Watfischen im Meer

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Paulsen
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Watfischen im Meer

Beitrag von Paulsen »

Hallo

da ich /wir das verlängerte 1. Maiwochenende sinvoll nutzen wollen und rauf an die Küste zur Mefojagd fahren macht man sich ja schon über dies und das (habe ich die richtigen Fliegen, passt das Wetter, welche Ruten sollen mit usw...) Gedanken. Nun ist mir heute auch wieder so ein Geistesblitz in den Schädel gefahren und lässt mir auch irgendwie keine Ruhe ;) wie gefährlich ist das waten an unbekannten Wasser? Also bei den normalen Forellenflüssen , wenn überhaupt gewatet wird (muss ja nicht immer sein) mach ich mir eigentlich nie einen Kopf darüber das etwas passieren kann. Aber wie ist das im Meer? Da ich eigentlich nicht so wirklich die Erfahrung habe (ich sehe das Meer eigentlich immer nur in Norwegen und da ist im normalfall zur not ein Boot vorhanden) mache ich mir da schon etwas Gedanken was ist wenn der Untergrund dann doch nicht so begehbar ist und man das zu spät merkt? Wie verhält sich Ebbe und Flut, bzw die auftretenden Strömungen dazu, etc ... ? Wir sind zwar zu zweit, also man kann sich schon irgendwie helfen aber eigentlich möchte ich trotzdem gesund und munter wieder nach Hause kommen ;) Wie regelt ihr das mit euren Gewissen, weil auch der schönste Fisch das Risiko nicht wert ist zu ertrinken. Oder mach ich mir grade einfach zuviel gedanken darüber und in Wirklichkeit ist das alles nur halb so schlimm? Wie gesagt, sind eigentlich Ostseeneulinge und müssen noch viel lernen, aber ich geh auch lieber mit einen guten Gefühl der Sicherheit fischen. Da wirft es sich doch viel entspannter, wenn der Hinterkopf frei von solchen Gedanken ist.

Schönen Gruss aus den z.Z. sehr sonnigen Franken

Thorsten
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ditschi
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Beitrag von ditschi »

Moin Thorsten,

Die Osteseeküste ist mit der Küste in Norwegen nicht zu vergleichen.
Du solltest Step by Step ins Wasser ins Wasser gehen, und immer schauen wohin du tritt`s.Ein Watstock ist hier auch ne gute Hilfe.
Auch solltest du vermeiden im Wasser rückwärts zu laufen.
Strömungen tretten zwar auf ,aber nie so dolle das es dir die Füsse wegreißt.

Gruß Ditschi :wink:
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Tante Torge
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Beitrag von Tante Torge »

Es kommt sehr auf den Strand an.
Bei einigen hasst du von vornherein Medizinball große Steine während an anderen Stränden nur Sand zu finden ist.
Auf dem Sand könntest du Sprinten wenn der Wasserwiderstand nicht währ. Auf steinigen Untergrund würde ich vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzen.
Gerade wenn der Untergrund steinig ist und das Wasser getrübt, kann schnell ein falscher EIndruck der Tiefe, Größe, Oberflächenbeschaffenheit von Gegenständen entstehen. Hier würde ich als "Ostseeunbekannter" besondere Vorsicht walten lassen.
Einen Watstock habe ich bisher zumindest in unserem Bereich Flensburg bis Kiel noch nicht gebraucht. Könnte sich aber eventuell Nachts anbiten falls du los willst.
Und:

Vorwärts immer, Rückwärts nimmer ;)
"...und wenn du die Auflaufbremse an der Zweiendrigen Einhand nicht exakt auf 37Nm eingestellt hast, dann kann son 60er Umsteiger dir schonmal den Tag versauen...."
tubefly77

Beitrag von tubefly77 »

Moin....


So dumm es sich anhört , aber es gibt eine Grunregel die du egal wo, ob im Fluß oder an der Küste beachten solltest.

Den hinteren Fuß erst dann lockern wenn der vordere festen Halt hat!

Klingt blöd ist aber so.


Hab aber noch nie gehört das jemand beim Watfischen in der Ostsee ertrunken währe.

Greetz
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Polar-Magnus
Eigentlich war ich's nicht...
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Beitrag von Polar-Magnus »

tubefly77 hat geschrieben: Hab aber noch nie gehört das jemand beim Watfischen in der Ostsee ertrunken währe.
Moin.

Ich schon... Als ich vor 2 oder 3 Jahren im zeitigen Frühjahr wie so oft in Heiligenhafen war, hieß es von unser Vermieterin, dass ein Watfischer unlängst ertrunken sei :o .

Passiert wohl gerne mal bei kaltem Wasser, wenn man reinfällt und im eisigen Wasser einen Schock bekommt. Wenn man dann erstmal bewegungslos im Wasser liegt, kann das schnell ins Auge gehen.

Ist aber zum Glück dann doch die große Ausnahme.

Gruß,

Ingo :wink:
Ein Fliegenfischer ist manchmal glücklich, aber nie wunschlos.

Du bestimmst das Ziel, du bestimmst den Weg und du bestimmst die Regeln. Es ist dein Spiel, dein Leben.
Zitat von gonefishing aus seinem sagenhaften Patagonien Reisebericht.
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petemitchel
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Beitrag von petemitchel »

Hallo,

mit Ebbe und Flut wirst du keine Schwierigkeiten haben, Strömungen können mitunter auftreten. Sonst kann ich die Empfehlungen der Anderen auch nur bekräftigen: step by step und gaaanz vorsichtig!!! Weiterhin solltest du auch vermeiden zu tief reinzugehen, denn der Vorteil ist eher gering und die Gefahr umso größer. Du wärst nicht der erste der von einer aus dem Nichts auftauchenden Welle umgeworfen wird und dann ist der Angeltag in aller Regel erstmal vorbei, was bei einem verlängerten Wochenende schmerzhaft sein kann.

Petri und ein schönes verlängertes Wochenende 8) .

Mirco
Gruß Mirco

„Ein guter Angler muss keine Geduld haben, was er braucht, ist kontrollierte Ungeduld.“ - Richard Stuart Walker
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frank26
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Beitrag von frank26 »

moin,
kann mich tubefly77 nur anschliessen .
ich bin auch kein grosser freund vom watstock , minimal ausrüstung ist mir am liebsten , doch im februar bin ich bei unter 2grad zwei mal aufs mett gefallen und da kuckte nur noch die nasenspietzte raus ( haubtsache die angel am gestreckten arm :o wird nicht nass :lol: )
step by step und sollten irgendwo andere angler stehn scheu dich nicht zu fragen das erpart einem so einiges
meine neue wathose hat gleich beim zweiten tauchgang ein kleines loch gehabt und sowas kann dann schnell mal einen tag angelpause bedeuten .
also viel spass bei eurem trip und immer schön vorsichtig
gruss frank :+++:
carver
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Beitrag von carver »

@Paulsen: Sehr interessante Frage...ich habe dasgleiche "Problem" wie du. Ich bin etwas eher als du an der Küste und kann dir vllt meine ersten Eindrücke hier posten.

@ alle anderen Poster: danke auch von mir für die Antworten :+++:

Einen schönen Tag für alle.
______________
MFG. + TL carver
Gast

Beitrag von Gast »

Moin :wink:


Das meiste ist ja bereits gesagt worden :+++:

Wenn Du im Mai fischen willst, wird das Ganze wohl eher in der Dämmerung stattfinden. Da würde ich sowieso sowenig wie möglich waten. Finde das immer witzig, wie Leute schnurstracks bis Oberkante Wathose ins Wasser "rennen".

Mach - soweit der Rückraum das zulässt - ruhig 15,20 Würfe fächerförmig vom Ufer aus und gehe erst dann ins Wasser. Hast Du den Bereich abgefischt, wieder ans Ufer und einige Meter weiter, das Gleiche.

Zur Bekleidung; Watgürtel nicht vergessen und in der Dämmerung solltest Du evtl. doch 'nen Watstock mitnehmen. Ein drittes Standbein ist nicht verkehrt, wenns dann doch ein bisschen dunkler geworden ist ;) :grin:
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Ammaluschi
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Beitrag von Ammaluschi »

Nehme dir Wechselklamotten mit, die du ja im Auto lassen kannst.
Falls es dich wider Erwarten niederreißt, haste immer noch was trockenes zur Hand.
Sischerissischer ;)
Handy, Papiere und sonst alles, was dir lieb und teuer ist, in wasserdichten Beuteln/Tüten am Mann tragen. Ist mehr als ärgerlich, wenn man den Fang seines Lebens nicht mehr fotografieren kann, die Papiere aufgeweicht sind.

Aber mit ein wenig Vorsicht kann eigentlich nicht viel passieren.
Gruß Lutz :wink: :wink:

Der Frosch im Brunnen ahnt nichts von der Weite des Meeres.
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Tante Torge
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Beitrag von Tante Torge »

tubefly77 hat geschrieben: Hab aber noch nie gehört das jemand beim Watfischen in der Ostsee ertrunken währe.

Greetz
Hab gerade leider den Link nicht gefunden.
Ist, meine ich, letztes Jahr im Herbst erst in Eckernförde passiert.
Bitte korrigiert mich wenn ich da falsch liege.
"...und wenn du die Auflaufbremse an der Zweiendrigen Einhand nicht exakt auf 37Nm eingestellt hast, dann kann son 60er Umsteiger dir schonmal den Tag versauen...."
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Alex
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Beitrag von Alex »

tubefly77 hat geschrieben:Hab aber noch nie gehört das jemand beim Watfischen in der Ostsee ertrunken währe.
Au Weia - dann liest Du noch nicht lange bei uns mit! :o :o :o

Letztes Jahr war es einer in der Eckernförder Bucht.
Vor zwei Jahren einer in der neustädter Bucht.
Vor drei Jahren wieder einer in der Eckernförder Bucht.
.....
.......
.........
Und so ließe sich die Serie fortsetzen.

Übermut kann in der Tat lebensgefährlich sein. :s+3:
Gruß & Petri ALEX

Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
um nicht diejenigen zu stören, die gerade fangen.
tubefly77

Beitrag von tubefly77 »

@ Alex : doch schon n büschn! Bist du dir sicher das diese Leutz wirklich beim Watfischen über den Jordan , verzeiung über die Ostsee gegangen sind?



Na wie dem auch sei. Mit einer gewissen Vorsicht und sicherem Stand sollte nichts passieren.


Greetz Mawill
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Alex
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Beitrag von Alex »

tubefly77 hat geschrieben:@ Alex : doch schon n büschn! Bist du dir sicher das diese Leutz wirklich beim Watfischen über den Jordan , verzeiung über die Ostsee gegangen sind?
Jepp - teilweise waren Forenmitglieder mit den Verunglückten befreundet oder an den Rettungsaktionen beteiligt.

Das Meer sollte man grundsätzlich nicht unterschätzen - egal wie harmlos es gerade aussieht. :!:

Und vor allem ist man nie vor Überraschungen sicher. Ich bin mal in eine 2m tiefe Rinne auf einer Torfbank eingebrochen - absolut traumhaft! Oder vor kurzem sah ich U-Boote üben. Eines der neuen Teile machte bei voller Fahrt blub und wahr weg. Sah lustig aus. Allerdings dauerte es nur kurz, bis um mich herum plötzlich das Wasser verschwand, wobei ich mich nur schwer gegen den Sog wehren konnte. Und als ich gerade dabei war mich zu wundern schlug auch schon die Welle ein und haute mich fast um. :o

Fazit - Obacht ist stets geboten - das Meer ist kein Spielzeug! :s+3:
Gruß & Petri ALEX

Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
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Thomas
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Wohnort: zu selten an der Küste...

Beitrag von Thomas »

@ Paulsen:
was Du vielleicht noch beachten solltest:
Es gibt in der Ostsee durchaus Wasserstandsänderungen. Die durch Mond und Sonne hervorgerufenen Gezeiten sind zwar äußerst gering.
Aber durch Windeinfluss sowie dem in der Ostsee vorliegenden "Badewanneneffekt" kann es durchaus Unterschiede von 1 Meter oder sogar mehr geben.

Als Beispiel mal eine Situation wo es gefährlich werden könnte:
Du watest durch eine Rinne wo du aufgrund Deiner Körpergröße gerade noch durch kommst zu einer vorgelagerten flachen Sandbank, das Wasser steigt und du kommst nicht mehr zurück!

Aber auch ohne Wasserstandsänderungen könnte Dir folgendes passieren:
Rinnen sind nicht überall gleich tief. An einer Stelle watest Du locker durch bis zur Sandbank, läufst dort ein Stück parallel zum Ufer und bist plötzlich an einer Stelle, wo die Rinne zu tief ist um direkt zum Ufer zurückzuwaten. Und dann die flache Stelle in der Rinne wiederzufinden ist, gerade wenn man den Strand nicht genau kennt, nicht immer einfach!

Als letztes Mittel bliebe womöglich nur die Seenotrettung! Rufnr. 124124
Deshalb: nie zu leichtsinnig werden :!:

Aber zu Deiner Beruhigung: Rinnen sind nicht überall, und man muß sie ja nicht unbedingt durchwaten, sondern kann sie auch gezielt abfischen.
Denn oft halten sich die Forellen gerade dort auf.

Viel Spaß und Petri beim fischen!

Thomas
:wink:
zum fischen geboren, und nicht mehr zur Arbeit gezwungen ;)
https://www.youtube.com/user/SalvelinusSalvelinus
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