bin jetzt seit einigen Tagen zurück von meiner vorzeitig abgebrochenen Frühjahrstour im Bereich Schwansen - Angeln - E-Bucht.
Und ich muß sagen, ich bin maßlos enttäuscht!
Ich fahre nun schon seit mehr als 10 Jahren immer zur "Besten Zeit" an die Küste.
Eine Frühjahrstour ohne Fisch, das gab es bei mir noch nie!
Aber dieses Mal ist es erstmals passiert. Und es ging sehr vielen Leuten genau so. Die Allermeisten fuhren ohne Fisch nach Hause.
Bedingt durch die Chattonella-Algen waren viele Strände braun und es gab keine Fische. Und auch an Stränden mit klarem Wasser wurde kollektiv abgenullt.
Es betraf auch nicht nur die Meerforellen, auch Dorsche mieden die braune Brühe, genau wie die Heringe. Der Heringszug in die Schlei fand praktisch nicht statt. Und das lag nicht am zu kalten Wasser. Die Fische meiden die veralgten Bereiche, da die Kiemen verkleben und die Sauerstoffaufnahme beeinträchtigt wird.
Die ungewöhnlich starke Blüte der Chattonella-Algen hat die Natur in der Ostsee ziemlich durcheinander gebracht.
Und die Überdüngung der Ackerflächen im Uferbereich ist daran bestimmt nicht ganz unschuldig.
Die Algenblüte fing ja schon vor Wochen im Bereich um Als an.
Und ich halte es nicht für einen Zufall, daß das Ganze gerade dort seinen Anfang nahm.
In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an an den Thread "Als stinkt" aus dem letzten Jahr.
Es kann nicht sein, daß ufernahe Felder zur Gülleentsorung mißbraucht werden.
Sicher gibt es sowas nicht nur in Dänemark, aber dort scheint es besonders schlimm zu sein.
Daß ich außer einem verlorenen Fisch und einem Nachläufer keinerlei Fischkontakt hatte, damit komme ich klar.
Aber daß die Natur in der Ostsee durch diese Alge ziemlich aus dem Gleichgewicht geraten ist, damit komme ich ganz und gar nicht klar.
Die Fischerei auf Meerforelle hat sich bei mir in den letzten Jahren rapide verschlechtert. Seit 4 Jahren fange ich deutlich weniger, und das liegt nicht etwa daran daß ich weniger angeln gehe.
Und aus Gesprächen mit vielen anderen Kollegen weiß ich, daß das nicht nur mir so ergeht. Tage, an denen wirklich Fisch an der Küste ist und Fänge von mehreren Fischen möglich sind, werden zunehmend seltener. Die Zahl der Nullnummern nimmt deutlich zu.
Möglicherweise wirkt sich die Chatonella-Alge nicht erst seit diesem Frühjahr negativ auf den Fischbestand aus
Ich glaube, mit der Denkweise: "Wenn das Wasser wieder klar ist, kommen auch die Fische zurück" macht man es sich etwas zu einfach!
Ich mache mir jedenfalls ernsthaft Sorgen um die Zukunft der Meerforellenfischerei!
Thomas










