Ahoi Cozmo
Einhand oder Zweihand an der Küste ist ein großes Thema.
Oft werden die Vor- und Nachteile der jeweiligen Fraktion zu allgemein betrachtet. Der Unterschied in den gerätebedingten Möglichkeiten ist jedoch stark von der exakten Zusammenstellung abhängig.
Hier mal einige wichtige Merkmale:
Je kürzer die Rute, desto besser kannst Du Deine Fliege bis vor Deine Füße ausfischen (Vorteil Einhandrute).
Je dünner (und leichter) die Keule Deiner Fliegenschnur, desto sanfter wässert sie auf, und desto weniger Schatten wirft die Schnur (Vorteil Einhandrute).
Kommt der Wind auf die Wurfhand, kannst Du mit der langen Zweihandrute oft noch relativ gut oben rüber werfen (Vorteil lange Zweihandrute).
An der "starken" Zweihandrute lassen sich sehr große Fliegen mühelos werfen (Vorteil starke Zweihandrute).
Der Drill unser typischen Meerforellen im 40 - 50cm Bereich bringt vielen Küstenfischern an der deutlich leichteren Einhandrute mehr Spass.
Das Gewicht der Einhandkombi ist deutlich geringer. Insofern kostet es Dich weniger Kraft sie den ganzen Tag zu halten, und das Zusammenspiel beider Hände beim Einstrippen ist etwas flexibler zu gestalten.
Unterm Strich bringen beide Wege Freude und haben ihre Berechtigung.
Wovon ich abrate, ist ein Kompromiß.
Tatsächlich gehen viele der oft genannten Vorteile der Zweihandrute verloren, wenn man z.B. statt einer 15 Fuß Zweihand eine 11 Fuß (möchtegern :grin: ) Zweihand verwendet. Mit solch einer "Kompromiß"-Rute empfinde ich die Vorteile der Zweihandrute als verloren und die Nachteile als trotzdem erhalten.
Gruß,
Bernd
p.s. Ich bin eindeutig ein Einhandfischer an der Küste. Und das empfinde ich als passender für die dortig typische Situation.