SPIEGEL-Artikel über Schmerzempfinden bei Fischen

Natürlich interessieren wir uns nicht nur für die erfolgreiche Fischwaid, sondern auch für jegliche Hintergrundinformationen über unsere silbernen Kameraden. Nur wer sein Gegenüber genau kennt, der kann sich auf ihn einstellen.
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Strandlaeufer
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SPIEGEL-Artikel über Schmerzempfinden bei Fischen

Beitrag von Strandlaeufer »

Der SPIEGEL hat in seiner aktuellen Ausgabe (Nr. 10/ 2011) einen ausführlichen Bericht über neue Erkenntnisse der Forschung veröffentlicht.
Unter dem Titel "Neuronengeflüster im Endhirn" werden aktuelle Studien zitiert, nach denen im Fischhirn nun Areale gefunden wurden, die auf Schmerzreize reagieren. Ob diese Signale allerdings "schmerzartig" empfunden werden, ist weiterhin nicht geklärt.

Auf alle Fälle stellen die Versuchsergebnisse sicher einen weiteren Grund dar, mit jedem gefangenen Fisch schonend und waidgerecht umzugehen.
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walcha
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Beitrag von walcha »

ein schonender umgang sollte auch unabhänig von studien zum guten ton eines jeden fischers gehören. dies gebietet schon der respekt vor der kreatur!!
TL Andreas
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ostseelicht
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Beitrag von ostseelicht »

Ich stell' nur ,mal so ne Frage in diesem Zusammenhang: Wenn Fische ein eher geringwertiges oder sehr geringfügiges Schmerzempfinden haben:
Wieso ziehen die so an der Angel, wenn der Haken im Maul fasst und man die Viecher an Land rausziehen will?????

Ich denke mal auch, dass die Fische doch ein stark ausgeprägtes Schmerzempfinden im Maul haben (so nach der Studie im Spiegel).
Problematisch, denke ich, wird's wohl, wenn mit dem Fisch 'schonend und waidgerecht' umgegangen werden soll.
Mal so gesagt:
Dann hätt' ich den gar nicht fangen brauchen, wenn ich weiss, der hat Schmerzen beim Fang/Drill, aber ich fang den halt und lass ihn wieder frei oder töte ihn waidgerecht und er wird verspeist.

werner
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Dixi
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Beitrag von Dixi »

Ich denke nicht, daß das Schmerzempfinden im Maul sehr groß ist. Direkt im Maulbereich ist sehr wenig durchblutetes Gewebe. An anderen Stellen (Kiemen) siehts wohl anders aus...

Das die Fische sich wehren, liegt meiner Meinung nach wohl eher am Fluchtverhalten/Selbsterhaltungstrieb.

Egal welches Individuum man festbindet oder in die Enge treibt, jedes will fliehen oder wird sich wehren - egal obs weh tut oder nicht.


Wie mir ein Bekannter erzählte, freut der sich auch immer, wenn die Handschellen vom Bettpfosten gelöst werden.... :o
Gruß

Dixi
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Strandlaeufer
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Beitrag von Strandlaeufer »

walcha hat geschrieben:ein schonender umgang sollte auch unabhänig von studien zum guten ton eines jeden fischers gehören. dies gebietet schon der respekt vor der kreatur!!
Richtig erkannt. Deshalb habe ich auch geschrieben, dass die Forschungsergebnisse "einen weiteren Grund" darstellen, mit dem Fisch anständig umzugehen.
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Strandlaeufer
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Beitrag von Strandlaeufer »

ostseelicht hat geschrieben: Problematisch, denke ich, wird's wohl, wenn mit dem Fisch 'schonend und waidgerecht' umgegangen werden soll.
Mal so gesagt: Dann hätt' ich den gar nicht fangen brauchen, wenn ich weiss, der hat Schmerzen beim Fang/Drill, aber ich fang den halt und lass ihn wieder frei oder töte ihn waidgerecht und er wird verspeist.
werner
Der Begriff Waidgerechtigkeit bezieht sich nicht nur aufs Töten, sondern auf den gesamten Umgang mit der Kreatur. -> http://de.wikipedia.org/wiki/Waidgerechtigkeit

Ich will demnächst mal versuchen, ob das Andrücken der Widerhaken nicht wirklich eine Alternative ist.
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Angelmann
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Beitrag von Angelmann »

Dixi hat geschrieben:Ich denke nicht, daß das Schmerzempfinden im Maul sehr groß ist. Direkt im Maulbereich ist sehr wenig durchblutetes Gewebe. An anderen Stellen (Kiemen) siehts wohl anders aus...
Kennst Du Dieter Nuhr?
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Waldmeister
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Beitrag von Waldmeister »

Nach dem Lesen des Berichts wurde mir schon ein wenig mulmig. Es scheint wirklich so, dass Fische Schmerzen empfinden. jetzt fragt ich mich nur noch, wie stark. Und vor allem, welche Konsequenz hat das für unser geliebtes Hobby. :q:

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,749108,00.html

Lest selbst....


Grüße

Waldmeister
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Maqua
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Beitrag von Maqua »

Ich hatte mir das Heft schon vor ein paar Tagen wegen dem Artikel gekauft und auf einem Photo etwas interessantes entdeckt.

In dem Labor der Forscherin Braithwaite hängt an der Wand ein Spruch der nur halb zu lesen ist "Gone Fishing" . :o

Es könnte sich also bei der Forscherin um eine Anglerin handeln.

Ich glaube aber auch nicht das diese Forschungsarbeit in irgend einer Weise gegen das Angeln gerichtet ist sondern einfach nur das bestätigt was jeder verantwortungsvolle Angler schon immer wusste.
Ja, Fische empfinden Schmerzen.

So werden in diesem Artikel auch nicht in erster Linie die Angler, sondern die Zustände wie bei der Pangasiusgeschichte oder die Hochseefischerei an den Pranger gestellt.
Meiner Meinung nach zurecht.
Gruss Manni :wink:





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Gardenfly
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Beitrag von Gardenfly »

So ein unseriöser Bericht !!
War der Autor vorher bei der Bildzeitung ?
Klar reagieren Fische auf Gifte und Säuren das können die sogar besser als der Naturentfremdete Menschen .
Wenn man Fischen Morphium gibt und sie reagieren anders bedeutet das nicht das sie vorher Schmerzen hatten, da Morphium auch die Wahrnehmung anderer Empfindungen (Gift,Säure) hemmt.

Und nein, das Maul der Fische wird nicht schmerzempfindlicher sein, einfach aus der Logik das ansonsten fressen Schmerzen auslösen würde.
Fische haben keine Hände und benutzen keine Werkzeuge also muss alles mit dem Maul zerlegt werden.

Am besten war am Onlineartikel die Kommentare (bis auf den Standardsatz der Veget(arier) von Bären und über das Empfinden von Pflanzen)
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Waldmeister
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Beitrag von Waldmeister »

Gardenfly hat geschrieben:
Und nein, das Maul der Fische wird nicht schmerzempfindlicher sein, einfach aus der Logik das ansonsten fressen Schmerzen auslösen würde.
..also dieser Rückschluss sollte noch einmal überdacht werden.

Grüße

Waldmeister
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Waldmeister hat geschrieben: Und vor allem, welche Konsequenz hat das für unser geliebtes Hobby. :q:
Grüße

Waldmeister
:wink:
Wir werden weiterhin die Artenvielfalt und den zahlenmäßig gesunden Fischbestand hegen und pflegen, so gut es uns möglich ist.
Darüber hinaus setzen wir uns für eine möglichst intakte Umwelt im Lebensraum unser Fische ein und vergessen nicht, dass jeder Fisch von uns möglichst schonend behandelt werden sollte.

Und vielleicht erinnern wir uns im Rahmen aller Möglichkeiten zunehmend öfter, dass der Fisch letztlich immer (weiter)leben möchte.

Gruß
Bernd
www.first-cast.de
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SIMPLE SHRIMP
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Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Gardenfly hat geschrieben:So ein unseriöser Bericht !!
War der Autor vorher bei der Bildzeitung ?
Klar reagieren Fische auf Gifte und Säuren das können die sogar besser als der Naturentfremdete Menschen .
Wenn man Fischen Morphium gibt und sie reagieren anders bedeutet das nicht das sie vorher Schmerzen hatten, da Morphium auch die Wahrnehmung anderer Empfindungen (Gift,Säure) hemmt.

Und nein, das Maul der Fische wird nicht schmerzempfindlicher sein, einfach aus der Logik das ansonsten fressen Schmerzen auslösen würde.
Fische haben keine Hände und benutzen keine Werkzeuge also muss alles mit dem Maul zerlegt werden.

Am besten war am Onlineartikel die Kommentare (bis auf den Standardsatz der Veget(arier) von Bären und über das Empfinden von Pflanzen)
Hallo Gardenfly,

was Du Dir hier zusammen denkst ist nicht weniger unseriös und schlussfolgernd auch naiv gedacht. Tut Dir auch das Maul weh beim Kauen mit einem kranken Zahn oder hast Du schon mal an Deinen Werkzeugen Schmerz wahrgenommen, z.B. wenn Du Dir einen Haken unter den Fingernagel (ehemaliges Grabwerkzeug) stichst.

Würden Tiere kein Schmerzempfinden haben, hätte die Natur sie sehr schlecht ausgestattet. Informiere Dich mal über die Probleme von hochentwickelten und denkfähigen Menschen, bei denen ein Gendefekt das Schmerzempfinden außer Kraft gesetzt hat, dann kannst Du darüber nachdenken, welchen Stellenwert bei Kreaturen ohne ausgeprägten Denkapparat solche Wahrnehmungen für das Überleben einnehmen.

:roll:
Gardenfly
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Beitrag von Gardenfly »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben: Hallo Gardenfly,

was Du Dir hier zusammen denkst ist nicht weniger unseriös und schlussfolgernd auch naiv gedacht. Tut Dir auch das Maul weh beim Kauen mit einem kranken Zahn oder hast Du schon mal an Deinen Werkzeugen Schmerz wahrgenommen, z.B. wenn Du Dir einen Haken unter den Fingernagel (ehemaliges Grabwerkzeug) stichst.

Würden Tiere kein Schmerzempfinden haben, hätte die Natur sie sehr schlecht ausgestattet. Informiere Dich mal über die Probleme von hochentwickelten und denkfähigen Menschen, bei denen ein Gendefekt das Schmerzempfinden außer Kraft gesetzt hat, dann kannst Du darüber nachdenken, welchen Stellenwert bei Kreaturen ohne ausgeprägten Denkapparat solche Wahrnehmungen für das Überleben einnehmen.

:roll:
Schmerz ist eine relative Sache, und bei Menschen auch durch die Umwelt geprägt .Schmerz soll vor gefährlichen Sachen schützen, kann sich aber auch verselbstständigen wenn ich positive Erfahrungen mache (Mutti kümmert sich) oder als Empfinden ins Gegenteil verdrehen (SM), aber daraus zu schliessen das Tiere genauso Empfinden würden ist gewagt.

Um klarzustellen nicht die Tieren, sondern der Mensch hat sich vom normalen entfernt.
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