Farbe im Lebenslauf der MeFo

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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knoesel
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Farbe im Lebenslauf der MeFo

Beitrag von knoesel »

Warum habe ich so selten eine MeFo am Haken? Ich denke, dass ich zu häufig ans Wasser gehe, ohne zu überlegen, welche Bedingungen derzeit vorherrschen.
Ohne Zweifel spielt die saubere Präsentation der Fliege eine besondere Rolle. Ebenso wichtig ist die Kenntnis von der Anwesenheit der MeFo („hot-spot“).
Was aber „sieht“ - oder besser gesagt: was kann die MeFo - unter den zur Zeit vorherrschenden Bedingungen (Wasserfärbung, Lichteinfall, Wassertemperatur, Jahreszeit etc.) überhaupt erkennen?
Dabei spielt die Farbgebung unserer Fliege bzw. unseres künstlichen Köders eine nicht unbedeutende Rolle.
Siehe dazu die PDF-Datei im Anhang :wink:
Dateianhänge
Farbe im Lebenslauf der Salmoniden.pdf
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Wir können den Wind nicht ändern -
aber die Wurfmethode anpassen.
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Alex
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Beitrag von Alex »

Und warum schreibst Du das nicht als normalen Beitrag? :-q:
Gruß & Petri ALEX

Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
um nicht diejenigen zu stören, die gerade fangen.
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knoesel
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Beitrag von knoesel »

Hallo Alex,
meine Überlegung dabei war, der Beitrag ist zu lang. So schlicht und einfach denke ich. :grin: :wink:
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Klaus,

wieso fängst Du so wenig ?
Gegenfrage: Wieviel möchtest Du denn fangen ? :grin:

Ich finde unscheinbare Farben für meine Fliege in vielen Fällen sehr gut. Die natürliche Nahrung tarnt sich ja ebenfalls gezielt.
In der Summe würde ich mich für die unscheinbaren Farben entscheiden.
Grünlich und bläulich sehe ich noch darunter. Rot verwende ich eher selten.
Und, wenn dann etnweder in einer kleinen Garnele oder einem Tangläufer.
Und als Ausnahme in sehr kaltem Wasser.

Darüber hinaus empfinde ich die Farbe aber als sekundär, wenn nicht tertiär.
Nimm die Küstenwobbler. Für jede Farbe gibt es mindestens 50 Küstenfischer, die darauf schwören und sich sicher sind, mit dieser einen Farbe mehr zu fangen. :p

Gruß,
Bernd
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knoesel
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Beitrag von knoesel »

Danke Bernd, für Deine Empfehlungen.
Der wahre Grund für meine wenigen Fänge liegt ganz simpel daran, dass ich zu wenig Zeit fürs Fischen hatte.
Die Farbe der Köder sehe ich gleichfalls als sekundär an; aber wissen wir eigentlich, wie sich die Farben im Wasser ändern?
Ich habe vor langer Zeit mal mit Gerät getaucht. Bei einem Tauchgang hatte ich mich verletzt und merkte erst - nach dem Aufstieg aus 12m - dass das grüne Zeug an meiner Hand mein eigenes Blut war. :wink:
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Kielerkrabbe

Beitrag von Kielerkrabbe »

Was den nun?????

1. Knoesel hat geschrieben
Dabei spielt die Farbgebung unserer Fliege bzw. unseres künstlichen Köders eine nicht unbedeutende Rolle.
Siehe dazu die PDF-Datei im Anhang

2. Knoesel hat geschrieben
Die Farbe der Köder sehe ich gleichfalls als sekundär an...


:-++:
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Ganz einfach:

1. Ködergöße
2. Farbe
3. Spiel und Führung.

Das Farbsehen der Fische ist ein Thema, welches wir nur ungenau kennen.

Wenn ein Spinnfischer immer den gleichen Wobbler anknotet, wird er mal fangen und mal nicht. Ist eben so, war dann halt kein Fisch da.

Dem Fliegenfischer geht es genau so, erfolgreiche Fliegen kommen immer ans Band, auch wenn sie gerade z. B. nicht zur Wassertrübung passen.

Knoesel erarbeitet sich gerade seinen Doktor und es hat bereits einige sehr interessante Einblicke und Parallelen gegeben. Im öffentlichen Forenbereich werden dazu aber keine Erkenntnisse geliefert ;)

Es geht darum, das Knoesel sich zur Zeit und schon länger die Arbeit für Euch macht, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Ich stehe da voll hinter ihm, denn schon die ersten Einsichten und Überlegungen trafen ins Schwarze.

Für Spinn- und Fliegenfischer lassen sich womöglich neue Erkenntnisse zu unseren Mefos ableiten, zu denen aber erst Eure Meinung und Erfahrung führen kann.

Ihr könnt mit Euren Erfahrungen speziell zu den Farben dazu beitragen, dass Knoesel ein langverfolgtes Ziel erreichen kann. :wink:
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hi Mirko :wink: .

Ich ergänze Deine Punte noch etwas.

1. Geruch
2. Silhouette
3. Führung und Spiel der Fliege
4. Präsentation (Wurftechnik und Verhalten am/im Wasser)
5. Vorfachabstimmung
6. Anbietetiefe
7. Farbe

Und alle Faktoren sollte man von den Prioritäten her immer unter Berücksichtigung der Bedingungen (Wasserbewegung, Trübung etc.) bewerten.

Gruss,
Bernd

p.s. 1. Ignoriere ich bis auf die Tatsache, dass ich zusätzliche Fremdgerüche wie Sonnencreme etc. vermeide.
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Klaus,
in "Fliegenfischen" erschien vor ca. anderthalb Jahr ein sehr guter Bericht über das Farbsehen von Fischen mit den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Kennst Du den Beitrag? Ansonsten erhälst Du den bestimmt über die Redaktion als Kopie.
Gruss,
Bernd
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Kielerkrabbe

Beitrag von Kielerkrabbe »

@ Mirko
Das beantwortet aber immer noch nicht meine Frage. :roll:

Im ersten Posting steht:
Dabei spielt die Farbgebung unserer Fliege bzw. unseres künstlichen Köders eine nicht unbedeutende Rolle. (soll ja wohl heißen bedeutende Rolle, oder??)

Im dritten Posting steht:
Die Farbe der Köder sehe ich gleichfalls als sekundär an; (soll ja wohl heißen nicht so bedeutend, oder???)

und was ist daran ganz einfach ????
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Matthias, nicht unbedeutend bedeutet Platz 2, sekundär heißt auch Platz 2.

Bist Du schlecht gelaunt heute? ;) :l:

Bernds Liste sieht da natürlich anders aus und ich würde mich hüten, da Einspruch zu erheben.

Der Bericht aus der Fliegenfischen ist ja hierzu das kleine Einmaleins, aber er hat das Überlegen ins Rudern gebracht.

Dennoch möchte ich das Listing von Bernd etwas anzweifeln :oops allerdings nur im Sinne des Farbsehens der Fische und aus der Sicht der Mefo. Bernd meint das sicher aus Sicht des Anglers, ich meine nur die Köderwahl.

Egal, welche Sonnencreme :grin: oder Heringsöl.

Vielleicht ist sogar die Farbe entscheidender als die Ködergröße?
Kielerkrabbe

Beitrag von Kielerkrabbe »

Dann will ich das Pferd mal andersherum aufzäumen.
Wo fischen wir denn auf Meerforellen?
Beim Blinkern erreichen wir in den meisten Fällen Wassertiefen von ca. 2-5 m, beim Fischen mit der Fliege ca. 2-3m, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Für die Küste zum Blinkern brauchst Du nur rot/schwarz, rot/silber, schwarz/Kupfer, grün/silber und blau/Silber. Damit hast Du farblich so ziemlich alles abgedeckt.
Da Du beim Blinkern den Blinker im oberen Drittel der Wassertiefe fischst, steigt die Mefo von unten nach oben, halte Deinen Blinker mal im Dämmerlicht vor eine Lichtquelle. Na was siehst Du? Das gleiche als wenn Du eine Gegenlichtaufnahme ohne Blitzlicht machst. Wo siehst Du da Farben? Daher ist die Führung, das Laufverhalten und die Silhouette des Blinkers und die Grösse wohl vorrangig entscheidend.
Ich persönlich halte diese ganze Farbdiskussion für völligen Quatsch, da in den Tiefen in denen wir den Meerforellen nachstellen 3-5m diese zu vernachlässigen sind.


Falls Du etwas über das Farbsehevermögen der Fische erfahren möchtest, braucht knoesel das Rad nicht neu zu erfinden. Steht alles in der Fliegenfischen 2/06, der Artikel war übrigens von Dr. Wessolowski. :grin:
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knoesel
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Beitrag von knoesel »

Der knoesel erfindet das Rad nicht neu.
Gerade der Artikel in FliegenFischen 2/2006 hat mich gereizt, das Farbensehen der Salmoniden etwas genauer zu untersuchen.
Jeder greift gerne zu seinem persönlichen Erfolgsmuster, jedoch ohne weiter zu überlegen, weshalb damit gefangen wurde. Zufall? Erfahrung?
Bernds 7 Punkte kann ich nach umfangreicher Recherche nur voll unterstützen, setze jedoch die Farbe der Köder nicht an letzte Stelle.
Bin gespannt auf weitere konstruktive Diskussionsbeiträge ohne Erbsenzählerei. :wink:
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Achim Stahl
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Beitrag von Achim Stahl »

Moin,

hatten wir das Thema nicht schon mal vor einigen Monaten?


Warum fängt der Knösel so wenig, und andere, die mit ganz normalen Standartfliegen in grau, braun und schwarz fischen fangen mehr? Das soll an der Fliegenfarbe liegen? Wohl eher nicht.

Eine Meerforelle hat normalerweise keine Probleme, ihre Nahrung auszumachen. Sie verfügt über ein hervorragendes Sehvermögen und kann einen gut getarnten Tangläufer über mehrere Meter Distanz entdecken. Würde sie nur fluofarbenes Futter erkennen, müsste sie verhungern.

Das Problem ist deshalb sicher nicht, die Fliegenfarbe so zu wählen, dass der Fisch sie möglichst leicht sehen kann. Im Gegenteil, wie Bernd schon geschrieben hat, haben die Futtertierchen eine Tarnfärbung. Ein selektiver Fisch erwartet diese Färbung. Alles, was aus diesem Schema ausbricht ist eher suspekt.

Natürlich ist die Meerforelle auch aggressiv und oft alles andere als selektiv. Die Fliegenwahl ist deshalb immer ein wenig eine Gradwanderung: Sind tausende von Tangläufer im Wasser, und ich fische mit einer perekten Kopie, so sind meine Chancen minimal, dass gerade mein Tangläufer genommen wird. Ist mein Tangläufer deutlich größer und knallbunt, so werden die meisten Fische ihn verweigern und sich an dem reichlich vorhandenen unbedenklichen Futter bedienen. Ist mein Tangläufer aber nur ein wenig größer und fetter und bewegt sich noch dazu sehr verführerisch, wird er in der Menge der anderen Tangläufer wahrgenommen, und es überwiegt bei den Fischen eher die Gier als die Skepsis.


Reizfarben funktionieren natürlich oft auch sehr gut. Vor allem bei kaltem und trüben Wasser, und vor allem wenn wenig Futter im Wsser ist. Aber auch da ist es meiner Erfahrung nach sekundär, welche Farbe man wählt. Pink ist momentan sehr en vogue, früher war es orange, gestern stand hier etwas über schwarz-rot. Den Fischen ist es, glaube ich, egal, so lange die Fliege in einen satten Kontrast zur Umgebung steht.

Die Fliegenwahl an der Ostsee ist sowieso nie wirklich ein Problem. Grundsätzlich halte ich mich an die Faustregel: helle Bedingungen - helle Fliege, dunkle Bedingungen - dunkle Fliege. Wer sich nicht daran hält, wird auch fangen. Es gibt auch Leute, die fischen nur ein Muster und fangen nicht schlecht.

Wer erfolgreich fischen will, muß sich mit den Lebensgewohnheiten der Meerforelle auseinandersetzen. Er muß wissen, welchen Einfluß Wassertemperatur, Wind und Strömung auf die Forellen und auf die Futtertiere haben. Er muß wissen wo das Wasser wärmer und wo es kälter ist. Und aus diesem Wissen heraus muß er die richtige Stelle, die richtige Zeit, die richtige Taktik und die richtige Fliege wählen (Achim...Schneider! :oops ).

Viele Grüße!

Achim
Zuletzt geändert von Achim Stahl am 10.03.2008, 10:08, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Fischlein her.

www.serious-flyfishing.de
Kielerkrabbe

Beitrag von Kielerkrabbe »

knoesel hat geschrieben:Der knoesel erfindet das Rad nicht neu.
Gerade der Artikel in FliegenFischen 2/2006 hat mich gereizt, das Farbensehen der Salmoniden etwas genauer zu untersuchen.
Jeder greift gerne zu seinem persönlichen Erfolgsmuster, jedoch ohne weiter zu überlegen, weshalb damit gefangen wurde. Zufall? Erfahrung?
Bernds 7 Punkte kann ich nach umfangreicher Recherche nur voll unterstützen, setze jedoch die Farbe der Köder nicht an letzte Stelle.
Bin gespannt auf weitere konstruktive Diskussionsbeiträge ohne Erbsenzählerei. :wink:
Wenn Du willst, kannst Du von mir, für Deine Untersuchung, vier frische Meerforellenaugen haben.
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