Zweihandschusskopf mit Sinkspitze

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
Ostsee-Silber

Re: Zweihandschusskopf mit Sinkspitze

Beitrag von Ostsee-Silber »

knattermaxe hat geschrieben:Hallo,
ich habe mal ne Frage bezüglich der Zweihandschussköpfe.
Muss bei Benutzung eines Schusskopfes mit z.Bsp. Sink1-Spitze noch zusätzlich ein Polyleader benutzt werden oder kommt direkt am Tip
mein Mono plus Tube?
Nein. Punkt.

Also mal schlicht und einfach, die Sink 1 benutzt Du, wenn Du die Fliege nur kurz unter der Oberfläche anbieten möchtest. Strömung setze ich hierbei voraus, also Laxfluss.

Der Polyleader ist eigentlich nur eine Möglichkeit, auf dem Weg von der Fliegenschnur zur Fliege noch etwas Geld loszuwerden. Punkt. ;)

Möchtest Du tiefer fischen oder ist die Strömung stärker, nimmst Du eine Sink 2, 3, 4,.....

Weitere Variablen bieten die Beschwerungen der Fliegen, eine Tube aus Plastik sinkt langsamer als eine aus Alu als eine aus Kupfer als eine aus Messing. Punkt.

Noch weitere Variablen bildet die Strömung, Du hast die Sink 1 und eine megaschwere Tube aus dickem Messing, aber sie läuft Dir zu flach. Vorfach kürzen. Punkt.

Kein Polyleader kann Dein Gefühl ersetzen.

Grundsatz: die Fliegenschnur entscheidet über die Tiefe, sie hält den Beginn des Vorfachs in einer gewählten Tiefe, die Vorfachlänge entscheidet über den Lauf der Fliege.

Ich würde eher eine Sink 2 oder mehr nehmen, wenn die Fliege mit der Sink 1 nicht richtig fischt. Das hat auch mit dem Verlauf der Schnur unter Wasser zu tun und der Linie, mit der wir einen Fisch (hoffentlich) haken.

Wenn die Polyleader dies entscheiden könnten, bräuchten wir nur noch Schwimmschnüre.

Aus meiner Sicht lautet die Antwort auf Deine Frage also schlicht und einfach nein. Punkt :grin:
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knattermaxe
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Beitrag von knattermaxe »

Hi zusammen,
also gedacht ist der Schusskopf für den Bjerkreim.
Kleiner, schöner Lachsfluss mit starker Ströung, so ca 2,00 Meter tief.
Wenig Platz nach hinten, viele Bäume.

MfG
Knattermaxe
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Beitrag von knattermaxe »

Danke Mirko,
das werde ich jetzt beherzigen...


Danke euch allen
Knattermaxe
Karstein

Beitrag von Karstein »

Punkt is nun mal relativ, Mirko. Punkt. :grin:

Eine Float/ Sink 1,2,3,4,5,6 sit nun mal anders aufgebaut als eine reine Sink 1,2,3,4,5,6 - kondom?

Die Float/ Sink lässt sich wesentlich easier aufnehmen. Geht aber auch nicht linear runter wie die reine Sink, sondern halt nur vorne.

Deswegen kombinieren wir gerne vorne mit Polyleader - damit der Rest hinten einfacher abzuheben ist wegen seiner Schwimmeigenschaften.

Klappte übrigens wunnebar neulich. ;)
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Knattermaxe !

Wenn man an einen schwimmenden Teil eines Kopfes vom Fliegenschnursystem einen sinkenden Teil vorschaltet, so führt dies zu einem vergleichsweise unvorteilhaften Wurfverhalten des Schnursystems.
Dies liegt an der unterschiedlichen Dichte - und somit dem umterschiedlichen Luftwiderstand, der beiden unterschiedlichen Materialien.

Deshalb würde ich diese "Sinktips" vermeiden, wenn es geht.

In einem Flußsystem wie der Mörrum in Südschweden kann so ein Sinktip-Schnursystem den Vorteil bringen, daß man mit dem schwimmenden Teil der Schnur über die großen Steine mitten im Fluß rübertreiben lassen kann, während die sinkende Spitze die Fliege hinter den Steinen am anderen Ufer runter bringt.

In den meisten norwegischen Flüssen, die ich befischt habe, würde ich eine durchgehend sinkende, durchgehend intermediate (langsam sinkende) oder eine komplett schwimmende Schnur verwenden.

Die Vorfachlänge (nur Monofil) stimme ich mit der Sinkrate ab.

Schwimmender Schußkopf = 5m Vorfach.
schnell sinkender Schußkopf = ca. anderthalb Meter Vorfach.

Für Unterhandwürfe würde ich Dir zu einer Länge von ca. 9,5 bis 10,5m beim Schußkopf raten. Die kürzeren Köpfe sind einfacher zu handhaben.
Gerade bei sinkenden Schnüren!

Von Polyleadern halte ich da rein gar nichts.

Die Fliege wird in den meisten Fällen (bei sinkenden Schnüren) auf der Höhe vom Ende der Fliegenschnur (ggf. des Schußkopfes) laufen.

Beste Grüße,
Bernd
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knattermaxe
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Beitrag von knattermaxe »

Hi Bernd,
danke für deine ausführliche Empfehlung.
Ich habe ja noch etwas Zeit bis zum Lachstripp und
werde versuchen das mal zu testen.


Schönen Abend noch...

Knattermaxe
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Karstein hat geschrieben:Punkt is nun mal relativ, Mirko. Punkt. :grin:

Eine Float/ Sink 1,2,3,4,5,6 sit nun mal anders aufgebaut als eine reine Sink 1,2,3,4,5,6 - kondom?
Hi Karsten, absolute Übereinstimmung. :+++:

Aber Verwirrung im Sinne von Knattermaxes Frage.

Wenn wir hier von einem Schusskopf sprechen, geht es um ein etwa 10 Meter langes Stück Schnur, welches wir auch ausserhalb des Wassers brauchen, um die Rute für einen neuen Wurf aufzuladen.

Bernd sagt es, wenn schon, denn schon richtig.

Die Fliege muss zum Fisch und das geht auch ohne Polyleader. Ich finde es sogar spannender zu probieren, dafür muß man natürlich ein paar Schussköpfe in der Tasche haben und die Drift der Fliege erahnen.

Und 10 Meter sinkender oder schwimmender Leine in der Luft zu halten, was macht das für einen Unterschied an einer schönen Zweihand? Mit etwas Übung :oops

Ganz kleines Pünktchen :wink:
Karstein

Beitrag von Karstein »

Ostsee-Silber hat geschrieben:Ganz kleines Pünktchen :wink:
:lol: :+++:
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Norbert
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Beitrag von Norbert »

Hallo
Ich fische seit Jahren die Floating Sink 1,immer mit Poly intermediate.
Wirft sich meiner Meinung nach wesentlich besser (Unterhandcast).Beim Rückschwung berührt bei mir nur das Poly und die Fliege das Wasser, durch das leichte einsinken kann sich die Rute gut aufladen.Beim Vorschwung
kommt die Schnur gerade auf das Wasser das Vorfach ist gestreckt und die Fliege fischt sofort.Die 12€ kann ich mir noch gerade leisten.Durch Verwendung eines Ringes oder einer Schlaufe am Poly wird immer nur ein vorgeschaltetes Stck.Mono ausgetauscht.
Gruß Norbert
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Beitrag von Polar-Magnus »

Norbert hat geschrieben:Ich fische seit Jahren die Floating Sink 1,immer mit Poly intermediate.Wirft sich meiner Meinung nach wesentlich besser (Unterhandcast).Beim Rückschwung berührt bei mir nur das Poly und die Fliege das Wasser, durch das leichte einsinken kann sich die Rute gut aufladen.
Würde ich (als Zweihand-Anfänger) gefühlsmäßig ähnlich machen.

Frage: Was machst Du, wenn Du runter musst und von vornherein ein sinkender SK nötig ist?
Ein Fliegenfischer ist manchmal glücklich, aber nie wunschlos.

Du bestimmst das Ziel, du bestimmst den Weg und du bestimmst die Regeln. Es ist dein Spiel, dein Leben.
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Beitrag von piscator »

Hi Norbert et al.,

ich sehe das ähnlich wie Bernd (ausnahmsweise :insider: ), jeder Dichtesprung im Schnursystem behindert beim Werfen. Damit werfen sich Kombinationen wie I-Schusskopf mit moderat langem Mono Vorfach immer besser als Sinktips (S1) fischen aber in der gleichen Tiefe.

Trotzdem haben Sinktips ihre Berechtigung -- z. B. in dänischen Auen, da man damit dort die würfe besser ausfischen kann --- der schwimmende Teil kann bis an die Ufervegetation herangefischt werden.

Unterhandwürfe funzen auch besser mit durchgehenden Köpfen und Polyleader brauch man dazu auch nicht --- du auch nicht mehr, wenn der erste 10kg Lachs die Schlaufe sprengt :lol:--- wolln wir wetten?
Jürgen
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Beitrag von knattermaxe »

Hi nochmal,
kann mir denn jemand sagen, was am Bjerkreim
am besten wäre??
So wie ich das momentan sehe, denke ich über ein Indermediat SH nach...

MfG
Knattermaxe
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

ahoi
Ich habe gerade mal ein wenig darüber nachgedacht, ob mir ein "Profi" einfällt, der mit vorgeschaltetem Polyleader auf Lachs fischt.
Und mir fällt niemand ein.
Alle an die ich mich aus dem Stehgreif erinnern kann, bevorzugen eine durchgehende Schnur und dann ein Monofilvorfach. Ich denke, dies hat einige der besagten Gründe zur Ursache.

Allerdings kann ich Norbert's Vorgehensweise durchaus gut nachvollziehen. Ein Polyleader als Ankerpunkt zu nutzen, funktioniert schon auch gut.
Goran Andersson setzt sein Vorfach als Ankerpunkt. So mache ich es auch.
Und manchmal nehme ich mir noch einen Meter Fliegenschnur dazu (bei kurzen Vorfächern).

Das Problem mit der Variante Polyleader + Sinktip entsteht in der Flugphase bei längeren Würfen. Ich würde sagen, bei ca. > 25m wird der Unterschied merklich. Darunter funktioniert beides durchaus gut.
Wenn man denn mal >30m im Unterhandswurf liegt, wird der Unterschied sehr deutlich sichtbar.
Ich habe das vor 2 Jahren einmal sehr ausgiebig getestet. Der durchgehende Schußkopf brachte mit im Schnitt sehr konstant 5m mehr Wurfweite und eine deutlich bessere Streckung ein. Das ist dann doch deutlich...

Übrigens hatte ich dies auch mit dem Schnurdesigner der Firma Guideline erörtert. Und er war exakt meiner Meinung. Er selber mochte auch keine Sinktipschnüre. Wobei man bei den radikalen Taperungen einiger Guidelineköpfe sagen kann, das Polyleader entspannt das Abrollen etwas :grin: . Ohne dem schlagen die bei Verwendung einer kleinen Fliege sehr brutal über (am Ende des Wurfes).

@Knattermaxe:
Wann fährst Du ?
Pauschal: schwimmend und intermediate als durchgehend ein Kopf
je im 10m Bereich
Fährst Du früh: zusätzlich einen Sinker mitnehmen.

Gruß,
Bernd
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Beitrag von knattermaxe »

Hi Bernd,
wir fahren am 07.09 für eine Woche.


MfG
Knattermaxe
Gast

Beitrag von Gast »

Bernd Ziesche hat geschrieben:Ich habe gerade mal ein wenig darüber nachgedacht, ob mir ein "Profi" einfällt, der mit vorgeschaltetem Polyleader auf Lachs fischt.
Und mir fällt niemand ein.
ei kurzen Vorfächern).
Hallo Bernd,
Ulf Sill,KHK,Kent Hakanson,Allan Bloch,Lars Terkilsen...um bekannte und sehr erfolgreiche Lachs und Meerforellenfischer zu nennen.
(und ich könnte weitere Namen hinzufügen)

Eigentlich halte ich mich hier aus Gerätefragen komplett heraus,denn 20 Leute geben meist 20 unterschiedliche Antworten.

Aber Polyleader gehören auch bei mir und meinen Freunden zum festen Bestandteil der Ausrüstung.
Sie werden im Frühjahr von fast jedem Mörrumfischer eingesetzt.
(wie schon von Dir beschrieben)

In Norwegen habe ich bisher nur ganze Leinen gefischt.
Von Floating,bei Normalwasser-bis hin zur Sinkrate 5,bei sehr starken Wasserdruck nach Regenfällen.
Aber auch hier setzten Freunde erfolgreich Polyleader ein.(obere Gaula,Namsen,usw.))

Mirko spricht sich hier ganz entschieden gegen Polyl.aus.
Aber wie viele Tage fischt Du im Jahr auf Lachs und Meerforelle im Fluß?
Wir fischen sie an allen unserer Auen in Dänemark und sie zeigen ihren Vorteil in gefangenen Fischen.

Entscheidend ist natürlich immer Temperatur,Wasserstand und Wasserdruck,ob sie zum Einsatz kommen.

Habe gerade mal mit Rainer(Uecki)über Einsatz und Erfolg gesprochen.
Wir schätzen,dass ca.50%der Fänge mit vorgesch.Polyleader erzielt werden.

Diese Diskussion wurde ja nicht über schönes Werfen geführt,sondern über erfolgreiches Fangen. ;)

Gruß,Heiko. :wink:
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