Bitte ergänzt meine Punkte.
1. Probiere, bevor Du den Schlauch zerschneidest, inwieweit er sich strecken oder stauchen lässt (Steifheit). Passe ihn so auf die Hakenlänge an und schneide dann passend.
2. Flacher Mylar hat steifere Monofile als Verstrebungen. Diese sind störrisch und nicht immer leicht abzubinden. Drücke den Schlauch am Hakenöhr mit den Fingern fest an und überfange ihn währenddessen mit dem Faden. Ein Tröpfchen Lack unter dem Schlauch sichert es etwas und nach dem Abbinden setze ich immer einen kleinen Tropfen Sekundenkleber, damit er sich nicht wieder löst. Zudem verhindert der Kleber ein Verdrehen des Mylars.
3. Wenn Du den Mylar stauchst, damit er dicker wird, entstehen auch mehr Hohlräume im Mylar. Dies kann zu Blasen im Epoxy führen, daher hilft oft eine Schicht Lack vor dem Epoxy.
4. Beim Bemalen des Mylars achte darauf, dass gerade diese Monofilamente darin einen Filzstift spritzen lassen können. Male vorsichtig und achte auf Deine Augen. Mylar nimmt fast jeden Farbstift an, bei sehr flüssigen Stiftfarben wie Textmarkern empfiehlt sich eine vorherige Lackierung.
5. Weicher und nur grob verwobener Mylar neigt zudem dazu, die Flüssigfarben zerlaufen zu lassen, da diese ihren Weg entlang der festeren Monofilamente suchen. Auch hier hilft, es die zu bemalende Stellen vorab mit Klarlack zu versehen.
6. Beim Binden eines Körpers aus Mylar, wie zum Beispiel einen Sandaal im „Half Pipe“ Stil, setze einen weiteren Tropfen Sekundenkleber an der Austrittsstelle des Hakens. Hier reißt sonst bei einem Fischkontakt gerne das Mylar auf und die Fliege läuft oft nicht mehr schön bis gar nicht.
7. Mylar mit Epoxy sind eine geschlossene Einheit, die auch Luft einschliesst. Den Mylar gibt es ja in allen möglichen Durchmessern, daher wähle das Material unter dem Mylar so, das es möglichst viel Platz ausfüllt und sich so weniger Luft unter dem Mylar sammeln kann. Dies hat großen Einfluss auf das Laufverhalten der Fliege.
8. Andersrum kann man diese Eigenschaft nutzen, um schwimmende Köder zu basteln. Ein in sich geschlossener und lackierter Mylarkörper atmet nicht und die eingeschlossene Luft lässt es zu, sehr nette Popper zu basteln.
9. Bedenke, das Epoxy Gewicht mitbringt. Je mehr Mylar Du mit Epoxy versiehst, umso weniger Bleidraht solltest Du unter dem Körper haben. Das Epoxy bei einem Sandaal etwa auf Hakengröße 2 mit längerem Mylarkopf kann um die 0,3 – 0,4 Gramm betragen.
10. Insbesondere an den Augen entstehen gerne ungewollte Luftblasen im Epoxy auf Mylar, da die Klebefläche der Augen nicht das ganze Mylarstück „abdichten“. Ein guter Tropfen Klarlack auf den (zuvor aufgeklebten) Augen und darum herum verhindern dies.
11. Bei Peralfarbenem und weißem Mylar immer bedenken, dass das untergebundene Material durchscheint. Dies kann man prima gezielt nutzen und unter dem Mylar noch zahlreiche Reize einbasteln.
12. Mylar liegt fast immer gerollt in der Verkaufsverpackung. Es entsteht ein „Drall“, der bei den im Mylar verwobenen Monofilamenten wie der Memory-Effekt bei einer Angelschnur ist. Flacher Mylar (Flat Tube, EZ) neigt besonders gern dazu und kann mit Hilfe einer Presse aus Büchern oder ähnlichem wieder gerichtet werden.
Bei rundem Mylar bleibt auch nach der Buchpresse oft ein gewisser Drall erhalten, dieser ist aber ersichtlich und sollte beim Einbinden entsprechend ausgerichtet werden. Wenn man weiß, wie lang die Mylarstücke meistens sein sollen, können diese Längen auch vorab geschnitten und in gestreckter Lage aufbewahrt werden.
13. Mylarsorten wie z.B. „EZ Body Tubing“ sind sehr steife Schläuche, die sich überwiegend für Tubenfliegen eignen. Es ist sehr schwierig, damit ein Köpfchen zu stauchen.
Generelle Mylarunterschiede:
Viele Hersteller bieten Mylargewebe an, wobei die Unterschiede enorm sein können und selbst bei einem Hersteller kann im selbigen Produkt die Ware unterschiedlich sein.
Für den normalen Gebrauch bei Raubfisch- und Meerforellenfliegen würde ich einen ganz normalen runden Mylar vorziehen oder für etwas gestauchtere und somit hochrückigere Köpfchenformen das Flat Tubing. Das Gewebe sollte stramm verflochten sein und nicht zu leicht „öffenen“, also zu viele Lücken bilden, wenn man es mal zusammen schiebt.
Nachfolgend noch ein paar Bildchen mit kurzem Text, wofür ich die benutzen würde.
Viel Spass beim Tüddeln!









