Moin Jürgen, eine sehr interessante Vorstellung mit der feinen Bambusrute auf diese kleinen Kraftpakete zu fischen.
Mein Wissen dazu ist rein mental - nur persönliche Überlegungen und Eindrücke aus Lektüre und natürlich dem Film vom Multenmann.
In Vorbereitungen bin ich auch, immerhin werde ich dieses Jahr satte zwei Wochen Zeit haben, um so eine Dicklippe zu überlisten – oder sie mich.
Vielleicht helfen Dir ein paar Gedanken eines trockenen Anglers in Vorbereitung

welche damit beginnen, welche Schnur wohl die richtige sein könnte. Entschieden habe ich mich erst mal für eine WF 5 mit langer Keule (etwa 12 Meter), die durch die Ringe einer Glasrute der # 6 mit 8 Fuss sausen soll. Also eine Klasse leichter, aber die Leine lässt sich schnell und mit sehr wenigen Leerwürfen auf gut 20 Meter ausbringen, mit einem aus der Deckung ausgebrachten Rollwurf auch immerhin so 16-18 Meter.
Parallel dazu eine # 7 Rute in 9 Fuss, eine deutlich schnellere Aktion als die Glasrute und bestückt mit einem kurzen 8 Meter Schusskopf, der aus „der Hüfte“ geschossen werden kann. Knieend und lauernd am Strand, Abstand zum Wasser, sobald die Meeräschen in Sichtweite kommen, schnellt der auf dem Strand ruhende Schusskopf raus, flach über den Sand beschleunigt, fast ohne Schatten und Leerwurf.
Wie geschrieben, bisher alles Theorie

den Sandwurf habe ich erst dreimal am Rheinufer geübt :grin:
Eine Bambusrute mit strafferer Aktion (diese verdrehte Bauweise a la Gurkenranke vielleicht?) bringt doch einen kurzen Schusskopf bestimmt genau so raus.
Aber nochmal zum Schusskopf, er beschleunigt nun und die Ameisen ducken sich, kraftvoll zerrt er an der Running Line und zieht sie erbarmungslos hinterher. Das kurze Vorfach aus einem Meter 40er und einem Meter 30er Fluocarbon mit der durch Loop to Loop angebrachten 26er Spitze streckt sich und landet sanft, erst kurz nach dem Schusskopf, in der Spur der Meeräschen.
Aber die Meeräschen ziehen nun tiefer, fast einen Meter und die Fliege kommt nicht so tief. Also schnell die Vorfachspitze durch die Loops verlängert und eine etwas beschwerte Fliege ran, nächster Wurf, die Fliege geht tiefer.
Eine Fisch schert aus und inhaliert die Fliege, kurz drehen lassen und langsam die Schnur straffen – hängt! Das ist eine Gute, das Backing ist schon zu sehen und dank der optimistischen Backingmenge von fast 150 Metern begleitet ein Lächeln diese erste Flucht der auf Sicht gehakten Multe.
Sie kommt näher und die kleine Fliege, die upsidedown gelaufen ist, hat sicher in der etwas drillsicheren Oberlippe gehakt.
Petri, schöner Fisch!

In einer kleinen schilfbewachsenen Bucht, irgendwo in Dänemark, da entsteht das Foto, die warme Sonne lässt ihre silbrige Schuppen glänzen und der dezente Glanz des edlen Bambus, seit Jürgen seine neue Multenrute daneben gelegt hat, verleiht dem Foto den letzten Schliff.
Nicht ganz so theoretisch ist meine klitzekleine Fliegenbox, die nur wenige überlegte Muster aufnehmen soll. Was das sein soll, daran arbeite ich noch. Aber eine Meeräsche habe ich schon aufgebracht :grin: