
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Beitrag von Fyggi »

Hai Holger,
Wenn Zug auf der RL ist (z.B. durch das einstrippen) verläuft sie ja immer in einem Winkel vom SK zur Rutenspitze.
Genau das dachte ich ja auch über eine dünne, schwimmende hinter einem sinkenden SK :D

Auch hier bei uns am Teich nutze ich eine sinkende und eine intermediate Vollschnur, kann also das Verhalten der sinkenden "Nachschnur" nachvollziehen. Ich habe aber z.B eine alte Mastery Stillwater in Klasse 7 (war als intermediate angegeben, ist so eine durchsichtige Schnur über monifiler Seele) und gerade bei der habe ich festgestellt, dass die Nachschnur/RL relativ schnell sinkt.

Aber gut, das mag an der Küste anders sein und stark von der Art der Runningline (sinkend ist wohl nicht gleich sinkend...) und vor allem der Einstrippgeschwindigkeit abhängen. Scheint ja zu funktionieren und das garnicht einmal so schlecht :D

Vielleicht könnten hier ja konkrete Bezeichnungen bei der Wahl der RL weiterhelfen.


Gruß, Markolf
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HolgerLachmann
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Beitrag von HolgerLachmann »

@Fyggi

Die Stillwater habe ich früher auch viele jahre lang gefischt, wenn ich in der Weser gestreamert habe.

Das Verhalten der Stillwater kann man wohl nicht mit den modernen und extrem dünnen RL von heute vergleichen.
Die geringe Masse der heutigen RL bewirkt schon alleine, dass sie viel langsamer sinken.

Ich habe momentan wieder 25lbs-Amnesia in durchsichtig als RL.
Die Schnur ist dünn, sinkt langsam, läßt sich gut strecken, ist durchsichtig (das mag ich zusammen mit nem durchsichtigen SK sehr gerne!) und 70m kosten gerade mal 9,99€!

Es mag bessere RL geben, aber vom Preis/Leistungsverhältnis schlägt die wohl so schnell keiner! :grin:
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Roksan
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Beitrag von Roksan »

ich habe gute Erfahrung mit der "Surfix" 30 lbs (ca. 23,- EUR 35 m)

und teste seit einiger Zeit "Varivas Shootong-Line", diese ist wesentlich günstiger ca. 34 EUR für 100 m in 30 lbs. Macht bisher einen sehr guten Eindruck.

Beides sind monofile RL`s, u.a. bei Go-Fishing erhältlich...

Gruß Alex aus Kiel
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Moin :wink:
Wenn es um das geringere Verdriften - im Wasser bei Strömung aber auch gerade beim Werfen am seitlichen Wind geht, hilft ein möglichst geringer Durchmesser der Schußleine sehr gut.
In solchen Fällen sind monofile Schußleinen sehr gut.
Ob ich aber die Flat Beam in sinkend oder schwimmend habe, ergibt weit weniger Unterschied diesbezüglich, als ob ich eine Flat Beam oder eine Standard Schußleine mit geflochtener Seele (deutlich voluminöser) verwende.
Das Argument, dass eine sinkende Schußleine unter die Wellen geht, halte ich für berechtigt.
Nur darf man hier einen ganz wesentlichen Punkt nicht vergessen:
Die Wurfweite. Bei der Wurfweite des durchschnittlichen Einsteigers hat die Schußleine kaum Zeit zu sinken. Sie ist im Nu wieder in der Rute drin.
Wenn ich aber mit seitlichem Wind von hinten kommend 25m Schußleine vor der Rute habe, ist genug Zeit, und die Schußleine geht deutlich unter die Oberfläche. Natürlich schwingt sie immernoch mit. Aber (wie roksan bereits schrieb) die Außenkurve (Wasseroberfläche) der Schwingungen hat die längste Strecke.
Wenn ich gar mit einem Schnellsinker absinken lasse (an einer wirklich tiefen Stelle), geht die sinkende Schußschnur erheblich besser mit runter.

Standardküstensituation:
25m Wurfweite (= ca. 8-10m Schußleine vor der Rute)
Fliege setzt auf, sofort einstrippen
schnelles Strippen

In solch Situation bringt die sinkende Schußleine wenig Unterschied.

Gruß
Bernd
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