Bernd Ziesche hat geschrieben:Pat hat geschrieben:Bzgl. den Vorschriften bzw. Vorgaben zum Bau und Betrieb von Biogasanlagen kenn ich mich persönlich nicht aus.
Meiner Meinung nach müsste es aber doch möglich sein, dass eine Rückhalteeinrichtung gerade bei hoch umweltgefährdenden Stoffen, eine Mindesforderung wäre.
Hallo Pat
im Bereich der Chemie (aus dem ich komme und jahrelang als Störfallbeauftragter mit ähnlichen Themen befasst war) steht bei entsprechenden Vorfällen sofort das staatliche Umweltamt auf der Matte. Im nächsten Schritt werden Maßnahmen aufdiktiert, deren Einhaltung strikt überwacht wird.
Auffangbecken etc. sind nur ein sehr kleiner Teil des Standards.
Schwierig wird es immer dort, wo die Kosten für Sicherheitsmaßnahmen die (Unternehmensgröße bedingten) Möglichkeiten eines Unternehmens übersteigen. Im letzteren Fall können manch Vorschriften schon auch mal sehr dehnbar werden.
Mit den Rahmenbedingungen für das Errichten von Biogasanlagen kenne ich mich auch nicht aus. Allerdings hatte ich hierzu gerade ein Gespräch mit einem Kunden von mir, der aus der Landwirtschaft kommt. Er sagte, dass viele Anlagen sehr unausgereift sind und auch die Energiebilanzen inklusive der folgenden Monokulturen alles andere als durchdacht sind.
Echt ein totaler Mist mit den Auswirkungen auf Euer tolles Projekt.
Man sollte doch denken, dass da eine Behörde zuständig ist und für entsprechende bauliche Maßnahmen in Sachen Betriebssicherheit verantwortlich zeichnet!
LG
Bernd
Hallo Bernd,
wie ich schon geschrieben hatte, kenn ich mich persönlich mit den rechtlichen Auflagen zum Bau von Biogasanlagen nicht aus. Jedoch ist ganz klar ersichtlich, dass es bei vielen Biogasanlagen, Güllebehältern und Silagelagerflächen keinen ausreichenden Schutz für Havariefälle gibt. Und aufgrund von Aussagen der Behörden kann davon ausgegangen werden, dass dies auch nicht im ausreichenden Maße im Sinne des Gewässerschutzes nachgerüstet wird.
Dabei wäre dies meiner Meinung nach ein leichtes. Beispielhaft dafür wäre eine Art Schutzdamm um das Gelände der Biogasanlage. Dies habe ich übrigens schon bei mehreren neuen Anlagen gesehen.
Fakt ist jedoch, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Es wird bei uns jetzt seit fast 20 Jahren versucht mit ganz geringen finanziellen Mitteln und einem erheblichen ehrenamtlichen Aufwand die Gewässer wieder zu renaturieren. Und ich glaube wir waren da auf einem sehr guten Wege.
Doch wie schon auf unserer Internetseite geschrieben, zeigt der Zustand fast aller Gewässer im oberen Wümmegebiet seit mehreren Jahren einen eindeutig negativen Trend in Richtung schlechter Zustand. Die Sandfrachten erreichen inzwischen derartige Ausmaße, dass viele einst inidividuen- und artenreiche Gräben und Nebenbäche fast fischleer geworden sind. Gesetzliche Abstandsregelungen bei der Dünge- und Pestzidaufbringung werden in der Praxis der Bewirtschaftung durchgehend ingnoriert. Wo früher erosionsarmes Grünland die Bäche säumte, wurde in unzähligen Fällen selbst im gesetzlich geschützten Randstreifen verbotener Weise Ackerland umgebrochen, wo nun auf großer Länge Mais bis in die Gewässerböschung angebaut wird und Sand-, Gülle- und Pestzideinträge auf der Tagesordnung stehen.
Und wäre dies nicht alles schlimm genug, ist es jetzt auch noch so weit gekommen, dass unser Hauptakteur Ralf Gerken resigniert aufgibt und seine Arbeit vorerst einstellt.
Ich könnte nur noch

und

.