Ein richtig dicker Kollege der Salmoniden-Gattung (60+) zeigte mir seine blanke Flanke und; dabei blieb es nicht, um gleich noch einmal in ca. 10m Entfernung seine Luftshow fortzuführen. Ich dachte mir: Du schon wieder oder bist du sein Zwillingsbruder?
Nach diesem super Surftag erstattete ich meinen beiden Surf und Fliegenfischenden Kumpanen Bericht über die Flugmanöver, nicht gerade klein geratener Salmoniden.
Es stellte sich schnell die Frage, wie soll mann dort fischen? Bei 3m hohlbrechender Welle auf den Strand und dem 6-7Bft schräg auflandigem Wind...
Wir beschlossen, bei der nächsten stabilen Ost-Windlage den Spot erneut aufzusuchen.
Einige Wochen später war es soweit. Ost-Südost Wind und ein glühender Luftstrom, der aus den Heckenrosen in Richtung offene See, sämtliche Marienkäfer Nordjütlands mitzutragen schien (wusste gar nicht, dass es dort so heiss werden kann). Wir beschlossen mit einsetzender Dämmerung das Fischen zu beginnen. Da sich die Dämmerung in Klitmöller mitte Juli 4-5 Stunden hinzieht, wäre noch genug Zeit den Trutten nachzustellen.
Also die 9`er Sportex "aufgeriggt" und einen saftigen Brummer rangetüddelt. Wathose und Weste übergeworfen. Im Stechschritt die dem Meer vorgelagerten Dünen besteigend, den Blick in Richtung ehemaliger Wasserwalzen gerichtet. Aber was war dass??? Vom Prinzip war es so so wie erhofft; Spiegelglattes Wasser, ein sich leicht dem Horizont nähernder Himmelskörper (immer noch mind. 30°C). Aber, es erfreuten sich ca. 15 Eingeborene mit allen uns bekannten Methoden, von der Fliege bis hin zum Spinnfischer war die volle Bandbreite vertreten.
Am nächsten Tag, ein Montag, waren wir schon gegen 18:00Uhr bei glühender Hitze am Spot. Na also, geht doch. Wir waren alleine.
Von 18:00 bis 22:00Uhr war bis auf die beissende Sonne nichts zu vermelden. Doch dann, was war das? In ca. 50-60m Entfernung schnitzten irgendwelche Wasserräuber V-förmige Wellen mit abschliessender Blasenbildung in den "Ententeich". Tja, selbst mit der guten alten 9 ér Sportex nichts zu machen. Also nicht lange gefackelt, 300m zum Fahrbaren Untersatz gestiefelt und die Seatrout mit Küstenwobler bestückt. Gleich mit Rückenwind zur unbekannten Meute die 60m überflogen. Und kaum war das Ding gewässert, knallte auch schon der erste Kamerad in die Bremse und nahm Kurs in Richtung Schottland. Bei meinen beiden Surf und Fliegenfischenden Kumpanen bot sich das gleiche erfreuliche Spektakel. Nach einiger Zeit des Drillens war auch der erste siberne ca. 50cm Fisch in Sicht- bzw. Kescherweite, noch ein letzter Fluchtversuch und "Er" war im Netz. Aber was war das für ein Fisch? Es war auf alle Fälle ein barschartiger Fisch....es kann nur ein Wolfsbarsch sein! Also mitgenommen, den Kameraden.
Zwei Stunden später: Jeder von uns hatte sechs Barsche für die Küche (alle ca.47cm, komisch wie geklont) und jetzt kommts, jeder ca. 20 weitere gleicher grösse wieder in die Freiheit entlassen. In der Hoffnung, mal einen richtig dicken Grand-Pa zu erwischen.
Während wir dieses versuchten, kamen die Fische mit zunehmender Dämmerung immer dichter ans Ufer. Jetzt war es (wieder) Zeit für die 9'er Sportex! Lag ja glücklicher Weise einsatzbereit in nur 20m Entfernung. Den "Feuerstock" zur Hand genommen, schwarzer Brummer erschien auch ganz fängig. Erster Wurf Rute krumm! War aber eher verhaltener Widerstand, den dass Bürschchen da an den Tag legte...nach kurzem Drill: ...Holzmakrele...? wieder schwimmen lassen. Drei Würfe später, wieder Rute krumm, schwerer Drill richtig Schnur genommen; jetzt noch 'ne Salmonide? Nein, diesmal eine echte Makrele, ohne "Holz" am Rücken. Dickes Ding 52cm. So zogen wir in der Hoffnung, noch einen Wolf mit der Fliege zu überlisten, einige Makrelen ans Ufer. Gegen 00:30Uhr packten wir dann völlig fertig vom Adrenallin und mit Wolfsbarsch-Stacheligen Händen unsere Fische ein und gingen Richtung unserer Bus-Karren.
Jetzt wussten wir, was die dänischen Kollegen bei Sommer-Ostwind am Wochenende machen.







