Wo liegt die/meine Kälteschmerzgrenze?

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absteiger
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Wo liegt die/meine Kälteschmerzgrenze?

Beitrag von absteiger »

Hallo,

nun warte ich sehnlichst darauf, dass ich mal fischen gehen kann und habe auch schon eine Menge Kohle in Woolpower, Patagonia und Co. investiert (alle Fragen zur Kleidung sind im Forum ja schon zehn mal beantwortet worden), aber bei den momentanen Temperaturen ... denke ich ... ist es schlicht viel zu kalt.

Ist das richtig? Oder meint ihr, man kann auch bei Luft-Minusgraden raus ("Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung!", etc.)? Kann man nur raus oder geht ihr auch raus (das ist ein Unterschied!)?

Versuch macht klug, ich weiss. Will nur mal ein kleines Meinungsbild. Ist man schon hart, wenn man bei +5 Grad mit ein bisschen Wind in die Ostsee steigt oder erst ab -10 und Orkan?

Gruß

Wolf
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Jelle
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Beitrag von Jelle »

ich habe heute nicht gefroren im ostmeer :wink:
Gast

Re: Wo liegt die/meine Kälteschmerzgrenze?

Beitrag von Gast »

absteiger hat geschrieben:
Ist man schon hart, wenn man bei +5 Grad mit ein bisschen Wind in die Ostsee steigt .....


Definitiv - wenn Du Shorts, Sandalen und Hawaii-Hemd trägst ;) :grin: :grin:

Bei - 10 und Orkan wirds ja auch schwer mit dem Werfen :c

So lange es irgendwie geht, geh ich auch an die Küste. Aber warum ist das so wichtig für Dich ?

Wenn dein "Wohlfühl-Limit" erreicht bist, sollte Du zuhause bleiben und Dich nicht danach richten, ob andere noch losgehen.

Du musst weder Dir noch anderen was beweisen ;)
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Alex
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Beitrag von Alex »

Hallo Absteiger,

was die eigene Schmerzgrenze betrifft ist das natürlich eine Sache der Bekleidung. Da macht leichter Frost in der Regel nichts, denn es gibt wahrlich gute Bekleidung.

Anders ist es mit der "technischen Schmerzgrenze". Wenn man ständig gezwungen ist das Eis aus den Ringen zu pulen, dann macht es nur noch wenig Spaß im baltischen Meer herumzustehen.
Gruß & Petri ALEX

Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
um nicht diejenigen zu stören, die gerade fangen.
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duli
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Beitrag von duli »

Die Schmerzgrenze liegt immer im eigenem Ermessen
Aber mit guter Kleidung läst sich das gut Aushalten .

Ich bin zur Zeit viel mit dem Bellyboot unterwegs bin macht sich sehr gute Kleidung(Neoprenwathose ,Thermowasche u.s.w) schon bemerkbar !
gruß duli
Rocky Coast
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Beitrag von Rocky Coast »

Hallo Wolf,

die richtige Kleidung ist das A und O an der winterlichen Küste.

Ein weiterer Faktor ist die doch meist verläßliche "gefühlte Temperatur", die von mehreren Wetterdiensten im Internet präsentiert wird und bei der die Frösche neben der gemessenen Temperatur u.a. auch die Windstärke und die Luftfeuchtigkeit zum Erstellen des Wertes miteinbeziehen. Konnte ich mich bisher darauf verlassen! :+++:

Wenn der Wert "gefühlte Temperatur" weit unter Null geht bzw. wie von Alex angesprochen der Spitzenring immer wieder vereist habe auch ich keine Lust mehr zum Angeln, es sei denn der vorher unterdrückte Angeltrieb wird nach längerer Abstinenz vom Wasser zu groß und lechzt danach, befriedigt zu werden... :p

Bei diesen Gewaltaktionen hängt es bei mir immer wieder von der Tagesform ab, wie ich sie verkrafte: An einem Tag flüchte ich nach kürzester Zeit vom Wasser, um nicht die Erkältung des Jahrzehntes zu bekommen, am anderen Tag bin ich trotz klirrender Kälte vom Wasser gar nicht wegzubekommen. Ist wohl eine ähnliche Tagesform- und Kreislaufsache wie auf dem Kutter: Einen Tag dauergrün und nonstop Fische anfüttern, den anderen hat man bei ähnlichen Bedingungen den
Eindruck, selbst ein Schaukeln bei Beaufort 8 würde einem nichts mehr anhaben können. :grin:

Viele Grüße
Armin :wink:
Armin
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Polar-Magnus
Eigentlich war ich's nicht...
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Beitrag von Polar-Magnus »

Rocky Coast hat geschrieben: Wenn der Wert "gefühlte Temperatur" weit unter Null geht bzw. wie von Alex angesprochen der Spitzenring immer wieder vereist habe auch ich keine Lust mehr zum Angeln, [...]
Wobei der Spitzenring nicht gefühlt zufrieren kann. Da gehört schon "echter" Frost dazu. :+grin:

Ansonsten ist ja eigentlich im Sinne der Ausgangsfrage klar, dass es auf das eigene Kälteempfinden und die eingesetzte Kleidung ankommt :D .

Gruß,

Ingo :wink:
Ein Fliegenfischer ist manchmal glücklich, aber nie wunschlos.

Du bestimmst das Ziel, du bestimmst den Weg und du bestimmst die Regeln. Es ist dein Spiel, dein Leben.
Zitat von gonefishing aus seinem sagenhaften Patagonien Reisebericht.
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malte
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Beitrag von malte »

Moin!
Schmerzgrenze? wenn man die Rutenringe nicht mehr frei bekommt!!
War mal mit meinem Bruder los da war das auch sowas von kalt da haben wir uns heißen Tee in die Neoprenhandschuhe gekippt.Ging dann wieder eine halbe Stunde ,naja.,
so denn
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tangathotty
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Beitrag von tangathotty »

dulli, mein bester

wer bei diesen temperaturen mit dem belly boot unterwegs ist hat meiner ansicht nach komplett den schuss nicht gehört.

das hat jetzt nix mit "ich bin voll der härtener" zu tun.

du bewegst dich in einer umgebung, bei der fehler lebensgefährlich werden.
und 100m vor der küste hast du bei einem technischen defekt am belly bei den wassertemperaturen keinen plan B mehr parat.

ist also echter leichtsinn, und wer sowas abzieht, der hat etwas grundsätzliches nicht verstanden...

es heißt: wassertemperaturen unter 15grad gelten als "winterschwimmen" und da beträgt die überlebensdauer als faustregel
wassertemperatur = überlebenszeit

liegt nämlich an kälteschock reaktionen.

und nein: die "eisbader" haben sowas trainiert

vollpfosten

Thorsten
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Ammaluschi
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Beitrag von Ammaluschi »

Thotty :s+3:

guck doch mal, wo der Duli herkommt.
Ich denke, der ist in irgendeinem Binnenlandtümpel unterwegs :+p und nicht auf den unendlichen Weiten der Baltischen See :roll:
Ansonsten liegst du ja richtig mit deinem Ausschimpfen :+++:

Achso, zum Thema:

Ich glaube es gibt keine Richtschnur für eine Schmerzgrenze, denn es kommt auf jeden Fall nicht nur auf die Temperatur, sondern auch auf den Wind und die Feuchtigkeit an.
Wirds richtig kalt, verzichte ich auf die Fliegenpitsche und nehm ne Spinnflitze. Ist deutlich besser dann auszuhalten ;)
Gruß Lutz :wink: :wink:

Der Frosch im Brunnen ahnt nichts von der Weite des Meeres.
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tangathotty
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Beitrag von tangathotty »

ich hab das vorher wohl schon gelesen, keine sorge....

meinste denn, dass ist hier auf dem teich bei +3 grad nicht so kalt,
wie oben an der küste ?

hey, schon allein auf dem weg von ufer zum auto holst du dir fast den tod
für die nächsten tage.

T
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meyer
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Beitrag von meyer »

Moin

...dennoch ist er bestimmt kein
tangathotty hat geschrieben: vollpfosten
:roll: meyer
Nicht ganz dicht...!
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Ammaluschi
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Beitrag von Ammaluschi »

tangathotty hat geschrieben:ich hab das vorher wohl schon gelesen, keine sorge....

meinste denn, dass ist hier auf dem teich bei +3 grad nicht so kalt,
wie oben an der küste ?

T
Nö, mein ich nicht, aber der Weg ans Ufer ist möglicherweise nicht so weit :o
Und außerdem hab ich dir doch zugestimmt, also warum so aufgeregt :o
... und Sorgen mach ich mir bestimmt nicht, wenn du mal was nicht gelesen hast :grin:
Gruß Lutz :wink: :wink:

Der Frosch im Brunnen ahnt nichts von der Weite des Meeres.
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Ahoi :wink:

zwei Tipps:

Wenn man viel Strecke läuft (und somit zwangsweise viel Feuchtigkeit ausdunstet), macht sich die atmungsaktive Wathose in Kombination mit guter atmungsaktiver Bekleidung darunter am besten, um den kalten Temperaturen zu trotzen.

Wenn man die meiste Zeit auf einer Stelle steht und sich wenig bewegt, und entsprechend weniger Feuchtigkeit ausdunstet, hält die Neoprenwathose (mindestens 5mm) vergleichsweise wärmer.

Wenn man ein gutes Bellyboot besitzt, bei welchem der Hintern während des Fischens über Wasser ist, ist dies die wärmste Methode im kalten Winter. Bauchtief im kalten Küstenwasser zu stehen, bedeutet mehr Kälte. Die Sicherheit beim Bellybootfischen ist ein grundsätzliches Thema über das ganze Jahr. Und einige Sicherheitsoptionen sollte man IMMER dabei haben.
Ich würde ebenso wenig bei extrem kaltem Winterwasser, wie auch bei Sturm besonders weit raus paddeln.
Abgesehen davon, gibt es genug Bellyboote, die nahezu "unsinkbar" sind.

Wenn es trotz allem zu kalt wird, kann man ja jederzeit eine kleine oder große Aufwärmpause einlegen ;) .

Und dann gibt es da noch die diversen "Heizgeräte", welche der Markt bietet :oops .

Gruss
Bernd
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Fliegenfischerschule
Fjorden
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Beitrag von Fjorden »

Hallo,
das mit den zugefrorenen Rutenringen ist schon nervig, habe schon Vaseline angetestet, hilft nicht wirklich...habt ihr einen Tip?
Ansonsten macht Kälte nicht so viel, wenn mensch aus dem um sich zufrierenen Wasser wieder rauskommt.
....Lese gerade "Wir Ertrunkenen" von Jensen, da erfriert wer in der Ostsee der im Schlick festsitzt und nicht mehr wegkommt...gruselig....er wurde stehend tot gefunden. Ich bin mal in 40 cm Wasser bei angenehmen Temperaturen immer tiefer gesackt und irgendwie auf allen Vieren glücklicherweise wieder rausgekommen....................
Gruß
Fjorden
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