Gudenau, Anfang Juli
Gudenau, Anfang Juli
Hallo zusammen,
nach (leider) längerer Abstinenz im Forum (und bestimmt vielen verpassten interessanten Themen) melde ich mich mit einem kurzen Bericht über die Gudenau zurück.
Ich werde hier nicht ausführlich über etwaige Drills, Eindrücke oder sonstige Geschehnisse eingehen. Vielmehr möchte ich kurz das Revier beschreiben, bzw. ein paar Erfahrungen loswerden, die anderen eventuell hilfreich sein könnten.
Also. Nach ca. 30 Jahren zog es mich Anfang Juli einmal wieder in die Mitte Dänemarks. Genau genommen, in die Ecke von Langa (wie kriege ich eigentlich die dänischen Buchstaben hin?). Dass die Wahrscheinlichkeit auf den Fang eines Lachses oder einer MeFo eher gering war, war mir bewusst. Die Hochwetterlage in den Wochen vor bzw. während meiner Urlaubswoche war einfach zu stabil. Von grossartigen Fängen kann ich dann auch nicht berichten. 3 Bachforellen auf Fliege bzw. 2 prächtige Barsche und 1 Bachforelle auf Spinner, sind nicht wirklich eine erfolgreiche Woche, befriedigen aber zumindest mein Ego.
Da mir nur eine Woche zur Verfügung stand, ich davon aber 3 Tage meiner besseren Hälfte in Form von anderen Freizeitaktivitäten Tribut zollen musste (und auch wollte ) hatte ich mir vorgenommen, die Strecken rund um Langa intensiver abzufischen. Die entsprechenden Lizenzen bekommt man problemlos auf dem Campingplatz des Ortes.
Rund um Langa gibt es verschiedene Zonen. Westlich und südlich befindet sich die grüne Zone. Direkt südlich (also ein Stück die Lillea und von deren Mündung in die Gudenau weiter östlich) findet man die graue Zone. Östlich des Städtchens bis fast zur Höhe Stevnstrup liegt die gelbe Zone. Zusätzlich gibt es noch eine kurze (vielleicht 500m) rote Zone.
Grundsätzlich kann man sagen, dass alle Stellen fängig und landschaftlich reizvoll sind. Besonders angetan war ich von der Tatsache, dass mir in den Tagen der Fischerei vielleicht 3 oder 4 Personen begegnet sind. Absolute Einsamkeit und Ruhe. Städterherz was will man mehr? eigentlich sollte es einem zu denken geben, wenn selbst die Einheimischen nicht losziehen, angesichts dieser göttlichen Umstände war es mir aber ehrlich gesagt egal, ob ich den vielbesungenen Gudenau-Lachs aus April toppe oder nicht. In solchen Momenten werden andere Dinge wichtiger.
Nachteil einer Reise im Hochsommer ist der, dass die Pflanzenwelt in ihrer ganzen Pracht dasteht und das Werfen bzw. Fischen nicht wirklich einfach ist. Viele Stellen, sind an den Rändern verkrautet oder es liegen Seerosenfelder direkt vor einem. Auch das Schilf bzw. das Gras ist sehr hochgewachsen. Also, liebe FliFi-Gemeinde, wenn ihr nicht gerade absolute Casting-Weltmeister seid, zieht alternativ vielleicht einmal mit der Spinnrute los. Ihr werdet mehr davon haben. Für mich war es zumindest ernüchternd zu erkennen, wie weit ich von einem guten Werfer entfernt bin.
Kurz zu den Strecken.
Grüne Strecke: hier hat es mir eigentlich das südliche Ufer angetan. Hier ist (auch im Juli) ein gutes Werfen mit der Fliegenrute möglich. Viel Rückraum (gerade im Bereich Abro), dafür ein wenig windanfällig. Eigentlich ein recht unscheinbarer Streckenabschnitt. Und trotzdem habe ich hier meine Forellen gefangen.
Graue Strecke: hier bin ich eigentlich schnurstracks zur Lillea, da das Ufer der Gudenau wirklich sehr stark verkrautet war. 3 Meter Krautbänke sind nicht so angenehm. An der Lillea angekommen schlug mein Enthusiasmus in Ernüchterung um. Dieser, für seine mächtigen MeFos, bekannte Fluss war im Grunde genommen eher als Bach zu bezeichnen. An der Mündung vielleicht 4 m breit und dazu noch an beiden Ufern mit weit überhängenden Gräsern und Büschen zugewachsen. Also eigentlich Bachfischerei vom Feinsten. Hohes Gras und die erwähnte (nicht vorhandene) Breite waren für mich einfach zu anspruchsvoll. Insgesamt habe ich 7 Fliegen in die Büsche des jenseitigen Ufers gejagt. Wirklich toll. Fisch ist allerdings vorhanden. Wenn in der Lillea keine 8 m vor Dir eine kapitale MeFo buckelt und an der Mündung (allerdings in der Gudenau) keine 4 m vor Dir gleich zweimal ein Lachs von geschätzten 90 bis 100 cm (ungelogen, war wirklich gross) vor Freude in die Luft springt, unterstelle ich jetzt einfach einmal, dass die beiden Kerlchen nicht vom örtlichen Fremdenverkehrsverein spasseshalber eingesetzt wurden. Also, versucht euer Glück. Die Gegend riecht nach Fisch. Und mit der Spinnrute geht es allemal.
Jetzt zur gelben Strecke: für mich eigentlich das schönste Stück, weil sich hier die Gudenau durch ein weites Tal schlängelt. Hat mich irgendwie an die Lowlands Schottlands erinnert. Eine schöne Strecke, wenn nur die nahegelegene Bahntrasse nicht wäre. Parken sollte man am Besten direkt am Ortseingang zu Langa (vor der Brücke über die Gudenau links ab ist ein kleiner Rastplatz) und sich dann flussabwärts begeben. Weiter nördlich (bei Gransten und davor) gibt es zwar noch weitere gekennzeichnete Parkplätze, diese sind aber fast nur mit geländegängigen Fahrzeugen zu erreichen. Ich habe mein Glück dort versucht, habe aber sicherheitshalber davon abgelassen. Ein abgerissener Auspuff macht sich auf dem Heimweg nicht wirklich gut. Die Strecke ist (ich bin das westliche Ufer entlanggegangen) wirklich an vielen Stellen gut zu befischen. Nicht ganz so breite Kraut- und Seerosenfelder und viel Rückraum lassen auch das Fliegenfischen zu. Direkt unter der Brücke bei Langa habe ich dann auch meine restlichen Fische gefangen.
Na ja. Der Bericht sollte halt den Zweck haben, Unwissende wie mich sofort an die geeignete Stelle zu führen. Ich hoffe, dass es ein wenig hilfreich ist, in einem weiten Gelände das richtige für sich herauszupicken.
Vielleicht noch ein, zwei zusätzliche Hinweise:
1. Sollte jemand mit einem Prepaid-Handy losziehen....gut auftanken. Die nächsten Telefonzellen sind in Randers bzw. Silkeborg zu finden. Und es macht nicht wirklich Spass, für einen kurzen Anruf daheim, eine Strecke von ca. 15 bis 20 km zu fahren.
2. Noch ein Wort zur Lillea. Rund um Laurbjerg und weiter südlich verändert der Fluss sein Gesicht. Er wird breiter und es ist sicherlich gut dort zu angeln.
3. Eine Zone habe ich nicht weiter erwähnt. Es war die rote Zone südlich von Langa. Nur ein kurzes Stück, dafür aber fast komplett krautfrei und Wiese bis zum Ufer. Für mich eigentlich die einzige Strecke, an der man mit Rollwürfen sein Glück versuchen könnte. Wo es allerdings die Lizenzen zu kaufen gibt, kann ich nicht sagen. Soweit ich mich erinnere gab es diese Zone nicht bei dem Campingplatz.
4. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte der Urlaub vielleicht besser zum Anfang oder aber zum Ende der Saison gelegt werden. Bei jedem dritten Wurf eine Fliege aus dem Gras pulen motiviert nicht wirklich.
Anfang August geht es dann noch einmal Richtung Skjern. Vielleicht klappt es ja dort mit einem schönen Silberling.
Gruss, Arnd
nach (leider) längerer Abstinenz im Forum (und bestimmt vielen verpassten interessanten Themen) melde ich mich mit einem kurzen Bericht über die Gudenau zurück.
Ich werde hier nicht ausführlich über etwaige Drills, Eindrücke oder sonstige Geschehnisse eingehen. Vielmehr möchte ich kurz das Revier beschreiben, bzw. ein paar Erfahrungen loswerden, die anderen eventuell hilfreich sein könnten.
Also. Nach ca. 30 Jahren zog es mich Anfang Juli einmal wieder in die Mitte Dänemarks. Genau genommen, in die Ecke von Langa (wie kriege ich eigentlich die dänischen Buchstaben hin?). Dass die Wahrscheinlichkeit auf den Fang eines Lachses oder einer MeFo eher gering war, war mir bewusst. Die Hochwetterlage in den Wochen vor bzw. während meiner Urlaubswoche war einfach zu stabil. Von grossartigen Fängen kann ich dann auch nicht berichten. 3 Bachforellen auf Fliege bzw. 2 prächtige Barsche und 1 Bachforelle auf Spinner, sind nicht wirklich eine erfolgreiche Woche, befriedigen aber zumindest mein Ego.
Da mir nur eine Woche zur Verfügung stand, ich davon aber 3 Tage meiner besseren Hälfte in Form von anderen Freizeitaktivitäten Tribut zollen musste (und auch wollte ) hatte ich mir vorgenommen, die Strecken rund um Langa intensiver abzufischen. Die entsprechenden Lizenzen bekommt man problemlos auf dem Campingplatz des Ortes.
Rund um Langa gibt es verschiedene Zonen. Westlich und südlich befindet sich die grüne Zone. Direkt südlich (also ein Stück die Lillea und von deren Mündung in die Gudenau weiter östlich) findet man die graue Zone. Östlich des Städtchens bis fast zur Höhe Stevnstrup liegt die gelbe Zone. Zusätzlich gibt es noch eine kurze (vielleicht 500m) rote Zone.
Grundsätzlich kann man sagen, dass alle Stellen fängig und landschaftlich reizvoll sind. Besonders angetan war ich von der Tatsache, dass mir in den Tagen der Fischerei vielleicht 3 oder 4 Personen begegnet sind. Absolute Einsamkeit und Ruhe. Städterherz was will man mehr? eigentlich sollte es einem zu denken geben, wenn selbst die Einheimischen nicht losziehen, angesichts dieser göttlichen Umstände war es mir aber ehrlich gesagt egal, ob ich den vielbesungenen Gudenau-Lachs aus April toppe oder nicht. In solchen Momenten werden andere Dinge wichtiger.
Nachteil einer Reise im Hochsommer ist der, dass die Pflanzenwelt in ihrer ganzen Pracht dasteht und das Werfen bzw. Fischen nicht wirklich einfach ist. Viele Stellen, sind an den Rändern verkrautet oder es liegen Seerosenfelder direkt vor einem. Auch das Schilf bzw. das Gras ist sehr hochgewachsen. Also, liebe FliFi-Gemeinde, wenn ihr nicht gerade absolute Casting-Weltmeister seid, zieht alternativ vielleicht einmal mit der Spinnrute los. Ihr werdet mehr davon haben. Für mich war es zumindest ernüchternd zu erkennen, wie weit ich von einem guten Werfer entfernt bin.
Kurz zu den Strecken.
Grüne Strecke: hier hat es mir eigentlich das südliche Ufer angetan. Hier ist (auch im Juli) ein gutes Werfen mit der Fliegenrute möglich. Viel Rückraum (gerade im Bereich Abro), dafür ein wenig windanfällig. Eigentlich ein recht unscheinbarer Streckenabschnitt. Und trotzdem habe ich hier meine Forellen gefangen.
Graue Strecke: hier bin ich eigentlich schnurstracks zur Lillea, da das Ufer der Gudenau wirklich sehr stark verkrautet war. 3 Meter Krautbänke sind nicht so angenehm. An der Lillea angekommen schlug mein Enthusiasmus in Ernüchterung um. Dieser, für seine mächtigen MeFos, bekannte Fluss war im Grunde genommen eher als Bach zu bezeichnen. An der Mündung vielleicht 4 m breit und dazu noch an beiden Ufern mit weit überhängenden Gräsern und Büschen zugewachsen. Also eigentlich Bachfischerei vom Feinsten. Hohes Gras und die erwähnte (nicht vorhandene) Breite waren für mich einfach zu anspruchsvoll. Insgesamt habe ich 7 Fliegen in die Büsche des jenseitigen Ufers gejagt. Wirklich toll. Fisch ist allerdings vorhanden. Wenn in der Lillea keine 8 m vor Dir eine kapitale MeFo buckelt und an der Mündung (allerdings in der Gudenau) keine 4 m vor Dir gleich zweimal ein Lachs von geschätzten 90 bis 100 cm (ungelogen, war wirklich gross) vor Freude in die Luft springt, unterstelle ich jetzt einfach einmal, dass die beiden Kerlchen nicht vom örtlichen Fremdenverkehrsverein spasseshalber eingesetzt wurden. Also, versucht euer Glück. Die Gegend riecht nach Fisch. Und mit der Spinnrute geht es allemal.
Jetzt zur gelben Strecke: für mich eigentlich das schönste Stück, weil sich hier die Gudenau durch ein weites Tal schlängelt. Hat mich irgendwie an die Lowlands Schottlands erinnert. Eine schöne Strecke, wenn nur die nahegelegene Bahntrasse nicht wäre. Parken sollte man am Besten direkt am Ortseingang zu Langa (vor der Brücke über die Gudenau links ab ist ein kleiner Rastplatz) und sich dann flussabwärts begeben. Weiter nördlich (bei Gransten und davor) gibt es zwar noch weitere gekennzeichnete Parkplätze, diese sind aber fast nur mit geländegängigen Fahrzeugen zu erreichen. Ich habe mein Glück dort versucht, habe aber sicherheitshalber davon abgelassen. Ein abgerissener Auspuff macht sich auf dem Heimweg nicht wirklich gut. Die Strecke ist (ich bin das westliche Ufer entlanggegangen) wirklich an vielen Stellen gut zu befischen. Nicht ganz so breite Kraut- und Seerosenfelder und viel Rückraum lassen auch das Fliegenfischen zu. Direkt unter der Brücke bei Langa habe ich dann auch meine restlichen Fische gefangen.
Na ja. Der Bericht sollte halt den Zweck haben, Unwissende wie mich sofort an die geeignete Stelle zu führen. Ich hoffe, dass es ein wenig hilfreich ist, in einem weiten Gelände das richtige für sich herauszupicken.
Vielleicht noch ein, zwei zusätzliche Hinweise:
1. Sollte jemand mit einem Prepaid-Handy losziehen....gut auftanken. Die nächsten Telefonzellen sind in Randers bzw. Silkeborg zu finden. Und es macht nicht wirklich Spass, für einen kurzen Anruf daheim, eine Strecke von ca. 15 bis 20 km zu fahren.
2. Noch ein Wort zur Lillea. Rund um Laurbjerg und weiter südlich verändert der Fluss sein Gesicht. Er wird breiter und es ist sicherlich gut dort zu angeln.
3. Eine Zone habe ich nicht weiter erwähnt. Es war die rote Zone südlich von Langa. Nur ein kurzes Stück, dafür aber fast komplett krautfrei und Wiese bis zum Ufer. Für mich eigentlich die einzige Strecke, an der man mit Rollwürfen sein Glück versuchen könnte. Wo es allerdings die Lizenzen zu kaufen gibt, kann ich nicht sagen. Soweit ich mich erinnere gab es diese Zone nicht bei dem Campingplatz.
4. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte der Urlaub vielleicht besser zum Anfang oder aber zum Ende der Saison gelegt werden. Bei jedem dritten Wurf eine Fliege aus dem Gras pulen motiviert nicht wirklich.
Anfang August geht es dann noch einmal Richtung Skjern. Vielleicht klappt es ja dort mit einem schönen Silberling.
Gruss, Arnd
- torsten nms
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Re: Gudenau, Anfang Juli
Schöner BerichtArnd hat geschrieben:(wie kriege ich eigentlich die dänischen Buchstaben hin?).
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Gruß, Lars
Gruß, Lars
- Rappeldickevoll
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- Registriert: 06.03.2008, 17:58
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Kleiner Tip:
http://www.bamsebo.dk/lystfisker/lystfisker.htm
Sehr schön gelegener Campingplatz, an dem man ohne Karte 300 m fischen kann (300 m sind ja relativ). Lachse wurden auf dem Stück natürlich auch gefangen ;-)
Besonders sexy ist das Infoboard am Eingang des Platzes, wo einige aktuelle und ältere Fänge hängen.
In Bjerringbro gibts n Angelladen, der alle Karten vorrätig hat, auch für die Top-Zonen.
Gruß S
http://www.bamsebo.dk/lystfisker/lystfisker.htm
Sehr schön gelegener Campingplatz, an dem man ohne Karte 300 m fischen kann (300 m sind ja relativ). Lachse wurden auf dem Stück natürlich auch gefangen ;-)
Besonders sexy ist das Infoboard am Eingang des Platzes, wo einige aktuelle und ältere Fänge hängen.
In Bjerringbro gibts n Angelladen, der alle Karten vorrätig hat, auch für die Top-Zonen.
Gruß S