Aber wir taten es dennoch, einfach mal drauf los! Schnell einfach nur einen Rucksack gepackt, das Nötigste rein, Wathose brauchten wir nicht, aber die Watjacke musste mit. Papiere, Reisepass, Fotoknippse.
Und auf ging es nach Alaska!

Die Reise kam uns kürzer vor als erwartet, von der Zeitverschiebung war Nichts spürbar und sehr entspannt genossen wir den ersten Blick auf den Indian Summer, verfärbte Blätter und der berühmte immerrote Ahorn begrüßte uns bei angenehmen Temperaturen und nur sehr leichtem Nieselregen. Das Klima war genau so wie vor unserer heimischen Haustür!

Aus Kostengründen sparten wir uns den Besuch beim örtlichen Angelgeschäft, das wird ja immer so teuer sonst.

Nun verließen wir die Zivilisation, ein letztes Holzhaus mit verzierten Außenwänden, vermutlich nach Art der Inuit, der ureinwohnenden Eskimos, ließ uns weiter träumen. Diese Zeichnung, vielleicht eine Erinnerung an den Seeadler, erzeugte in uns ein Gefühl der Freiheit, neues und gleichzeitig altes Land, welches wir nun betraten.

Nach einem nur sehr kurzen Fußweg erreichten wir eine Felsformation, man konnte einen Wasserfall hören und der kleine Fluss, vermutlich voll mit den feinsten Fischen, wies uns den Weg. Denn am Wasserfall hieß es, seien zwei Pools zum Träumen und der letzte Pool sollte auch gleichzeitig das natürliche Hindernis für alle Wanderfische sein!
Aber da, inmitten der Felsen erblickten wir eine Schneeeule! Soviel Glück muss man erst mal haben, dazu schien sie bereits in der Mauser zu sein, allerfeinste Federn, so lose wie die eines silberblanken Überspringers, gedanklich band ich bereits einen Grey Ghost mit Wangenfedern aus der kontrastreichen Schwinge einer Schneeeule, herrlich. Aber ich kam nicht nah genug heran und die Eule schien instinktiv es zu wissen, etwas trennte uns, selbst mit einem Putputput war da nix zu machen.

Also weiter, schon auf dem weiteren Weg lockte das Wasser mit tiefen Rinnen, sprudelnden Überläufen und kleinen Rinnen, die es aber in sich haben könnten. Ein traumhafter kleiner Nebenfluss, herrliche kleine Rauschen, in denen sich gewaltige Salmoniden verbergen könnten. Und keine Spuren am Ufer, als hätte noch nie Jemand hier gefischt! :l:

Hinter jeder Biegung hatte der kleine Fluss ein anderes Gesicht, ich wusste gar nicht, wo zuerst? Und lieber eine Nymphe oder ein ordentlicher Streamer? Immerhin sind wir in Alaska, da gibt’s ja dicke Dinger.

Der Weg zum Wasserfall „Bismark-Falls“ gestaltete sich dann aber doch länger als gedacht und plötzlich knackte ein Zweig am Waldrand! Schnell nahm ich Nici am Arm, regungslos verharrten wir auf der Stelle, weit offen die Augen, bloß keinen Mucks machen, ein riesiger Wolf!


Er hatte uns nicht bemerkt, aber wo einer ist, könnten noch mehr sein. Womöglich ein ganzes Rudel? Umzingeln die uns etwa schon? Sind wir schon als Mittagessen geplant? Wird es so enden?



Aber er lief einfach weiter, als würde ihn unsere Anwesenheit gar nicht stören.

Glück gehabt, kurz danach erreichten wir den Wasserfall. Die Wassermassen bahnten sich tosend ihren Weg und in der Schlucht sah ich in Gedanken die großen Lachse stehen.

Praktisch war auch diese Hängebrücke, wo man die Lachse und riesigen Namaycush-Saiblinge von oben hätte beobachten können, hätte, wenn es dort welche geben würde.

Ja, das war ein schöner Tag – heute in der Alaskawelt im Zoo in Gelsenkirchen




Schönes Wochenende!