Kettenaugen richtig einbinden ???

Fliegenbinden ist eine Kunst für sich. Der Phantasie der Fliegenbinder sind keine Grenzen gesetzt und die existierenden Muster sind unzählbar. Tipps und Tricks können hier ausgetauscht werden.
Garnele
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Kettenaugen richtig einbinden ???

Beitrag von Garnele »

Moin Moin liebe Bindegemeinde.

Ich habe folgendes Problem,
bei meinen Fliegen die ich selber Binde.
Wenn ich Kettenaugen einbinde halten diese wunderbar und lassen sich nicht verdrehen.
Fische ich damit lösen sie sich und verdrehen sich.
Also mann kann die Augen an der Fliege verdrehen nach links und rechts.
Ich binde die Augen über kreuz ein.
Ich hab es auch schon mit Sekundenkleber versucht aber es brinkt nichts.
Nun möchte ich mal gerne wissen habt ihr auch solche probleme oder mache ich etwas falsch beim einbinden. :q: :q: :q:
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So sieht es dann aus.
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Jelle
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Beitrag von Jelle »

einen tropfen sekundenkleber :wink:
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HolgerLachmann
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Beitrag von HolgerLachmann »

Hi!

Ich gehe mal davon aus, dass der Sekundenkleber, welchen du benutzt Wasserfest ist, aber schau noch mal nach.... ;)

Kugelkettenaugen solltest du immer auf einem Fundament binden, niemals auf den nackten Hakenschenkel.
Manchmal reicht es, wenn man sie auf zwei Lagen Bindefaden einbindet.

Ich mache es mittlerweile so, dass ich eine Grundwicklung mache und dann ein ganz dünnes Fundament aus fest angesponnenem Dubbing aufbringe. Auf das Dubbing werden dann die Kugelkettenaugen mit maximaler Fadenspannung gebunden. Abschließend ein Tropfen Sekundenkleber und dann dürfte nichts mehr verrutschen, da dies das Dubbing, welches sich durch den Druck und den Sekundenkleber verdichtet/verhärtet, effektiv verhindert.
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Ralph Hertling
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Beitrag von Ralph Hertling »

Moin!!

Ich mache es ganz ohne Kleber.
Zwei Lagen Faden als Fundament, dann die Augen mit Achterwicklungen positionieren und dann mit Horizontalwicklungen fixieren.
Acht bis zehn davon mit einem hochreißfesten Faden halten bei mir die Augen dermaßen fest, dass sich da auch später nix mehr dreht.
TL
Ralph
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hallo Garnele, wenn Du nach dem Binden mal an den Kugelaugen rumdrückst, dürften die sich auch verdrehen lassen.

Beim Fischen verdrehen sie sich bei Dir vermutlich durch den Druck, bzw. Wiederstand im Wind oder wenn die Fliege mal am Strand beim Rückschwung aufsetzen sollte.

Sekundenkleber bringt da schon eine Menge, wenn er am rechten Ort sitzt und die Unterbindung stimmt. Zudem sollte jede Wicklung so stramm es geht geführt werden.

Wichtig ist das Fundament, da fast jeder Haken heute extrem glatt ist. Die Oberfläche weist kaum Struktur auf, daher schmiergel ich manchmal den oberen Teil des Hakenschenkels, da wo die Augen hin sollen, mit Schleifpapier ganz leicht an. Diese Schleifstellen werden später von Kleber und Lack bedeckt und so vor dem Salzwasser geschützt.

Eine Grundwicklung über Kreuz lässt den Kleber dann bis zum Hakenschenkel durch und schafft eine dauerhafte Verbindung.

Weiterhin erhältst Du einen sehr haltbaren Sitz der Kettenaugen, indem Du sie zwischen zwei kleine Höcker aus Garn wickelst. Und dann nicht nur über Kreuz wickeln, sondern auch um jedes Auge einige Male herum, das schafft ein breites Fundament und wenn der Sekundenkleber nicht nur auf den Augen, sondern auch bis leicht in die hintere Grundwicklung sickert, ergibt das meist etwas „Unkaputtbares“.

Man kann auch um die Augen wickeln und dann mehrere Male nur über den Haken winden, also nicht über Kreuz, von einem Auge zum anderen. So bleibt eine Lage Garn nur über dem Haken, oder darunter wenn gewünscht, auf jeden Fall immer so stramm es geht.

Da Fotos ja mehr als tausend Worte sagen, ein paar schnelle Schnappschüsse anbei. Die Wicklungen sind etwas überdimensioniert zur besseren Erkennung, beim „echten“ Binden muss berücksichtigt werden, wo welches Material noch in die Nähe der Augen soll, wenn man die Höcker benutzt.

Und es ist mit Sekundenkleber immer gut, zu allererst die Kugelaugen einzubinden und dann trocknen zu lassen.
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Kugelaugen 4.jpg
Kugelaugen 3.jpg
Kugelaugen 2.jpg
Kugelaugen 1.jpg
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HolgerLachmann
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Beitrag von HolgerLachmann »

Hallo Mirko,

die Knubbel unterstützen, dass die Augen nicht verrutschen, aber sie bieten ja keinen direkten Widerstand bez. des rotieren der Augen um den Hakenschenkel, da ja an dieser Stelle kein weiteres Material aufgebracht wird, dass das "Kippen" oder Rotieren verhindert (zu sehen auf deinem 2. Bild).

Am effektivsten ist es meiner Meinung nach, die Auflagefläche der Augen auf dem Haken zu vergrößern um sicher zu gehen, dass die Fliege nicht "die Augen verdreht"! :wink:
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hallo Holger, recht hast Du zwar, aber die Knubbel nehmen auch Kleber auf und die Augen bekommen zwei zusätzliche Berührungspunkte, eine größere verklebte Einheit.

Ist nicht ganz schön, weils es oft sehr kräftig wird, aber hält.

Die Auflagefläche könnte man ja vergrößern, indem man unter den Augen zwei ganz kurze Stücke Monofil einbindet und mit verklebt? :-q: Hmmh, das könnte auch gehen, mit einem Bleikiel unter den Augen funktioniert das ja auch. :+q:

Muß wech...
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Beitrag von HolgerLachmann »

Die Auflagefläche erreichst du ganz einfach und schnell durch die kleine Dubbingschicht, welche durch den Sekundenkleber steinhart wird ;)

Mehr muß nicht sein und das Ergebnis ist überzeugend. :grin:
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Holger mein Großer, das ist eine schöne Idee! :+++:

Neue Begriffe: Unterdubbing und Oberdubbing.
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HolgerLachmann
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Beitrag von HolgerLachmann »

Hi Mirko, weil das eine schöne Idee ist, schrieb ich ja schon in meinem ersten Posting:

HolgerLachmann hat geschrieben:Ich mache es mittlerweile so, dass ich eine Grundwicklung mache und dann ein ganz dünnes Fundament aus fest angesponnenem Dubbing aufbringe. Auf das Dubbing werden dann die Kugelkettenaugen mit maximaler Fadenspannung gebunden. Abschließend ein Tropfen Sekundenkleber und dann dürfte nichts mehr verrutschen, da dies das Dubbing, welches sich durch den Druck und den Sekundenkleber verdichtet/verhärtet, effektiv verhindert.

Anscheinend liest du meine Postings nicht richtig durch....das macht mein kleines Herz traurig..... :+cry:
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Svensk
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Beitrag von Svensk »

Ich glaube, daß sich die meisten Kugelkettenaugen lösen weil einige Leute die Fliegen beim Rückschwung immer wieder auf die Steine am Strand zimmern.
Tight Lines wünscht....... Anders

Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss schließlich auch mit jedem Ar*** klar kommen!
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janw
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Beitrag von janw »

Hallo Ihr Bindeprofis,

täusche ich mich, oder sichern nicht Einige hier die KKA's mit Epoxy?
Mal abgesehen davon, daß ich mit Epoxy noch immer ein wenig kämpfe, würde ich gerne noch einmal ein Statement hierzu hören... :grin:
Danke! :wink:
LG Jan
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HolgerLachmann
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Beitrag von HolgerLachmann »

janw hat geschrieben:Hallo Ihr Bindeprofis,

täusche ich mich, oder sichern nicht Einige hier die KKA's mit Epoxy?
Mal abgesehen davon, daß ich mit Epoxy noch immer ein wenig kämpfe, würde ich gerne noch einmal ein Statement hierzu hören... :grin:
Danke! :wink:
Hi Jan!

KANN man machen, MUSS man aber nicht! ;)

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Beitrag von Hiker »

Svensk hat geschrieben:Ich glaube, daß sich die meisten Kugelkettenaugen lösen weil einige Leute die Fliegen beim Rückschwung immer wieder auf die Steine am Strand zimmern.
Das ist ja geradezu ketzerisch :grin:

Aber ganz Unrecht hast du wohl nicht...

Greets, Hiker ;)
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janw
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Beitrag von janw »

HolgerLachmann hat geschrieben:
KANN man machen, MUSS man aber nicht! ;)
Hi Holger,

dank Dir. Ist das aber nicht die "drehsicherste" Methode?
LG Jan
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