MulteTumulte hat geschrieben:Bisher ging ich davon aus, dass entweder die Garnelen zu dieser Jahreszeit in der Farbe auftauchen oder die Fische auf dem Weg zum Laichen gerade diese Farbe mögen.
Hallo Ingo, Du könntest mit beiden Vermutungen recht haben.
Die Garnelen haben sich nach der letzten Paarung vor etwa drei bis fünf Wochen (die Kleinen besiedeln schon die Flachwasser) gehäutet. Den alten Panzer abgeworfen und somit auch kurzzeitig eine andere Farbe. Aus unserer Sicht, denn diese abgeworfenen Panzer schimmern weiß-gräulich (transparent), wenn sie an der Oberfläche der Ostsee schwimmen, nehmen aber nach ganz wenigen Minuten im Alkoholbad die Marzipanfarbe an.
Die Meerforelle sieht vielleicht direkt Marzipan, das wissen wir nicht. Ich denke da an einige sehr ausführliche Ausarbeitungen unseres Knoesels (die er auf Anfrage sicher gerne vermittelt, hochinteressant), der nach Abstimmung mit Lektüre und Wissenschaft zu einer Erkenntnis kam.
Die Meerforelle stellt ihre Sichtweise um, sobald sie sich auf der Hochzeitsreise befindet. Wie sie die Farben sieht, sei mal offen, aber es bleibt eine leicht selbst nachzuempfindende Tatsache, eine in unseren Augen empfundene Farbe „Transparent“ bei einer Garnele sieht nach dem Hilfsmittel „Konservierung“ völlig anders aus, nämlich zumeist Marzipan, dezent bis grell, je nach Garnelenart.
Selbst aus Braun kann Marzipan werden. Oder wird es meist. Und wieder bleibt die Frage, wie sieht es der Fisch? Die Aspekte Fotoscanner und Blitzlichtfoto lassen weitere Überlegungen zu.
Aber die Frage kann offen bleiben, denn wir fangen mit Marzipan und Du hattest zwei Kontakte auf diese Farbe. Ich hatte letztes Wochenende drei Kontakte auf Marzipan und weiß um einen immer noch lächelnden Freund, der auch damit Glück hatte.
Und ob die Polar Magnus nun vorne Rot oder Pink ist, würde ich fast als „egal“ bezeichnen. Sie imitiert in meinen Augen für die Meerforelle ganz klar eine Garnele und kein Fischchen. Der Kontrast muss stimmen. Durch einen Muddlerkopf fällt sie eher im reichhaltigen Nahrungsangebot des Sommers auf und die Hoffnung auf einen Biss steigt, aber fangen kann sie das ganze Jahr, denn die Garnelen häuten sich sehr oft im Jahr. Bei günstigen Bedingungen sogar im Januar.
Was mich noch interessieren würde, zu welcher Tageszeit hast Du die Mysiden gesehen gestern? Normalerweise kommen sie erst in der Dämmerung hervor, ihre Panzer haben ähnliche Eigenschaften wie die der Garnelen, aber ihre Augen sind besonders. Sie leuchten und verstärken (aus menschlicher Sicht) das Restlicht. Das ist fast so, als würde man abends mit gesundem Appetit den Kühlschrank öffnen. Eine Einladung und leichte Beute für eine Meerforelle.
MulteTumulte hat geschrieben:Die Multen waren auch kräftig am fressen dort.
Nach einem langen Multendrill...
Aber nicht auf die Marzipanfliege, oder?
Haben die Multen in den Mysiden gestanden oder sind durchgeschwommen? In welcher Tiefe haben sie gefressen im Zusammenhang mit der „Schwebetiefe“ der Mysiden?
Was halte ich von Deiner Theorie? Ich finde sie klasse. Mit nur einer Fliege dieser Farbe wäre ein Jahr gut fischig. Vielleicht ziehe ich das im kommenden Jahr mal durch. Frühjahr, Sommer, Herbst, Winter und dazwischen auch. Nicht, weil diese Fliege schon unzählige Forellen gefangen hat, sondern weil die Theorie überzeugend ist.
Hellbräunlich.
Da es aber immer mal auch Tage anne Kyste gibt, an denen ich mit der FliFi- Flitze nich punkten kann, wird ein Spinngeschirr immer mit dabei sein. 
