hier mal ein Erlebnis von meinereiner:
5 Uhr! Also schnell Kaffee gemacht, ein Brot geschmiert und ins Auto. Eine Viertelstunde später stehe ich an der kleinen Huk, die ich immer schonmal beangeln wollte. Das Wetter lässt mich hoffen: grauer Himmel, mäßige Brise, hier und da mal ein Schauer... kurz: Perfekt! Da muss doch was gehen!
An der Huk stehe ich ganz allein im Wasser und das an einem Feiertag! Schon komisch! Wissen die anderen etwas was ich nicht weiss? Egal! Höchst motiviert lasse ich meinen Snaps immer wieder aufs Neue hinaus fliegen. Gleich muss es rumsen, denke ich so bei mir, gleich ist es soweit... Bei jedem Wurf rechne ich mit Kontakt. Aber zwei Stunden, etliche Köderwechsel und gefühlt zweitausend Würfe später habe ich nicht mal einen Anfasser. Was also tun? Fische sind sicherlich da, beissen wollen sie aber nicht. Und wieso ist mein linker Fuß kälter als mein rechter? Da wird doch wohl die Watbüx nicht ...? Sie ist es! Prima, denke ich mir, hat die Hose ja ganze drei Monate gehalten
Um neue Motivation zu kriegen entschließe ich mich zu einem Stellenwechsel. Ein etwas ruhiger gelegener Strand solls werden. Nach diesem ganzen Wind im Gesicht bestimmt das Richtige. Leider ist dieser Strand sowohl von Anglern als auch Spaziergängern regelmäßig überlaufen. Aber für zwei Stündchen werde ich es wohl aushalten.
Am Platz angekommen, sehe ich schon ein paar "Kollegen" mit der Fusselpeitsche im Wasser. Ich greife mir meine Sbirorute und stelle mich etwas abseits dazu. Welches Muster? Polar Magnus, wie immer. Nach einer ganzen Weile: Auch hier nichts. Wurf auf Wurf ohne Zupfer. Gegen Mittag dann Kontakt der etwas anderen Art! "Was fängt man denn hier?", wird mir vom fünf Meter entfernten Spülsaum ins Ohr geschrien. "Meistens Fische", sage ich. Das ältere Ehepaar wendet sich brummelnd von mir ab und kreucht von dannen. Toller Tag, denke ich, wenn das so weiter geht...
Der nächste Wurf... brrrkkkkdäng!... auch das noch! Ich sehe den kapitalen Windknoten in den Wellen verschwinden. Schon innerlich auf eine halbe Stunde tüddeln eingestellt, hole ich möglichst "vorsichtig" ein, damit der Tüddel nicht zu sehr verknotet. Zack! Biss! Kontakt! ...NEIN! JETZT muss es natürlich beissen, damit der Tüddel zum Knoten wird! Passt ja zum Tag. Wenn das so weiter geht...
Wahrscheinlich eh nur so'ne 30er, denke ich .... Ups... nö, das ist keine 30er! Definitiv nicht! Ich spüre einen Fisch, kein Fischchen. Richtig dumpfer Kontakt sogar. Will gar nicht hochkommen, das Biest! Na gut, bisschen mehr Druck.... ja... jetzt kommt der Fisch... laaangsam.... schön Druck mit der Rute... ja... nicht die Schnur erschlaffen lassen, immer schön Druck halten, denke ich, ...iiiieeeeeehhhh... der Wind singt in der Schnur... Oh, jetzt geht der Fisch ab, jetzt ist er aufgewacht... brrrrrrrrrrrr....Bremse!.... mal 'nen bisschen härter einstellen, nein Quatsch, lieber ein bisschen weicher...brrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr....ähm...doch lieber härter
Gruß,
Johannes.





Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelheinzchen stieß.


