Nachbalancieren einer Spinnrute

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Spinnfischen ausdiskutiert werden.
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Nordlichtforelle
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Nachbalancieren einer Spinnrute

Beitrag von Nordlichtforelle »

Wenn die Rute von der Balance einem nicht paßt, und das nervt, muss Abhilfe her.
Man kann jemanden Bemühen, und im Norden gibt es sogar (mindestens) einen Profi dafür.

Ein Lösung mit mehr Potential auf dauer wäre das Selbermachen, da man evtl. öfter anpassen muss, und jeder ein anderes Gefühl dazu hat. :f:

Dazu mal ein paar Hinweise und Handreichungen:


Man braucht dazu erstmal eine Reihe Gewichte, Bleie, am günstigsten und kompakt dürften Bleioliven sein, die liegen auch gerne nochmal untätig vom Friedfischangeln rum.
Alles andere wie ein (abgesägter) Bolzen einer 8mm oder 10mm Schraube tut aber auch gut, je länger je besser.
Sollte nur nicht gefährlich gammeln können und lang und stabförmig sein.

Über 40g tut bei unseren 9 bis 10ft Spinnen auf keinen Fall gut, bis 30g würde ich immer versuchen drunter zu bleiben, da sonst die Rute hinterher so zittrig mit dem Arsch wackelt. Das kann auch nerven, wenn man es mit dem Endballast übertreibt. Ergo große Gewichtsmengen braucht es auch nicht, dann wäre viel mehr an der Rute Mist.

Eine Waage mit 1g Genauigkeit ist auch kein Hexenwerk mehr, gibt es ja reichlich inzwischen in digital und für wenig Geld. Kann man Frau o. Freundin auch mal aus der Küche entführen, aber stressfreier ist eine eigene! :grin:

Das einzig wirklich etwas schwierige ist nur das Entfernen der Endkappe, hautpsächlich wegen der Kollateralschäden am Griff oder eventuell Handteil-Blankrohr.
Sofern da überhaupt was stabiles drauf ist. Eine Plastikkappe etc. kann man einfach runterschneiden. Der Rutenbauhandel bietet inzwischen reichlich Auswahl für den Ersatz an, die bringen auch schon ein definiertes Gewicht mit.
Für Teleskoppruten gab und gibt es auch schraubbare Kappen :!: , da ist man für immer auf der besten Seite und kann auch später noch weiter am Wasser probieren und nachbessern, sofern das Gewicht nicht allzeit-endfest verklebt wird. :lol:

Wenn die Kappe runter ist, solltest der Balancewillige schon freie Bahn haben.

Das balancieren macht an sich Spaß, Gewicht hinten rein oder probeweise angetapt, mit oder ohne Rolle, kann man tagelang mit wäägen, wie einem persönlich beliebt. ;)

Brauchbare Ersatzhilfsgewichte zum rantasten sind auch (alte) Batterien, AAA oder AA kann man gut nehmen und drantapen, nur auf Dauer einschieben und dort lassen würde ich die ohne ultimative Versiegelung nicht. 8)
Wenn das richtige Gewicht gefunden und für gut befunden, ist das einmontieren und Kappe wieder drauf oder eine neue drauf ein richtiger Klacks.

Beim Abnehmen evtl. mit Hitze, kann einem auch gerne mal jemand helfen, auch Grobschmied oder Autoschlosser, der zwei geschickte und kräftige Hände hat, sich mit Brenner und Heizluftpistole ein bischen auskennt, keine Angst kennt und auch widerspenstiges Material und Verklebung bezwingen kann.
Ein Feuerzeug taugt i.d.R. nicht.
Also postet mit Liebe! :l:
snapsnase
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Re: Nachbalancieren einer Spinnrute

Beitrag von snapsnase »

genau das habe ich den nächsten Tage / Wochen auch vor...als gewicht habe ich mir Edelstahl-Gewindestangen mit 1 und 1,2 cm Durchmesser besorgt. das gewicht habe ich durch anhängen diverser (Ausgewogener) Köder ungefähr ermittelt, indem ich sie an die endkappe gehängt habe.
Die Gewindestangen schneide ich mir dann auf das passende Gewicht zurecht...einkleben ....fertig.
Um in Verbindung mit meiner 4000er Stella perf. Balance zu erreichen, habe ich allerding schon ca.50g benötigt.
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Verleihnix
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Re: Nachbalancieren einer Spinnrute

Beitrag von Verleihnix »

Das Hauptproblem ist meistens das Lösen der Abschlußkappe. Neben den o.g. Hilfsmitteln ist auch ein kräftiger Föhn zumeist ausreichend, mit dem man die Abschlußkappe unter leichten Drehen der Rute erhitzt.

Ein schönes Video zum Umbau ist dieses hier:

http://www.youtube.com/watch?v=VTYcqRiu1qc

Gute Nacht :pof:

Olaf
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Nordlichtforelle
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Re: Nachbalancieren einer Spinnrute

Beitrag von Nordlichtforelle »

Aber bloß nicht das Gewicht mit 2k-Kleber in den Blank kleben! :roll: :no:
Bei einer Änderung muss man dann nämlich abschneiden und hinten mit Überschubverlängerung wieder neu aufbauen.
Da der Blank konisch ist, reicht auch umwickelt gut gepresst, tapen+pressen ist Rutenbaustandard selbst für Griffe, oder höchstens mit Heißkleber.
Manche bauen auch ein Auszugsbändsel oder eine Öse mit rein.
Gegen Verrottung kann man das Gewicht vorher gut in Kunstharzlack o.ä. tauchen und abtrocknen lassen.
Also postet mit Liebe! :l:
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Fliegenjeck
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Re: Nachbalancieren einer Spinnrute

Beitrag von Fliegenjeck »

Hallöchen Allerseits,
so ein Ausbalancieren hab ich auch mal gemacht.Hier meine Erfahrung...
Da ,wo ihr die Rute nahezu immer anfasst,Stelle merken und markieren.Diese Stelle mittig auf eine "kibbelige" Unterlage plazieren,also quasi die Rue wie eine Wippe lagern.Das habe ich bei meinen Reifenhändler gemacht,denn die haben kleine Gewichte zum Aufkleben in Masse( :grin: ).Und wenn man die nicht aufklebt,dann können die die anschliessend immer noch benutzen. :+++: Diese habe ich dann am äußersten Rutenende hinten drauf gelegt bis die Rute ins Gleichgewicht kam,sie war ja über einen kleinen Schraubstock "gelagert". dabei kam heraus das meine 4,2 m lange Spirorute jede Menge Gewicht braucht ,ich glaube es waren so um die 80-100 gr, damit sie ausgeglichen war !Nun lag sie auch perfekt in der Hand ! :q: Oder nicht....
Der nächste Schritt war ab zum Zerspanungsfachmann und dort hab ich mir dann einen Zylinder drehen lassen, der bei gleichem Durchmesser wie ihn die Rute hatte, das entsprechende Gewicht auf die Waage brachte. Das geht relativ einfach, denn diese Fachleute haben Dichteangaben über das zu drehende Material und können dann über den Durchmesser des zu drehenden Zylinders,das Gewicht über die Länge berechnen.Da gibt es Formeln und feddich war mein Gewicht. Das habe ich dann an die Rute mit SuperSonderkleber angeklebt und es funktionierte auch tatsächlich. Die Rute lag total ausbalanciert in meiner Hand ! :x :x :x
Aber sie war nun auch ca 100 gr schwerer ! Und das ist dann wirklich ein Gewicht welches ich nach dem zweiten Fischen wieder entfernt habe, denn die ganze Sache war ,um sie den ganzen Tag in der Hand zu halten, einfach viiiiiiel zu schwer geworden !

Fazit ,nie wieder eine total Kopflastige Rute! Oder aber dann nicht mit noch mehr Gewicht wieder ausbalancieren...Das macht meiner Meinung nach keinen Sinn !!! :no: :no: :wink: :oops

MfG Nobby....
Ich bin ein (H)optimist. Diese glauben, das durch ein homebrew sich alles verbessert... :+grin:
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Verleihnix
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Re: Nachbalancieren einer Spinnrute

Beitrag von Verleihnix »

@Fliegenjeck
100gr. Ausgleichsgewicht ist aber auch eine Masse! Die von mir behandelten Fälle hatten 30-50gr., die Rutenlänge lag bei maximal 3,10m und die Ruten waren allesamt recht leicht. Daher empfand ich bei meinen Ruten das Gleichgewicht als deutlich angenehmer (auch unter Berücksichtigung des Mehrgewichts) als die Kopflastigkeit bei geringerem Gewicht.
Schwierig wird der Fall, wenn man eine lange, kopflastige und schwere Rute hat. Dann kommt man wohl eher vom Regen in die Traufe.... Da ist halt der Fehler schon beim Kauf passiert. :c
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Re: Nachbalancieren einer Spinnrute

Beitrag von wobbler michi »

Hi , ich habe ein Drop Shot Blei genommen das passte Super in der Blank :grin:
Gruß wobbler michi

Bedenke, nur ein Köder im Wasser fängt Fische
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Kielerkrabbe
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Re: Nachbalancieren einer Spinnrute

Beitrag von Kielerkrabbe »

Fliegenjeck hat geschrieben:...Fazit ,nie wieder eine total Kopflastige Rute! Oder aber dann nicht mit noch mehr Gewicht wieder ausbalancieren...Das macht meiner Meinung nach keinen Sinn !!! :no: :no: :wink: :oops

MfG Nobby....
Ach Nobby, die kannste doch immer noch zum Karpfenfischen benutzen,
da stellt man die Rute doch bis zum Biss in den Rutenständer, oder ?
...wo ist das Problem ? :lol: :lol: :lol:
...mit der Zeit wird die Zeit immer wichtiger.
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Fliegenjeck
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Re: Nachbalancieren einer Spinnrute

Beitrag von Fliegenjeck »

Hallöchen Allerseits,
@Kielerkrabbe: Meine Karpfenliege ist doch kaputt, und zum Meefoofischen schleppe ich die nicht mit :lol: :lol: :lol:
MfG Nobby...
Ich bin ein (H)optimist. Diese glauben, das durch ein homebrew sich alles verbessert... :+grin:
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Ammaluschi
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Re: Nachbalancieren einer Spinnrute

Beitrag von Ammaluschi »

Fliegenjeck hat geschrieben:Hallöchen Allerseits,
@Kielerkrabbe: Meine Karpfenliege ist doch kaputt, und zum Meefoofischen schleppe ich die nicht mit :lol: :lol: :lol:
MfG Nobby...
Hey Nobby, ich hätt noch eine ;)
Gruß Lutz :wink: :wink:

Der Frosch im Brunnen ahnt nichts von der Weite des Meeres.
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Kielerkrabbe
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Re: Nachbalancieren einer Spinnrute

Beitrag von Kielerkrabbe »

Ammaluschi hat geschrieben:
Fliegenjeck hat geschrieben:Hallöchen Allerseits,
@Kielerkrabbe: Meine Karpfenliege ist doch kaputt, und zum Meefoofischen schleppe ich die nicht mit :lol: :lol: :lol:
MfG Nobby...
Hey Nobby, ich hätt noch eine ;)


Hey Nobby, ich eigentlich auch :wink:
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Re: Nachbalancieren einer Spinnrute

Beitrag von Fliegenjeck »

Hallöchen Allerseits,
@Lutz+Kielerkrabbe, ich würd ja sofort ja sagen, aber ich kenn euch doch aus dem Karpfenforum, oder...das kann ich euch nicht an tun... :grin: Da ich doch weiss wie sehr ihr daran hängt... :lol:
MfG Nobby...
Ich bin ein (H)optimist. Diese glauben, das durch ein homebrew sich alles verbessert... :+grin:
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ditschi
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Re: Nachbalancieren einer Spinnrute

Beitrag von ditschi »

Moin Moin,

also ich hab heute mal versucht meine Ironfeather auszubalancieren.

Ergebnis: es müssen ca. 100 g eingesteckt werden :o , dass kann doch nicht sein oder?
Gruß ditschi

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Hauptsache der Wind ist nicht so doll
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Nordlichtforelle
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Re: Nachbalancieren einer Spinnrute

Beitrag von Nordlichtforelle »

Das kommt drauf an, wo Du anfaßt und vor allem wo Du auf Dauer über die Finger Deinen Dreh- bzw. Balancepunkt hast.
Beim werfen ist es egal bzw. die Kopflast nützt sogar etwas für den Drang nach vorne, für die Haltebalance ist dagegen der dauerhaft entspannte Haltepunkt wichtig, und da nimmt man am besten den allervorderst möglichen.
Wenn man direkt am Rollenfuß oder am Finger direkt davor hält und dahin balanciert, dann wird das sehr viel Gegengewicht kosten. :o
Die Rolle wirkt dann NICHT als Gegengewicht, da sie direkt am Haltepunkt hängt.
Eine Handbreit davor oder am vordersten Finger davon reicht auch, und dann braucht man viel weniger, um an diesem Auflagepunkt in Waage zu kommen.
Als Anhalt ist i.d.R. auf Vorderkante Vorgriff schon eine gute Entlastung. Auch wenn man wegen der Gewichtsbegrenzung nicht 100% die Kopflast ausbalanciert bekommt,
ist das sanfte Absinken der Rutenspitze angenehmer als das schlagartige runterfallen. ;)

Bei zuviel totem Balancegewicht kehrt sich der Entlastungseffekt ins Gegenteil um, wie oben schon gesagt.

Bei der Rute kommt es für die runtertreibende Kopflast auf die Länge an, und bei gleich langen auf die Ringe, vor allem deren Gewicht.
So ist eine Blank-gleiche Rute mit SS304 Ringen im Abtrieb leichter als eine mit dünnen SiCs, eine mit dicken SiCs etwas schwerer, und eine Fenwick Ironfeather/Momentum mit den vielen Ringen mit Einlage nochmal vorne schwerer.
Ganz dünne Ringeinlagen und Rahmen aus Titan ist das Optimum zur Gewichtsvermeidung vorne. Niedrige Stege sind leichter als lange hochstehende. Viele Ringe bringen mehr Gewicht als wenige.

Für das Gegengewicht ist der Griff und der Abstand des Rollenhalters zum Rutenende verantwortlich, da wo auch automatisch Rolle und die Hand hinkommen.
Mit langen Hintergriffen hat man auch eine Gegenbalance, und da vorne 1cm weggeht wenn man hinten ein 1cm höher geht, wirkt sich jeder cm höher gleich zweimal aus, was Ruten mit "typischen" langen Mefo-Ruten-Griffen(hinten) von Haus aus balancierter auftreten lässt. Wenn man mit so einem langen Hintergriff nicht gut um kann, muss man anstelle der Griffmasse eben mit Zusatzgewichten arbeiten.
Bei einem sehr kurzen Hintergriff wird die Sache aber wiederum recht aussichtslos, der Rollenhalter sitzt dann auch sehr weit hinten, und 20cm vor der Rolle ist nicht so die übliche Griffhaltung. :lol:
Also postet mit Liebe! :l:
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meyfisch
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Re: Nachbalancieren einer Spinnrute

Beitrag von meyfisch »

ohne das es ketzerisch klingen soll......

meiner ansicht nach hat ein rutenbauer seinen job einfach schlecht gemacht, wenn die rute mit 20, 50, 100 oder wer weiß wieviel gramm ausbalanciert werden muss...

in diesem sinne

mf
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