Die Farbe der Fliegenschnur
Die Farbe der Fliegenschnur
Hallo,
hat die Farbe von Fliegenschnüren eine Auswirkung auf den Fangerfolg? Ich weiß es gibt Untersuchungen, die das verneinen, bzw. sagen, dass jede Schnur, egal welche Farbe, einen Schatten werfen. Gerade bei klarem, ruhigem Wasser an der Ostsee beschäftigt mich diese Frage dennoch. Ich tendiere dazu eher elfenbeinfarbige Schwimmschnüre zu nutzen. Auch mit kurzem Vorfach (ca. 3 m) konnte ich keine Scheuchwirkung feststellen, wobei diese Aussage natürlich schlecht zu kontrollieren ist. An wie vielen Meerforellen fischt man vorbei? Mit einer orangenen Schnur z.B. ist mir dennoch deutlich unwohler. Jedoch sieht man vermehrt orangene oder andersfarbige Schnüre, gerade in Zeiten von Zweifarbigkeit, auf dem Markt. Bei Sinkschnüren gibt es z.B. bei Clear Intermediate Köpfen in der Nacht fluoriszierende Running Lines (z.B. Rio Striper). Die Shakespeare Neutral, oder Lawson ist grün. Hat die Farbe durch eventuelle Scheuchwirkung eine Auswirkung auf den Fangerfolg? Tendieren deshalb viele hier im Forum zu klaren Schnüren? Wie seht ihr das?
Bin gespannt auf eure Antworten und die Diskussion.
Gruß
Fjorden
hat die Farbe von Fliegenschnüren eine Auswirkung auf den Fangerfolg? Ich weiß es gibt Untersuchungen, die das verneinen, bzw. sagen, dass jede Schnur, egal welche Farbe, einen Schatten werfen. Gerade bei klarem, ruhigem Wasser an der Ostsee beschäftigt mich diese Frage dennoch. Ich tendiere dazu eher elfenbeinfarbige Schwimmschnüre zu nutzen. Auch mit kurzem Vorfach (ca. 3 m) konnte ich keine Scheuchwirkung feststellen, wobei diese Aussage natürlich schlecht zu kontrollieren ist. An wie vielen Meerforellen fischt man vorbei? Mit einer orangenen Schnur z.B. ist mir dennoch deutlich unwohler. Jedoch sieht man vermehrt orangene oder andersfarbige Schnüre, gerade in Zeiten von Zweifarbigkeit, auf dem Markt. Bei Sinkschnüren gibt es z.B. bei Clear Intermediate Köpfen in der Nacht fluoriszierende Running Lines (z.B. Rio Striper). Die Shakespeare Neutral, oder Lawson ist grün. Hat die Farbe durch eventuelle Scheuchwirkung eine Auswirkung auf den Fangerfolg? Tendieren deshalb viele hier im Forum zu klaren Schnüren? Wie seht ihr das?
Bin gespannt auf eure Antworten und die Diskussion.
Gruß
Fjorden
- Bernd Ziesche

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Re: Die Farbe der Fliegenschnur
Ja, das hat sie meiner Erfahrung nach. Aber nicht grundsätzlich, sondern situationsabhängig.Fjorden hat geschrieben:Hallo,
hat die Farbe von Fliegenschnüren eine Auswirkung auf den Fangerfolg?
Wo finde ich entsprechende Untersuchungsergebnisse?Fjorden hat geschrieben: Ich weiß es gibt Untersuchungen, die das verneinen
An SEHR vielen! :grin:Fjorden hat geschrieben: An wie vielen Meerforellen fischt man vorbei?
Ich erinnere mich noch gut daran, als ich das erste Mal meine "Slime line" (so wurde die erste Clear Schnur seinerzeit von 3M genannt, weil sie sich durch die flüchtenden Weichmacher schleimig anfühlte) an der Küste fischte. Es begegntete mir zunächst viel Skepsis. Das änderte sich mit der Zeit. 8) Ich kann für mich ganz klar sagen: Mit der Verwendung einer Clearschnur ging das Aufscheuchen von kurz unter der Oberfläche befindlichen Meerforellen (die kurz vor dem Aufsetzen der Schnur wegschossen und einen Schwall hinterließen) erheblich bis fast komplett zurück. Mitgebracht hatte ich die Idee für die Clearschnüre quasi aus meiner karibischen Ersterfahrung. Schon bei meinem ersten Tarpontrip konnte ich den gleichen Effekt nicht leugnen. Es war deutlich zu sehen, wie die farbige Schnur erheblich mehr Fische aufscheuchte. In der Tat war (ich denke) der (bei Clear Schnüren reduzierte) Schattenwurf maßgeblich. Nun muß ich erwähnen, dass dort (Florida Keys) ein heftiger Befischungsdruck vorlag!Fjorden hat geschrieben: Tendieren deshalb viele hier im Forum zu klaren Schnüren?
Bzgl. der Farben ist weiß am wenigsten zu sehen, sofern sie oben schwimmt. Weiß absorbiert am wenigsten Licht, schwarz am meisten. Nicht umsonst sind "Futterfische" oft unten weiß (siehe z.B. Weißfische). Ron Holloway (ein Riverkeeper vom berühmten Test in England) hat sich mal die Mühe gemacht, sich mit Taucherausrüstung auf den Grund "seines" Flußes zu legen, während sein Freund alle gängigen Farben in Form von Schwimmschnüren über ihn hinweg treiben ließ. Ergebnis lt. Ron: Einzig weiß machte einen klaren Unterschied dahingegend, deutlich weniger gut sichtbar zu sein. Bei den anderen Farben konnte Ron wenig bis keinen Unterschied bemerken.
Beim Meerforellenfischen halte ich eine Clearschnur denn für gut, aber nicht grundsätzlich notwendig. Bei welligem Wasser und in der Regel eher tief stehenden Mefos halte ich die Farbe für deutlich sekundär. Und dies ist ja unsere Standardsituation.
Derzeit teste ich denn mal wieder was neues: Eine Sink 4 - Sink 7 Schnur, um extrem schnell und trotzdem tief (grundnah) einholen zu können. Diese Schnüre sind dunkelfarben. Hier hat man natürlich eh den Vorteil, dass der Schattenwurf (zumindest beim Einholen) kaum voraus geworfen wird. Mal sehen, was die Erfahrungen zeigen werden.
Beim Meeräschenfischen gilt für mich: Hat der Schatten der Schnur den Fisch gekreuzt, stimmte die Präsentation nicht. Und hier ist eine farbige Schnur oft ein sehr guter Indikator dafür, wo die Fliege gerade liegt. Hier verzichte ich deshalb bewusst auf transparente Schnüre. Allerdings verwende ich hier gerne weiß.
Beste Grüße
Bernd
www.first-cast.de
Fliegenfischerschule
Fliegenfischerschule
Re: Die Farbe der Fliegenschnur
Hi zusammen,
Ich bin davon überzeugt, dass Schnurfarben, die mit dem farblichen Hintergrund aus Sicht des Fisches verschmilzen, von vorsichtigen Fischen eher in "Fressnähe" geduldet werden, als Farben, die
1. in seiner natürlichen Umwelt gar nicht vorhanden sind und
2. einen deutlichen Kontrast zum Hintergrund bilden.
Außerdem fühl ich mich beim Fischen auch SELBST gar nicht wohl, wenn ich wg auffälliger Farben bereits aus großer Entfernung zu sehen bin. Das betrifft sämtliche Kleidung, Gerät und natürlich auch die Schnur. Nicht zuletzt auch deswegen, weil wir oft nicht allein am Wasser sind sondern uns diesen Raum mit allerlei scheuem Wildgetier teilen, das sehr nervös auf Eindringlinge in Schockfarben reagiert.
Gruß vom platten Niederrhein
Ich bin davon überzeugt, dass Schnurfarben, die mit dem farblichen Hintergrund aus Sicht des Fisches verschmilzen, von vorsichtigen Fischen eher in "Fressnähe" geduldet werden, als Farben, die
1. in seiner natürlichen Umwelt gar nicht vorhanden sind und
2. einen deutlichen Kontrast zum Hintergrund bilden.
Außerdem fühl ich mich beim Fischen auch SELBST gar nicht wohl, wenn ich wg auffälliger Farben bereits aus großer Entfernung zu sehen bin. Das betrifft sämtliche Kleidung, Gerät und natürlich auch die Schnur. Nicht zuletzt auch deswegen, weil wir oft nicht allein am Wasser sind sondern uns diesen Raum mit allerlei scheuem Wildgetier teilen, das sehr nervös auf Eindringlinge in Schockfarben reagiert.
Gruß vom platten Niederrhein
Fliegenruten werfen Masse...............nicht Klasse
Re: Die Farbe der Fliegenschnur
Hi
Die Fliegen können nicht bunt und auffällig genug sein und dann soll es an der Farbe der Schnur liegen?
Glaub ich eher nicht.
Egal welche Farbe die Schnur hat, ist sie ein Strich im Wasser. Auch die klaren Schnüre.
Was unter Wasser ist , ist für die Fische als ganzes erkennbar und stört nach meinen Beobachtungen beim Schnorcheln eher nicht.
Unter einer gekräuselten Oberfläche besteht die davonschießende Flugschnur, von unten gesehen, aus vielen kleinen Bruchstücken.
Es ist eher die Bewegung, die scheuchen oder auch reizen kann.
Was den Einfluss der Farbe anbelangt bin ich mir nicht so sicher.
Ich hatte schon einige Male die Eddings bereitgelegt um die Schnur in den Farben meiner bevorzugten Muster zu betupfen.
Da ich mir nicht sicher bin was die Beschichtung der Carron zu den Lösungsmitteln der Stifte meint, habe ich es aber dann doch bleiben lassen.
Wenn die Schnur in den nächsten Jahren langsam nachlässt werde ich es aber probieren, bevor sie in die Tonne wandert.
Im Hinterkopf halt das 24 Bilder pro Sekunde Prizip...
Gruß Thilo
Die Fliegen können nicht bunt und auffällig genug sein und dann soll es an der Farbe der Schnur liegen?
Glaub ich eher nicht.
Egal welche Farbe die Schnur hat, ist sie ein Strich im Wasser. Auch die klaren Schnüre.
Was unter Wasser ist , ist für die Fische als ganzes erkennbar und stört nach meinen Beobachtungen beim Schnorcheln eher nicht.
Unter einer gekräuselten Oberfläche besteht die davonschießende Flugschnur, von unten gesehen, aus vielen kleinen Bruchstücken.
Es ist eher die Bewegung, die scheuchen oder auch reizen kann.
Was den Einfluss der Farbe anbelangt bin ich mir nicht so sicher.
Ich hatte schon einige Male die Eddings bereitgelegt um die Schnur in den Farben meiner bevorzugten Muster zu betupfen.
Da ich mir nicht sicher bin was die Beschichtung der Carron zu den Lösungsmitteln der Stifte meint, habe ich es aber dann doch bleiben lassen.
Wenn die Schnur in den nächsten Jahren langsam nachlässt werde ich es aber probieren, bevor sie in die Tonne wandert.
Im Hinterkopf halt das 24 Bilder pro Sekunde Prizip...
Gruß Thilo
Re: Die Farbe der Fliegenschnur
Moin,
irgendwie doch ein interessantes Thema ! Auch wenn viele das gleich immer abwinken. Mich würde Erfahren bei der Flussfischrei auch sehr interessieren. Ich Fische meist eine Zpey Ultimo, die ist Knallorange, habe da irgendwie auch manchmal Bauchschmerzen mit... zumindest am Tage..
Liebe Grüße
Henk
irgendwie doch ein interessantes Thema ! Auch wenn viele das gleich immer abwinken. Mich würde Erfahren bei der Flussfischrei auch sehr interessieren. Ich Fische meist eine Zpey Ultimo, die ist Knallorange, habe da irgendwie auch manchmal Bauchschmerzen mit... zumindest am Tage..
Liebe Grüße
Henk
das kannste schon so machen - aber dann isses halt Kacke !!
- Martin 1960

- Beiträge: 918
- Registriert: 20.09.2010, 10:58
- Wohnort: Niedersachsen, Rosengarten
Re: Die Farbe der Fliegenschnur
Hallo Henk.
Mit einer "clear-Intermediat" stellt sich die Frage überhaupt nicht.
Mit einer "clear-Intermediat" stellt sich die Frage überhaupt nicht.
Mit freundlichen Grüssen Martin.
"jetzt kann ich es, ...." nur eine kurzer Moment!
"jetzt kann ich es, ...." nur eine kurzer Moment!
Re: Die Farbe der Fliegenschnur
Das ist richtig ! Aber es geht ja um "farbige" Schnüre... :p und meine Bonbonschnur wirft sich nunmal äußerst nett!Martin 1960 hat geschrieben:Hallo Henk.
Mit einer "clear-Intermediat" stellt sich die Frage überhaupt nicht.
Liebe Grüße
Henk
das kannste schon so machen - aber dann isses halt Kacke !!
- Reverend Mefo
- Sonntagspfarrer

- Beiträge: 4655
- Registriert: 12.03.2009, 20:44
- Wohnort: Hundekackeallee
Re: Die Farbe der Fliegenschnur
Ich habe heute morgen mal die Probe aufs Exempel gemacht und bin mit einer Clear Intermediate WF8 (hatte leider keine leichtere) auf einen Trupp Multen losgegangen.Bernd Ziesche hat geschrieben: Beim Meeräschenfischen gilt für mich: Hat der Schatten der Schnur den Fisch gekreuzt, stimmte die Präsentation nicht. Und hier ist eine farbige Schnur oft ein sehr guter Indikator dafür, wo die Fliege gerade liegt. Hier verzichte ich deshalb bewusst auf transparente Schnüre. Allerdings verwende ich hier gerne weiß.
Beste Grüße
Bernd
Kurzes Fazit:
+ Die Schnur hat in der Luft überhaupt keine Scheuchwirkung gehabt.
- Dafür aber beim Auftreffen auf das Wasser, selbst mit sanftem Abbremsen. Da war sie nicht anders als jede andere 7er oder 8er.
+ Trotzdem haben die Multen darauf nur verhalten verschreckt regagiert, insgesamt blieben sie deutlich cooler als bei meinen letztjährigen Angriffen mit einer 7er Outbound. Gebissen haben sie aber (bis auf einen Nachläufer) auch nicht. Sie waren aber auch leider nicht im Fressmodus, sondern eher am Warmflösseln nach einer durchz ... äh ... -schlafenen Nacht. Vielleicht hat aber auch die restliche Scheuchwirkung dazu geführt, dass die Multen etwas "fressverstimmt" waren.
OT on: Interessant fand ich, dass meine Multenfussel, egal ob grün oder weiß, völlig ignoriert wurden, selbst wenn ich sie über dem cruisenden Scharm hinweggezogen habe. Ebenso eine winzige Red Tag. Die einzige Reaktion, die allerdings optisch auch kurz vorm Zuschnappen war, rief eine Goldkopf-Mysis, also eine Tungsten-beschwerte Fliege hervor. Ich dachte eigentlich, beschwert geht gar nicht auf Multen
Es ist und bleibt ein Rätselfisch ...
Kann ich nicht beurteilen.
Müsste ich nackt sehen.
Müsste ich nackt sehen.
Re: Die Farbe der Fliegenschnur
Hey Felix, das klingt doch echt gut. Schade, dass es nicht ganz geklappt hat.
Hoffentlich sind die Meeräschen demnächst im Fressmodus und das Wasser nicht so glatt(von wegen Scheuchwirkung).
Danke und schön Gruß

Hoffentlich sind die Meeräschen demnächst im Fressmodus und das Wasser nicht so glatt(von wegen Scheuchwirkung).
Danke und schön Gruß
Unser Universum funktioniert deshalb nahezu perfekt, weil es für Universen unendlich viel Zeit gibt um unendlich viele Universen zu testen und zu verwerfen bis unser Universum herauskam.



