Ahoi
ich hatte diesen Gedanken, nicht alles bewiesen haben und alles ganz exakt wissen zu wollen, ebenfalls vorher.
So habe ich z.B. einige Angelstellen im Sommer abgeschnorchelt. Was ich hinterher feststellte, war, dass dies Gefühl jede Wasserpflanze da unten genau zu kennen, etwas wichtiges verändert hatte. Nämlich dieses mystische Gefühl, wenn man durch das Wasser schämenhaft über die Bodenstruktur schaut.
Den Gedanken, jemand würde gezielt dort angeln wollen, wo die markierte Forelle gerade am Ufer entlang zieht, hatte ich überhaupt nicht. Die Reaktionen hier zeigen, dass dies wohl eher nicht pasieren würde! :l:
Aber nehmen wir mal folgendes an:
Die Ergebnisse belegen eindeutig, dass gefärbte Meerforellen sich stark vermehrt unterhalb der Maximaldistanz von 200m Küstenentfernung aufhalten. Dies könnte eine notwendige Grundlage bilden, zu entsprechender Jahreszeit ein Verbot für entsprechende Netze zu erwirken. Gleichzeitig könnte man belegen, dass die Angler diese Fische nur zu einem kleinen Prozentteil fangen, weil diese oft NICHT beißen.
Sowas wäre eine Grundlage, um zum Schutz des Fisches sinnvolle Entscheidungen forcieren zu können, ohne dabei diese "wenn die Angler angeln dürfen, wollen wir auch fischen dürfen" Polemik befürchten zu müssen.
Ich erinnere mich an den Verein Stralsund. Ziel war es, die Netze zur Schonzeit von der Kante weg zu bekommen. Ergebnis war eine Fangbegrenzung von 3 Meerforellen pro Angeltag für die Angler.
Gründe: 1. Die Lobby der Fischer und 2. unzureichende wissenschaftlich belegte Daten als Argumentationsgrundlage
Das I-Tüpfelchen war es, als mir die Wasserschutzpolizei erklären wollte , die Spiegel-Netze im Oktober stünden auf Hornhechte.
Nur, ohne Daten, die nach wissenschaftlichen Grundlagen ermittelt wurden, bewegt man dort in einigen Bereichen bei uns sehr schwer etwas.
Unabhängig dessen, hat der Film Geheimnisse der Meerforellen bewiesen, wie groß der Wissensdurst nach Fakten war und ist. Die Unterwasseraufnahmen belegten das, was erfahrene Küstenfischer im Grunde längst wussten. Der Unterschied nur, die Unterwasseraufnahmen sind unwiderlegbar eindeutig. Der Erfolg des Filmes zeigt ja, dass wir diesen Wissenshunger offensichtlich haben. :grin:
Ich habe vor 7 Jahren einmal eine Anfrage bei einigen Biologen gestartet.
Seinerzeit waren entsprechende Markierungen im Bereich Fluß über Empfänger mit sehr begrenzter Reichweite möglich. Vereinfacht: Man läuft mit einem Empfänger hinter den Fischen her...
Jürgen,
gäbe es denn eine alternative Standortbestimmung abseits der "Satelitengeschichte" ? Bei der man nicht mit dem Boot hinter den Fischen herfahren muss ?
Gruß
Bernd
p.s. Interessante Meinungen
Unabhängig all dieser Diskussion bin ich überzeugt, eines Tages wird ein Biologe seine Doktorarbeit über das exakte Wanderverhalten der Meerforelle schreiben. Was ich nicht glaube, ist dass wir mit den Ergebnissen vorhersagen werden können, wann und wo genau die meisten Meerforellen freßwütig am Ufer stehen werden :grin: - und das finde ich auch sehr gut so.
