Anreise
Und es ging wieder los endlich mal wieder in den Urlaub für 14 tage fischen!
So schlecht war ich noch nie auf eine Angelreise vorbereitet nur mal eben schnell die Norwegensachen zusammengeschmissen und los – keinerlei Bastelei und oder sonstige Vorbereitung im Vorfeld – war leider keine Zeit dafür!?!
Egal den schließlich war ja eh das meiste vorhanden und man hatte ja schon so ziemlich alles aus den Vorjahren!
Mit 2 Autos los aus Flensburg über Dänemark, Schweden, Finnland nach Norwegen eingereist! Gernot hat schon in Dänemark gemeint er würde auf jeder Fahrt Elche sehen.
Die Ganze Fahrt über kamen dann aber keine in Sicht – ich fragte Ihn immer wieder nach den versprochenen Elchen und irgendwann behauptete er , nachdem mehrere Rentiere als extrem kleine Elche deklariert wurden nach meinem Generve dass jetzt wohl auch keine mehr zu erwarten wären.Und Fast in der nächsten Kurve standen wir dann 5 Meter vor einem mächtigen Elchbullen.
Wieder einmal – was Gernot verspricht, dass hält er auch
Nach 30 stunden fahrt erreichten wir dann Havoysund den Ort der Fährüberfahrt nach Rolvsoya die Wartezeit von 6 Stunden bis zur Fährüberfahrt verkürzten wir uns etas mit der Fliegenrute und der Sinkschnur um dort ein etliche Seelachse um die 40 cm zu ärgern.
Wir sind extra Zeitversetzt angereist, da die Kapazitäten der Fähre sehr begrenzt sind und immer nur ein nicht Einheimischen Auto damit übersetzen kann und es gab dann noch etwas Unklarheit ob wir dann unseren angestrebten Fährtermin wahrnehmen konnten denn irgendwie war unsere Buchung noch nicht bestätigt – aber letztendlich kamen wir dann doch an Board!
Im Hafen wurden wir dann von dem Vermieter Jan Magne Olsen und Kai Deutschland in Empfang genommen und zu unserer Unterkunft gebracht!
Erstes Haus Links unsere Unterkunft:
Kai Deutschland klärte uns noch über die Gegebenheiten in der Region auf und man saß noch etwas nett beieinander!
Später erschien dann der Fischer dem der 13m Kutter gehört den wir über unseren Reiseveranstalter gebucht hatten und wir bekamen eine ausgiebige Bootseinweisung und eine kleine Ausfahrt durch die tückische Hafenausfahrt!
Der Kutter machte einen guten Eindruck auf uns – Leider war die Bedienung nicht wirklich einfach besser gesagt schon recht kompliziert!!! Auch ein Kartenplotter fehlte an Board stattdessen gab es ein GPS Gerät und ein kleines Buch mit 5-6 GPS Positionen von Fangplätzen – fehlt einem wirklich wenn man sich an die Übersichtlichkeit eines Kartenplotters gewöhnt hat so mit Tiefenlinien und so(war da nicht einer im Katalog angeboten zu dem Schiff – muß ich noch mal nachschauen)!!!!
Angelei
Am Abend kam dann die 2 Hälfte unserer Truppe an und wir beschlossen erst einmal noch etwas Schlaf nachzuholen! Am nächsten morgen war dann etwas Wind der aber zum Abend abflaute!
Zwischenzeitlich war auch Kai noch mal vorbeigekommen und wir charterten Ihn für eine kleine Ausfahrt in der Nacht!
Nach 5 Minuten erster Stop sozusagen fast vor dem Hafen einige Schellis und Dorsche später überzeugte Gernot auch den ersten Heili um die 75cm von seinem Gummifisch!
Durfte wieder schwimmen aber schon mal ein Guter Anfang! Dann gab es bei mir noch einen Steinbeißer auf Gummi und noch einige mittlere Schellis.
Später ging es dann auch eine klassische Nordnorwegische Großdorschstelle – viele Köhler im Mittelwasser und die Dorsche darunter. Die Großen waren nicht wirklich da aber Fische zwischen 5 und 15 Kg brachten doch eine recht kurzweilige Angelei!!! Gummifische und klassische Pilkmontagen punkteten gleichermaßen wobei die gepilkten Dorsch im Schnitt die etwas größeren waren!
Schöne Tour – danke hier noch mal an Kai und seine nette Freundin!
Am nächsten Tag wagten wir uns dann auf eigene Faust auf die Barentssee um dann nach einem kurzem Ausflug auf einer Dorschstelle wo neben einigen schönen Dorschen auch ein besonders guter für Gernot raussprang gut über 50 Pfund – wir hatten nur die 25kg Waage dabei und die war am Anschlag!!!
Ungewöhnlich war die Köhlergröße am Dorschplateau sie waren deutlich größer als wir es aus den Vorjahren von solchen Plätzen gewohnt waren!
Neben unseren Pilkmontagen fischten wir dort auch mit Gummifischen und diese fingen auch sehr gut dort und man wurde nicht mehr von den Köhlern belästigt – eine echte Alternative!
Ein Lütter Leng und eine Steinbeißerdoublette auf meine Pilkmontage waren dort die Abwechslung zwischen den Dorsche und Schellfischen.
Kleine Dorsche und erstmal ging nicht mehr bis ein kleiner Heilbutt meinem Gummifisch bis unter das Boot folgte und noch ein paar mal reinbiß!
Kurz darauf fing dann Frank auch nen Lütten in ca 75cm den er zurücksetzte um auf den Größeren hoffen zu dürfen welcher auch nicht lange auf sich warten ließ sondern noch in derselben Drift einstieg – nach 3,5 Minuten lagen dann 22,5kg Heilbutt im Boot!
Das machte wieder Hoffnung nach den vielen Aussagen, dass dort dieses Jahr noch nicht recht was gegangen ist und einige male Trawler in der letzten Zeit den Trollsund durchpflügt hatten!
Dann folgten erstmal 3 tage Schlechtwetter am 2 Tag wurde eine kurze Ausfahrt vor den Hafen gewagt aber nach ner halben Stunden lag der Kutter wieder am Schwimmsteg – deutlich zu heftig die Welle die dort draußen ging!
Ich hatte mich entschlossen nicht mit raus`zufahren, da ich die Situation schon so eingeschätzt hatte konnte mir aber ein Grinsen verkneifen als die Jungs schnell wieder da waren
Bei dem Sclechtwetter testete ich nochmal die saiblingseen aus leider ohne erfolg war aber auch mächtig untertackled für dieses Vorhaben - Versuch macht klug
Dann gab es nur noch den Trollsund für uns von Großdorsch in den letzten Jahren verwöhnt entschlossen wir uns auf die Butts zu konzentrieren in der restlichen Zeit!
Um es etwas abzukürzen uns erlaubte das Wetter in der verbleibenden zeit noch 5 Ausflüge dorthin und wir fingen an 5 Angeltagen 52 Heilbutt. Es gab dort fast keinerlei Beifang außer ganz selten mal einen Untermaßigen Dorsch oder Schellfisch die einzige Überraschung war eine echt gute Scholle die sich an den Pilker von Thomas verirrte.
Die meisten Butts waren so zwischen 60 und 80cm aber auch Kleinere und Größere ließen sich zum Besuch auf dem Kutter überreden. Die meisten durften wieder schwimmen und ein paar sind mit nach Flensburg gekommen!
Die besten Fische der Tour: 11kg, 14,5kg , 18,5kg, 22,5kg, 24,5kg ,31,5kg (ausgeblutet - da die größere Waage wieder im Haus und nicht an Board lag!).
Was mich jetzt echt noch mal verwunderte, dass man in Angelzeitschriften immer von sehr langen Drills ließt wenn es auch um Lütte Butts geht ich habe alle Drills gefilmt und selbst der 31,5er auf der Wurfrute hat höchstens 8,5 Minuten gebraucht!
Leider habe ich noch zwei sehr gute Fisch verloren einer schlitzte nach kurzem Drill aus und bei der echten Granate kam ein Tüddel mit meinem Nachbarn dazwischen der zum Schnurbruch führte und so überließ ich dann den anderen die vorher genannten Besseren für die rauskamen und spielte mit den 80ern – man was für eine Niederlage endlich einen Klopps drauf alles stimmt das Ding macht `ne Mordsflucht – die Rute krummm wie nie annähernd zuvor und dann nicht ausgeschlitzt oder irgendetwas im Drill falsch gemacht sondern so ein banaler Tüddel da war ich echt abgegessen – Na ja so bleiben noch Herausvorderungen.
Zeittechnisch haben wir da wohl wirklich mal wieder Glück gehabt zu haben da wie ja schon zuvor geschrieben nicht wirklich viel dort ging in der Ecke!!!
Pilk versus Gummi
Interessant war aufjedenfall der kleine Wettkampf an Deck der die Truppe in Gummifisch und Pilkfraktion unterteilte!
Gernot, Gröni und ich haben fast auschießlich mit Gummi angegriffen während die anderen Drei sich eher an die dort schon zwischenzeitlich altbewährten Dreikantfeilen (Svenskepilk-Solvekroken) gehalten haben.
Gröni mit der Pinken Rache:
Gefischt haben wir zum größten Teil in Wassertiefen zwischen 30m und 45m da wir dort die besseren Butts vermuteten am wichtigtsen war es nach unseren Erfahrungen immer dort zu fischen wo am meisten Strömung herrschte und das war dann bei ablaufend wasser im Tieferen teil des Sunds (30-45m) und bei auflaufend Wasser im flacheren Bereich 30-10m.
Bei Stauwasser ging sehr wenig!!! Auch in den flacheren bereichen haben wir gefangen allerdings waren dort keine Besseren Butts vertreten aber auch in diesem Bereich sollen schon etliche Fische bis 25kg gelandet worden sein!
Zur Köderführung lässt sich sagen mehr bringt mehr, dass soll heißen je mehr Aktion der Köder machte desto besser mit den Bissen!!! Ein paar mal folgten auch Fische den Ködern bis an die Oberfläche und meinen besten Biss hatte ich, als mit Volldampf meinen Gummifisch nach oben kurbelte!
Mit der Wurfrute:
Wir hatten Gummitechnisch so ziemlich alles dabei was der Markt hergibt vorallen von den neuen Giant Jighead Köpfen erwarteten wir uns einiges! Nachdem Frank ja den ersten Guten mit 22,5 kg ja auf Pilk vorlegte konterte Gröni dann nach etlichen mit 2 guten Fischen auf die Pinke Gefahr am 400gr Kopf am Pilkgeschirr unter dem Boot!
Die nächsten Tage gingen dann eindeutig stückzahltechnisch und mit den beiden Guten an die an die Gummifraktion die aber von Seiten der Schwermetaller sich aber nachdem als Zufallsfang abgestempelt wurden – „Die Großen gehen halt auf Pilk“ war ein oft zu hörender Satz.
Aber so langsam sah man Thomas auch öfter mit der Wurfrute
Nachdem Gröni dann noch die beiden Größten der Tour mit der Wurfangel fing wankten auch die letzten beiden der Pilkfraktion und ab dem letzten Tag gab es nur noch Gummi!
Stückzahltechnisch war am Ende das Verhältnis bei gleicher Angelzeit 3:1 für Gummi!!!
Von den 5 Größten waren 4 auf Gummi (plus meine verlorenen;( )!!!
Ein weiterer Punkt,der Gummi spricht, bis auf einen Fisch waren hatten alle Butts sauber gebissen und waren nicht irgendwo gehakt wie es des öfteren beim pilken endete!
Meine Vermutung ist, dass die utts den köder oft von der seite aus nehmen und so beim Pilker dann halt irgendwo im Kopfbereich gehakt werden im Gegensatz zu den Gummifischen die dort halt genau zumindest einen Haken sitzen haben.
Nach einigen Aussteigern haben wir die Gummifische noch etwas modifiziert und somit deutlich bessere Ergebnisse erzielt!!!
Zusätzlich zu dem Jighaken wurde noch ein Drilling mehr montiert oder gar der Jighaken abgekniffen und stattdessen ein Drilling montiert beides funktionierte sehr gut wobei die 2te Variante noch ein besseres Spiel des Gummifisches brachte, dafür mussten aber auch die Gummifische mit Sekundenkleber mit dem abgekniffenen Ende verlebt werden!
Die Giant Jighead Köpfe funktionierten allerbest und alle Fische waren auf dem oberen (hinterem) Drilling gehakt – bin mir gar nicht sicher ob der untere sein muß – bringt vielleicht eher Hänger??
Das Köderspiel der Gummifische in diesen Jigköpfen ist wirklich Klasse und die Gummifische halten auch bestens darin!
Gefischt haben wir am meisten mit Jigköpfen von 100 und 120gr und 12-18cm langen Gummifischen sowie mit den Giant Jighead Köpfen von 200 – 400gr und 23cm Gummifischen!
Verschieden Kopfformen alle haben gefangen ich mochte am liebsten die 120 Profiblinkerköpfe:
Als Wurfruten haben sich Ruten von ca. 270cm-300cm hervorgetan mit Wurfgewichten von 100-200gr. Für die Jigheads kann allerbest normales 30er und 50er Pilkgeschirr benutzen!
Besonderes Erlebnis
Wir durften beobachten, wie ein Seeadler 20m von uns entfernt nach längerem kreisen sich ein Möwe beim 2 Versuch von der wasseroberfläche schnappte so nah durfte ich so etwas noch nie bewundern – habe das zum Glück auch gefilmt!
Schlechtes Erlebnis
Ärgerlich waren die nicht organisierten Fährüberfahrten da unser Vermieter und gleichzeitig Betreuer vor Ort dort Plätze reserviert hatten und wir so mit einem Auto schon Mittwochs statt Sonnabend zurück und mit dem nächsten dann am Donnerstag zurück sind so sind doch noch einige Angeltage ausgefallen!
Montags mussten die meisten wieder arbeiten und da laut Auskunft des Kapitäns der Fähre am Freitag und Samstag immer die Hölle los sei und nur 2-3 Autos Platz finden und schon Plätze reserviert waren mussten wir vorher unser Glück probieren und uns nach ablegen der Morgenfähre einen Platz versuchen freizublocken durch parken des Autos vor dem Fähranleger!
Sehr ärgerlich dort hochzufahren und dann früher loszumüssen, da weder der Veranstalter noch der Vermieter/Betreuer Vorort es geregelt bekamen für die Fähre Plätze zu reservieren!!!
Auch ansonsten war von unserem Ansprechpartner /Betreuer Jan Magne Olsen nichts mehr zu sehen bis zu unserer Abfahrt als er für die Bettwäsche kassieren kam am Fähranleger und dann das Restgeld nicht herausgab!
Ich habe mich noch nie so schlecht in Norwegen betreuet gefühlt und auch alle Mitreisenden erging es so!!!
Zum Glück gab es ja noch Kai Deutschland mit dem wir echt viel Spass hatten und der auch ohne das es sein Job war immer bei Problemen und Sorgen für uns Einsprang und zur Hilfe eilte!!!
Fazit:
-Gummi gewinnt!
-auch außerhalb des Trollsunds gibt es sehr gute Möglichkeiten zu fischen wer es mehr auf Dorsch und Co abgesehen hat ist dort sehr gut aufgehoben!
-Unterkunft war sehr gepflegt wenn auch nicht sehr modern eingerichtet aber mit gut viel Platz und Rückzugsmöglichkeiten
-Der Kutter war Klasse und auch die Betreuung von Trond dem Besitzer des Schiffes – schade nur, das es keinen Kartenplotter an Board gab!
-Sehr schöne Natur für die die es karg rau und ohne Bäume mögen!!!
-4 Windausfalltage war halt doch ne Insel die da schon etwas ungeschützter liegt!
Nicht schlecht für einen alten Mann:
Das war erstmal meine letzte Norge Tour - gibt ja auch noch andere Angelziele auf der welt zu entdecken aber mit Sicherheit wird es mich nochmals dorthin verschlagen - irgendwann!!!
Hier noch ein paar Impressionen:
:-++::-++:
